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Provinzen bleiben skeptisch
Die Regierung versuchte bisher vergeblich, die umliegenden Provinzen zu überzeugen, zwei heruntergefahrene Kernreaktoren im Atomkraftwerk Oi in der Provinz Fukui wieder in Betrieb zu nehmen. Die beiden Reaktoren sind die ersten, die seit der Atomkatastrophe von Fukushima vom Staat für sicher erklärt worden sind. Die Betreiberkonzerne haben derweil als Ersatz für Atomstrom alte Thermalkraftwerke wieder angefahren. Der dazu notwendige Import von Brennstoffen wie Erdgas und Rohöl verursacht allerdings enorme Kosten und hat mit dazu beigetragen, dass das Land im vergangenen Jahr erstmals seit mehr als 30 Jahren ein Handelsbilanzdefizit auswies.
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Kritiker des Atomstromausfalls führen neben den wirtschaftlichen Folgen auch den drohenden Anstieg des CO2-Emissionen durch den gestiegenen Verbrauch an Öl und Erdgas an. Umweltschützer halten dagegen: Nach einer Studie von Greenpeace kann Japan dauerhaft auf alle Atomreaktoren verzichten und trotzdem seine CO2-Reduktionsziele erreichen, nämlich durch größere Energieeffizienz, einen Ausbau erneuerbarer Energien und einem intelligenten Nachfragemanagement. Das Inselreich Japan verfüge sowohl über jede Menge Ressourcen an alternativen Energieträgern wie auch über modernste Technologien.
Zwar ist die Zustimmung der Bürger für ein Wiederanfahren der Atomreaktoren gesetzlich nicht zwingend, doch die Regierung von Ministerpräsident Yoshihiko Noda fürchtet die Quittung der Wähler, wenn es deren Meinung ignoriert. In Umfragen spricht sich eine Mehrheit gegen ein Wiederanfahren der Oi-Reaktoren aus. Ein Ausstieg aus der Atomkraft wie ihn Deutschland beschloss, ist das noch nicht.