Von einem Käuferansturm wie beim Start von Sonys Spielekonsole Playstation 2 kann Microsoft nur träumen. Die Xbox scheint sich in Deutschland und Südeuropa ähnlich gut zu verkaufen wie Bleibarren.
Hamburg - Nach Hochrechnungen des Branchendienstes MCV ("Markt für Computer und Videospiele") sollen trotz der deutlichen Preisnachlässe einiger Händler in den ersten drei Tagen nach dem Verkaufsstart in Deutschland nur rund 10.000 Exemplare abgesetzt worden sein. Zum Vergleich: Sonys Playstation 2 (PS/2) verkaufte sich in den ersten zweieinhalb Tagen nach dem Deutschland-Start etwa 70.000-mal. Selbst von der inzwischen mangels Erfolg vom Markt genommenen Dreamcast-Konsole von Sega gingen in diesem Zeitraum mehr als 40.000 Stück über die Theke.
Vermutlich ist die Kiste einfach zu teuer: Die von Microsoft vorgesehene unverbindliche Preisempfehlung für die Xbox beträgt stolze 479 Euro (in den USA kostet sie etwa 420 Euro). Und Deutschland-Chef Kurt Sibold weist darauf hin, dass selbst dies eigentlich noch zu billig sei. Man verkaufe die Konsole unter dem Herstellungswert. In den USA ist das nicht anders: Der ehemalige Staranalyst Henry Blodget von Merrill Lynch ging in einer Analyse davon aus, dass jede verkaufte Xbox in Microsofts Gewinn- und Verlustrechnung ein Minus von 100 Dollar verursacht.
Teures Stück Hightech
Gates' Spielzeug ist trotzdem deutlich teurer als etwa die Playstation von Sony oder der ab Anfang Mai auf dem europäischen Markt erhältliche Gamecube von Nintendo. .
Unklar sei, spekuliert MCV, ob alle in Flächenmärkten zum Preis von 399 Euro angebotenen Xbox-Konsolen bei Endkunden gelandet seien "oder von kleineren Händlern zum (...) Zweck des Wiederverkaufs erworben wurden". Vom Hersteller ist zum Abverkauf der Xbox wenig zu erfahren. Microsoft Deutschland zieht sich darauf zurück, dass man auf Grund der US-Börsenregularien keine Zwischenstände bekannt geben dürfe. Zudem versucht Microsoft Deutschland, Zweifel an der Seriosität der MCV-Zahlen zu säen. "Die stehen bisher nicht in dem Ruf, der große Marktforscher zu sein", so ein Microsoft-Sprecher. Die MCV-Berechnungen seien reine Spekulation.
XBox-Absatz europaweit unter den Erwartungen
MCVs Chefredakteur Christoph Holowaty weist das zurück. Zwar habe man keine landesweite Erhebung durchgeführt. "Wir haben jedoch die Zahlen der großen Häuser wie Media Markt und konnten diese anhand der Marktanteile hochrechnen." Zudem stützten die spärlichen Verkäufe von Xbox-Spielen die Vermutung, dass sich die Konsole mäßig verkaufe. Dass Microsoft keine Zahlen herausgebe, entspreche nicht unbedingt den Usancen der Branche.
MCV ist nicht der einzige Branchendienst, der von schlechten Absatzahlen berichtet. Die Website "Gamesmarkt.de" schreibt unter Berufung auf einen führenden Videospielhersteller, seit dem Verkaufsbeginn am 14. März seien europaweit 100.000 Xbox-Konsolen im Einzelhandel verkauft worden.
Relativ gut soll die Xbox mit über 40.000 verkauften Exemplaren in Großbritannien angelaufen sein. In Südeuropa und Deutschland seien die Stückzahlen hingegen niedrig. Der von "Gamesmarkt.de" zitierte Publisher spricht für die Bundesrepublik von 15.000 Konsolen, von denen allerdings ein Teil nicht beim Endverbraucher gelandet sei. Durch die aggressive Preispolitik des Discounters Media Markt sei es zu "Querverkäufen" gekommen.
spiegel.de
Hamburg - Nach Hochrechnungen des Branchendienstes MCV ("Markt für Computer und Videospiele") sollen trotz der deutlichen Preisnachlässe einiger Händler in den ersten drei Tagen nach dem Verkaufsstart in Deutschland nur rund 10.000 Exemplare abgesetzt worden sein. Zum Vergleich: Sonys Playstation 2 (PS/2) verkaufte sich in den ersten zweieinhalb Tagen nach dem Deutschland-Start etwa 70.000-mal. Selbst von der inzwischen mangels Erfolg vom Markt genommenen Dreamcast-Konsole von Sega gingen in diesem Zeitraum mehr als 40.000 Stück über die Theke.
Vermutlich ist die Kiste einfach zu teuer: Die von Microsoft vorgesehene unverbindliche Preisempfehlung für die Xbox beträgt stolze 479 Euro (in den USA kostet sie etwa 420 Euro). Und Deutschland-Chef Kurt Sibold weist darauf hin, dass selbst dies eigentlich noch zu billig sei. Man verkaufe die Konsole unter dem Herstellungswert. In den USA ist das nicht anders: Der ehemalige Staranalyst Henry Blodget von Merrill Lynch ging in einer Analyse davon aus, dass jede verkaufte Xbox in Microsofts Gewinn- und Verlustrechnung ein Minus von 100 Dollar verursacht.
Teures Stück Hightech
Gates' Spielzeug ist trotzdem deutlich teurer als etwa die Playstation von Sony oder der ab Anfang Mai auf dem europäischen Markt erhältliche Gamecube von Nintendo. .
Unklar sei, spekuliert MCV, ob alle in Flächenmärkten zum Preis von 399 Euro angebotenen Xbox-Konsolen bei Endkunden gelandet seien "oder von kleineren Händlern zum (...) Zweck des Wiederverkaufs erworben wurden". Vom Hersteller ist zum Abverkauf der Xbox wenig zu erfahren. Microsoft Deutschland zieht sich darauf zurück, dass man auf Grund der US-Börsenregularien keine Zwischenstände bekannt geben dürfe. Zudem versucht Microsoft Deutschland, Zweifel an der Seriosität der MCV-Zahlen zu säen. "Die stehen bisher nicht in dem Ruf, der große Marktforscher zu sein", so ein Microsoft-Sprecher. Die MCV-Berechnungen seien reine Spekulation.
XBox-Absatz europaweit unter den Erwartungen
MCVs Chefredakteur Christoph Holowaty weist das zurück. Zwar habe man keine landesweite Erhebung durchgeführt. "Wir haben jedoch die Zahlen der großen Häuser wie Media Markt und konnten diese anhand der Marktanteile hochrechnen." Zudem stützten die spärlichen Verkäufe von Xbox-Spielen die Vermutung, dass sich die Konsole mäßig verkaufe. Dass Microsoft keine Zahlen herausgebe, entspreche nicht unbedingt den Usancen der Branche.
MCV ist nicht der einzige Branchendienst, der von schlechten Absatzahlen berichtet. Die Website "Gamesmarkt.de" schreibt unter Berufung auf einen führenden Videospielhersteller, seit dem Verkaufsbeginn am 14. März seien europaweit 100.000 Xbox-Konsolen im Einzelhandel verkauft worden.
Relativ gut soll die Xbox mit über 40.000 verkauften Exemplaren in Großbritannien angelaufen sein. In Südeuropa und Deutschland seien die Stückzahlen hingegen niedrig. Der von "Gamesmarkt.de" zitierte Publisher spricht für die Bundesrepublik von 15.000 Konsolen, von denen allerdings ein Teil nicht beim Endverbraucher gelandet sei. Durch die aggressive Preispolitik des Discounters Media Markt sei es zu "Querverkäufen" gekommen.
spiegel.de