Steigt US-Firma bei Intershop ein?
Das Ost-Unternehmen hofft auf Investor
von Nicolas Kellner
Jena - Es gibt wieder Hoffnung für Intershop. Das Thüringer Software-Unternehmen, zu Zeiten des Börsenbooms einer der Shootingstars, kämpft seit Beginn dieses Jahres ums Überleben. Nun scheint die Suche nach einem Kapitalgeber erfolgreich zu sein. Nach Informationen aus Kreisen der Investmentbranche will sich die auf IT-Firmen spezialisierte New Yorker Private-Equity-Gesellschaft General Atlantic Partners (GAP) für die E-Commerce-Schmiede aus Jena beteiligen. Einer der insgesamt 17 GAP-Partner ist in Deutschland der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser.
In den vergangenen Wochen hatte Intershop verzweifelt bei mehreren Geldgebern aus der europäischen Investmentszene angeklopft. Frische Private-Equity-Dollar würden das einstige Vorzeigeunternehmen aus Ostdeutschland vor dem Aus retten. "Wenn wir nächstes Quartal nicht den Break-even schaffen, dann weiß ich auch nicht weiter", sagte ein Intershop-Manager WELT am SONNTAG.
Vorausgegangen war ein dramatischer Umsatzeinbruch um 50 Prozent auf nur noch 6,4 Millionen Euro zum Jahresauftakt. Und auch das zweite Quartal wird wohl nur sechs Millionen Euro Einnahmen bringen.
Schwere Zeiten also für Firmengründer und Mehrheitsaktionär (19,26 Prozent) Stephan Schambach. Der Intershop-Chef rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Umsatz von maximal 25 Millionen Euro.
Dabei hatte es Ende 2002 noch gut ausgesehen. Weil erstmals in der elfjährigen Geschichte des Unternehmens die Gewinnschwelle überschritten war, hatte der IT-Spezialist für 2003 weit über 40 Millionen Euro Umsatz erwartet. Durchaus berechtigt, schließlich arbeiten Großkunden wie Computerhersteller Hewlett-Packard, Auto-Riese BMW, der Otto-Versand sowie Europas größter Sportartikelhändler Karstadt-Quelle mit der E-Commerce-Software von Intershop.
Doch dann kam alles anders. Konjunktur- und Branchenkrise haben auch den zum Börsengang 1998 als E-Commerce-Visionär gefeierten Internetstar in die Knie gezwungen. Nun muss gehandelt werden. Die Mitarbeiterzahl soll um fast die Hälfte auf 200 gekürzt werden, mittels Bürgschaft der Thüringer Landesregierung in Höhe von sechs Millionen Euro soll die Liquidität zumindest bis Ende Juli gewährleistet werden. Schon im vergangenen Jahr hatte Schambach zehn Millionen Euro aus der eigenen Tasche in das Unternehmen eingeschossen.
Nun soll GAP helfen. Das Unternehmen verfügt über ein Fondsvermögen von über fünf Milliarden Dollar, seit 1980 weltweit in über 120 IT-Unternehmem investiert. Einzige Aussage aus der New Yorker Firmenzentrale: Gerüchte oder Investments, ob sie bevorstehen oder nicht, würden derzeit nicht kommentiert.
Das Ost-Unternehmen hofft auf Investor
von Nicolas Kellner
Jena - Es gibt wieder Hoffnung für Intershop. Das Thüringer Software-Unternehmen, zu Zeiten des Börsenbooms einer der Shootingstars, kämpft seit Beginn dieses Jahres ums Überleben. Nun scheint die Suche nach einem Kapitalgeber erfolgreich zu sein. Nach Informationen aus Kreisen der Investmentbranche will sich die auf IT-Firmen spezialisierte New Yorker Private-Equity-Gesellschaft General Atlantic Partners (GAP) für die E-Commerce-Schmiede aus Jena beteiligen. Einer der insgesamt 17 GAP-Partner ist in Deutschland der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser.
In den vergangenen Wochen hatte Intershop verzweifelt bei mehreren Geldgebern aus der europäischen Investmentszene angeklopft. Frische Private-Equity-Dollar würden das einstige Vorzeigeunternehmen aus Ostdeutschland vor dem Aus retten. "Wenn wir nächstes Quartal nicht den Break-even schaffen, dann weiß ich auch nicht weiter", sagte ein Intershop-Manager WELT am SONNTAG.
Vorausgegangen war ein dramatischer Umsatzeinbruch um 50 Prozent auf nur noch 6,4 Millionen Euro zum Jahresauftakt. Und auch das zweite Quartal wird wohl nur sechs Millionen Euro Einnahmen bringen.
Schwere Zeiten also für Firmengründer und Mehrheitsaktionär (19,26 Prozent) Stephan Schambach. Der Intershop-Chef rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Umsatz von maximal 25 Millionen Euro.
Dabei hatte es Ende 2002 noch gut ausgesehen. Weil erstmals in der elfjährigen Geschichte des Unternehmens die Gewinnschwelle überschritten war, hatte der IT-Spezialist für 2003 weit über 40 Millionen Euro Umsatz erwartet. Durchaus berechtigt, schließlich arbeiten Großkunden wie Computerhersteller Hewlett-Packard, Auto-Riese BMW, der Otto-Versand sowie Europas größter Sportartikelhändler Karstadt-Quelle mit der E-Commerce-Software von Intershop.
Doch dann kam alles anders. Konjunktur- und Branchenkrise haben auch den zum Börsengang 1998 als E-Commerce-Visionär gefeierten Internetstar in die Knie gezwungen. Nun muss gehandelt werden. Die Mitarbeiterzahl soll um fast die Hälfte auf 200 gekürzt werden, mittels Bürgschaft der Thüringer Landesregierung in Höhe von sechs Millionen Euro soll die Liquidität zumindest bis Ende Juli gewährleistet werden. Schon im vergangenen Jahr hatte Schambach zehn Millionen Euro aus der eigenen Tasche in das Unternehmen eingeschossen.
Nun soll GAP helfen. Das Unternehmen verfügt über ein Fondsvermögen von über fünf Milliarden Dollar, seit 1980 weltweit in über 120 IT-Unternehmem investiert. Einzige Aussage aus der New Yorker Firmenzentrale: Gerüchte oder Investments, ob sie bevorstehen oder nicht, würden derzeit nicht kommentiert.