Stromausfall lässt Wall Street kalt - Für die Banken steckt in den Dax-Werten noch viel Kurspotenzial
Berlin - Die positive Grundstimmung an den internationalen Aktienmärkten hat im Verlauf der Woche für Kursgewinne gesorgt. Die wichtigsten internationalen Indizes zeigten sich leicht freundlich, wobei sich Technologietitel tendenziell besser entwickelten als Standardwerte. Zu Wochenanfang hatten die Anleger noch vorsichtig agiert. Sie warteten auf die Zinssitzung der US-Notenbank am Dienstag. Diese ließ erwartungsgemäß die Zinsen unverändert. Die Kurse profitierten insbesondere von den Äußerungen der Fed, wonach die Leitzinsen "für eine beträchtliche Zeit" auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben sollen, wie die Commerzbank in ihrem Wochenrückblick berichtet. Zusätzlich seien die Konjunkturoptimisten von den US-Einzelhandelsumsätzen bestärkt worden, die über den Erwartungen lagen. Gelassen reagierten die Börsen auf den Stromausfall in den USA am Donnerstagabend. Am Freitag war der Handel - unterstützt von Notstromaggregaten - wenig spektakulär. Viele Händler hatten sich angesichts des Verkehrschaos gar nicht erst auf den Weg an die Wall Street gemacht. Der Dow Jones stieg bei geringen Umsätzen um 0,1 Prozent auf 9322 Punkte.
In Deutschland war die Woche vor allem geprägt von den Quartalszahlen wichtiger Dax-Werte. So wies die Deutsche Telekom nach Milliardenabschreibungen 2002 einen satten Halbjahresüberschuss von 1,1 Mrd. Euro aus. Thyssen Krupp verzeichnete dagegen im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Ergebnisrückgang und beurteilte die Zukunftsaussichten eher verhalten. Der Versicherungskonzern Allianz berichtete schwarze Zahlen für das zweite Quartal, und die Lufthansa flog trotz Konjunkturflaute und Lungenseuche Sars im zweiten Vierteljahr überraschend einen operativen Gewinn ein. Im TecDax profitierte das Indexschwergewicht T-Online von guten Halbjahreszahlen.
Durch Kursgewinne und Äußerungen der US-Notenbank, nach denen die Leitzinsen "für eine beträchtliche Zeit" auf dem derzeit niedrigen Niveau blieben, seien Konjunkturoptimisten in ihrer Haltung bestärkt worden, so die Commerzbank. Unterstrichen werde die Einschätzung durch die über den Erwartungen liegenden US-Einzelhandelsumsätze. Beachtenswert nannte die Bank auch die Erholung im TecDax. Dort scheine "immer mehr Normalität einzukehren".
Auch die Frankfurter DZ-Bank verwies auf die Hoffnung machenden Kursgewinne. Sollte sich der Trend eines besser als erwartet ausgefallenen Gewinnwachstums fortsetzen, dürften die Aktienmärkte in den kommenden Wochen auch von fundamentaler Seite neue Impulse erhalten, sagte sie voraus und betonte: "Wir sehen mittelfristig weiteres Kurspotenzial". Daher sollten "Kursschwächephasen einen günstigen Einstiegszeitpunkt bilden".
Die Baisse am Aktienmarkt sei nun endlich überwunden, betonte das Stuttgarter Privatbankhaus Ellwanger & Geiger. Die Konjunkturaussichten mit Gewinnwachstum in Richtung 2004 würden immer wahrscheinlicher. Sicher dürften die Risiken nicht unbeachtet bleiben, fügten die Stuttgarter hinzu. Aber seit Mai seien doch klare positive Merkmale erkennbar, besonders mit teils erheblichen Kurssteigerungen am deutschen Aktienmarkt. Die Volatilität habe sich beruhigt. Dies sei ein klares Zeichen für Stabilisierung und Voraussetzung für weitere Kurserholungen.
Die Landesbank Rheinland-Pfalz verwies darauf, dass trotz Sommerloch keine Kursschmelze am Aktienmarkt zu verzeichnen sei. "Neue Kraft vermochten die Aktienmärkte daraus auch angesichts sommerlicher Investitionszurückhaltung und gestiegener Erwartungsniveaus trotz insgesamt passabler Unternehmensberichterstattung zum zweiten Quartal zunächst aber nicht zu schöpfen", schränkte sie ein. Weitere Kapitalmarktbewegungen hingen nun vom Gedeihen des Wirtschaftsaufschwungs ab. Belebende Momente wie in den USA trotz Agenda 2010 seien aber nicht zu verzeichnen. Dämpfer sei das geringere Wachstum im zweiten Quartal gewesen. AP/ddp
Berlin - Die positive Grundstimmung an den internationalen Aktienmärkten hat im Verlauf der Woche für Kursgewinne gesorgt. Die wichtigsten internationalen Indizes zeigten sich leicht freundlich, wobei sich Technologietitel tendenziell besser entwickelten als Standardwerte. Zu Wochenanfang hatten die Anleger noch vorsichtig agiert. Sie warteten auf die Zinssitzung der US-Notenbank am Dienstag. Diese ließ erwartungsgemäß die Zinsen unverändert. Die Kurse profitierten insbesondere von den Äußerungen der Fed, wonach die Leitzinsen "für eine beträchtliche Zeit" auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben sollen, wie die Commerzbank in ihrem Wochenrückblick berichtet. Zusätzlich seien die Konjunkturoptimisten von den US-Einzelhandelsumsätzen bestärkt worden, die über den Erwartungen lagen. Gelassen reagierten die Börsen auf den Stromausfall in den USA am Donnerstagabend. Am Freitag war der Handel - unterstützt von Notstromaggregaten - wenig spektakulär. Viele Händler hatten sich angesichts des Verkehrschaos gar nicht erst auf den Weg an die Wall Street gemacht. Der Dow Jones stieg bei geringen Umsätzen um 0,1 Prozent auf 9322 Punkte.
In Deutschland war die Woche vor allem geprägt von den Quartalszahlen wichtiger Dax-Werte. So wies die Deutsche Telekom nach Milliardenabschreibungen 2002 einen satten Halbjahresüberschuss von 1,1 Mrd. Euro aus. Thyssen Krupp verzeichnete dagegen im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Ergebnisrückgang und beurteilte die Zukunftsaussichten eher verhalten. Der Versicherungskonzern Allianz berichtete schwarze Zahlen für das zweite Quartal, und die Lufthansa flog trotz Konjunkturflaute und Lungenseuche Sars im zweiten Vierteljahr überraschend einen operativen Gewinn ein. Im TecDax profitierte das Indexschwergewicht T-Online von guten Halbjahreszahlen.
Durch Kursgewinne und Äußerungen der US-Notenbank, nach denen die Leitzinsen "für eine beträchtliche Zeit" auf dem derzeit niedrigen Niveau blieben, seien Konjunkturoptimisten in ihrer Haltung bestärkt worden, so die Commerzbank. Unterstrichen werde die Einschätzung durch die über den Erwartungen liegenden US-Einzelhandelsumsätze. Beachtenswert nannte die Bank auch die Erholung im TecDax. Dort scheine "immer mehr Normalität einzukehren".
Auch die Frankfurter DZ-Bank verwies auf die Hoffnung machenden Kursgewinne. Sollte sich der Trend eines besser als erwartet ausgefallenen Gewinnwachstums fortsetzen, dürften die Aktienmärkte in den kommenden Wochen auch von fundamentaler Seite neue Impulse erhalten, sagte sie voraus und betonte: "Wir sehen mittelfristig weiteres Kurspotenzial". Daher sollten "Kursschwächephasen einen günstigen Einstiegszeitpunkt bilden".
Die Baisse am Aktienmarkt sei nun endlich überwunden, betonte das Stuttgarter Privatbankhaus Ellwanger & Geiger. Die Konjunkturaussichten mit Gewinnwachstum in Richtung 2004 würden immer wahrscheinlicher. Sicher dürften die Risiken nicht unbeachtet bleiben, fügten die Stuttgarter hinzu. Aber seit Mai seien doch klare positive Merkmale erkennbar, besonders mit teils erheblichen Kurssteigerungen am deutschen Aktienmarkt. Die Volatilität habe sich beruhigt. Dies sei ein klares Zeichen für Stabilisierung und Voraussetzung für weitere Kurserholungen.
Die Landesbank Rheinland-Pfalz verwies darauf, dass trotz Sommerloch keine Kursschmelze am Aktienmarkt zu verzeichnen sei. "Neue Kraft vermochten die Aktienmärkte daraus auch angesichts sommerlicher Investitionszurückhaltung und gestiegener Erwartungsniveaus trotz insgesamt passabler Unternehmensberichterstattung zum zweiten Quartal zunächst aber nicht zu schöpfen", schränkte sie ein. Weitere Kapitalmarktbewegungen hingen nun vom Gedeihen des Wirtschaftsaufschwungs ab. Belebende Momente wie in den USA trotz Agenda 2010 seien aber nicht zu verzeichnen. Dämpfer sei das geringere Wachstum im zweiten Quartal gewesen. AP/ddp