Neue deutsche Spekulationssteuer erst ab Ende Febr

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sir charles:

Neue deutsche Spekulationssteuer erst ab Ende Febr

 
06.11.02 09:14
Neue deutsche Spekulationssteuer erst ab Ende Februar  

Die Banken in Deutschland sollen künftig die Finanzämter über Kursgewinne informieren.  



DÜSSELDORF (afp). Der deutsche Finanzminister Hans Eichel (SPD) will die Besteuerung von Spekulationsgewinnen erst Ende Februar verschärfen. Wie das "Handelsblatt" am Dienstag unter Berufung auf einen Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums berichtete, sollen die neuen Regeln ab dem 21. Februar gelten. Nach diesem Stichtag sollten alle Kursgewinne aus Wertpapiergeschäften besteuert werden.

Bisher sind diese steuerfrei, wenn die Papiere länger als ein Jahr gehalten werden. Laut "Handelsblatt" soll die Steuerpflicht auch für Veräußerungsgewinne aus Termingeschäften und Fondsanteilen gelten. Das deutsche Finanzministerium wollte den Bericht nicht kommentieren.

Nach dem 21. Februar soll die Besteuerung der Zeitung zufolge zeitlich unbegrenzt und auch rückwirkend greifen; also auch für Wertpapiere gelten, die vor diesem Termin gekauft, aber erst danach verkauft werden. Verluste aus Wertpapier- und Immobiliengeschäften könnten dem Entwurf zufolge in der Steuererklärung weiter mit Verlusten verrechnet werden, nicht aber mit anderen Einkunftsarten wie etwa Arbeitseinkommen.

Die Kreditinstitute müssen dem Bericht zufolge künftig das Bundesamt für Finanzen bis zum 31. Mai jeden Jahres über die Veräußerungsgeschäfte ihrer Kunden aus dem Vorjahr informieren. Dazu gehörten Angaben über den Veräußerungspreis und die Anschaffungskosten. Die Gesetzesänderung müßte vom Unions-dominierten Bundesrat gebilligt werden. Ob dies passiert, ist offen.  

Thomastrada.:

Sehr gut finde ich, dass

 
06.11.02 09:22
"Verluste ... weiter mit Verlusten verrechnet werden" können. Die scheinen ja nie mehr mit Gewinnen zu rechnen! ;-)

Gruß,
T.
sir charles:

Vorrallem Verluste von Immobielengeschäften o. T.

 
06.11.02 09:23
Thomastrada.:

@sir charles

 
06.11.02 09:26
was ist damit? soll's auch geben - nicht umsonst ist die Speku-Frist hier 12 Jahre...

Gruß,
T.
sir charles:

Steht im Artikel

 
06.11.02 09:34
Verluste aus Wertpapier- und Immobiliengeschäften könnten dem Entwurf zufolge in der Steuererklärung weiter mit Verlusten verrechnet werden, nicht aber mit anderen Einkunftsarten wie etwa Arbeitseinkommen.

Das geht bei uns nicht!!!

Dixie:

Mach's noch einmal, Gerhard

 
06.11.02 09:40
Bundesamt für Finanzen nimmt Banken in die Pflicht


Galgenfrist bei der Spekulationssteuer


Finanzminister Eichel will Gewinne aus Wertpapiergeschäften nicht besteuern, wenn diese vor dem 21. Februar 2003 über die Bühne gehen. Danach aber greift er auch rückwirkend zu.

HB/huh/uhl BERLIN. Bei der von SPD und Grünen geplanten generellen Besteuerung von Veräußerungsgewinnen aus Wertpapiergeschäften wird es wohl eine Galgenfrist bis nach der Hessen-Wahl im Februar geben. Dem Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums zufolge will der Fiskus erst bei Wertpapierverkäufen zugreifen, die nach der 3. Lesung im Bundestag am 21. Februar 2003 getätigt wurden.

Entsprechendes soll auch für Veräußerungsgewinne aus Termingeschäften und Fondsanteilen gelten sowie aus dem Verkauf nicht selbst genutzter Immobilien. Anteilsscheininhaber und Direktanleger müssten gleich behandelt werden, heißt es in der Begründung zum „Steuervergünstigungsabbaugesetz“. Danach werden die nach dem 21. Februar realisierten Veräußerungsgewinne zeitlich unbegrenzt und damit auch ohne Einschränkung rückwirkend besteuert.

Das sei verfassungsrechtlich geboten und entspreche dem „Zuwachs an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen“, argumentiert das Ministerium. Verluste aus Wertpapier- und Immobiliengeschäften könnten aber wie bisher mit realisierten Gewinnen verrechnet werden, nicht aber mit anderen Einkunftsarten wie zum Beispiel Arbeitseinkommen.

Die Kreditinstitute müssen künftig das Bundesamt für Finanzen bis zum 31. Mai jeden Jahres über die Veräußerungsgeschäfte ihrer Kunden im Vorjahr informieren. Dazu gehören Angaben über den Veräußerungspreis und die Anschaffungskosten. Außerdem müssen die Banken den Kunden in Zukunft zur „besseren Erfassung“ Jahresbescheinigungen über Kapitalerträge und Veräußerungsgewinne aus Finanzanlagen ausstellen. Die Bescheinigungen werden die Daten aller Depots und Konten enthalten, die für die Steuererklärung nötig sind.

Eine deutliche Entlastung des Bundesetats verspricht sich die Koalition auch durch die geplanten Einschnitte bei den Leistungen für Arbeitslose. Zusammen mit den Reformen am Arbeitsmarkt will sie bei den Ausgaben für die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr 5,84 Mrd. Euro sparen. Das geht aus dem Entwurf zweier „Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ hervor. Von den Einsparungen entfallen 3,36 Mrd. Euro auf den Haushalt der Bundesanstalt für Arbeit, 2,48 Mrd. Euro auf den Bundeshaushalt.

Den größten Sparbeitrag sollen mit 2,3 Mrd. Euro die schnellere Vermittlung der Arbeitslosen und der Ausbau der Leiharbeit entsprechend den Vorschlägen der Hartz-Kommission leisten. Erheblich gekürzt werden die Arbeitslosenhilfe und das Unterhaltsgeld, das Arbeitslose während einer Weiterbildung bekommen. Trotz des Widerstands der Gewerkschaften soll die jährliche Erhöhung von Arbeitslosengeld und -hilfe gemäß der Inflationsrate entfallen. Die Koalition begründet die Einsparungen mit dem Ziel, trotz der schlechten Konjunktur und der gestiegenen Arbeitslosigkeit bis 2006 einen ausgeglichenen Etat vorzulegen. Finanzminister Hans Eichel dementierte Meldungen, wonach in diesem Jahr das Haushaltsdefizit auf 3,7 % wachsen werde.

Quelle: Handelsblatt


HANDELSBLATT, Dienstag, 05. November 2002, 06:02 Uh

Dixie:

Sind Hessen wirklich so blöd, dass sie darauf

 
06.11.02 09:42
reinfallen? Gibt es welche hier? Was denkt Ihr darüber?
heal:

das heißt doch wohl

 
06.11.02 09:45
das Aktienbesitzer vor dem 21. Feb. verkaufen müssen wenn sie keine Steuern zahlen wollen (wenn überhaupt jemand Gewinne hat).
Hab ich das so richtig verstanden?
Oder wollen die die Schwarzgelder aufdecken, die bis heut in Aktien angelegt und natürlich nicht angegeben sind?
Thomastrada.:

@sir charles

 
06.11.02 09:46
Klar, Du kannst auch heute schon Verluste mit den Gewinnen aus "Privaten Veräußerungsgeschäften" verrechnen!

Gruß,
T.
SchwarzerLor.:

Dixie, ich bin Hesse.

 
06.11.02 09:51
Und ich falle natürlich nicht darauf rein. Meine Stimme wird auf jeden Fall NICHT Rot-grünen Raubrittern gehören.  
ruhrpottzocker:

Hat die Speku-Steuer was mit rot-grün zu tun ?

 
06.11.02 10:04

Ich glaube fast, es gibt sie schon länger und nicht nur bei uns.

Bisher war es aber schlecht, dass sich etliche so einfach ihrer Pflicht entziehen konnten. Jede Neuerung, die das künftig erschwert, finde ich richtig.

Aber ich bin ja auch nur Nordrhein-Westfale.

Neue deutsche Spekulationssteuer erst ab Ende Febr 842315
sir charles:

@thomas....

 
06.11.02 10:08
Bin Wiener  !!!
Dixie:

Vernunft auf dem Vormarsch

 
07.11.02 08:50
Vernunft auf dem Vormarsch
Der Standpunkt
Von Stefan von Borstel
Die grüne Finanzpolitikerin Christine Scheel dürfte so manchem Aktionär aus der Seele sprechen: Wenn die Spekulationssteuer auf Aktiengewinne schon verschärft werden soll, dann kann sich dies natürlich nur auf Aktien beziehen, die nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes gekauft worden sind. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Selbst "Spekulanten" genießen Vertrauensschutz - diese simple Botschaft müsste doch auch im Finanzministerium verstanden werden, wo in diesen Tagen der Koalitionsbeschluss für eine verschärfte Kursgewinnbesteuerung in ein Gesetz umgesetzt wird. Wer vor Jahren Aktien zur Sicherung seiner Altersvorsorge gekauft hat, kann nicht auf einmal beim Verkauf zur Kasse gebeten werden.

Auch sonst scheint bei der Umsetzung des Koalitionsbeschlusses gegen die "Spekulanten" - getroffen im Überschwang nach dem Wahlsieg - mittlerweile die ökonomische Vernunft wieder auf dem Vormarsch zu sein. Scheel immerhin plädiert nun für eine "moderate" Besteuerung - das lässt hoffen, auch wenn offen bleibt, wie denn dieses "moderat" schließlich interpretiert wird. Offenbar ist mittlerweile auch in Berlin die Erkenntnis gereift, welche fatalen Folgen eine drastische Verschärfung der Spekulationssteuer auf den Finanzplatz Frankfurt und die Aktienkultur in Deutschland hätte. Vielleicht verzichtet Rot-Grün ja auf eine generelle Besteuerung von Aktiengewinnen und gibt sich mit einer Verlängerung der Spekulationsfrist zufrieden. Die jüngsten Töne aus Berlin lassen immerhin hoffen.



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