Einige meiner Kollegen hat den Silvesterabend am New Yorker Times Square verbracht, mich selbst hatte es in einen kleinen Ort in Ostfriesland verschlagen. Das ganz große Feuerwerk sahen wir dennoch alle gemeinsam – am ersten Handelstag, an dem die New Yorker Börsen um mehr als 3,5 % zulegten und auf dem Parkett die Korken knallten.
Der Dow Jones verzeichnete zum Jahresauftakt seinen ersten 200-Plus-Gewinn seit Thanksgiving, zum Glockenschlag am Nachmittag bilanzierte man auf dem Parkett den besten Start seit dem 1. Januar 1988 – und das tat richtig gut. Da es nun nach Handelsschluss keinerlei neue Daten zu verdauen gab, blieb umso mehr Zeit, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und zu interpretieren.
Allerdings halten sich Insider mit Prognosen jeder Art zurück, und trotz eines gewissen Neujahrs-Optimismus ist auf dem Parkett keine Euphorie feststellbar. Dass es weder bis Ende Januar noch gar bis Ende des Jahres in 3,5-%-Schritten aufwärts geht, ist ja klar, und dass der positive Trend am ersten Tag überhaupt ein Indikator auf das Jahr und die vorherrschende Stimmung ist, ist auch alles andere als unumstritten.
Manche gehen am Donnerstagabend sogar so weit, die schöne Jahrsauftaktsrallye als eine technische Reaktion auf die schwachen Tage Ende Dezember zu zerreden.
Was Anleger zum Wochenschluss erwartet ist völlig offen, letztlich aber auch unerheblich. Das Handelsvolumen dürfte weiter gering bleiben, da halb Amerika die Weihnachts- und Neujahrswoche kombiniert und Brückentage zum Verwandtenbesuch genutzt hat. Außerdem stehen von konjunktureller Seite gar keine Nachrichten an, und mit dem Drogisten Walgreen meldet nur ein namhaftes Unternehmen, und dazu eines, das den breiten Markt nicht beeinflussen wird.
Dass die Dow-notierte Baumarktkette Home Depot am späten Donnerstagabend mit einer Gewinnwarnung aufwartete, wird die Stimmung auf dem Parkett auch nicht groß belasten. Auf die Aktie – übrigens die schwächste im Dow in 2002 – dürfte sich die Ankündigung des Managements, dass man mit einem Gewinn um 3 Cent unter den bisherigen Erwartungen rechnet, zwar dramatisch auswirken, andere Papiere dürften aber unberührt bleiben. Von Home Depot wusste man längst, dass der Konzern Probleme hat. Die sind nicht branchen- oder konjunkturbedingt, sondern scheinen überwiegend hausgemacht und mit der Konkurrenz von Lowe’s zu tun zu haben.
Für die Masse der Händler beginnt das Börsenjahr 2003 am Montag nächster Woche. Da dürfte das Volumen wieder auf normale Höhen steigen, außerdem läutet der Dow-notierte Alu-Konzern Alcoa die Ertragssaison ein. In der Folgewoche stehen dann die Quartalszahlen von Microsoft, Intel und General Motors an, und wenngleich sich eine Jahresprognose auch Mitte Januar nicht aufdrängen wird, ist zumindest der Neujahrstrubel vergessen.
Der Eindruck eines schönen Kursfeuerwerks von diesem Donnerstag hingegen bleibt bestehen, und im Laufe des Jahres dürften sich Anleger manchmal an diesen ersten Handelstag 2003 zurück erinnern. Hoffentlich nicht mit allzu viel Wehmut.
Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.
Der Dow Jones verzeichnete zum Jahresauftakt seinen ersten 200-Plus-Gewinn seit Thanksgiving, zum Glockenschlag am Nachmittag bilanzierte man auf dem Parkett den besten Start seit dem 1. Januar 1988 – und das tat richtig gut. Da es nun nach Handelsschluss keinerlei neue Daten zu verdauen gab, blieb umso mehr Zeit, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und zu interpretieren.
Allerdings halten sich Insider mit Prognosen jeder Art zurück, und trotz eines gewissen Neujahrs-Optimismus ist auf dem Parkett keine Euphorie feststellbar. Dass es weder bis Ende Januar noch gar bis Ende des Jahres in 3,5-%-Schritten aufwärts geht, ist ja klar, und dass der positive Trend am ersten Tag überhaupt ein Indikator auf das Jahr und die vorherrschende Stimmung ist, ist auch alles andere als unumstritten.
Manche gehen am Donnerstagabend sogar so weit, die schöne Jahrsauftaktsrallye als eine technische Reaktion auf die schwachen Tage Ende Dezember zu zerreden.
Was Anleger zum Wochenschluss erwartet ist völlig offen, letztlich aber auch unerheblich. Das Handelsvolumen dürfte weiter gering bleiben, da halb Amerika die Weihnachts- und Neujahrswoche kombiniert und Brückentage zum Verwandtenbesuch genutzt hat. Außerdem stehen von konjunktureller Seite gar keine Nachrichten an, und mit dem Drogisten Walgreen meldet nur ein namhaftes Unternehmen, und dazu eines, das den breiten Markt nicht beeinflussen wird.
Dass die Dow-notierte Baumarktkette Home Depot am späten Donnerstagabend mit einer Gewinnwarnung aufwartete, wird die Stimmung auf dem Parkett auch nicht groß belasten. Auf die Aktie – übrigens die schwächste im Dow in 2002 – dürfte sich die Ankündigung des Managements, dass man mit einem Gewinn um 3 Cent unter den bisherigen Erwartungen rechnet, zwar dramatisch auswirken, andere Papiere dürften aber unberührt bleiben. Von Home Depot wusste man längst, dass der Konzern Probleme hat. Die sind nicht branchen- oder konjunkturbedingt, sondern scheinen überwiegend hausgemacht und mit der Konkurrenz von Lowe’s zu tun zu haben.
Für die Masse der Händler beginnt das Börsenjahr 2003 am Montag nächster Woche. Da dürfte das Volumen wieder auf normale Höhen steigen, außerdem läutet der Dow-notierte Alu-Konzern Alcoa die Ertragssaison ein. In der Folgewoche stehen dann die Quartalszahlen von Microsoft, Intel und General Motors an, und wenngleich sich eine Jahresprognose auch Mitte Januar nicht aufdrängen wird, ist zumindest der Neujahrstrubel vergessen.
Der Eindruck eines schönen Kursfeuerwerks von diesem Donnerstag hingegen bleibt bestehen, und im Laufe des Jahres dürften sich Anleger manchmal an diesen ersten Handelstag 2003 zurück erinnern. Hoffentlich nicht mit allzu viel Wehmut.
Lars Halter - © Wall Street Correspondents Inc.