Mutares: Lapeyre ist so viel wert wie die gesamte Holding
Beim Münchner Private-Equity-Haus geht es Schlag auf Schlag. Nach der Übernahme des Kunststoffgeschäfts von Mann+Hummel (s. FB 22/2022) bringt die Tochter Donges Group nun einen Teil ihrer Aktivitäten an die finnische Börse. 22 Mio. € sollen als Nettoerlös bei den Münchnern hängen bleiben. Der Mutares-Anteil an Donges wird im Zuge des Teil-Exits unter 50 % sinken.
Nach der IPO-Ankündigung kam ein weiterer Paukenschlag. Die bestehende 80-Mio.-€-Anleihe soll mit einer 175 Mio. € schweren neuen Anleihe abgelöst werden, sodass zusätzlich 95 Mio. € in das Unternehmen fließen, im Wesentlichen für Zukäufe. Das Wachstum ist sportlich. Für das Geschäftsjahr 2022 wird ein Konzernumsatz von mind. 4 Mrd. € erwartet. Bis 2025 sollen es 7 Mrd. € sein, was dank einer Pipeline mit einem Umsatzvolumen von mehr als 11 Mrd. € realistisch ist. Wie wir hören, steht schon die nächste Akquisition der Tochter eines re- nommierten deutschen Konzerns an. Der Kapital- hunger ist ein Spiegelbild der Wachstumsambitio- nen. Die Growth-Story im Beteiligungsmarkt gibt es zu einem überschaubaren Preis: Allein der Net Asset Value des größten Portfoliounternehmens La- peyre liegt bei 461 Mio. € bestehend aus rd. 231 Mio. Immobilien und Grundstücken und 230 Mio. Cash zum Zeitpunkt des Erwerbs. Das ist mehr als der aktuelle Börsenwert. Man hat mit Lapeyre zwar noch Sanierungsarbeit vor der Brust, es zeigt
aber das Potenzial von Mutares. Gehen die Pläne bis 2025 auf, sinkt das KGV auf 3 und die Dividen- denrendite tendiert Richtung 20 %. Die laufende Kaufempfehlung kann man daher nur bekräftigen.
Quelle Frankfurter Börsenbrief