MorphoSys entwickelt Technologien zur Herstellung synthetischer Antikörper, die bei der Suche nach neuen Zielmolekülen eingesetzt werden. Dadurch kann die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigt werden. Die Gesellschaft, gegründet 1992, hat sich ein gutes Portfolio innovativer Technologien aufgebaut. Zu nennen ist insbesondere die Kombinatorische Antikörper-Bibliothek Hu-CAL, die weltweit von Wissenschaftlern zur
Herstellung von menschlichen Antikörpern genutzt wird. Es gibt etliche Partnerschaften mit internationalen Pharmakonzernen, darunter Bayer, Bristol-Myers Squibb, Roche, Pfizer, Schering und Xoma. Eine neue Zusammenarbeit kam jüngst mit Chemicon hinzu, einer Geschäftseinheit des US-Biotech-Konzerns Serologicals.
Konzentration auf eigene Forschung
Die für seine Partner durchgeführten Dienstleistungen lässt sich MorphoSys in der Regel mit einer Grundvergütung bezahlen. Hinzu kommen mögliche Leistungen beim Erreichen bestimmter Ergebnisse, so genanter Meilensteine. Anschließend will man dann durch Tantiemen an den Erlösen der neu entwickelten Präparate partizipieren.Darüber hinaus hat sich die Strategie des
Konzerns ein wenig geändert. So will MorphoSys künftig nicht nur Einnahmen durch die Bereitstellung seiner Technologien und Dienstleistungen generieren. Vielmehr sollen künftig auch eigene Antikörperprodukte erforscht und vermarktet werden. Bei der firmeneigenen Produktentwicklung wird sich der Konzern dabei auf die Indikationen Entzündung, Krebs und Infektionen konzentrieren. Firmenlenker Simon Moroney ist ferner überzeugt, dass synthetische Lösungen zur Herstellung von Antikörpern, wie die Technologie von MorphoSys, die Methoden mit Tierversuchen für alle Anwendungsbereiche
vollständig verdrängen werden.
Positiver Einfluss auf Ergebnisse
Der jüngste Kauf von Serotec könnte zudem ein weiterer, wichtiger Schritt sein,die eigenen Wachstumsziele zu forcieren. Die Gesellschaft soll nach Abschluss der
Transaktion als 100-prozentige Tochter des Konzerns in die bestehende Forschungsantikörpersparte integriert werden. Diese besteht bislang aus den Einheiten Antibodies
by Design und Biogenesis. Künftig soll das Segment dann unter der Dachmarke Antibodies Direct operieren. Neben dem Ausbau der strategischen Position, von dem sich
MorphoSys erhebliche Vorteile verspricht, soll die Neuerwerbung zudem sofort positive Auswirkungen auf die Ergebnisse haben. Die Briten wirtschaften den Angaben
zufolge seit Jahren profitabel. Im Jahr 2004 stand einem Umsatz von 5,06 Mio. GBP ein Überschuss von 0,37 Mio. GBP gegenüber. Zunächst dürften sich die positiven Effekte
angesichts der Kosten für die Akquisition aber zunächst bei den Umsätzen von MorphoSys widerspiegeln. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte Serotec nach Ansicht des
Vorstands grob geschätzt 11 Mio. Euro zu den Konzernerlösen beitragen. Ab 2007 werden dann auch positive Effekte auf den Gewinn erwartet.
Synergieeffekte möglich
Bei den Analysten kam der Zukauf sehr gut an und einige sprachen von einer sowohl finanziell als auch strategisch sinnvollen Transaktion. Zudem dürften einige Synergieeffekte möglich sein. Hier hielt sich der Vorstand von MorphoSys mit Details allerdings noch zurück. Er stellte genauere Angaben bei Vorlage der Bilanz 2005 am 24. Februar in Aussicht. Begleichen will der Konzern den Kaufpreis von rund 20 Mio. GBP (rund 29,3
Mio. Euro) mit Barmitteln von 14 Mio. GBP. Der Rest soll durch die Ausgabe von 208.560 neuen Aktien im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung abgegolten werden.
Potenziale abschöpfen
Trotz der jüngsten Vergrößerung der Sparte Forschungsantikörper, in dem MorphoSys Antikörper für nicht-therapeutische Einsatzbereiche, vor allem im Bereich der Forschungsanwendungen entwickelt, bleibt der Bereich der therapeutischen Antikörper jedoch der größte und viel versprechendste. Hier entwickelt die Gesellschaft Antikörper für die eigene Medikamentenentwicklung sowie für Partnerfirmen. Der Ausbau der Sparte Forschungsantikörper untermauert
jedoch die Bemühungen, sowohl die langfristigen als auch die kurzfristigen Potenziale der eigenen Technologien abzuschöpfen.
Positives Sentiment hält an
Bei den Investoren kommt diese Strategie,verbunden mit den Wachstumsaussichten, sehr gut an. Die jüngsten guten Nachrichten untermauern dabei das positive Sentiment
zur Aktie, das schon seit einigen Monaten anhält. Zuletzt positiv überrascht hatte MorphoSys im Dezember mit einer erneuten Anhebung der Prognosen für das Gesamtjahr 2005. Seinerzeit stellte die Gesellschaft einen Umsatz von 31,5 Mio. Euro in Aussicht und erwartete einen Überschuss von 3,5 Mio. Euro. Grund für die Anhebungen war die Verlängerung der Kooperation mit Bayer. Es folgte im Dezember ein neuer fünfjähriger Lizenzvertrag mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co. Die Aktie von MorphoSys konnte nach diesen positiven Nachrichten die Konsolidierung seit November 2004 in Form eines Dreiecks nach oben auflösen. Es wurde damit ein strategisches, langfristiges,
charttechnisches Kaufsignal generiert. Nach den guten Meldungen der vergangenen Woche hat sich zudem auch aus kurzfristiger Sicht ein entsprechendes Long-Signal gebildet. Weiter anziehende Notierungen bis in den Bereich von 50 Euro sind innerhalb der nächsten zwölf Monate nun nicht unwahrscheinlich.
OPTIONSSCHEIN-TRADING
Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kursbewegungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert MorphoSys ist die Auswahl jedoch
nicht gerade üppig. Für den längerfristigen Einsatz kommt jedoch der OPEN END TURBO LONG der Société Générale infrage. Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten
Laufzeit, hat das Zertifikat einen großen Puffer zwischen aktuellem Aktienkurs und Knockout-Marke, allerdings nur einen relativ kleinen Hebel. Er sollte jedoch ausreichen,
um bei steigenden Kursen gute Gewinne zu erwirtschaften. Zudem kann auch ein Optionsscheininvestment in Erwägung gezogen werden. Allerdings sind die angebotenen Scheine angesichts einer hohen impliziten Volatilität recht teuer gepreist. Interessant ist dennoch der Call der Deutschen Bank.
MorphoSys AG:
DE0006632003,
WKN-DE:
663200 Kurs Xetra 13.01.01: 44,16 Euro
52-Wochen-Hoch: 44,98 Euro
52-Wochen-Tief: 27,40 Euro
Empf. Stopp-Loss: 40,40 Euro
Unser Anlageurteil: „langfr. Kauf“ Derivate auf MorphoSys
WKN Emittent Typ Basispreis Knockout Laufzeit Hebel/Omega
SG24UN Société Générale Long-Zertifikat 31,36 Euro 36,00 Euro open end 3,43
DB3742 Deutsche Bank Call OS 40,00 Euro -19.06.07 2,66
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Kater,
ich drücke niemand ein KUV von 8 aufs Auge. Es wird nur vielfach für wachstumsstarke und Chancenreiche Biotecs als fair angesehen. Bei GPC liegt es sogar um 25, stimmts? Ist ja nur ne Richtmarke.
Und warum soll so viel gezahlt werden? Vielleicht weil in 6 Jahren die aktuelle Marktkapitalisierung der Jahresgewinn sein könnte? Sei froh das du nicht kaufen musst, Kater. ;)
Grüße
ecki
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