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Mologen -
die zweite Morphosys
Der Genomic Sektor boomt und Kursgewinne von bis zu 2.000 % machten zahlreiche Aktionäre innerhalb weniger Monate zu
Millionären. Nach Morphosys und Human Genomic Sciences sind nun die Nachzügler an der Reihe.
Mologen verfügt mit ihren Midge-Vektoren über eine gegenüber den Konkurrenzmethoden überlegene Technologie, die in der genetischen Impfung
und Gentherapie angewendet werden soll. Eine MIDGE (Minimalistic Immunologically Definded Gene Expression) ist eine minimalistische
Genfähre und trägt zu einer wesentlich höheren Sicherheit bei genetischen Impfungen und Gentherapien bei. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Impfungen in Form von geschwächten Krankheitserregern, die aufgrund des Risikos mutierender Viren mit nicht zu unterschätzenden
Nebenwirkungen verbunden sind, können mit Hilfe der genetischen Impfung und Gentherapie bestehende Krankheiten wirkungsvoll behandelt
werden. MIDGES sind dabei nichts anderes als Transportmittel, die spezielle Erbinformationen an bestimmte Zellen liefern. Eine spezielles
Transportverfahren in der Krebstherapie, das es ermöglicht mit Hilfe einer Genkanone 10 Millionen mit MIDGES bestückte mikrospkopisch kleine
Goldkugeln in die Zellkerne zu schießen wurde bereits patentiert. Da sich jedoch im sogenannten Gene-Gun-Verfahren die Patentrechte mit einem
amerikanischen Unternehmen überschneiden, forscht Mologen bereits an den Verfahren von Morgen, die es ermöglichen sollen MIDGES eines
Tages mit Injektionen oder oral zu verabreichen.
Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt gegenwärtig noch in der Veterinärmedizin und der Großteil aller klinischen Studien befindet sich noch im
Tierversuchsstadium. Trotzdem steht bereits fest, daß Midges im Gegensatz zu Konkurrenzverfahren mit Plasmiden keinerlei Nebenwirkungen
aufweisen, da sie aufgrund ihrer reinen Aubfbereitung kein gefährliches genetisches Material „einschleppen“. Zwei weitere Vorteile liegen noch in
einem höheren Wirkungsgrad und einer geringeren Wärmeempfindlichkeit.
Aufgrund dieser Vorteile sollte sich in den nächsten Jahren die MIDGE als Standard-Genfähre durchsetzen woraus ein enormes
Wachstumspotential resultiert. Bis zum Jahr 2001 soll das gesamte Marktvolumen für D N A-Reinigung und Plasmide auf 251 Mio Euro wachsen
(1999 190 Mio. Euro). Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Denn diese Art der Grundlagenforschung bildet nur die solide Ausgangsbasis, für
eine breite Produktpalette. Beginnend mit Impfstoffen für Haus –und Nutztiere wollen die Berliner bald Impfstoffe gegen Hepathitis und wirksame
Therapien gegen Darmkrebs auf den Markt bringen. Alleine das Marktpotential der Impfstoffe für Haus –und Nutztiere wird weltweit jährlich auf 1,60
bis 2,15 Mrd. Euro geschätzt.
Chinaphantasie:
Über ihre Tochtergesellschaft Soft Gene GmbH ist Mologen im zukünftigen Milliardenmarkt der Bioinformatik tätig. Bis zum Jahr 2005 soll das
Marktpotential 1.200 Mio Euro erreicht haben (1998 190 Mio. Euro). Mologen besetzt in diesem Segment eine interessante Nische, nämlich
Forschungseinrichtungen, die D N A-Vektoren konstruieren und erforschen. Ab November sorgte die Nachricht, daß sich eine internationale
Investorengruppe mit guten Verbindungen zur chinesischen Gesundheitsbehörde und institutionellen Anlegern in den USA mit bis zu 10% an der
Gesellschaft über die Börse beteiligt, für einen raketenartigen Kursanstieg, der sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen sollte, denn China ist
der weltweit größte Absatzmarkt für genetische Impfstoffe gegen Hepatitis. Aber schon alleine die Tatsache, daß der Streubesitz nur noch bei 14%
liegt und in den nächsten Wochen eine Reihe wichtiger Publikationen bevorsteht sorgt bereits im Vorfeld für Spekulationen:
Gemeinsam mit dem Veterinärpharmazeuten VIRBAC und dem Universitätsspital Zürich wurde ein Impfexperiment gegen FIV (Katzen-Aids)
abgeschlossen, dessen Ergebnisse in den nächsten Tagen veröffentlicht werden sollen. Spannend wird es auch Ende April, denn nach negativ
verlaufenen Experimenten mit einem Impfstoff gegen Katzenleukämie sollen bis dato die Ergebnisse einer neuen erweiterten Testreihe
bekanntgegeben werden. Im vierten Quartal soll bereits die Auswertung einer gemeinsam mit Rhone Poulenc und der Universitätsklinik Köln
betriebenen klinischen Studie der Phase III zur Entwicklung einer Gentherapie gegen Darmkrebs bekanntgegeben werden. Äußerst erfolgreich
verlief eine Untersuchung zur gentherapeutischen Behandlung des Nierenzellkarzinoms. Von den zehn zugelassenen Probanden sprachen fünf auf
die Therapie an und es traten keinerlei Nebenwirkungen auf. Sollten auch in der erweiterten Testreihe der Phase III ähnliche Erfolge erzielt werden,
ist mit Kursgewinnen von bis zu 50% innerhalb weniger Tage zu rechnen.
Bewertung:
Aus rein kurzfristigen fundamentalanalytischen Gesichtspunkten müßte man um Mologen, ebenso wie um alle anderen Biotechnologiewerte einen
weiten Bogen machen. Doch dieses Denken ist schon längst passé. Was zählt ist der Vergleich mit ähnlichen Unternehmen.
Da Mologen mit ihrem MIDGE-Verfahren ähnlich wie Morphosys mit ihrem Verfahren zur schnellen Antikörper-Gewinnung der amerikanischen
Konkurrenz sogar teilweise um Jahre voraus ist, sollten beide Unternehmen mit einer annähernd gleichen Börsenkapitalisierung bewertet sein.
Doch der Markt hat Mologen bis dato stiefmütterlich behandelt: Während Morphosys bei einem Kurs von 300 Euro eine Börsenkapitalisierung von
1.070 Mio. Euro aufweist liegt der Marktwert von Mologen auf einer Kursbasis von 96,00 Euro bei 140 Mio. Euro. Dieser hohe Bewertungsabschlag
resultiert vor allem aus einer Börsennotiz im Freiverkehr. Deshalb strebt der Vorstand in absehbarer Zeit ein Listing am Neuen Markt an. Da
Mologen bereits 2001 die Gewinnzone erreicht, sollte sich dessen Marktwert spätestens bis dahin jenem von Morphosys annähern. Auf dem
gegenwärtigen Kursniveau errechnet sich daraus ein theoretisches Potential von bis zu über 700,00 Euro.
Mologen -
die zweite Morphosys
Der Genomic Sektor boomt und Kursgewinne von bis zu 2.000 % machten zahlreiche Aktionäre innerhalb weniger Monate zu
Millionären. Nach Morphosys und Human Genomic Sciences sind nun die Nachzügler an der Reihe.
Mologen verfügt mit ihren Midge-Vektoren über eine gegenüber den Konkurrenzmethoden überlegene Technologie, die in der genetischen Impfung
und Gentherapie angewendet werden soll. Eine MIDGE (Minimalistic Immunologically Definded Gene Expression) ist eine minimalistische
Genfähre und trägt zu einer wesentlich höheren Sicherheit bei genetischen Impfungen und Gentherapien bei. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Impfungen in Form von geschwächten Krankheitserregern, die aufgrund des Risikos mutierender Viren mit nicht zu unterschätzenden
Nebenwirkungen verbunden sind, können mit Hilfe der genetischen Impfung und Gentherapie bestehende Krankheiten wirkungsvoll behandelt
werden. MIDGES sind dabei nichts anderes als Transportmittel, die spezielle Erbinformationen an bestimmte Zellen liefern. Eine spezielles
Transportverfahren in der Krebstherapie, das es ermöglicht mit Hilfe einer Genkanone 10 Millionen mit MIDGES bestückte mikrospkopisch kleine
Goldkugeln in die Zellkerne zu schießen wurde bereits patentiert. Da sich jedoch im sogenannten Gene-Gun-Verfahren die Patentrechte mit einem
amerikanischen Unternehmen überschneiden, forscht Mologen bereits an den Verfahren von Morgen, die es ermöglichen sollen MIDGES eines
Tages mit Injektionen oder oral zu verabreichen.
Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt gegenwärtig noch in der Veterinärmedizin und der Großteil aller klinischen Studien befindet sich noch im
Tierversuchsstadium. Trotzdem steht bereits fest, daß Midges im Gegensatz zu Konkurrenzverfahren mit Plasmiden keinerlei Nebenwirkungen
aufweisen, da sie aufgrund ihrer reinen Aubfbereitung kein gefährliches genetisches Material „einschleppen“. Zwei weitere Vorteile liegen noch in
einem höheren Wirkungsgrad und einer geringeren Wärmeempfindlichkeit.
Aufgrund dieser Vorteile sollte sich in den nächsten Jahren die MIDGE als Standard-Genfähre durchsetzen woraus ein enormes
Wachstumspotential resultiert. Bis zum Jahr 2001 soll das gesamte Marktvolumen für D N A-Reinigung und Plasmide auf 251 Mio Euro wachsen
(1999 190 Mio. Euro). Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Denn diese Art der Grundlagenforschung bildet nur die solide Ausgangsbasis, für
eine breite Produktpalette. Beginnend mit Impfstoffen für Haus –und Nutztiere wollen die Berliner bald Impfstoffe gegen Hepathitis und wirksame
Therapien gegen Darmkrebs auf den Markt bringen. Alleine das Marktpotential der Impfstoffe für Haus –und Nutztiere wird weltweit jährlich auf 1,60
bis 2,15 Mrd. Euro geschätzt.
Chinaphantasie:
Über ihre Tochtergesellschaft Soft Gene GmbH ist Mologen im zukünftigen Milliardenmarkt der Bioinformatik tätig. Bis zum Jahr 2005 soll das
Marktpotential 1.200 Mio Euro erreicht haben (1998 190 Mio. Euro). Mologen besetzt in diesem Segment eine interessante Nische, nämlich
Forschungseinrichtungen, die D N A-Vektoren konstruieren und erforschen. Ab November sorgte die Nachricht, daß sich eine internationale
Investorengruppe mit guten Verbindungen zur chinesischen Gesundheitsbehörde und institutionellen Anlegern in den USA mit bis zu 10% an der
Gesellschaft über die Börse beteiligt, für einen raketenartigen Kursanstieg, der sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen sollte, denn China ist
der weltweit größte Absatzmarkt für genetische Impfstoffe gegen Hepatitis. Aber schon alleine die Tatsache, daß der Streubesitz nur noch bei 14%
liegt und in den nächsten Wochen eine Reihe wichtiger Publikationen bevorsteht sorgt bereits im Vorfeld für Spekulationen:
Gemeinsam mit dem Veterinärpharmazeuten VIRBAC und dem Universitätsspital Zürich wurde ein Impfexperiment gegen FIV (Katzen-Aids)
abgeschlossen, dessen Ergebnisse in den nächsten Tagen veröffentlicht werden sollen. Spannend wird es auch Ende April, denn nach negativ
verlaufenen Experimenten mit einem Impfstoff gegen Katzenleukämie sollen bis dato die Ergebnisse einer neuen erweiterten Testreihe
bekanntgegeben werden. Im vierten Quartal soll bereits die Auswertung einer gemeinsam mit Rhone Poulenc und der Universitätsklinik Köln
betriebenen klinischen Studie der Phase III zur Entwicklung einer Gentherapie gegen Darmkrebs bekanntgegeben werden. Äußerst erfolgreich
verlief eine Untersuchung zur gentherapeutischen Behandlung des Nierenzellkarzinoms. Von den zehn zugelassenen Probanden sprachen fünf auf
die Therapie an und es traten keinerlei Nebenwirkungen auf. Sollten auch in der erweiterten Testreihe der Phase III ähnliche Erfolge erzielt werden,
ist mit Kursgewinnen von bis zu 50% innerhalb weniger Tage zu rechnen.
Bewertung:
Aus rein kurzfristigen fundamentalanalytischen Gesichtspunkten müßte man um Mologen, ebenso wie um alle anderen Biotechnologiewerte einen
weiten Bogen machen. Doch dieses Denken ist schon längst passé. Was zählt ist der Vergleich mit ähnlichen Unternehmen.
Da Mologen mit ihrem MIDGE-Verfahren ähnlich wie Morphosys mit ihrem Verfahren zur schnellen Antikörper-Gewinnung der amerikanischen
Konkurrenz sogar teilweise um Jahre voraus ist, sollten beide Unternehmen mit einer annähernd gleichen Börsenkapitalisierung bewertet sein.
Doch der Markt hat Mologen bis dato stiefmütterlich behandelt: Während Morphosys bei einem Kurs von 300 Euro eine Börsenkapitalisierung von
1.070 Mio. Euro aufweist liegt der Marktwert von Mologen auf einer Kursbasis von 96,00 Euro bei 140 Mio. Euro. Dieser hohe Bewertungsabschlag
resultiert vor allem aus einer Börsennotiz im Freiverkehr. Deshalb strebt der Vorstand in absehbarer Zeit ein Listing am Neuen Markt an. Da
Mologen bereits 2001 die Gewinnzone erreicht, sollte sich dessen Marktwert spätestens bis dahin jenem von Morphosys annähern. Auf dem
gegenwärtigen Kursniveau errechnet sich daraus ein theoretisches Potential von bis zu über 700,00 Euro.