An der Börse wird Zukunft bewertet, darüber besteht kein Zweifel. Wann aber die Zukunft anfängt, lässt sich nicht ohne weiteres herausfinden. Als Faustregel gilt, dass ein konjunktureller Wendepunkt an der Börse in etwa vier Monate vorweggenommen wird, eine Erholung der Unternehmensgewinne um etwa zwölf Monate.
Katja Dofel
Marktteilnehmer sind weniger bereit hohe Prämien für zukünftiges Wachstumspotenzial zu bezahlen, wenn das aktuelle wirtschaftliche Umfeld unsicher ist. Die Gefahr einer Rezession ist nach wie vor präsent, das haben die längste Zinssenkungsstrecke in den USA seit 1991 sowie der große Zinsschritt der Europäischen Zentral bank (EZB) am vergangenen Donnerstag in Erinnerung gerufen. Aber es spricht immerhin vieles dafür, dass sich die Situation im nächsten Frühjahr aufhellt. Im zweiten Quartal des nächsten Jahres dürfte sich die Konjunktur erholen und die Gewinnsituation der Unternehmen sollte sich im vierten Quartal 2002 verbessern.
Wiederholen sich Erfahrungen aus der Vergangenheit, würde eine nachhaltige Erholung der Aktienkurse im Laufe des ersten Quartals 2002 einsetzen. Das sind mittelfristig gute Aussichten, aber bis dahin müssen sich die Anleger noch warm anziehen. Seit dem Tief am 21. September sind die Kurse viel zu schnell gestiegen, als das eine nachhaltige Erholung auf diesem Niveau einsetzen könnte. Vorher werden sicherlich noch die satten Gewinne der vergangenen sieben Wochen versilbert, denn Fonds und Kleinanleger haben großen Nachholbedarf.
Siemens-Familie hat kräftig zugelegt
Epcos hat seit Ende September um mehr als 60 Prozent zugelegt, Infineon um 55 Prozent und Siemens immerhin um 42 Prozent. Betrachtet man den Kursverlauf seit Anfang 2001, stecken zwar alle diese Unternehmen tief im roten Bereich, aber das kann über die rapide Bewegung der vergangenen Wochen nicht hinwegtäuschen. Denn ein Warnsignal ist ja letztlich nicht unbedingt die Kursentwicklung über einen bestimmten Zeitraum, sondern die Bewertung der Aktien. Und da sieht es düster aus.
Die langfristige durchschnittliche Bewertung auf dem Aktienmarkt liegt bei einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 14. Schon jetzt, ohne dass eine fundamentale Verbesserung eingetreten ist, beträgt das durchschnittliche KGV aller Dax-Werte 27, weit mehr als der Durchschnitt. Im Vergleich zur Gewinnentwicklung öffnet sich also schon wieder eine Schere, genauso, wie es Ende der 90er Jahre bis zum Frühjahr 2000 der Fall gewesen ist. Wer den Einstieg Ende September verpasst hat, dem dürfte sich im Laufe der nächsten Monate noch einmal eine günstigere Situation zum Aktienkauf bieten als jetzt.
(Quelle: sharper.de)
So long,
Calexa
Katja Dofel
Marktteilnehmer sind weniger bereit hohe Prämien für zukünftiges Wachstumspotenzial zu bezahlen, wenn das aktuelle wirtschaftliche Umfeld unsicher ist. Die Gefahr einer Rezession ist nach wie vor präsent, das haben die längste Zinssenkungsstrecke in den USA seit 1991 sowie der große Zinsschritt der Europäischen Zentral bank (EZB) am vergangenen Donnerstag in Erinnerung gerufen. Aber es spricht immerhin vieles dafür, dass sich die Situation im nächsten Frühjahr aufhellt. Im zweiten Quartal des nächsten Jahres dürfte sich die Konjunktur erholen und die Gewinnsituation der Unternehmen sollte sich im vierten Quartal 2002 verbessern.
Wiederholen sich Erfahrungen aus der Vergangenheit, würde eine nachhaltige Erholung der Aktienkurse im Laufe des ersten Quartals 2002 einsetzen. Das sind mittelfristig gute Aussichten, aber bis dahin müssen sich die Anleger noch warm anziehen. Seit dem Tief am 21. September sind die Kurse viel zu schnell gestiegen, als das eine nachhaltige Erholung auf diesem Niveau einsetzen könnte. Vorher werden sicherlich noch die satten Gewinne der vergangenen sieben Wochen versilbert, denn Fonds und Kleinanleger haben großen Nachholbedarf.
Siemens-Familie hat kräftig zugelegt
Epcos hat seit Ende September um mehr als 60 Prozent zugelegt, Infineon um 55 Prozent und Siemens immerhin um 42 Prozent. Betrachtet man den Kursverlauf seit Anfang 2001, stecken zwar alle diese Unternehmen tief im roten Bereich, aber das kann über die rapide Bewegung der vergangenen Wochen nicht hinwegtäuschen. Denn ein Warnsignal ist ja letztlich nicht unbedingt die Kursentwicklung über einen bestimmten Zeitraum, sondern die Bewertung der Aktien. Und da sieht es düster aus.
Die langfristige durchschnittliche Bewertung auf dem Aktienmarkt liegt bei einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 14. Schon jetzt, ohne dass eine fundamentale Verbesserung eingetreten ist, beträgt das durchschnittliche KGV aller Dax-Werte 27, weit mehr als der Durchschnitt. Im Vergleich zur Gewinnentwicklung öffnet sich also schon wieder eine Schere, genauso, wie es Ende der 90er Jahre bis zum Frühjahr 2000 der Fall gewesen ist. Wer den Einstieg Ende September verpasst hat, dem dürfte sich im Laufe der nächsten Monate noch einmal eine günstigere Situation zum Aktienkauf bieten als jetzt.
(Quelle: sharper.de)
So long,
Calexa