WDH/Aktionärsschützer warnen vor Zeichung von MIFA-Aktien
(In der Wiederholungen werden Aussagen der SdK präzisiert wiedergegeben.)
Die Schutzvereinigung der Kapitalanleger (SdK) hat wenige Tage vor dem geplanten Börsengang der Mitteldeutschen Fahrradwerke MIFA die Anleger vor einer Zeichnung der Aktien gewarnt. "Einige Ankündigungen, die das Management von MIFA in der Vergangenheit gemacht hat, finden sich im offiziellen Verkaufsprospekt zum Börsengang nicht wieder und werden nun völlig anders dargestellt", sagte ein Sprecher der Schutzgemeinschaft am Donnerstag der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX in München.
Die Sdk kritisiere konkret, dass der Erlös aus dem Börsengang laut Prospekt zum Großteil nicht wie bisher angekündigt für neue Investitionen, sondern für die Ablösung von Verbindlichkeiten verwendet werden soll. Zudem heiße es in dem Prospekt, dass generell davon auszugehen sei, dass die kreditgebenden Banken nicht weiterhin mit Projektfinanzierungen in bisheriger Höhe zur Verfügung stehen würden. "Das alleine reicht schon aus, um unsere frühere Kaufempfehlung zurückzunehmen", sagte der SdK-Sprecher.
Beim ersten Börsengang in Deutschland seit eineinhalb Jahren sollen zwischen kommenden Montag und Freitag 1,5 Millionen Aktien zum Preis von jeweils 9,25 Euro zum Kauf angeboten werden. Davon stammen 500.000 Aktien von den Altaktionären und eine Million Aktien aus einer Kapitalerhöhung. Dem Unternehmen fließen dadurch 9,25 Millionen Euro zu. Der Streubesitzanteil liegt dann bei 25 Prozent. Am 17. Mai soll der Handel am geregelten Markt der Frankfurter Börse aufgenommen werden.
Die MIFA produzierte im vergangenen Jahr mit 422 Mitarbeitern rund 535.000 Fahrräder und ist damit einer der größten Fahrrad-Produzenten in Deutschland. Für 2004 hält das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,8 Millionen Euro für möglich (2003: 5,58 Mio). Geplant sei, 40 bis 50 Prozent der künftigen Ergebnisse an die Aktionäre auszuschütten. Die Kapazität der Fahrradfabrik in Sangerhausen in Sachsen-Anhalt liegt bei rund einer Million Fahrrädern.