Microsoft kauft die katholische Kirche

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josua1123:

Microsoft kauft die katholische Kirche

 
08.09.01 12:56



Vatikanstadt,07.09.2001 (AP) - In einer Pressekonferenz auf dem
Petersplatz hat der US-amerikanische Computergigant Microsoft heute den
Erwerb der katholischen Kirche im Austausch gegen eine Beteiligung des
Klerus am Firmenkapital angekündigt. Sollte die Transaktion zustandekommen,
wäre es das erste Mal, dass eine Softwarefirma eine große Weltreligion
erwirbt.

Wie Microsoft-Chef Bill Gates mitteilte, soll Papst Johannes Paul II. Leiter
der Abteilung Religions-Software des neu gegründeten Konsortiums sein,
während die Microsoft-Aufsichtsratsmitglieder Michael Maples und Steven
Ballmer im Vatikan zu Kardinälen berufen werden sollen. "Wir erwarten in den
nächsten fünf Jahren einen Boom auf dem religiösen Sektor", sagte Gates auf
der Pressekonferenz. "Die vereinten Ressourcen von Microsoft und der
katholischen Kirche werden es möglich machen, Religion einfacher,
unterhaltender und für ein breites Publikum zugänglich zu machen."

Durch das "Microsoft Network", den neuen online-Dienst der Firma, "werden
wir die Sakramente zum ersten Mal im direkten Computerzugriff verfügbar
machen" und die beliebte vorreformatorische Praxis des Ablasshandels wieder
aufleben lassen, kündigte Gates an. "Sie können an der Kommunion teilnehmen,
ihre Sünden beichten, sogar ihre Zeit im Fegefeuer vermindern. Und das
alles, ohne ihre eigenen vier Wände zu verlassen."

Mit dem neuen Anwenderprogramm Microsoft Church, das auch eine frei
programmierbare Makrosprache enthalten wird, soll Gates zufolge in Zukunft
der automatische Download von Himmlischer Gnade auch in Abwesenheit des
Benutzers möglich sein.

Der Deal garantiert Microsoft die elektronischen Exklusivrechte auf die

Bibel und die begehrte Kunstsammlung des Vatikan, in der Meisterwerke von
Künstlern wie Michelangelo und Leonardo da Vinci enthalten sind.
Kritiker des Projektes fürchten hingegen, dass sich die Softwarefirma starkem
Widerstand der Konkurrenz aussetzt, wenn sie den Zugriff auf diese
Schlüsselpositionen des Weltkulturerbes einschränkt.

"Das jüdische Volk hat das 'look and feel' der Heiligen Schrift erfunden",
sagte der US-amerikanische Rabbi David Gottschalk aus Philadelphia.

"Nehmen Sie zum Beispel die Durchquerung des Roten Meeres - das hatten wir
schon Jahrtausende lang bevor die Katholiken die Szene betraten".
Andererseits wird argumentiert, dass sowohl der katholische als auch der
jüdische Glauben auf dem gemeinsamen Erbe des alten Testaments beruht.
"Die Katholische Kirche hat lediglich ein erfolgreicheres Marketing für ein
größeres Publikum betrieben", bemerkt der Notre-Dame-Theologe Kenneth
Madgan.

Der Marktanteil der katholischen Kirche ist in den letzten 2000 Jahren
dramatisch angewachsen, während der Judaismus weit zurückliegt, obwohl diese
Glaubensrichtung als erste viele jetzt vom Christentum übernommenen Konzepte
angeboten hat.

In ihrer tausendjährigen Geschichte hat sich die katholische Kirche einen
Ruf als agressiver Marktkonkurrent erworben, unter anderem durch Kreuzzuege,
die Menschen dazu zwingen sollten, ein Katholizismus-Upgrade durchzuführen,
oder aber durch Exklusiv-Lizenzverträge mit verschiedenen Königreichen, in
denen alle Menschen von Geburt an mit christlichem Glauben ausgerüstet
wurden, ganz gleich, ob sie ihn im späteren Leben verwenden wollten oder
nicht.

Heute ist das Christentum unter verschiedenen Markennamen erhältlich, obwohl
die katholische Version immer noch die verbreitetste ist. Der Auftag der
katholischen Kirche ist es, "alle Ecken der Welt" zu erreichen, eine
perfekte Ergänzung zu der Microsoft-Vision "ein Computer auf jedem
Schreibtisch und in jedem Haushalt".

Während der Vorstellung des Kooperationsprojektes erläuterte Gates die
Langzeit-Strategie seiner Firma. Die Microsoft-Ingenieure arbeiten
demzufolge an einer skalierbaren religiösen Programm-Architektur, die mit
Hilfe von Emulationen alle Glaubensrichtungen unterstützen soll.
Der Softwarehersteller will in Zukunft eine einzige Kernreligion mit einer Reihe
von verschiedenen Benutzerschnittstellen je nach gewünschter Religion
anbieten - "Eine Religion, verschiedene Implementierungen", wie Gates
ankündigte.

Nach der Auffassung von Herb Peters, Sprecher der US-amerikanischen Southern
Baptist Conference, könnte dieser jüngste Coup von Microsoft eine Welle von
Firmenübernahmen und Beteiligungsverkäufen auslösen, da nun auch die anderen
Kirchen ihre Position auf dem stark umkämpften religiösen Markt behaupten
wollen.

jo.
DeathBull:

Göttlich

 
08.09.01 13:17
Êinen virtuellen Grünen für Dich
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