Das sollte ein bischchen Schwung in die Pharma- und Medtech Szene bringen!
21. September 2006 - 08:12
Serono geht an deutsche Merck
Die Bertarelli-Familie verkauft ihr Biotechnologie-Unternehmen Serono an den deutschen Pharmakonzern Merck. Merck erwirbt 64,5% an Serono.
Wie die Familienholding Bertarelli Biotech am Donnerstag mitteilte, bleibt das Hauptquartier des nun Merck-Serono Biopharmaceuticals heissenden Konzerns in Genf.
Merck bezahlt 1100 Franken pro Serono-Aktie. An Stimmrechten erwirbt Merck damit 75,5%. Das Angebot liege 29% über dem durchschnittlichen Börsenkurs der Aktie in den vergangenen 30 Tagen, teilte die Familienholding weiter mit. Serono erreiche damit einen Wert von 16,1 Mrd. Franken.
Das neue Unternehmen soll den Namen Merck-Serono Biopharmaceuticals tragen und das Hauptquartier in Genf haben. US-Sitz wird Boston. Merck behält seinen Hauptsitz in Darmstadt.
Marken bleiben
Alle Marken von Serono bleiben bestehen. Basierend auf Zahlen von 2005 wird der fusionierte Konzern einen pro-forma-Umsatz von 12,2 Mrd. Franken haben, 5,7 Milliarden davon aus der Biopharma-Sparte.
Mit der Transaktion entstehe ein weltweit tätiger Konzern mit Kompetenzen in Krebstherapie, Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems, Entzündungs- und weiteren Krankheiten, erklärte Ernesto Bertarelli in einem Communiqué. Serono werde innerhalb von Merck weiterhin eine führende Rolle in der Biotechnologie einnehmen.
Überraschender Verkauf
Der Verkauf kommt überraschend: Noch im Juli bei der Präsentation der Ergebnisse des zweiten Quartals bekräftigte Serono, durch Übernahmen wachsen zu wollen. Kandidaten würden geprüft, Gespräche liefen.
Im Frühling hatte Serono eine Kehrtwende vollzogen und eine agressive Übernahme-und Einzellizenzierungsstrategie augerufen. Im April waren Verkaufspläne geplatzt. Die Suche nach einem Käufer war im November 2005 gestartet worden.
Durch eine im April beschlossene Kapitalerhöhung verfügte der Konzern über eine gut gefüllte Kasse; Ende Juni beliefen sich die liquiden Mittel auf 1,8 Mrd. Franken. Serono rechnete dementsprechend mit fast 10 Mrd. Franken, welche für Übernahmen zur Verfügung gestanden hätten. Die strategische Wende sorgte für Kritik.
Merck schon länger mit Kaufgelüsten
"Diese Akquisition entwickelt das ethische Pharmageschäft von Merck deutlich weiter und bringt es in eine führende Position im Biotechmarkt", erklärte Merck-Chef Michael Römer. Dies trage dazu bei, die Zukunft des Familienunternehmens Merck zu sichern.
Die Übernahme soll zunächst aus der Barmittelkasse sowie durch eine Zwischenfinanzierung bezahlt werden. Dann soll die Transaktion durch Darlehen, eine Anleihe und eine Kapitalerhöhung von 2 bis 2,5 Mrd. Euro refinanziert werden. An der Kapitalerhöhung werde sich die Merck-Familie mit bis zu 1 Mrd. Euro beteiligen. Merck erwartet, dass die Übernahme Anfang 2007 abgeschlossen wird.
swissinfo und Agenturen
21. September 2006 - 08:12
Serono geht an deutsche Merck
Die Bertarelli-Familie verkauft ihr Biotechnologie-Unternehmen Serono an den deutschen Pharmakonzern Merck. Merck erwirbt 64,5% an Serono.
Wie die Familienholding Bertarelli Biotech am Donnerstag mitteilte, bleibt das Hauptquartier des nun Merck-Serono Biopharmaceuticals heissenden Konzerns in Genf.
Merck bezahlt 1100 Franken pro Serono-Aktie. An Stimmrechten erwirbt Merck damit 75,5%. Das Angebot liege 29% über dem durchschnittlichen Börsenkurs der Aktie in den vergangenen 30 Tagen, teilte die Familienholding weiter mit. Serono erreiche damit einen Wert von 16,1 Mrd. Franken.
Das neue Unternehmen soll den Namen Merck-Serono Biopharmaceuticals tragen und das Hauptquartier in Genf haben. US-Sitz wird Boston. Merck behält seinen Hauptsitz in Darmstadt.
Marken bleiben
Alle Marken von Serono bleiben bestehen. Basierend auf Zahlen von 2005 wird der fusionierte Konzern einen pro-forma-Umsatz von 12,2 Mrd. Franken haben, 5,7 Milliarden davon aus der Biopharma-Sparte.
Mit der Transaktion entstehe ein weltweit tätiger Konzern mit Kompetenzen in Krebstherapie, Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems, Entzündungs- und weiteren Krankheiten, erklärte Ernesto Bertarelli in einem Communiqué. Serono werde innerhalb von Merck weiterhin eine führende Rolle in der Biotechnologie einnehmen.
Überraschender Verkauf
Der Verkauf kommt überraschend: Noch im Juli bei der Präsentation der Ergebnisse des zweiten Quartals bekräftigte Serono, durch Übernahmen wachsen zu wollen. Kandidaten würden geprüft, Gespräche liefen.
Im Frühling hatte Serono eine Kehrtwende vollzogen und eine agressive Übernahme-und Einzellizenzierungsstrategie augerufen. Im April waren Verkaufspläne geplatzt. Die Suche nach einem Käufer war im November 2005 gestartet worden.
Durch eine im April beschlossene Kapitalerhöhung verfügte der Konzern über eine gut gefüllte Kasse; Ende Juni beliefen sich die liquiden Mittel auf 1,8 Mrd. Franken. Serono rechnete dementsprechend mit fast 10 Mrd. Franken, welche für Übernahmen zur Verfügung gestanden hätten. Die strategische Wende sorgte für Kritik.
Merck schon länger mit Kaufgelüsten
"Diese Akquisition entwickelt das ethische Pharmageschäft von Merck deutlich weiter und bringt es in eine führende Position im Biotechmarkt", erklärte Merck-Chef Michael Römer. Dies trage dazu bei, die Zukunft des Familienunternehmens Merck zu sichern.
Die Übernahme soll zunächst aus der Barmittelkasse sowie durch eine Zwischenfinanzierung bezahlt werden. Dann soll die Transaktion durch Darlehen, eine Anleihe und eine Kapitalerhöhung von 2 bis 2,5 Mrd. Euro refinanziert werden. An der Kapitalerhöhung werde sich die Merck-Familie mit bis zu 1 Mrd. Euro beteiligen. Merck erwartet, dass die Übernahme Anfang 2007 abgeschlossen wird.
swissinfo und Agenturen