Börsegang: Schlechter Start für Meinl-Power-Aktie
MIRIAM KOCH UND STEFAN RIECHER (Die Presse)
Das Papier verlor zehn Prozent seines Werts.
WIEN. Das Umfeld für Börsenneulinge war am Mittwoch nicht gerade rosig, an allen wichtigen Börsen hagelte es Kursverluste. Das bekam auch Meinl International Power (MIP) zu spüren, die erstmals an der Wiener Börse gehandelt wurden. Das Papier startete bei neun Euro und damit zehn Prozent unter dem Ausgabepreis von zehn Euro. Gehandelt wurden 1,776.522 Stück in Einfachzählung.
Christoph Schultes von der Erste Bank sieht für den schlechten Start von MIP zwei Gründe. „Natürlich muss man das derzeit schlechte Umfeld berücksichtigen“, sagt er. „Trotzdem sind die Projekte, die Meinl Power in der Pipeline hat, nicht gerade die großen Knüller.“ Schultes hätte sich „konkretere und umfangreichere Projekte“ erwartet.
MIP – mit an Bord sind Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Ex-Verbund-Chef Hans Haider – hat kürzlich das erste Projekt zur Errichtung von Kraftwerken unter Dach und Fach gebracht. Mit dem Windkraft-Betreiber Simonsfeld wurde ein 650-Mio.-Euro-Vertrag zum Bau von Windparks in Osteuropa unterzeichnet. Weiters hat Meinl Power dem ungarischen Stromkonzern MVM ein Angebot zur Zusammenarbeit gelegt. Mit den Ungarn will Meinl International Power ein 150 Mio. Euro teures Gaskraftwerk mit 230 Megawatt Leistung.
Aus dem Imperium der Meinl-Bank-Gruppe notieren auch Meinl European Land (MEL) und Meinl Airports International (MAI) an der Börse. Für die Flughafen-Aktie ging es am Mittwoch leicht nach oben. Das Papier notiert seit April an der Börse und verlor seitdem mehr als 15 Prozent.
Projekte für Meinl Airports International?
Bislang wurden noch keine konkreten Projekte von MAI präsentiert. Am Mittwoch wurde aber bekannt gegeben, dass man sich „in konkreten Verhandlungen für einige interessante Flughafenprojekte“ befinde. Unter anderem gebe es Gespräche mit dem polnischen Flughafen Bydgoszcz. Aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen könne die Firma derzeit keine weiteren Angaben zum Projekt machen. Angedeutet wurde, man sei zuversichtlich, im dritten Quartal die erste Akquisition bekannt zu geben.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2007)