Medienmanager sehen 2002 wenig Chancen für den Aufschwung
HAMBURG (dpa-AFX) - Wenig Chancen für einen nachhaltigen Aufschwung sehen führende deutsche Medienmanager für das Jahr 2002. "Ich denke, dass auch das nächste Jahr für alle Medienunternehmen noch mal sehr hart werden wird", sagte Verleger Dirk Manthey von der Verlagsgruppe Milchstraße in einer Umfrage des "dpa-Dossiers Medien".
Ähnlich sieht die Lage Karlheinz Röthemeier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rhein-Main-Gruppe: "Derzeit lassen sich auch nicht ansatzweise positive Tendenzen erkennen. Wir müssen uns also für das gesamte kommende Jahr auf eine unverändert schwierige Marktlage einstellen."
EINBRUCH DES INTERNET- UND BÖRSENBOOMS
Bernd Kundrun, Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr erinnert an den dramatischen Verlauf von 2001: "Einbruch des Internet- und Börsenbooms, zunehmende Rezessionstendenzen, eine sich abzeichnende und nicht nur kurzfristige Wirtschaftsflaute, das stetige Ansteigen der Arbeitslosenzahlen - und als Folge von all diesen Faktoren - massive Einbrüche auf den Anzeigenmärkten." Erstmals seit 31 Jahren müsse der Werbemarkt einen Rückgang von etwa zehn Prozent hinnehmen.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2002 müsse jedoch eher an der Situation von 1999 gemessen werden, da 2000 für die Verlagsbranche ein Ausnahmejahr war, relativiert Klaus Kottmeier, Sprecher der Geschäftsführung Deutscher Fachverlag. Und Media-Experte Thomas Koch ergänzt: "Alles in allem stehen wir also vor keinem guten, aber vor einem berechenbaren Jahr, das nicht erneut - wie 2001 - unerwartete Löcher in die Unternehmensbudgets reißen wird."
BURDA SIEHT SILBERSTREIFEN AM HORIZONT
Positive Ansätze macht indes Verleger Hubert Burda aus: "Wirtschaftlich zeichnet sich ein Silberstreifen am Horizont ab. Das Anzeigengeschäft, unter dessen Rückgang in 2001 fast alle Verlagshäuser zu leiden hatten, wird sich - so hat es zur Zeit den Anschein - wieder erholen. Die Anbuchungen für das kommende Jahr geben uns Zuversicht. Sinkende Papierpreise werden ihren Teil zur wirtschaftlichen Erholung beitragen."
Und einen optimistischen Ausblick gibt Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG: "Es gibt keinen Grund, mit schlechter Miene auf das neue Jahr zu schauen. Die dunklen Wolken der Werbekonjunktur werden vorüberziehen. Nach wie vor steht die Medienbranche vor einer faszinierenden Zukunft, ihre langfristigen Aussichten sind hervorragend."/ba/DP/rw
HAMBURG (dpa-AFX) - Wenig Chancen für einen nachhaltigen Aufschwung sehen führende deutsche Medienmanager für das Jahr 2002. "Ich denke, dass auch das nächste Jahr für alle Medienunternehmen noch mal sehr hart werden wird", sagte Verleger Dirk Manthey von der Verlagsgruppe Milchstraße in einer Umfrage des "dpa-Dossiers Medien".
Ähnlich sieht die Lage Karlheinz Röthemeier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rhein-Main-Gruppe: "Derzeit lassen sich auch nicht ansatzweise positive Tendenzen erkennen. Wir müssen uns also für das gesamte kommende Jahr auf eine unverändert schwierige Marktlage einstellen."
EINBRUCH DES INTERNET- UND BÖRSENBOOMS
Bernd Kundrun, Vorstandsvorsitzender von Gruner + Jahr erinnert an den dramatischen Verlauf von 2001: "Einbruch des Internet- und Börsenbooms, zunehmende Rezessionstendenzen, eine sich abzeichnende und nicht nur kurzfristige Wirtschaftsflaute, das stetige Ansteigen der Arbeitslosenzahlen - und als Folge von all diesen Faktoren - massive Einbrüche auf den Anzeigenmärkten." Erstmals seit 31 Jahren müsse der Werbemarkt einen Rückgang von etwa zehn Prozent hinnehmen.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2002 müsse jedoch eher an der Situation von 1999 gemessen werden, da 2000 für die Verlagsbranche ein Ausnahmejahr war, relativiert Klaus Kottmeier, Sprecher der Geschäftsführung Deutscher Fachverlag. Und Media-Experte Thomas Koch ergänzt: "Alles in allem stehen wir also vor keinem guten, aber vor einem berechenbaren Jahr, das nicht erneut - wie 2001 - unerwartete Löcher in die Unternehmensbudgets reißen wird."
BURDA SIEHT SILBERSTREIFEN AM HORIZONT
Positive Ansätze macht indes Verleger Hubert Burda aus: "Wirtschaftlich zeichnet sich ein Silberstreifen am Horizont ab. Das Anzeigengeschäft, unter dessen Rückgang in 2001 fast alle Verlagshäuser zu leiden hatten, wird sich - so hat es zur Zeit den Anschein - wieder erholen. Die Anbuchungen für das kommende Jahr geben uns Zuversicht. Sinkende Papierpreise werden ihren Teil zur wirtschaftlichen Erholung beitragen."
Und einen optimistischen Ausblick gibt Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG: "Es gibt keinen Grund, mit schlechter Miene auf das neue Jahr zu schauen. Die dunklen Wolken der Werbekonjunktur werden vorüberziehen. Nach wie vor steht die Medienbranche vor einer faszinierenden Zukunft, ihre langfristigen Aussichten sind hervorragend."/ba/DP/rw