Massenentlassungswelle in Europa und den USA bei Industrieriesen
BERN (dpa-AFX)
Mit der seit Anfang Jahr stark abgekühlten Weltwirtschaft sind bei den großen Industriekonzernen stürmische Zeiten angebrochen. Sie reagierten in Europa wie in den USA mit Massenentlassungen. Analysten befürchten nun eine Verschlechterung der Konsumentenstimmung.
"Die Industrie steht voll auf dem Bremspedal und rutscht so in eine Rezession hinein", erklärte Jean-Luc Lederrey, Analyst bei der Genfer Kantonalbank (BCGE). "Nach bedeutenden Investitionen Ende der 90er Jahre arbeiten heute große Industriekonzerne auf Sparflamme, weil die Nachfrage dramatisch eingebrochen ist."
UNTERNEHMEN REAGIEREN RASCH MIT ENTLASSUNGEN
"Noch selten haben so viele Großkonzerne ihre Gewinnprognosen zurückgeschraubt oder gar Verluste geschrieben wie heute", stellt seinerseits Jerome Schupp von der Privatbank Syz & Co. fest. "Um den Aderlass zu stoppen, reagieren die Unternehmen sehr rasch, und dies meistens mit Entlassungen."
Der US-Telekom-Ausrüster Lucent will 15.000 bis 20.000 zusätzliche Stellen streichen, nachdem er bereits vor einigen Wochen den Abbau von 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätzen beschlossen hatte. Das Unternehmen hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres seinen Verlust auf 3,25 Mrd. USD praktisch verdreifacht.
Lucent befindet sich in illustrer Gesellschaft. American Express, Northwest Airlines , Coca-Cola , Compaq , Alcatel , Infineon oder Siemens kündigten ebenfalls den Abbau von Tausenden von Stellen an. ABB unterzieht sich einer Abmagerungskur und streicht 12.000 Stellen. Der Pharma-Konzern Roche trennt sich weltweit von 3.000 Mitarbeitern.
INTERESSEN DER AKTIONÄRE IM BLICK
"In schlechten Zeiten wie heute stehen die Konzernleitungen vor der schwierigen Aufgabe, die Interessen des Unternehmens, jene der Angestellten und auch diejenigen der Aktionäre unter einen Hut zu bringen. Seit einiger Zeit neigen sie eindeutig dazu, vorab die Interessen der Aktionäre zu berücksichtigen", versichert Lederrey von der Genfer Kantonalbank.
Massenentlassungen bauen nach Ansicht der beiden Analysten zusätzlich eine tückische Gefahr auf: Vertrauensverlust der Konsumenten. "Im Moment sind die Signale aus den USA noch nicht allzu beunruhigend. Die Haushalte konsumieren nach wie vor. Wenn sich das Konjunkturklima nicht bald verbessert, ist es aber nicht auszuschließen, dass die Stimmung plötzlich umschlägt, warnt Schlupp. Das zweite Halbjahr 2001 werde entscheidend sein. Falls sich die Stimmung der Verbraucher verschlechtern sollte, sei sehr rasch mit einer allgemeinen Rezession zu rechnen.
Quelle yahoo
BERN (dpa-AFX)
Mit der seit Anfang Jahr stark abgekühlten Weltwirtschaft sind bei den großen Industriekonzernen stürmische Zeiten angebrochen. Sie reagierten in Europa wie in den USA mit Massenentlassungen. Analysten befürchten nun eine Verschlechterung der Konsumentenstimmung.
"Die Industrie steht voll auf dem Bremspedal und rutscht so in eine Rezession hinein", erklärte Jean-Luc Lederrey, Analyst bei der Genfer Kantonalbank (BCGE). "Nach bedeutenden Investitionen Ende der 90er Jahre arbeiten heute große Industriekonzerne auf Sparflamme, weil die Nachfrage dramatisch eingebrochen ist."
UNTERNEHMEN REAGIEREN RASCH MIT ENTLASSUNGEN
"Noch selten haben so viele Großkonzerne ihre Gewinnprognosen zurückgeschraubt oder gar Verluste geschrieben wie heute", stellt seinerseits Jerome Schupp von der Privatbank Syz & Co. fest. "Um den Aderlass zu stoppen, reagieren die Unternehmen sehr rasch, und dies meistens mit Entlassungen."
Der US-Telekom-Ausrüster Lucent will 15.000 bis 20.000 zusätzliche Stellen streichen, nachdem er bereits vor einigen Wochen den Abbau von 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätzen beschlossen hatte. Das Unternehmen hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres seinen Verlust auf 3,25 Mrd. USD praktisch verdreifacht.
Lucent befindet sich in illustrer Gesellschaft. American Express, Northwest Airlines , Coca-Cola , Compaq , Alcatel , Infineon oder Siemens kündigten ebenfalls den Abbau von Tausenden von Stellen an. ABB unterzieht sich einer Abmagerungskur und streicht 12.000 Stellen. Der Pharma-Konzern Roche trennt sich weltweit von 3.000 Mitarbeitern.
INTERESSEN DER AKTIONÄRE IM BLICK
"In schlechten Zeiten wie heute stehen die Konzernleitungen vor der schwierigen Aufgabe, die Interessen des Unternehmens, jene der Angestellten und auch diejenigen der Aktionäre unter einen Hut zu bringen. Seit einiger Zeit neigen sie eindeutig dazu, vorab die Interessen der Aktionäre zu berücksichtigen", versichert Lederrey von der Genfer Kantonalbank.
Massenentlassungen bauen nach Ansicht der beiden Analysten zusätzlich eine tückische Gefahr auf: Vertrauensverlust der Konsumenten. "Im Moment sind die Signale aus den USA noch nicht allzu beunruhigend. Die Haushalte konsumieren nach wie vor. Wenn sich das Konjunkturklima nicht bald verbessert, ist es aber nicht auszuschließen, dass die Stimmung plötzlich umschlägt, warnt Schlupp. Das zweite Halbjahr 2001 werde entscheidend sein. Falls sich die Stimmung der Verbraucher verschlechtern sollte, sei sehr rasch mit einer allgemeinen Rezession zu rechnen.
Quelle yahoo