ftd.de, Fr, 3.8.2001, 15:22
Maschinenbau: Deutschland ist Export- und Patentweltmeister
Die deutsche Maschinenbaubranche hat an ihren Schwachstellen gearbeitet und sich aus der Krise Anfang der 90er Jahre herausgearbeitet. Nun gilt es, die schwachen Konjunkturaussichten zu kompensieren.
Die Unternehmen der deutschen Schlüsselindustrie konnten in der zweiten Hälfte der 90er Jahre ihre Gewinne deutlich steigern. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Freitag in Frankfurt vorgelegt wurde. Im Krisenjahr 1993 hatten die Unternehmen des Wirtschaftszweiges nur 0,9 Prozent des Umsatzes als Reingewinn verbuchen können, bis 1999 konnte die Rendite auf 3 Prozent gesteigert werden, so die Studie.
Der Weg aus der Krise
Die Branche habe die Lehren aus der Krise zu Beginn der 90er Jahre gezogen und sei heute weltweit führend, sagte Diether Klingelnberg, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Freitag in Frankfurt. Besonders die Standards der Arbeits- und Kapitalproduktivität, der Eigenkapitalquote und der Lohnquote seien auf einem besseren Niveau, sagte Klingelnberg weiter. Gewichtiger Grund dafür seien die überdurchschnittlichen Aufwendungen in der Forschung, die dazu geführt haben, dass die Branche weltweit bei Export und Patenten führend sei. Einzig bei der Gesamtkapitalrendite sehe es weiterhin schlecht aus, so Klingelnberg.
Laut der IW-Studie verzeichnete die Branche 2000 mit einem Wachstum von real 7,2 Prozent einen Boom, der dazu führen dürfte, dass die Gewinnquote aus 2000 wieder den Rekordwert von 3,5 Prozent aus dem Jahr 1997 erreicht. Damit ist der Maschinenbau besser aus seinem Gewinntal herausgekommen, als andere Industrien. So habe das gesamte verarbeitende Gewerbe die Nettoumsatzrenditen von 0,7 Prozent 1993 auf nur 2,7 Prozent 1999 steigern können. Das erreichte Gewinnniveau ist für den VDMA aber noch unzureichend. Ziel sei eine Nettorendite von fünf Prozent, sagte Klingelnberg. Dies sei nötig, um von den Banken unabhängiger zu werden. Da deren Eigenkapitalrichtlinien verschärft werden sollen, dürften Firmenkredite teurer werden, so Klingelnberg.
Schwächerer Ausblick
Für das laufende Jahr ist aber mit einem sich abschwächenden Trend zu rechnen. Die vorliegenden Halbjahresbilanzen für 2001 seien ein relativ deutliches Signal dafür, dass die Erholung der Renditen eine Pause eingelegt habe, sagte Karl Lichtblau vom IW. Zuletzt war der Produktionsausblick der Branche vom VDMA wegen der schwachen Konjunkturdaten gesenkt worden.
© 2001 Financial Times Deutschland
Maschinenbau: Deutschland ist Export- und Patentweltmeister
Die deutsche Maschinenbaubranche hat an ihren Schwachstellen gearbeitet und sich aus der Krise Anfang der 90er Jahre herausgearbeitet. Nun gilt es, die schwachen Konjunkturaussichten zu kompensieren.
Die Unternehmen der deutschen Schlüsselindustrie konnten in der zweiten Hälfte der 90er Jahre ihre Gewinne deutlich steigern. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die am Freitag in Frankfurt vorgelegt wurde. Im Krisenjahr 1993 hatten die Unternehmen des Wirtschaftszweiges nur 0,9 Prozent des Umsatzes als Reingewinn verbuchen können, bis 1999 konnte die Rendite auf 3 Prozent gesteigert werden, so die Studie.
Der Weg aus der Krise
Die Branche habe die Lehren aus der Krise zu Beginn der 90er Jahre gezogen und sei heute weltweit führend, sagte Diether Klingelnberg, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Freitag in Frankfurt. Besonders die Standards der Arbeits- und Kapitalproduktivität, der Eigenkapitalquote und der Lohnquote seien auf einem besseren Niveau, sagte Klingelnberg weiter. Gewichtiger Grund dafür seien die überdurchschnittlichen Aufwendungen in der Forschung, die dazu geführt haben, dass die Branche weltweit bei Export und Patenten führend sei. Einzig bei der Gesamtkapitalrendite sehe es weiterhin schlecht aus, so Klingelnberg.
Laut der IW-Studie verzeichnete die Branche 2000 mit einem Wachstum von real 7,2 Prozent einen Boom, der dazu führen dürfte, dass die Gewinnquote aus 2000 wieder den Rekordwert von 3,5 Prozent aus dem Jahr 1997 erreicht. Damit ist der Maschinenbau besser aus seinem Gewinntal herausgekommen, als andere Industrien. So habe das gesamte verarbeitende Gewerbe die Nettoumsatzrenditen von 0,7 Prozent 1993 auf nur 2,7 Prozent 1999 steigern können. Das erreichte Gewinnniveau ist für den VDMA aber noch unzureichend. Ziel sei eine Nettorendite von fünf Prozent, sagte Klingelnberg. Dies sei nötig, um von den Banken unabhängiger zu werden. Da deren Eigenkapitalrichtlinien verschärft werden sollen, dürften Firmenkredite teurer werden, so Klingelnberg.
Schwächerer Ausblick
Für das laufende Jahr ist aber mit einem sich abschwächenden Trend zu rechnen. Die vorliegenden Halbjahresbilanzen für 2001 seien ein relativ deutliches Signal dafür, dass die Erholung der Renditen eine Pause eingelegt habe, sagte Karl Lichtblau vom IW. Zuletzt war der Produktionsausblick der Branche vom VDMA wegen der schwachen Konjunkturdaten gesenkt worden.
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