Marktausblick: Microsofts Ausblick belastet

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Marktausblick: Microsofts Ausblick belastet

 
19.04.02 08:38
Von Thorsten Kramer, Hamburg

Marktbeobachter erwarten die deutschen Aktienmärkte zum Wochenschluss zunächst uneinheitlich. Die leicht enttäuschenden Zahlen sowie der verhaltene Ausblick von Microsoft dürften die Werte belasten.

Die Aktienhändler von Lang & Schwarz berechneten den Dax am Morgen mit 5241 Punkten und damit 21 Punkte unter der Schlussnotiz vom Donnerstag. Den Nemax 50 sahen sie sechs Punkte fester bei einem Stand von 935 Zählern.

Das Flugzeugunglück von Mailand dürfte den Handel nicht weiter belasten, nachdem derzeit nichts auf einen Anschlag hindeutet. Nach letzten Meldungen sind bei dem Zwischenfall, der die Börsen am Donnerstagabend schlagartig unter Druck gesetzt hatte, mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens 90 Personen wurden verletzt.

In den Blickpunkt treten daher die eher enttäuschenden Zahlen von Microsoft. Der Softwarekonzern hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres trotz eines zwölfprozentigen Gewinnanstiegs die Prognosen der Analysten verfehlt. Außerdem dämpfte Microsoft die Erwartungen für das laufende Quartal wegen einer weiter niedrigen Nachfrage von Unternehmen nach Software. Nachdem am Donnerstag vor allem Nokia die Märkte mit einer Umsatzwarnung belastet hatte, dürfte sich das abermals auf die Hightechwerte auswirken. Zudem hat der finanziell angeschlagene US-Telefonkonzern Qwest Communications nach US-Börsenschluss seine Ergebnisprognosen für das laufende Jahr gesenkt.

Keine Einigung für die Metaller

In Deutschland geht von dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Chemieindustrie vorerst noch keine Signalwirkung aus. Die Verhandlungen zwischen Gesamtmetall und der IG Metall sind in der Nacht ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Gewerkschaft will nun den Druck erhöhen und hat für Freitag unter anderem in Kassel eine Großkundgebung angekündigt. Dies dürfte die Aktien von Stahl- und Autokonzernen belasten.

Die Titel des Touristikkonzerns Preussag und der Lufthansa dürften darunter leiden, dass Europas zweitgrößter Reisekonzern Thomas Cook seine Kapazitäten für die Sommersaison aufgrund der schleppenden Nachfrage reduzieren will.

Schwache Vorgaben

Die Vorgaben aus New York sind negativ. Der Dow Jones Industrial schloss 0,2 Prozent leichter, der Nasdaq Composite fiel um 0,5 Prozent. Der Aktienmarkt in Tokio hat am Freitag um 0,7 Prozent schwächer tendiert, nachdem er zuvor vier Tage in Folge im Plus geschlossen hatte. Händler führten die Verluste zum Wochenschluss auf Gewinnmitnahmen zurück. Sony-Aktien, die Tage zuvor noch angesichts optimistischer Aussichten von US-Technologiefirmen den Nikkei gestützt hatten, fielen zeitweise um 3,8 Prozent und waren nach Umsätzen der meist gehandelte Wert.


Quelle: FTD.de
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