Mannesmann: Sonderkommission ermittelt gegen Esser

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Mannesmann: Sonderkommission ermittelt gegen Esser

 
15.08.01 17:11
Mannesmann: Sonderkommission ermittelt gegen Esser

Das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen hat eine Sonderkommission eingesetzt, um die Untreue-Vorwürfe gegen den ehemaligen Mannesmann-Vorstand Klaus Esser zu klären. Der Verdacht gegen ihn soll sich verstärkt haben.

Das Magazin "Stern" berichtet am Mittwoch vorab, Esser habe den Untreue-Verdacht in Vernehmungen eher verstärkt. Inzwischen ermittle eine Sonderkommission des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts gegen Esser und weitere Verdächtige. Dazu zählten auch der einstige Mannesmann-Aufsichtsrat und designierte Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und neuerdings auch Vodafone-Chef Chris Gent. Ein Sprecher des Landeskriminalamts wollte dazu am Mittwoch keine Stellung nehmen. Ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft sagte, der Bericht werde noch geprüft.


Abfindung oder Bestechung?


Bei den Ermittlungen geht es um die Abfindungen an die Mannesmann-Konzernspitze in Höhe von 100 Mio. DM (51,1 Mio Euro). Allein Esser soll 60 Mio. DM erhalten haben. Die Ermittler prüfen, ob die Rekordabfindung in Wahrheit Bestechungsgeld war, mit dem Esser zum Aufgeben seines Widerstands gegen die Übernahme durch Vodafone bewegt worden sein könnte. Sowohl Esser wie auch Vodafone-Chef Chris Gent haben die Vorwürfe zurückgewiesen.


Esser hatte nach monatelangem Abwehrkampf gegen die feindliche Übernahme dem Verkauf des Konzerns schließlich zugestimmt. Vodafone war Anfang Februar 2000 als Sieger aus einem dreimonatigen Übernahmekampf mit Mannesmann hervorgegangen. Zuvor hatte Esser im Verlauf der Abwehrschlacht das Kaufangebot von Vodafone stets als unzureichend und die Strategie von Mannesmann als die bessere bezeichnet.



© dpa
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