Lohndumping schadet allen


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Dt. Telekom AG 26,81 € -0,41% Perf. seit Threadbeginn:   +111,94%
 
Dr.UdoBroem.:

Lohndumping schadet allen

5
15.05.07 14:33
Durch die Ausgliederung der 50.000 Angestellten würde der Konzern nicht einmal ein Sechstel dessen einsparen, was er an die Aktionäre ausschütten will und handelt sich dafür demotivierte, unwillige Mitarbeiter ein.

Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf...

Lucas Zeise: Sinnlose Lohndrückerei Financial Times Deutschland 15.5.07


Der Telekom-Vorstand handelt mit seinen Sparmaßnahmen nicht einmal im Interesse der Aktionäre. René Obermann ist keinesfalls zur Stellen-Auslagerung gezwungen.

Es scheint unabwendbares Schicksal: René Obermann, den Schicksalsmächte vor ein paar Monaten zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom machten, sieht sich gezwungen, 50.000 Beschäftigte aus dem Unternehmen zu entfernen und sie in formal unabhängigen Tochtergesellschaften für weniger Geld länger arbeiten zu lassen.

In Wirklichkeit kann von Zwangsläufigkeit keine Rede sein. Der Ausgliederungsplan ist ein schlichter Versuch, durch Senkung der Personalkosten ein wenig mehr Gewinn herauszuholen. Der Hinweis, dass die Konkurrenten des Unternehmens ihre Angestellten bei schlechteren Arbeitsbedingungen oft schlechter entlohnen, trifft zwar zu. Es trifft auch zu, dass die Telekom laufend Festnetzkunden verliert. Bloß taugen diese Fakten nicht, um die Sparmaßnahmen zu begründen. Dass die Telekom Kunden verlieren sollte, war ein Ziel der Deregulierung des Sektors. Die Politik wollte kein Monopol mehr. Ein Teil der Kundschaft verabschiedet sich zudem überhaupt vom Festnetzanschluss - und da die Telekom auch im Mobilfunk in Deutschland Marktführer ist, greift sie dabei den größeren Teil der Gebühren aus der steigenden Mobiltelefoniererei selbst ab.

Grauenhaft schlechter Service


Manche Kunden wenden sich ab, weil der Service der Telekom so grauenhaft schlecht ist. Da leuchtet es schon gar nicht ein, warum das besser werden soll, wenn man dort Beschäftigte ausgliedert, demütigt und schlechter bezahlt.

Obermann argumentiert, die Konkurrenz könne ihm dank niedrigerer Löhne mit billigen Angeboten Kunden abjagen. Tatsächlich spielt diese Kostendifferenz nur eine Nebenrolle. Auch wenn sie ihre Angestellten besser bezahlen müssten, würden diese Unternehmen versuchen, durch Lockangebote Markteinteile zu erobern. Die Telekom wiederum ist nicht durch hohe Kosten daran gehindert, voll in den Preiswettbewerb zu gehen, sondern durch die Regulierungsbehörde: Der Marktführer darf aus Wettbewerbsgründen nicht mit Kampfpreisen die kleineren Anbieter kaputt konkurrieren.

Um welche Größenordnung geht es bei den geplanten Maßnahmen überhaupt? Ausgegliedert werden sollen 50.000 der im Inland Beschäftigten. Sie sollen im Schnitt zwei Stunden in der Woche länger arbeiten und neun Prozent weniger Lohn erhalten. Pro Beschäftigten könnte der Konzern, wenn alles glatt geht, damit im Jahr 10.000 Euro sparen. Das ergäbe in der Summe 500 Mio. Euro im Jahr. Das ist ein hübsches Sümmchen.

Für ein Unternehmen, das mehr als das Sechsfache dieses Betrags jährlich ausschüttet, ist die Behauptung allerdings kühn, diese Sparmaßnahmen seien zwingend. Die Telekom schüttet ohne Not mit 3,1 Mrd. Euro einen außergewöhnlich hohen Betrag aus. Sie preist diese Tatsache und die hohe Dividendenrendite der Aktie von über fünf Prozent in der Tat als besonders attraktiv an. Die Ausschüttung ist auch gemessen am Geschäftsvolumen sehr hoch. Sie macht fünf Prozent des Konzernumsatzes aus. Es besteht kein Zwang, ein so außergewöhnlich hohes Ausschüttungsniveau beizubehalten. Es dient offensichtlich der Befriedung der Aktionäre, die vom Aktienkurs enttäuscht sind.

Ist diese Logik an sich schon pervers, so kommt in diesem Fall noch dazu, dass sie in sich nicht stimmig ist. Der Aktienkurs wird auch durch die Aussicht auf eine im nächsten Jahr um 500 Mio. Euro erhöhte Dividendenzahlung nicht in die Gänge kommen. Die gern wiederholte These von der unterbewerteten Telekom ist ohnehin nicht haltbar. Das Papier ist mit dem aktuellen Kurs von wenig unter 13 Euro fast mit dem 16-Fachen der in diesem Jahr erwarteten Gewinne bezahlt. Für ein Unternehmen, das in einem reifen Markt tätig ist und über kein nennenswertes Wachstumspotenzial verfügt, ist diese Bewertung sensationell hoch.

Anleger, die aufgrund der werblichen Anstrengungen verschiedener Bundesregierungen noch Telekom-Aktien im Depot haben, erinnern sich mit Wehmut an die Periode um die Jahrtausendwende. In dieser merkwürdigen Zeit wurden Telekomwerte mit mehr als dem hundertfachen Gewinn bezahlt. Das aber war schlicht kollektiver Wahnsinn, der bei Telekommunikations- und Internettiteln besonders absurde Blüten trieb.

Ende des Kurshöhenflugs

Es besteht heute kein Grund zur Annahme, die Telekom-Aktie könnte die Kurshöhenflüge von damals wiederholen. Auch durch die jetzt betriebene fantasielose Lohndrückerei wird der Aktienkurs nicht in Fahrt kommen.

Es liegt damit auch im Interesse der Aktionäre, dass der Vorstand der Telekom die sinnlose Lohndrückerei bald aufgibt. Den Beschäftigten, die jetzt streiken, und ihrer Gewerkschaft Verdi sollte die Allgemeinheit viel Erfolg wünschen. Denn es ist bekanntlich nicht die Telekom allein, die für immer schlechtere Arbeitsbedingungen bei immer mehr Arbeitnehmern steht. Ihre Taktik der Ausgliederung ist seit Jahren beliebt. Auf diesem Wege werden effizient alte Tarifverträge umgangen, werden die Gewerkschaften entmachtet und die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte ausgehebelt.

Wenn die Maßnahme des Vorstands bei der Telekom gelingt, begibt sich die gesamte Branche auf den Weg in die prekäre Beschäftigung. Immerhin ist bei diesem Post-Nachfolgeunternehmen die Gewerkschaft noch relativ stark, der Organisationsgrad noch hoch. In anderen Betrieben sieht es schlechter aus. Die Entwicklung zu weiter sinkenden Löhnen ist keineswegs vorgezeichnet. Sie lässt sich verhindern.

Die Bundesregierung zum Beispiel kann eigentlich kein Interesse an einem weiter sinkenden Lohnniveau in diesem Lande haben. Sie könnte entsprechend handeln. Einen Mindestlohn flächendeckend einzuführen wäre ein erster richtiger Schritt. Ein zweiter wäre, im Personalüberlassungsgesetz festzulegen, dass Zeitarbeiter den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft erhalten müssen. Schließlich könnte Staatssekretär Thomas Mirow als Vertreter des Großaktionärs Bund den Herrn Obermann sanft am Arm fassen und ihm den guten Rat geben, sich in puncto Lohndrückerei zu mäßigen.


Aus der FTD vom 15.05.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

Lohndumping schadet allen 3282726 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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gamblelv:

Verwirrung

 
15.05.07 14:43

Ich denke an einem Lohndumping hat keiner Interesse. Dieses ist bei der Telekom sicher auch nicht der Fall. Der durchschnittliche Telekommitarbeiter verdient einfach viel mehr als es im Branchendurchschnitt üblich ist. Mit diesem Wettbewebsnachteil und der bestehenden Überfrachtung mit Mitarbeitern insgesamt hat die Telekom keine Chance im freien Wettbewerb.

Die Telekommitarbeiter sollen einfach nur auf ein Marktübliches Niveau gestutzt werden somit kann von Lohndumping keine Rede sein.

Ein wenig Realitätssinn bitte. Ein Telekom Mitarbeiter hat einen lockeren Job bei sehr guter Bezahlung. Ich habe einige ehemalige Studienkollegen die dort gelandet sind. Guter Lohn bei einer 34 Stunden Woche. Fast noch besser als bei den Beamten -die im übrigen auch vollkommen überbezahlt sind.

mfg

gamblelv

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gifmemore:

die gegenseite argumentiert dann

 
15.05.07 14:46
immer davon, dass steigende löhne auch steigende preise zur folge hätten - lohnsteigerungen demnach also verpuffen würden.

von daher wäre es doch die schlussfolgerung für lau zu arbeiten, dann sollten die preise auch gen null tendieren.

ahh neee - moment mal.... die menschen arbeiten ja nicht, weil sie sonst nichts zu tun hätten, sondern vorallem für geld. so wird es zumindest immer wieder behauptet. je mehr geld man verdient desto "wertvoller" und wichtiger ist man - ergo gilt es auch als anreiz mit den ellenbogen alle konkurrenten aus dem wege zu drängen um ein paar €mehr zu verdienen...
das funktioniert allerdings nur dann, wenn man den menschen vorgaukelt, sie könnten ihren status mit geld erkaufen.

allgemeine lohnsteigerungen laufen diesem prinzip natürlich zuwieder...
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Aktienwolf:

vielleicht müsste man androhen

3
15.05.07 14:47
jedes Jahr 10% der unmotiviertesten Mitarbeiter fristlos zu kündigen.

Unter Umständen steigert es die Motivation gute Leistung zu bringen.

Unmotivierte Beschäftigte können auch zu den Mitbewerbern der Telekom wechseln vielleicht steigert dies die Arbeitsfreude.

Sicherlich gibt es weiter gute Motivationssteigerer.



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ORAetLabora:

Telekom und Beamte?

 
15.05.07 14:51
Wieviel Beamten beschäftigt bzw. dienen Telekom?
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Meier:

Man muss wohl zwischen den

 
15.05.07 14:52
verschiedenen Aufgabenbereichen unterscheiden.

Die Telekom hat die alleinige Verantwortung für das Telefonnetz und hat vor ein paar Jahren von der Regulierungsbehörde die Preise vorgeschrieben bekommen.

Die Telekom reagiert nun darauf, indem sie 95 % der Angestellten die für die Netze zuständig sind entlässt und über Zeitarbeitsfirmen wieder einstellt.
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ORAetLabora:

Beamte kannste nicht fristlos kündigen

 
15.05.07 14:53
Wieviel Beamte haben die denn noch, und wieso gehen die nicht zur Konkurrenz?
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gifmemore:

die meisten beamten sind auch keine

 
15.05.07 14:56
einkommensspitzenreiter - tatsächlich muss man sich nichts vormachen, die meisten beamten verdienen eben nicht mehr als den durchschnittslohn

man bedenke: tarifverträge sind eben auch dazu da um solche extremen lohnunterschiede zu nivellieren. nun stellt sich eine wesentliche frage - ist der branchendurchschnitt ein entscheidender indikator für eine "gerechte" lohnhöhe?

schwer zu sagen - aber sollten die löhne zumindest mehr oder weniger gleich sein, dann wäre es für die unternehmen sicherlich schwieriger einfach die lohnhöhe an der billigsten konkurrenz festzumachen, sondern vielleicht mal ihre produkte und dienstleistungen zu verbessern, damit die preise auch gerechtfertigt sind.

scheiß produkte rechtfertigen noch lange nicht eine perse reduzierung der löhne - vielleicht sollte man sich auch mal andere kostenstellen angucken.
werbung z.B. erscheint mir ein interessanter punkt zu sein - da offensichtlich trotz dauer telekom werbung die kunden abwandern.

also die bäcker argumentieren doch auch so - qualität setzt sich durch und der kunde ist bereits etwas mehr zu bezahlen wenn die leistung stimmt. tja - bei der telekom stimmt das produkt offensichtlich nicht - da wird auf lange sicht auch der lohnverzicht dem konzern nicht wirklich helfen....

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gifmemore:

unmotiviert!?

 
15.05.07 15:09
naja - vielleicht sollte man sich mal überlegen, wie man seine ma motiviert, anstelle durch ständige personalfluktuation sich als arbeitgeber auch nicht gerade beliebt zu machen.

zudem stellen sich die fragen:
- wer soll die motivation messen
- wie soll motivation definiert sein
- welche niveau der motivation definiert 100% und was muss dafür getan werden...

es ist aufgabe der fürhungskräfte motivation zu erzeugen - das ist nicht einfach und funktioniert meist über individuelle Bedürfnisse/Ziele.

gleichwohl ist es wohl schwierig das lohnniveau zu reduzieren, keine perspektiven zu geben (wo will die telekom eigentlich hin?), mehr zu fordern aber weniger dafür zu zahlen.

ich denke - da brauchen wir uns hier nicht alle in die tasche zu lügen - reduzierung des lohns bei gleichzeitiger erhöhung der arbeitszeit > also das ist wirklich total motivierend.

dazu kommt noch ein weiteres problem: 10% der unmotivierten rauswerfen - bedeutet auch, das ein objektiv normales motivationsniveau nicht wirklich erreicht werden muss. tatsächlich könnten die beschäftigten ein system entwickeln mit dem das motivationsniveau sogar in durchschnitt geringer wird.

irgendwelche quoten aufzustellen bedeutet eben nicht automatisch, dass diese immer kritiklos übertroffen werden, sondern dass es sowohl strategien gegben wird, vielleicht auf reduzierten niveau 13% motivation zu erreichen.


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Dr.UdoBroem.:

Das Argument mit dem Kostendruck zieht ja wohl

 
15.05.07 15:21
auch in keinster Weise, wenn man gleichzeitig ohne Not und ohne jede Logik über 3 Milliarden an Dividende ausschüttet.

Wer schlecht bezahlt wird und unter schlechten Arbeitsbedingungen leidet, wird den Betrieb durch Demotivation(Stichwort "Innere Kündigung")wesentlich mehr kosten, als man durch die Maßnahmen eingespart.

Lohndumping schadet allen 3282835 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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nuessa:

Ich habe nur die ersten paar Zeilen

 
15.05.07 15:24
gelesen aus dem Artikel, dann hab ich aufgehört.

Lohndumping? Telekom Service Mitarbeiter, ja genau diese, die Ihr an der Strippe habt wenn ihr ein Problem habt, die dann stehts sagen, hierfür ist t-online oder t-com zuständig ich kann Ihnen nicht helfen...

Verdienen im Schnitt 35.000 € / Jahr im Vergleich der selbe Service Mitarbeiter bei Freenet kommt auf ca. 25.000 € / Jahr.

Obermann macht das komplett richtig, entweder weniger Geld mehr arbeiten oder weg damit, es ist so. Der Markt gibt den Preis vor, die Dt. Post hat´s vorgemacht, Beamte raus, leistungsfähige, junge rein ... Top Unternehmen... wenn das die Dt. Telekom jetzt schafft (wohl auch abhänig von der Politik) könnte ich mir echt vorstellen paar Aktien bzw. Zertifikate zu kaufen...

Obermann muss jetzt knallhart das Programm durchziehen und niemanden mehr mitziehen was zu genüge getan wurde. Weg vom sozialen hin zum marktwirtschaftl. -> dann wird´s auch wieder sozial weil das Unternehmen profitabel sein wird und viele Menschen immer noch ihre Brötchen dort verdienen und evtl. glücklicher sind, wenn´s den Unternehmen gut geht!!

Gruß

nuessa

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obgicou:

da brauchst's doch keine innere Kündigung mehr

3
15.05.07 15:25

die Beamten haben eh nichts zu tun; sitzen nur rum und verursachen Kosten.
Einer Bekannten von mir, konnte die Telekom nach dem Mutterschaftsurlaub keine Vollzeitstelle mehr anbieten; sie ist aber verbeamtet;

der Deal:
die Telekom zahlt ihr 50% ihres Gehalts, wenn sie nicht mehr arbeiten kommt.
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Dr.UdoBroem.:

Klasse Nüssa!

 
15.05.07 15:26
Rumblubbern, aber gar nicht erst lesen, worum es geht.

Tolle Diskussionskultur. So macht das Spaß-


Lohndumping schadet allen 3282857 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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ORAetLabora:

Man kann Lohn mit Dividende nicht

 
15.05.07 15:27
vergleichen,

Das eine stammt aus Arbeit, dass andere durch Eigentum!

Zur Motivation:

Statt Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sollte die Telekom Aktien ausstellen, so hätten die auch was von der Dividende?
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nuessa:

sorry, die ersten Zeilen haben mir gerecht, udo!

 
15.05.07 15:28
Gruß

nuessa

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Dr.UdoBroem.:

Soso

2
15.05.07 15:31
Diskutieren heißt aber etwas anderes, als sich gegenseitig nur die schon vorgefasste Meinung an den Kopf zu werfen.



Lohndumping schadet allen 3282873 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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nuessa:

richtig udo, evtl. später

 
15.05.07 15:33
aber mal ne andere Frage:

Hält die PDS seit kurzen die Mehrheit an Financial Times Deutschland?

Liest sich so ...

Gruß

nuessa

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Dr.UdoBroem.:

Die ftd hat manchmal den Mut auch abseits des

 
15.05.07 15:39
VWL/BWL-Mainstreams zu argumentieren.

Und sie liegen oft genug richtig damit.

Während z.B. in sämtlichen Medien Deutschland schlecht geredet wurde(Stichwort Prof.Sinn) und der Patient als komatös oder doch zumindest als unheilbar geschwächt klassifiziert wurde, argumentierte die ftd schon lange dagegen.

Und wer hat nu recht behalten?

Lohndumping schadet allen 3282899 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Hagenstroem:

Kann man bei Anpassung an Marktgegebenheiten von

 
15.05.07 15:39
Lohndumping zu sprechen? Deutschland ist ja in den letzten 25 Jahren voll von Beispielen, wo dieser Anpassungsprozess nicht funktioniert hat, bzw. nicht zustande kam. Verlierer waren dann Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wobei die Arbeitnehmer i.d.R. die größere A-Karte gezogen haben. Die Arbeitslosenstatistik lässt grüßen und das hat schließlich selbst der Naturhaar-Kanzler Schröder erkannt, als ihm die Finanzen wegbrachen. Der Nichtgefärbte hat dann als Lösung über die Hartz-Gesetzgebung erst ein Lohndumping von ganz tief unten ins Rollen gebracht. Das nennt man glaub ich "Fördern und Fordern", wobei man das Fördern getrost auch weglassen kann.
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blindfish:

@nuessa...

 
15.05.07 15:45
das sehe ich ganz anders - und die FTD hat vielleicht nur auch inzwischen den ansatz von verstanden, dass man die scheuklappen abnehmen muss und eben nicht alles NUR durch die kapitalistische brille sehen darf...
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Dr.UdoBroem.:

Was bitte verstehst du unter Marktgegebenheiten?

 
15.05.07 15:46
Deutschland war schon immer ein Hochlohnland und hat diesen Nachteil durch andere Standortvorteile mehr als ausgeglichen(Soziale Sicherheit, Mitarbeitermotivation und viele andere)

Die Löhne in einer Abwärtsspirale immer weiter nach unten zu drücken, ist mit Sicherheit der falsche Weg. Man gibt damit seine Vorteile auf, ohne etwas zu gewinnen - denn es wird immer einen Standort geben, wo billiger produziert oder gearbeitet wird.

Lohndumping schadet allen 3282930 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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nuessa:

okay blindfish

 
15.05.07 15:53
also dann frag ich Dich, was ist besser:

Eine dt. Telekom, die Werte schafft, bei denen 20 % weniger Mitarbeiter arbeiten als jetzt - dafür die Mitarbeiter zufrieden sind, die Kunden auch

oder eine Telekom, die Du Jahr für Jahr mit Deinen Steuern (vorzeitigen Ruhestand etc.) mit finanzierst, die keine nachhaltigen Werte schafft und den Wettbewerb total verschlafen hat, schließl. für 8 € Aktien übernommen wird und 70 % der Arbeitsplätze fallen in Deutschland weg.

Gruß

nuessa

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Hagenstroem:

Das Deutschland schon immer ein Hochlohnland war,

 
15.05.07 15:55
möchte ich bezweifeln. Die BRD wurde es ganz langsam ab Mitte der 60er Jahre, die DDR ist es nie gewesen. Wer hohe Löhne im internationalen Wettbewerb zahlen will, der muß auf der Gegenseite auch Entsprechendes leisten, um eine hohe Einnahmenseite zu haben. Der globale Vergleich zeigt, dass dieser Wettbewerbsvorteil Deutschlands schrumpft. Entweder man passt die Löhne und Gehälter an oder man bewahrt immer weniger Hochlohninseln und erkauft sich dafür eine hohe Arbeitslosigkeit. Das Deutschland zurück auf den Weg der Wettbewerbsvorteile findet, kann man wohl nicht erwarten, so wie sich die Gesamtsituation darstellt.
Antworten
Dr.UdoBroem.:

Das sehe ich nicht so.

 
15.05.07 16:02
Zum einen sind die Lohnkosten ja nur ein Teil der Produktionskosten.
Zum anderen lässt sich durch Einsatz moderner Technologien und durch Mitarbeiterschulung die Effizienz durchaus weiter steigern und damit auch ein höheres Lohnniveau realisieren.

Lohndumping schadet allen 3282972 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Hagenstroem:

Doktor, was liegt näher als selbst ein Unternehmen

 
15.05.07 16:08
zu gründen und der Welt zu beweisen, dass deine Denkweise zumindest schon mal betriebswirtschaftlich funktioniert. Deine Mitarbeiter wird es freuen.
Antworten
nuessa:

Udo,

 
15.05.07 16:09
Du hast recht, mit Posting 24 aber das jetzt ja nur bis zu einen gewissen Grad, aber wie soll bitte Deutschland mit Polen im Wettbewerb stehen können?

Sagen wir mal normaler Arbeiter in Deutschland Std. Lohn 15 € und ein Pole, der für 5 € arbeitet, da kannst Du den dt. noch so sehr schulen und moderne Technologien kaufen der Pole wird billiger sein.

Das nennt man Globalisierung, es wird nicht immer so bleiben, der Lebensstandard in Polen steigt von Jahr zu Jahr aber man kann als deutscher nicht erwarten, dass die Anpassung so funktioniert, dass es bei uns bleibt wie´s ist und die Polen verdienen halt nach und nach mehr.

In der Realität ist es so, dass unser Lohn nunmal fällt und der in Polen steigt, bis ca. das selbe Niveau erreicht wurde. Das ist Marktwirtschaft und da hilft der schönste rosa rote Sozialismus nichts... auch wenn´s für mich persönl. auch besser wäre, arbeite ja schließl. auch in Deutschland in nem Industriebetrieb ...

Gruß

nuessa

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Dr.UdoBroem.:

In der Realität sieht es so aus, dass die Löhne in

 
15.05.07 16:14
den ehemaligen Ostblockländern sich sogar viel schneller nach oben anpassen, als von allen vermutet.

Die Konsequenz daraus ist, dass etliche Unternehmen daran denken, ihre ausgelagerten Betriebsteile wieder nach Deutschland zurückzuholen, oder noch weiter nach Osten ziehen. Wobei mit zunehmender Entfernung vom Markt der Standort immer unattraktiver wird und es nur noch Sinn macht sehr arbeitsintensive Tätigkeiten dorthin zu verlagern.  

Lohndumping schadet allen 3283015 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Dr.UdoBroem.:

Auch ein Artikel aus der ftd :

 
15.05.07 16:22
http://www.ftd.de/politik/europa/:Agenda%20Mehr%20Lohn/195222.html

Mehr Lohn!
 
von Kilian Kirchgessner (Mlada Boleslav)

Osteuropa verspielt seine Wettbewerbsfähigkeit. Gewerkschaften treiben die Löhne hoch, die Produktivität hinkt hinterher. Die ersten Investoren ziehen bereits in Richtung Osten weiter. Manche wollen gar in die alte Heimat zurück.

Mlada Boleslav putzt sich heraus. Viele der Altstadthäuser neben der mächtigen Burganlage sind eingerüstet, der Marktplatz erstrahlt bereits in neuem Glanz. Seinen Wohlstand verdankt die tschechische Stadt einem Unternehmen: der VW-Tochter Skoda. "Was Sie hier sehen", sagt ein Passant und deutet auf die neuen Fassaden, "das ist alles Skoda-Geld!" Stolz sind sie auf ihr Unternehmen, den größten Exporteur und einen der wichtigsten Arbeitgeber des Landes. "Skodovaci" heißen hier die Skoda-Arbeiter, und das gilt in Mlada Boleslav als Ehrentitel.

Seit drei Wochen entzweit das Vorzeigeunternehmen aber das Land. Mitte April traten die Mitarbeiter von Skoda in einen Warnstreik, um ihre Forderung nach 24 Prozent mehr Lohn durchzusetzen. "Wir wollen uns den Monatseinkommen im VW-Konzern annähern", forderte Betriebsratschef Jaroslav Povsik selbstbewusst. "Unsere Arbeit ist schließlich auch so gut wie die der deutschen Kollegen!"

Tatsächlich steigerte Skoda seinen Vorsteuergewinn 2006 um satte 41 Prozent, die aktuellen Absatzzahlen lassen ein weiteres Rekordjahr erwarten. Das passe einfach nicht mehr mit den Niedriglöhnen der Arbeiter zusammen, verkündeten die Gewerkschaften: Bei 22.000 Kronen liegt der durchschnittliche Bruttolohn der Skoda-Werker, das sind rund 790 Euro.

Skoda-Streik mit Signalwirkung

Nach intensiven Verhandlungen einigten sich beide Seiten bei Skoda auf lediglich 13 Prozent Lohnplus. Aber der Streik hat die Investoren in Osteuropa aufgeschreckt. Denn die Löhne in den neuen EU-Mitgliedsstaaten sind in den vergangenen Jahren deutlich schneller angestiegen als die Produktivität. "Die Länder sind dabei, einen wichtigen Wettbewerbsvorteil zu verlieren", warnt Lars Bosse, Chef der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer in Warschau. Enttäuscht über die steigenden Lohnkosten wenden sich die ersten Investoren den Niedriglohnländern Rumänien und Bulgarien zu. Und manch einer will gar in die alte Heimat Deutschland zurück.

Noch wächst die Wirtschaft zwischen Warschau, Prag und Bratislava in einem atemberaubenden Tempo, um bis zu neun Prozent pro Jahr hat sie in den vergangenen Jahren zugelegt. Den wichtigsten Wachstumsschub bringen ausländische Investoren, die vor allem wegen der niedrigen Arbeitskosten kommen. Wenn die Löhne steigen, wird der Standort unattraktiv. Auf diese Gefahr hat auch der tschechische Präsident Václav Klaus hingewiesen. "Der Streik bei Skoda kann einen Signaleffekt für die ganze tschechische Wirtschaft haben", warnte er.

Analysten tschechischer Banken stimmen dem Staatschef zu. "Lohnerhöhungen sind sinnvoll", sagt Ales Michl von der Raiffeisenbank in Prag, "aber nur in dem Maße, wie auch die Produktivität steigt!" Die Arbeiter bei Skoda tun sich seiner Meinung nach mit ihrer übermäßigen Forderung keinen Gefallen: "Wenn sie heute für höhere Löhne streiken, müssen sie morgen für den Erhalt ihrer Stellen auf die Straße gehen."

Die ersten Opfer gibt es bereits: Der deutsche Tresorbauer Format machte 2005 seine polnische Fabrik dicht und entließ 110 Mitarbeiter. Dafür baute das Unternehmen eine neue Produktionsanlage in Hessisch Lichtenau. "Eine automatisierte Tresorfertigung in Deutschland rechnet sich besser als eine Handfertigung in Polen", sagt Format-Geschäftsführer Michael Keinert.

In der hart umkämpften Werftindustrie verliert der Osten ebenfalls seine Kostenvorteile. So kann die Peene-Werft in Wolgast die vor wenigen Jahren nach Polen ausgelagerte Fertigung langsam wieder zurückholen.

Schwer getroffen haben die steigenden Lohnkosten auch den deutschen Schieder-Konzern. Die Firma mit ihren 11.000 Mitarbeitern bezeichnet sich selbst als größtes Möbelunternehmen Europas. Schieder, das Kunden auf der ganzen Welt hat und auch den Möbelriesen Ikea beliefert, schrammte knapp an der Insolvenz vorbei. Zum Verhängnis wurden dem Unternehmen offenbar die Arbeitskosten in Polen. Die meisten Schränke, Stühle und Kommoden lässt Schieder jenseits von Oder und Neiße zusammenbauen - und dort haben sich die Arbeiterlöhne in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, wie die Statistiker der Europäischen Union berechnet haben.

"Das wirbelt so manche Kalkulation durcheinander", sagt Jan Kurth vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Dessen Mitgliedsunternehmen sind von den explodierenden Löhnen besonders hart getroffen: Hinter zwei Dritteln der polnischen Möbelproduktion stehen deutsche Unternehmen. "Die haben in den 90er-Jahren dort investiert, als die Lohnkosten noch sehr überschaubar waren", sagt Kurth. Für die meisten war das ein lukratives Geschäft, denn die Möbelindustrie gilt als besonders lohnintensiv. Bei Sitzmöbeln machen die Arbeitskosten leicht 30 Prozent des Endpreises aus.

"Uns war von vornherein klar, dass in Polen die Gehälter auf Dauer steigen", sagt Jan Kurth, "aber dass es so schnell gehen würde, damit haben wir nicht gerechnet." Derzeit denke keine deutsche Möbelfirma über einen Einstieg in Polen nach, heißt es beim Branchenverband. Die aktuellen Ziele der Unternehmen liegen weiter östlich: Bulgarien und Rumänien sind besonders beliebt, immer häufiger fließen die Investitionen aber auch nach Russland und in die Ukraine.

Karawane zieht weiter

"Die Karawane zieht weiter in Richtung Osten", konstatiert Horst Wildemann, Wirtschaftsprofessor an der Technischen Universität München. In einer Studie sagt er voraus: Bis zum Jahr 2010 wird in den osteuropäischen Ländern, die nicht zur EU gehören, mehr als dreimal so viel investiert wie noch 2005. Dieser Zuwachs gehe vor allem auf Kosten Tschechiens, Polens und Ungarns.

"Die Textilindustrie ist von Tschechien und Polen aus schon Anfang der 90er-Jahre weiter ostwärts gewandert", sagt Peter Havlik vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW), "diese Bewegung geht jetzt Schritt für Schritt auch auf andere Branchen über." Die neuen EU-Länder müssten künftig mit gut ausgebildeten Leuten punkten und nicht mit dem Preis: "Beim Wettlauf um die niedrigsten Löhne", sagt Havlik, "können sie sowieso nicht mehr lange mithalten."

In die gleiche Kerbe schlägt eine Studie der Managementberatung A.T. Kearney. Die Unterschiede zwischen den klassischen Hochlohn- und Niedriglohnstandorten verringern sich zusehends, heißt es darin.

Die meisten Unternehmen bereiten ihre Verlagerungspläne Richtung Osten hinter verschlossenen Türen vor. "Wenn wir darüber sprechen würden, käme nur Unruhe in die Belegschaft", heißt es bei einem deutschen Autozulieferer in Tschechien. Einer der wenigen, der sich in die Karten schauen lässt, ist der Autozulieferer Leoni. In Ungarn, Tschechien, Polen und in der Slowakei unterhält der Kabel- und Bordnetzhersteller bislang Werke. "Die Kostenentwicklung an diesen Standorten beobachten wir sehr genau", heißt es in der Nürnberger Zentrale des MDax-Unternehmens.

Nach Einschätzung von Branchenkennern hat vor allem das Leoni-Werk in Ungarn einen schweren Stand: Nur noch 800 Mitarbeiter stehen hier auf der Lohnliste, viele Aufgaben erledigen inzwischen die billigeren Kollegen in der Ukraine und in Rumänien. In diesen beiden Ländern arbeiten knapp 8000 Mitarbeiter für die Deutschen, die Fließbandwerker verdienen teilweise nur 70 Cent pro Stunde - ein Zehntel dessen, was die Arbeiter in Ungarn bekommen.

Der Aufschwung ist endlich

Für die Belegschaften in Osteuropa stellt die Auswanderung von Investoren eine neue Erfahrung dar. Bislang zählten sie zu den Gewinnern der Globalisierung: Die Arbeitslosigkeit sank, der Wohlstand breitete sich nicht nur in der Skoda-Stadt Mlada Boleslav aus. Selbst in kleinen Dörfern wurden moderne Fabrikhallen errichtet. Neben Autobahnen und Schnellstraßen sprießen riesige Lager der Logistikunternehmen aus dem Boden. Mehrere Milliarden Euro wurden so in den vergangenen Jahren verbaut. Dass dieser Aufschwung endlich sein könnte, davon haben viele Leute jetzt zum ersten Mal eine Ahnung bekommen.

Der Skoda-Personalchef Martin Jahn, so raunt man sich in tschechischen Gewerkschaftskreisen zu, habe bei den Tarifrunden immer wieder eine Drohkulisse aufgebaut: Die neuen Modelle Joyster und Superb, die bald vom Band laufen sollen, könne Skoda auch in Russland bauen. Schließlich hat der Konzern gerade dort in den vergangenen Jahren massiv investiert - immer mit dem Versprechen, dort werde nur für den russischen Markt produziert.

In Mlada Boleslav ist die gute Stimmung erst einmal verflogen. Alle hier wissen, dass ihr mühsam erarbeiteter Wohlstand nur so lange anhält, wie die Schlote im Skoda-Werk am Stadtrand rauchen. Von der hohen Lohnforderung der Gewerkschaften will niemand mehr etwas hören. Ein älterer Mann winkt nur ab: "Ich glaube, die Jungs haben diesmal ein bisschen übertrieben!"

Lohndumping schadet allen 3283041 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Hagenstroem:

Doktor, wenn die Zukunft damit ja zwangsläufig

 
15.05.07 16:23
für Deutschland rosiger aussieht, warum machen sich dann Unternehmer (klar kann man verstehen, sind ja Geizhälse) und vor allem Politiker aller wichtigen und ernstzunehmenden Parteien noch Gedanken darüber? Bräuchte man ja nur auszusitzen und einige Jahre den Gürtel etwas enger schnallen. Auch das schönste Wunschdenken kann die Realitäten der Märkte nicht übertünchen, außer man führt eine durch und durch geplante Wirtschaft ein. Aber dieser Gedanke ist ja bekanntlich in Theorie und Praxis gnadenlos gescheitert. In der Theorie versuchen sich halt aber immer noch einige.
Antworten
Dr.UdoBroem.:

Gedanken muss man sich immer machen, allerdings

 
15.05.07 16:33
sollte man schon sehen, wem eine bestimmte Richtung bei den Diskussionen am meisten in das Blatt spielt.

Die letzten Jahre hatte z.B. die von der Arbeitgeberseite initiierte und finanzierte "Initiative Soziale Marktwirtschaft" fast überall in den Medien die Meinungsführerschaft übernommen, ohne dass man mitbekam, wer alles auf deren Gehaltsliste stand.


Lohndumping schadet allen 3283075 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Hagenstroem:

Doktor, jetzt stellst du nicht nur den Wettbewerb

 
15.05.07 16:55
in Frage, sondern gleich noch die ganze Demokratie. Ich dachte immer in der Demokratie wäre ein wesentliches Instrument der Interessenausgleich. Könnte man ja genauso die Dominanz der Gewerkschaften kritisieren, als die Wirtschaftswelt in Deutschland noch in Ordnung schien.

Aber was hindert die betroffenen Telekom-Mitarbeiter daran ihren Marktwert woanders geltend zu machen? Die Telekommunikationsmarkt ist in weiten Teilen liberalisiert und selbst an den sind sie nicht gebunden, genausowenig wie innerhalb der EU am Standort Deutschland. Die Möglichkeiten der Arbeitsplatzwahl waren noch nie so hoch, um seinen echten Marktwert auch geltend zu machen.

Nur die wenigsten werden einen besser bezahlten Job bekommen, da ihr Marktwert den nämlich nicht hergibt. Jetzt wären wir wieder bei den Einleitungssätzen, dem Interessensausgleich in der Demokratie. Da konnte der ehemalige Monopolist einfach die gewerkschaftlichen Forderungen erfüllen, in dem er die Mehrkosten ohne großartige Gegenwehr auf seine quasi Zwangskunden umwälzen konnte. Uns als Kunden hat das Telefonieren im internationalen Vergleich dadurch deutlich mehr gekostet und der fehlende Wettbewerb dazu noch wenig des technisch Machbaren beschert.
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Peet:

mhh

 
15.05.07 17:04
alles hat immer 2 seiten und jede handlung vor und nachteile :-) aber ehrlich gesagt halte ich es auch aus wirtschaftlicher sicht, für nicht sinnvoll, eine dermaßen hohe dividende auszuzahlen, wo das unternehmen soviele strukturelle probleme hat

mit dem kapital hätte man den streik verhindern können, indem man abfindungen etc. bezahlt hätte - so bezahlt die telekom am ende doppelt und der aktionär dreifach

aber da sieht man wieder das den machern von telekom das heute und jetzt wichtiger ist, als auch mal an morgen zu denken


Lohndumping schadet allen 3283124

bye bye peet

do you know - there´s a story about a new-born child and the sparrow´s song

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Dr.UdoBroem.:

Marktwert des Arbeiters?

 
15.05.07 17:21
Denkst du in Kategorien des Frühkapitalismus?

Das ist dann die Denkweise, die so schöne Wörter wie "Humankapital" oder "sozialverträgliches Ableben" produziert.

Ein Arbeiter ist keine Maschine, die einfach nach Kosten-/Nutzen-Kalkulationen an- oder abgeschafft wird.

Genauso ist ein Wirtschaftsunternehmen nicht nur seinen Eigentümern und Kapitalgebern verpflichtet, sondern auch seinen Mitarbeitern, diesen sogar wesentlich mehr, auch wenn das oft in Vergessenheit zu geraten scheint.



Lohndumping schadet allen 3283156 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Bruckner:

Sozialhilfe-Staat-Deutschland

 
15.05.07 17:36
jahrzehntelange Sozialhilfe für "nichtbehinderte" Menschen
schadet uns alle !!!

Das ist meine Antwort !
Antworten
Dr.UdoBroem.:

Dafür extra neu angemeldet?

 
15.05.07 17:57
Naja, kann ja noch werden.

Lohndumping schadet allen 3283243 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Hagenstroem:

Huch, Frühkapitalismus. Jetzt wird es aber arg

 
15.05.07 19:01
linkslastig. Hat doch die Sozialdemokratie! erst kürzlich das Existenzminimum in Deutschland-West mit 345 € plus Miete und Heizkosten aus rund 550 bis 600 € für eine Einzelperson festgelegt. Bei den Durchschnittslöhnen sind wir selbst da weit von frühkapitalistischen Strukturen entfernt, die noch weit unter einem Existenzminimum lagen. Von Lohngefügen, wie bspw. bei der Telekom mal ganz zu schweigen, oder gar von den im heutigen Deutschland sonst herrschenden Arbeitsbedingungen.

Mal nicht gleich übertreiben, mit Ängsten spielen und tief im Schwachsinn theoretischer Abhandlungen wühlen. Dem sollte, zumindest die westdeutsche Schulbildung, auf allen Schulebenen doch längst eine Abfuhr erteilt haben. Schade, dass man sich heute immer noch mit derartigem Blödsinn auseinandersetzen muss und das zu dem noch an einem Börsenboard.

Selbst Unternehmer haben längst begriffen, dass mit derartigen Einsichten langfristig nicht das große Geld zu machen ist, vom unternehmerischen Überleben in einer Wettbewerbssituation mal ganz abgesehen. Sollte man mal einen Blick in die Unternehmensgeschichten der deutschen Nachkriegswirtschaft werfen. Kann man ja sehen, wer überlebt hat und wer nicht. Steilmann, Grundig, AEG sind doch ein schöne Beispiele dafür, wohin das krampfhafte Festhalten mittelfristig führt. In leere Hände für alle.

Zum bösen Kapital sei noch gesagt. Seien wir doch froh, dass die Kontrolle des Produktionsfaktors Kapital noch in den Händen der westlichen Welt liegt. Denn es ist ein großer Irrtum anzunehmen, dass bspw. in China oder im ehemaligen Ostblock nun die Industrie praktisch von alleine aus dem Boden wächst. Das kann sie nur, weil die Kapitalströme entsprechend fließen. Wird die Verteilung des Kapitals internationaler, und das wird zwangsläufig so kommen, dann wird es erst so richtige Konkurrenzsituationen geben und die Wettbewerbsfähigkeit auf einen echten Prüfstand gestellt.

Vermutlich wird man in Deutschland dann aber immer noch in alten und überholten Denkschemata verharren, weil ja irgendwann mal alles sooo toll war. Ach ja, und einen Bösewicht für alles wird man auch benennen müssen. Klar, kann ja nur das Kapital sein, auch wenn dies dann gar nicht mehr so reichlich in unserem Land vorhanden ist, nur weil einige Wenige der s.g. Arbeiterklasse meinen auf ihren Privilegienkissen ihren Dornröschenschlaf zu halten, bis der Sozialismusprinz (oder ne Nummer härter) sie wach küsst.
Antworten
Shortkiller:

Doc Udo der Artikel ist doch blöd ...

 
15.05.07 19:17

Fehlt nur noch dass jemand auf den Gedanken kommt, die 3 Mrd. Dividende sollte den Mitarbeitern zustehen. Soweit ich weiss, wurde dieser winzige Überschuss nicht in Deutschland operativ erwirtschaftet. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen, für mich reine Polemik im Sinne der Gewerkschaftsfunktionäre die nicht ertragen im allgemeinen Tarifpoker um Prozente ausgerechnet bei der T-COM das Gegenteil zulassen zu müssen..

Und die 500 Mio Einsparung auf Personalseite sind ja kein Einmaleffekt. Irgendwann muss mal angefangen werden mit Kostensenkung. Fit for Future kann man das nennen ...


Der Weg ist das Ziel beim Traden, solange die Richtung stimmt werden wir nicht ärmer.

 

Antworten
Dr.UdoBroem.:

Ich denke für die 50.000 Betroffenen ist das alles

2
15.05.07 19:31
andere als reine Polemik. So etwas kann nur jemand beschreiben, der nicht betroffen ist und auch ganz weit weg vom Geschehen ist.

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie hier bestimmte volks- oder marktwirtschaftliche Prinzipien zum Selbstzweck erhoben werden, ohne dass man noch erinnert, dass auch sie nur Mittel zum Zweck sind.

Das gesamte Wirtschaftssystem sollte doch dazu dienen, das Wohlergehen möglichst vieler Menschen zu garantieren und zu mehren - sind wir uns soweit einig?

Wie das zu erreichen ist, darüber lässt sich trefflich streiten, wenn allerdings durch bestimmte Maßnahmen ganz konkret ohne zwingende Gründe der Lebensstandard tausender von Menschen abgesenkt wird, dann hat man eibdeutig das eigentliche Ziel aus den Augen verloren.

Lohndumping schadet allen 3283490 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Dr.UdoBroem.:

schreiben, nicht "beschreiben"

 
15.05.07 19:33
Lohndumping schadet allen 3283494 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Antworten
Hagenstroem:

Doktor, ich gehe mit dir konform, dass das

 
15.05.07 19:44
Wirtschaftssystem allen dienen soll und dies auch noch möglichst hochwertig. Nur ist es eine Frage der Prioritäten. Ist es wichtig, ob 50.000 Telekom-Mitarbeiter darum kämpfen, ob ihre Scheibe Brot nur noch mit 9 anstatt 10 Scheiben Wurst belegt ist oder ob der Anteil der Bevölkerung weiter anwächst, der wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit und dem Festhalten der Privilegien an den Rand des Existenzminimums gedrückt wird. Offiziell haben wir in Deutschland davon 2 Millionen plus Familienangehörige und das unser Volkswirtschaftssystem nicht mehr richtig zu funktionieren scheint, dürfte mittlerweile auch schon der Blindeste erkannt haben.
Antworten
Shortkiller:

Ich denke die Zahl 50.000 wird gut vermarktet ...

3
15.05.07 19:47

... andere als reine Polemik. So etwas kann nur jemand beschreiben, der nicht betroffen ist und auch ganz weit weg vom Geschehen ist.

Nö. Ich kenne Gehaltsverzicht und Nullrunden recht gut. Bei 40% variablem Gehaltsanteil kann dein Arbeitgeber durch Erhöhung von Zielvorgaben gut zocken.

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie hier bestimmte volks- oder marktwirtschaftliche Prinzipien zum Selbstzweck erhoben werden, ohne dass man noch erinnert, dass auch sie nur Mittel zum Zweck sind.

Du hast bei der Bank ein Sparkonto mit 4% Zinsen. Am Ende des Jahres schreiben die dir aber nur 2% gut mit dem Hinweis, dass die anderen 2% den Mitarbeitern gehört. Natürlich bleibst du treuer Kunde.

Das gesamte Wirtschaftssystem sollte doch dazu dienen, das Wohlergehen möglichst vieler Menschen zu garantieren und zu mehren - sind wir uns soweit einig?

Ja. Allerdings unter gleichen Bedingungen für alle. Und wenn die Firma nicht läuft, ist Verzichten angesagt. Da macht die Telekom keine Ausnahme, nur dass sie mit der Kostenbremse durchaus spät dran ist.

Wie das zu erreichen ist, darüber lässt sich trefflich streiten, wenn allerdings durch bestimmte Maßnahmen ganz konkret ohne zwingende Gründe der Lebensstandard tausender von Menschen abgesenkt wird, dann hat man eibdeutig das eigentliche Ziel aus den Augen verloren.

Naja, wenn man lange auf großen Fuß gelebt hat dann ist Verzichten halt schwer. Hier wird ja gerade so getan als wenn man den Leuten alles wegnimmt und sie in die Armut treibt.

 


Der Weg ist das Ziel beim Traden, solange die Richtung stimmt werden wir nicht ärmer.

 

Antworten
Dr.UdoBroem.:

Beleg deine Scheibe Brot mal mit acht Scheiben

2
15.05.07 19:56
Wurst bei 20.000€ brutto im Jahr(geplantes Einstiegsgehalt der Auslagerungsgesellschaften).

Die Arbeitslosigkeit ist ja eher struktureller Natur, da traditionelle Beschäftigungen in der Industrie durch Modernisierung immer weiter abgebaut, neue Stellen im Dienstleistungssektor nicht entsprechend aufgebaut werden.

Das würde ich jetzt nicht als Versagen der Volkswirtschaft bezeichnen.

Stattdessen müsste man sich bei ständig sinkenden Beschäftigungszahlen mal Gedanken machen, ob es noch zeitgemäß ist, nur die Arbeitseinkünfte zu besteuern.
Sinnvoll wären z.B. unterschiedliche Steuersätze für Unternehmen, je nachdem, wieviel Menschen den Gewinn erwirtschaftet haben.
Je weniger Menschen, umso höher der Steuersatz - so würden menschliche Arbeitsstellen wieder konkurrenzfähig machen im Wettbewerb mit Maschinen.

Nur mal so als ein Gedankenansatz.

Lohndumping schadet allen 3283535 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Bruckner:

Hartz IV sichert lebenslange Sozialhilfe

 
15.05.07 20:07
Ich rate jedem der 50.000 Mitarbeiter,
sich ein paar Jährchen mit in das Sozialhilfe-Netz zu legen,
dann bekommen sie wenigstens von ihrem jahrzehntelang Eingezahlten etwas zurück,
bevor es komplett von den antikapitalisischen subkulturellen 68er Herumhängern aufgefressen wird !

Ach, habe ja ganz vergessen, daß jahrzehntelange Schufter, im Vergleich zu jahrzehntelangen
Nichtstuern nur ein Jahr Arbeitslosengeld bekommen,
weil sie ja in 20 Jahren Arbeit ein wenig gespaart haben und somit in das Puff-Lui-Hartz IV-Gesetz fallen !

Durch Hartz IV hat sich der Staat das Kapital beschafft,
(jahrzehntelange Schufter (Einzahler) enteignet - von der sogenannten Arbeiterpartei !)
um weiterhin lebenslange Sozialhife für "nichtbehinderte" Menschen sicherzustellen !

Ein Land, das nichtbehinderten Menschen jahrzehntelang Sozialhilfe überweist, hat keine Chance !!!
Antworten
Hagenstroem:

Ups, ein weiteres staatliches Planungsinstrument.

 
15.05.07 20:09
Bleiben 3 Fragen:
1. Weshalb war und ist der Rationalisierungsdruck in Deutschland so hoch?
2. Warum verlagern die Unternehmen Arbeitsplätze ins Ausland, wo es ihnen aus steuerlicher Sicht (zumindest was die Versteuerung der Arbeit angeht) doch hier prächtig zu gehen scheint?
3. Warum senkt der Staat nicht generell alle Steuern, so quasi als Ausgleich für alle? Das würde doch eine Menge kompensieren. Theoretisch versteht sich.

Gerechte Arbeit und eine gerechte Entlohnung kann es demnach nur in volkseigenen Betrieben geben. Basisdemokratische Unternehmen, die allzeit in allen Belangen die Gerechtigkeit in sich tragen.

Ich persönlich glaube, eine weitere Diskussion hat sich erübrigt.
Antworten
Dr.UdoBroem.:

Äh Shortkiller, hab ich was verpasst?

 
15.05.07 20:13
Seit wann gibts an der Börse ne garantierte Dividende oder nen garantierten Kursanstieg? Der Vergleich mit dem Sparkonto hinkt gewaltig.

Außerdem denke ich, dass diese maßnahme auch wirtschaftlich keinerlei Sinn macht, wie in dem Eingangsartikel beschrieMen.
Unmotivierte Mitarbeiter schaden dem Unternehmen mehr, als was sie durch die Auslagerung einsparen können.

Lohndumping schadet allen 3283572 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Antworten
Dr.UdoBroem.:

Interessante Fragen und Schlussfolgerungen.

 
15.05.07 20:17
Ich habe nur keine Ahnung, wie du darauf kommst. Sind das irgendwelche Reflexe, die bei bestimmten Schlüsselreizen bei dir ausgelöst werden?

Lohndumping schadet allen 3283579 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Antworten
James85:

@dr.udobroemme

 
15.05.07 20:40
so jetzt hab ich mal die diskussion mal lange genug passiv angeschaut

deine Argumentation versteh ich net...

2.Dividente VS. Personalkostenreduzierung
Woll wir doch mal festhalten die Dividente wurde von der Telekom und ihren Mitarbeitern im Jahre 2006 erwirtschaftet...
deiner Theorie nach sollten die 3Mrd. nicht ausgeschüttet werden, sondern so lange zurückgestellt werden bis die MIT SICHERHEIT KOMMENDEN VERLUSTE sie aufgezerrt haben....und dann??? wasen dann...dann gehts an die Mitarbeiter wenn es bis zu diesem punkte nicht schon zu spät ist

beachte mal das die Telekom auch Verpflichtungen am Kapitalmarkt, auch gegenüber dem "kleinen Mann"

1.zur Reduzierung der GEhälter..
wie das Thema schon beginnt...Lohndumping...??? das ist das Problem - Richtig!
aber doch nicht bei der Telekom!!!
die schuld liegt bei denen ach so gelobten gewerkschaften...die überzogene Forderungen bei der Telekom über jahre durchgesetzt haben und bei der Konkurrenz die zügelschleifen lassen....tja und jetzt ist die Telekom in der Situation...

3. Unmotivierte Mitarbeiter
nach der Theorie müssten ja die Beamten(guter Verdienst, keine Kündigungen) die motiviertesten mitarbeiter sein...wir alle wissen das das nicht auf alle zutrifft...ausserdem müssten ja die Freenet mitarbeiter mit ihren 50% weniger lohn gar nicht mehr zur arbeit gehen, aber deren service ist besser als bei der Telekom
ganz absehen davon dass unmotivation eine nicht fassbare Grösse ist....

achso zum Thema wie mit der Ausgliederung die Kunden gehalten werden können
ganz einfach Preissenkungen
und wie geht das!
Kostensenken....!
wie setzt sich der Preis zusammen....
klar Sachkosten-> die werden ja auch mit umstellung auf IP Protokolle gesenkt
Stückgewinne   -> die hat die Telekom schon mit ihren neuen Tarifen gesenkt...da geht nix mehr es sei denn man macht mit jedem DSL vertrag Verlust ist ja auch dumm
und die Personalkosten-> werden ja gesenkt...

du siehst , wenn man die 0,5MRD einsparungen an die Preisstruktur weitergibt dann hat man nicht die Gewinne verbessert sondern nur die Kunden geahalten, um so ein Überleben der T-Com in deutschland zu sichern...


so das ist mal mein quatsch zu dem thema

P.S Grüsse an herr sommer


Antworten
Dr.UdoBroem.:

Moin James

 
16.05.07 00:20
So wie es geplant ist, ist es doch an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten.

Wir verlieren Kunden, weil unser Service zu schlecht ist. Anstatt hier mit einer Qualitätsoffensive gegenzusteuern, geht man den bewährten, einfallslosen Weg und reduziert die Personalkosten, um dadurch die wegbrechenden Gewinne auszugleichen.

Als nächstes wird der Service durch diese Maßnahmen noch miserabler, es wenden sich noch mehr Kunden ab - schlechten Service kann ich auch anderswo noch billiger haben, kein Problem.

Jetzt wird es schwierig - am besten man reduziert das Personal noch weiter - wird ja eh nicht mehr gebraucht, da man eh bald keine Kunden mehr hat :-)

Ich bin bis jetzt noch Kunde der Telekom, da die Leitungsstabilität sehr gut ist und ich dafür auch gerne bereit bin den einen oder anderen Euro mehr zu bezahlen als bei der Konkurrenz.
Wenn sich das ändert durch schlechtere Technik/Wartung, bin ich der Erste der dann auch Good Bye sagt.

Was ich meine, anstatt sich mal Gedanken zu machen, wie man das Geschäftsmodell wieder auf Vordermann bringen kann, wird immer nur der gleiche einfallslose Weg in die Sackgasse gewählt.





Lohndumping schadet allen 3284130 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Antworten
Shortkiller:

Handelsblatt von heute, Seite 10

 
16.05.07 08:39

Call Center Agent, 3 Jahre im Job:
- DTAG 34 Wochenstunden, 34.000€
- Walter Services vergleichbare Leistung für 19.000€

Kundendienst Monteur
- DTAG 34 Wochenstunden, 35.000€
- Konkurenz 40 Wochenstunden, 19.000-30.000€

Linientechniker
- DTAG 34 Wochenstunden, 35.000€
- Subunternehmen mit mehr Arbeitszeit, 22.000€

Solange sich die Gewerkschaften um die medienwirksame Telekom scharen und die insgesamt zahlenmäßig stärkere Fraktion der wirklich 'ausgebeuteten' Arbeiter in Konkurenzunternehmen ausspart, solange behaupte ich dass es hier um reine Polemik geht. Es geht hier vorrangig darum das Gesicht zu wahren, die Telekom ist eine Art Prestigeunternehmen.


Lesen !!!

Antworten
der_matze:

Zu #42

 
17.05.07 17:05
"Stattdessen müsste man sich bei ständig sinkenden Beschäftigungszahlen mal Gedanken machen, ob es noch zeitgemäß ist, nur die Arbeitseinkünfte zu besteuern.
Sinnvoll wären z.B. unterschiedliche Steuersätze für Unternehmen, je nachdem, wieviel Menschen den Gewinn erwirtschaftet haben.
Je weniger Menschen, umso höher der Steuersatz - so würden menschliche Arbeitsstellen wieder konkurrenzfähig machen im Wettbewerb mit Maschinen.

Nur mal so als ein Gedankenansatz."

Zu kurz gedacht!

Nehmen wir auf der einen Seite Unternehmen D, das hierzulande mit 10 Angestellten eine Arbeit erledigt, für die 1 Maschine und 1 Arbeiter genügen würden.

Nehmen wir auf der anderen Seite das Unternehmen A, das die gleiche Arbeit mit der oben erwähnten Maschine und einem Arbeiter verrichtet (aus steuerlichen Gründen im Ausland).

Beide Unternehmen bieten ihr Produkt in Deutschland zum gleichen Preis an. Beide Unternehmen machen Gewinne. Das Unternehmen D freilich nur, weil der deutsche Steuerzahler es subventioniert.

Die Innovation schreitet voran. Nach fünf Jahren kann die Maschine die Arbeit von 20 Arbeitern verrichten.
Das in Deutschland produzierende Unternehmen D stellt daraufhin 10 weitere Arbeiter ein und lässt diese vom Staat subventionieren ...

Auf Dauer ist das nicht zu finanzieren.
Antworten
prokonsul:

Wertschöpfungsabgabe

 
18.05.07 08:28

Dieser Gedanke ist natürlich nicht neu und es wäre nur gerecht, wenn die "Wertschöpfung" besteuert wird und nicht alles über die Arbeitskraft abgedeckt würde.  Damit müsste man "vielleicht" auch nicht mehr bei jeder Megagewinnmitteilung gleich mitankündigen, daß im Gegenzug Tausende Mitarbeiter gekündigt werden. Und wenn, dann wäre wenigstens genug Geld im Staatstopf um diesen so gekündigten Mitarbeitern ein abgesichertes Leben zu ermöglichen.

Diesen doch sehr revolutionären Gedanken einer "Wertschöpfunsabgabe" hatte schon in den 70igern der damalige österreichische Sozialminister Dallinger, der leider bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. 

Ich glaube aber, daß das Weltkapital bereits viel zu mächtig ist (und Politik bereits viel zu ohn-mächtig ist) um dieses "Regulativ" irgendwo auf der Welt einzuführen. Und so spielen wir halt weiter unser Spiel - Gewinn rein, Arbeiter raus. Denn wer Angst um seinen Arbeitsplatz oder seine soziale Absicherung hat ist halt sehr leicht zu lenken.

Antworten
Skydust:

dt.telekom lohndumping

 
18.05.07 12:21
wenn die zahlen schlecht sind,,dazu die zukunft der unternehmens gefährdet ist, müssen die verantwortlichen halt solche entscheidungen treffen  
Antworten
moneylefttobu.:

@shortkiller

 
18.05.07 16:59
was das handelsblatt nicht schreibt ist:

nach 4 jahren hat der techniker sein höchstgehalt.

vergleichbare firmen haben tarifgruppen mit bis zu 18 stufen. vergleicht man dann nach 10 oder 15 jahren, nicht nach drei, sieht es wieder ganz anders aus.

 
Antworten
FactsOlny:

Die Versäumnisse des Ron Sommer

 
19.05.07 00:20
wirken fort.
Als noch Geld da war, hätte er den Laden radikal verschlanken müssen. Aber die Chance hat er verpasst.
Jetzt ist guter Rat teuer. Ich sehe eine nennenswerte Wahrschienilichkeit, dass es die DT bald nict mehr gibt.
Gut für die Aktionäre? Eher nicht. Die besseren Stückchen (von Filet will ich nicht reden) werden verkauft werden, um den maroden Rest zu stützen. Das geht nicht ewig gut.  
Antworten
Hagenstroem:

Wieso, welche Chance wurde verpasst?

 
19.05.07 00:24
Wenn die Servicemitarbeiter nicht einlenken oder jetzt gar ein vermeintlichen Teilerfolg feiern, werden sie demnächst eben die betriebsbedingten Kündigungen kriegen. Die Telekom ist schließlich kein Staatsbetrieb mehr.
Antworten
pinguin260665:

#1.

 
19.05.07 00:26
Das is Heute normal Udo, was soll man dagegen machen???

   
              WIR SIND DEUTSCHLAND


                entweder? oder?
Antworten
pinguin260665:

@Hagenstroem...

 
19.05.07 00:33
solch einen Schlaumeier wie Dich, trifft man immer des öffteren an.
Antworten
Hagenstroem:

Ist schlimm, ich weiss. Waren doch schön die

 
19.05.07 00:44
Zeiten, als Mütter ihren Kindern raten konnten "Kind, geh zur Firma XY, da haste Arbeit für's Leben". Kannste dir ja vorstellen, was das für eine deutsche Kinderseele bedeutet hat, bei den Tugenden. Und in der DDR erst, da brauchte man sich über sowas überhaupt keine Gedanken machen.
Antworten
pinguin260665:

Schade...

 
19.05.07 00:49
unsere Gesellschaft is den Bach runter:-(
Antworten
Hagenstroem:

Finde ich ja nicht, manche brauchen halt nur

 
19.05.07 00:52
ein wenig länger bis sie wach werden.
Antworten
Dr.UdoBroem.:

Seid ihr alle in der Erweckungsbewegung?

 
19.05.07 00:54
Das mit dem Aufwachen hatten wir heute schon mal.

Lohndumping schadet allen 3290228 ©

Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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