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Welche Logistik-Aktien sind eure Top-Favouriten?
News - 26.03.08 09:21
Transportpreise ziehen erneut kräftig an
Trotz aller Rezessionsangst: Deutschlands Spediteure verlangen immer höhere Frachtpreise. Zwar ist die Trendwende in Sicht, der aktuelle Verkehrsrundschau-Index zeigt jedoch einen Rekord. Bei der Ermittlung des Branchenbarometers wurden die Logistik-Manager auch nach einem Mindestlohn gefragt - das Resultat erstaunt.
Noch immer steigen die Preise für Transporte im deutschen Straßengüterverkehr. So kletterte der Verkehrsrundschau-Index im ersten Quartal auf einen Rekordstand von 114,14 Punkten - das ist bereits das vierte Mal in Folge. Bei der letzten Erhebung vor einem Vierteljahr hatte das Branchenbarometer bei 112,43 Zählern notiert.
Allerdings sei die Zahl der Speditionen und Kunden, die weiter mit steigenden Frachtraten rechnen, deutlich gesunken, berichtet die Verkehrsrundschau. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage, die das Fachmagazin für Spedition, Transport und Logistik in seiner aktuellen Ausgabe am Freitag veröffentlicht, lagen der FTD vorab exklusiv vor.
Der alle drei Monate erscheinende Transportpreisindex - der einzige für den Straßengüterverkehr in Deutschland - gilt als Stimmungsmesser der Branche und zuverlässiges Indiz für die Entwicklung der Transportpreise im deutschen Straßengüterverkehr. Sponsor und Mitherausgeber der Erhebung ist das Serviceunternehmen für das Straßentransportgewerbe, DKV Euro Service.
In der Umfrage berichteten mehr als 240 Logistikdienstleister und Verlader - also deren Kunden aus Industrie und Handel - über ihre Preiserwartungen. "Ein maßgeblicher Grund für den Anstieg dürfte die verzögerte Weitergabe von Kostensteigerungen in die Preisgestaltung sein", so die Einschätzung der Logistikexperten.
So seien vermutlich unter anderem die neuen Arbeitszeitregelungen für Lkw-Fahrer für die höheren Preise verantwortlich. Diese EU-weit geltende Vorschrift begrenzt seit dem 11. April 2007 die Lenkzeit der Lkw-Fahrer pro Kalenderwoche auf maximal 56 Stunden. Zuvor durften die Mitarbeiter in Ausnahmefällen bis zu 74 Stunden pro Woche am Steuer sitzen.
Es sei vor der Einführung der Vorschrift für die Speditionen einfach zu komplex gewesen, die Belastungen einzuschätzen, schätzt man bei der Verkehrsrundschau. "Es mussten erst Erfahrungswerte gesammelt werden."
Entspannung am Ölmarkt könnte Preisboom beenden
Allerdings - viel höher dürften die Transportpreise in Deutschland wohl nicht mehr steigen. So hätten nur noch 17,2 Prozent der Befragten angegeben, dass sie in den kommenden drei Monaten mit höheren Frachtraten rechnen, heißt es in der Untersuchung. Dies seien deutlich weniger als im Quartal zuvor, wo noch 41,9 Prozent mit steigenden Raten gerechnet hatten.
Es sei vor allem die Entwicklung an den Rohölmärkten, die eine Entspannung verspreche. "Denn die Befragung von vor drei Monaten war maßgeblich von den damals rasant steigenden Rohölpreisen beeinflusst", schreiben die Experten. Zwar befänden sich die Ölpreise derzeit noch immer auf einem hohen Niveau. "Aber die Indikatoren, die auf eine weitere extreme Verteuerung des Rohöls und damit der Lkw-Transporte hindeuten, haben sich merklich abgeschwächt.
Eine Zusatzbefragung habe ergeben, dass die Mehrheit der befragten Logistikdienstleister und Verlader für eine Einführung eines Mindestlohns in der Transport- und Logistikbranche sei. Deutlich mehr als die Hälfte der Unternehmen - 55 Prozent - plädierten für eine solche Untergrenze, ergab die Umfrage. 80 Prozent der Befürworter wünschten sich einen Mindestlohn für alle Mitarbeiter, die restlichen 20 Prozent befürworteten einen Mindestlohn nur für bestimmte Berufsgruppen wie Fahrer, Lagerarbeiter und Verwaltungsangestellte.
Zwar überrasche das Ergebnis auf den ersten Blick, lasse sich auf den zweiten aber ganz einfach erklären: Viele Unternehmen wollten einfach nicht mit Anbietern konkurrieren, die mit Dumpinglöhnen am Markt operieren.
Auf die Frage nach der möglichen Höhe eines Mindestlohns habe 60 Prozent und damit eine deutliche Mehrheit einen Betrag zwischen 7 und 10 Euro angegeben. Das ist erstaunlich hoch - liegt doch die umstrittene Mindestbezahlung, die die Deutsche Post für alle Briefträger durchgesetzt hatte, bei 9,80 Euro pro Stunde.
Von Annette Berger (Hamburg)
Quelle: Financial Times Deutschland
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Welche Logistik-Aktien sind eure Top-Favouriten?
News - 26.03.08 09:21
Transportpreise ziehen erneut kräftig an
Trotz aller Rezessionsangst: Deutschlands Spediteure verlangen immer höhere Frachtpreise. Zwar ist die Trendwende in Sicht, der aktuelle Verkehrsrundschau-Index zeigt jedoch einen Rekord. Bei der Ermittlung des Branchenbarometers wurden die Logistik-Manager auch nach einem Mindestlohn gefragt - das Resultat erstaunt.
Noch immer steigen die Preise für Transporte im deutschen Straßengüterverkehr. So kletterte der Verkehrsrundschau-Index im ersten Quartal auf einen Rekordstand von 114,14 Punkten - das ist bereits das vierte Mal in Folge. Bei der letzten Erhebung vor einem Vierteljahr hatte das Branchenbarometer bei 112,43 Zählern notiert.
Allerdings sei die Zahl der Speditionen und Kunden, die weiter mit steigenden Frachtraten rechnen, deutlich gesunken, berichtet die Verkehrsrundschau. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage, die das Fachmagazin für Spedition, Transport und Logistik in seiner aktuellen Ausgabe am Freitag veröffentlicht, lagen der FTD vorab exklusiv vor.
Der alle drei Monate erscheinende Transportpreisindex - der einzige für den Straßengüterverkehr in Deutschland - gilt als Stimmungsmesser der Branche und zuverlässiges Indiz für die Entwicklung der Transportpreise im deutschen Straßengüterverkehr. Sponsor und Mitherausgeber der Erhebung ist das Serviceunternehmen für das Straßentransportgewerbe, DKV Euro Service.
In der Umfrage berichteten mehr als 240 Logistikdienstleister und Verlader - also deren Kunden aus Industrie und Handel - über ihre Preiserwartungen. "Ein maßgeblicher Grund für den Anstieg dürfte die verzögerte Weitergabe von Kostensteigerungen in die Preisgestaltung sein", so die Einschätzung der Logistikexperten.
So seien vermutlich unter anderem die neuen Arbeitszeitregelungen für Lkw-Fahrer für die höheren Preise verantwortlich. Diese EU-weit geltende Vorschrift begrenzt seit dem 11. April 2007 die Lenkzeit der Lkw-Fahrer pro Kalenderwoche auf maximal 56 Stunden. Zuvor durften die Mitarbeiter in Ausnahmefällen bis zu 74 Stunden pro Woche am Steuer sitzen.
Es sei vor der Einführung der Vorschrift für die Speditionen einfach zu komplex gewesen, die Belastungen einzuschätzen, schätzt man bei der Verkehrsrundschau. "Es mussten erst Erfahrungswerte gesammelt werden."
Entspannung am Ölmarkt könnte Preisboom beenden
Allerdings - viel höher dürften die Transportpreise in Deutschland wohl nicht mehr steigen. So hätten nur noch 17,2 Prozent der Befragten angegeben, dass sie in den kommenden drei Monaten mit höheren Frachtraten rechnen, heißt es in der Untersuchung. Dies seien deutlich weniger als im Quartal zuvor, wo noch 41,9 Prozent mit steigenden Raten gerechnet hatten.
Es sei vor allem die Entwicklung an den Rohölmärkten, die eine Entspannung verspreche. "Denn die Befragung von vor drei Monaten war maßgeblich von den damals rasant steigenden Rohölpreisen beeinflusst", schreiben die Experten. Zwar befänden sich die Ölpreise derzeit noch immer auf einem hohen Niveau. "Aber die Indikatoren, die auf eine weitere extreme Verteuerung des Rohöls und damit der Lkw-Transporte hindeuten, haben sich merklich abgeschwächt.
Eine Zusatzbefragung habe ergeben, dass die Mehrheit der befragten Logistikdienstleister und Verlader für eine Einführung eines Mindestlohns in der Transport- und Logistikbranche sei. Deutlich mehr als die Hälfte der Unternehmen - 55 Prozent - plädierten für eine solche Untergrenze, ergab die Umfrage. 80 Prozent der Befürworter wünschten sich einen Mindestlohn für alle Mitarbeiter, die restlichen 20 Prozent befürworteten einen Mindestlohn nur für bestimmte Berufsgruppen wie Fahrer, Lagerarbeiter und Verwaltungsangestellte.
Zwar überrasche das Ergebnis auf den ersten Blick, lasse sich auf den zweiten aber ganz einfach erklären: Viele Unternehmen wollten einfach nicht mit Anbietern konkurrieren, die mit Dumpinglöhnen am Markt operieren.
Auf die Frage nach der möglichen Höhe eines Mindestlohns habe 60 Prozent und damit eine deutliche Mehrheit einen Betrag zwischen 7 und 10 Euro angegeben. Das ist erstaunlich hoch - liegt doch die umstrittene Mindestbezahlung, die die Deutsche Post für alle Briefträger durchgesetzt hatte, bei 9,80 Euro pro Stunde.
Von Annette Berger (Hamburg)
Quelle: Financial Times Deutschland
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