bereits insofern nationalistisch, als Du den wirklichen oder vorgeblichen Schandtaten Amerikas im übrigen Globus lediglich ein inferiores oder subalternes Opfer amerikanisches Niedertracht gegenüber stellst. Überall außerhalb Amerikas siehst Du einen grundsätzlichen guten Willen unterwegs, der nur deshalb nicht zum Zuge kommen könne, weil er sich dem amerikanischen Würgegriff nicht entziehen kann. Diese Gegenüberstellung erinnert an Michael Moore, der krasse Härten insbesondere im sozialen System der US mit der Weichzeichnung der Zustände anderswo kontrastiert.... Nationalistisch ist es, die Verantwortung an wahrgenommener Fehlentwicklung von was auch immer einer 'Fremdbeherrschung' in die Schuhe zu schieben, deren Überwindung dann erst überhaupt die Möglichkeit böte, all die vorgestellten menschenfreundlichen Aufträge der eigenen Nation Realität werden zu lassen...Was dieser Standpunkt jedoch übersieht ist, dass überall auf dem Globus die staatlichen und ökonomischen Subjekte um ein- und dieselben Dinge konkurrieren: Globale Einflußsphären, politische und mitlitärische Macht, Erfolg des eigenen nationalen Kapitals usf - und dies alles notwendig auf Kosten dritter. ...Doch weil die US in dieser globalen Konkurrenz sich spätestens mit dem WK II erfolgreich durchgesetzt haben, definieren diese auch das Maß, an dem sich alle anderen Subjekte orientieren und abarbeiten. In der Beschwerde über amerikanische Vormundschaft äußert sich daher nichts anderes als der Neid all der zukurzgekommenen Möchtegern-USAs auf diesem Globus. ... Noch als praktisches Beispiel: In Deiner Lesart ist Deutschland am Hindukusch, weil es - eigentlich selbst doch so ungemein friedliebend, wie schon seine Geschichte belegt - aufgrund seiner Inferiorität sich dem amerkanischen Marschbefehl nicht entziehen könne. Tatsächlich aber nimmt gerade auch Deutschland Maß an amerikanischer Machtentfaltung. Deutschland denkt nicht daran, den USA allein das Feld zu überlassen, wenn globale Einflußsphären neu sortiert werden. Die deutschen Soldaten in Afghanistan töten und sterben dort für diesen Anspruch an Partizipation...
Uff, Fill
'Es kommt nicht darauf an, die Lösung im Kopf zu erfinden, sondern mit Hilfe des Kopfes die Lösung im Wirklichen zu finden...'.