IPO/ANALYSE/IR rät bei Private Media zur Zeichnung
Private Media zu zeichnen und nicht vorher über die Börse zu kaufen.
raten die Analysten von Independent Research (IR) interessierten Anlegern.
Die Preisfindung der Emission orientiert sich an den gezahlten Marktpreisen.
Im Vorfeld des geplanten Zweitlistings am Neuen Markts dürfte der Kurs
jedoch von Gruppen, die mit festen Zuteilungen rechnen können, noch gedrückt
werden, vermutet IR. In Verbindung mit einem zusätzlichen Abschlag könnte
über die Emission somit ein verbilligter Einstieg stattfinden.
Private Media ist aus IR-Sicht kein Schnäppchen mehr. Die hohe
Ertragskraft werde durch die große Zahl der Wandel- und Optionsrechte stark
verwässert. Für den Titel sei keine schnelle Kurssteigerung, aber eine
positive Entwicklung zu erwarten.
Das Unternehmen profitiert laut IR von einem gut eingeführten
Markennamen. Zu den Konkurrenten von Private Media zählen u.a. Playboy
Enterprises, Vivid Entertainment, General Media International (Penthouse),
Video Company of America oder auch die im MDAX notierte Beate Uhse. Private
Media wird auf Basis der 2001 Schätzungen mit einem EV/Umsatzverhältnis von
4,4 bewertet.
Mitbewerber wie Playboy (EV/Umsatzverh. 2001: 2,1) oder Beate Uhse
(EV/Umsatzverh. 2001: 2,7) weisen eine niedrigere Relation auf. Umsatzmäßig
seien die Mitbewerber zum Teil aber auch deutlich größer (Playboy Umsatz
2001: 291 Mio USD; Beate Uhse-Umsatz 2001: 220 Mio Euro), wogegen IR für
Private Media einen Umsatz 2001 von 37 Mio EUR erwartet.
Doch müsse man attestieren, dass Private Media deutlich profitabler
arbeite und dies insbesondere im Bereich Neue Medien, während dieser Bereich
besonders bei Playboy und Beate Uhse zu Problemen geführt habe. Dieser
Vorteil zeigt sich daher eher beim EV/EBIT-Vergleich. Private Media weist
auf Basis 2001 ein EV/EBIT Verhältnis von 16,7 aus, während Beate Uhse ein
Verhältnis von 58,9 und Playboy einen negativen Wert aufweist.
Beim aktuellem Kurs von 8,54 EUR hat Private Media auf verwässerter Basis
der 2001er Schätzungen ein KGV von 50 (Beate Uhse KGV 2001: 91,6). Auf Basis
der 2003er Schätzungen von IR wird Private Media mit einem 2003er KGV von
rund 32 bewertet. Zum Vergleich: das 2003er KGV bei Beate Uhse liegt bei 39.
Ein KGV von über 30 für 2003 sei teuer, so KIR, doch bei entsprechendem
Wachstum akzeptabel. +++ Claus-Detlef Großmann
vwd/25.1.2002/cg/hab