"Worte der Woche" kommen diesmal von den Kollegen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). In seinem aktuellen Kommentar bringt Autor Frank Preuß meine Empfindungen zum Gerangel um Opel wundervoll treffsicher auf den Punkt. Er spricht mit quasi aus der Seele. Vielleicht geht es Ihnen ja genauso. Lesen Sie also nun den Kommentar mit dem Titel "Opel als Spielball":
,,Sie sind müde bei Opel. Müde, tagtäglich in irgendein Mikrofon sagen zu müssen, was sie denken, was sie fühlen, wie es um ihre Familien bestellt ist. Wie lange geht das schon so? Wochen, Monate. Und es geht weiter. War nicht eigentlich alles entschieden? Ein Stück Hoffnung zurückgekehrt, dass es am Ende nicht ganz so schlimm kommen werde? Vielleicht kommt es nicht ganz so schlimm. Aber wer weiß das heute?
Man kann, sofern man es nicht selbst gespürt hat, nur erahnen, wie viel Kraft es kostet, in täglicher Ungewissheit an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Sich zu motivieren, produktiv zu bleiben, weil sonst alles zusammenbricht. Drohungen zu ertragen, die im Kern aus Entweder-Oder-Sätzen bestehen. Nicht zu wissen, ob Verzicht am Ende honoriert wird. Vielen ist es so ergangen, gerade in Bochum. Und doch erlebt Opel eine besonders üble Achterbahnfahrt.
Die Mitarbeiter sind zum Spielball der Mächte geworden. Heute so, morgen so. Und übermorgen? Kaum anzunehmen, dass dieses menschenunwürdige Spiel in der Führung von General Motors irgendwem schlaflose Nächte bereitet. Das war immer so. Verantwortung buchstabiert man anders."
Nichts ist trügerischer als eine offenkundige Tatsache.
Steady pace wins the race!