Lambda: "Liegen über Plan"
Lambda Physik entwickelt, produziert und vetreibt sogenannte gepulste Ultraviolett-Laser. Geschäftsbereiche sind: Lithographie (Halbleiter), Industrie, Medizin und Wissenschaft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 99/00 (bis 30. September) lag der Umsatz bei 100,2 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) bei 12,5 Millionen Euro. Instock sprach mit Finanzvorstand Christoph Syring über die Jahresaussichten.
Instock:
Sie haben kürzlich Ihre Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt: 33,3 Millionen Euro Umsatz; 5,3 Millionen Euro EBIT. Liegen Sie damit im Plan?
Syring:
Wir liegen damit über dem Plan. Wir hatten zwar mit einem guten Ergebnis gerechnet, aber dass es beim Umsatz nur um 150.000 Euro unter dem absoluten Rekord-Quartal Q4 des letzen Jahres liegt - damit haben wir nicht gerechnet.
Instock:
Ihren Auftragseingang im ersten Quartal haben Sie auf 43,2 Millionen Euro beziffert. Wie hoch ist demnach Ihr aktueller Auftragsbestand?
Syring:
Der Auftragsbestand am Ende des ersten Quartals lag bei 69 Millionen Euro.
Instock:
Wann werden sich diese Aufträge in klingende Münze umgewandelt haben?
Syring:
Der Auftragsbestand hat bei uns eine Vorlaufzeit von ungefähr vier bis sechs Monaten im Schnitt. Es gibt natürlich ein paar Verschiebungen, aber im Prinzip decken die 69 Millionen realtiv gut das nächste halbe Jahr ab.
Instock:
Wird sich der Auftragseingang weiter in der Größenordnung von 43 Millionen Euro pro Quartal bewegen?
Syring:
Es ist nicht genau zu prognostizieren, ob es in dieser Höhe weiter geht. Wir haben es zunehmend mit Blockbestellungen von großen Kunden zu tun. Das führt bei der Größe unseres Unternehmens zu Fluktuation zwischen den einzelnen Quartalen. Rechnet man die 43 Millionen mal 4 - es könnte sein, dass wir das im Gesamtjahr sehen als Auftragseingang. Aber ich bin ganz sicher, dass wir innerhalb der Quartale auch Schwankungen haben werden.
Instock:
Im Oktober 2000 haben Sie einen Großauftrag der Silicon Valley Group über 17 Millionen US-Dollar erhalten. Im Juni 2001 wollen Sie ihn abgearbeitet haben. Stehen weitere Großaufträge an?
Syring:
Da möchte ich mich ein bisschen bedeckt halten. Ich sage einfach mal: Dieses war nicht unser letzter Großauftrag. Außerdem rechnen wir mit Folgeaufträgen, was die Silicon Valley Group betrifft. Wir sind momentan ihr Exklusivlieferant einer Schlüsseltechnologie, und die Silicon Valley Group hat ein nicht unerhebliches Wachstum vor sich. Deswegen sind Folgeaufträge zu erwarten.
Instock:
Werden sie in der gleichen Höhe liegen wie der aktuelle Auftrag?
Syring:
Wie die Größenordnung jeweils ausfällt, hängt davon ab, wie die ihre Aufträge stückeln. Insgesamt werden wir aber von dieser Verbindung mit der Silicon Valey Group noch deutlich profitieren.
Instock:
Im Dezember haben Sie die Umsatzplanzahl für dieses Geschäftsjahr angehoben. Sie wollen jetzt 130 bis 135 Millionen Euro erlösen. Betrachtet man den Umsatz des ersten Quartals und den Auftragsbestand, stellt sich die Frage, ob diese Schätzung nicht etwas zu pessimistisch ist?
Syring:
Zunächst werden die 69 Millionen Auftragsbestand nicht komplett in diesem Jahr abgearbeitet. Teile gehen auch darüber hinaus. Aber man kann durchaus die Meinung vertreten, dass die 135 Millionen als Umsatzziel konservativ sind. Da würde ich nicht stark widersprechen. Wir meinen, dass uns das nicht schlecht zu Gesicht steht - in einem Umfeld des Neuen Marktes, das im letzten Jahr einige Unsicherheiten und nicht erreichte Ziele erlebt hat.
Instock:
Heißt das, Sie werden Ihre Prognosen heraufsetzen?
Syring:
Ich möchte uns jetzt nicht über eine offizielle Ankündigung unter Zugzwang setzen. Bei uns ist es so: Wenn die Entwicklung weitergeht, die wir in den ersten Monaten des Geschäftsjahres erlebt haben, werden wir uns sicherlich zum gegebenen Zeitpunkt bezüglich der Prognosen neu positionieren - zum Beispiel mit der Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen.
Instock:
Wie soll das EBIT im Gesamtjahr konkret ausfallen? Sie haben veröffentlicht, hier von einem überproportionalen Wachstum auszugehen. Der Umsatz soll um 30 bis 35 Prozent steigen. Ist beim EBIT also eine Steigerung um etwa 40 Prozent auf 17,5 Millionen Euro denkbar?
Syring:
Da kann ich nicht konkreter werden als das, was wir bisher veröffentlicht haben. Zum Hintergrund: Wir sind mehrheitlich im Besitz eines amerikanischen Unternehmens, das an der Nasdaq gelistet ist. Die dortigen Sicherheitsbestimmungen sind sehr restriktiv, was Prognosen angeht. Durch die Besitzverhältnisse sind auch wir daran sehr stark gebunden.
Instock:
Herr Syring, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Frank Markowski.