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Die Deutschen kaufen zwar Champagner, stellen diesen aber in den alten Kühlschrank.![]() | ||||
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Konzernkrisen schüren Ängste
Konsumklima flaut wieder ab
Das Konsumklima in Deutschland trübt sich nach Einschätzung des Marktforschungsinstituts GfK wieder ein. GfK-Vorstandschef Klaus Wübbenhorst sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Ich fürchte, die Erholung war nur eine vorübergehende Episode." Grund für die neuerliche Zurückhaltung der Verbraucher seien die Krisen bei KarstadtQuelle und Opel.
"Vor einem Monat war ich positiver gestimmt, als ich es jetzt sein kann", sagte Wübbenhorst weiter. Er sehe auch nicht, dass die Deutschen in den nächsten drei bis neun Monaten wieder ausgabefreudiger würden. Dafür sei die Lage zu kritisch. KarstadtQuelle und Opel hätten den Bundesbürgern vor Augen geführt, dass ihre Angst vor Arbeitslosigkeit begründet sei. Im Schnitt mache ein wegfallender Arbeitsplatz 150 Menschen Angst, die daraufhin ihren Konsum einschränkten.
Für Oktober hatte die GfK zum ersten Mal seit März einen gestiegenen Konsumklimaindex ermittelt. Am Mittwoch veröffentlicht das Unternehmen den Index für November.
"Vor kurzem hatte ich noch die Hoffnung, dass sich das Konsumklima rasch stabilisiert - dahinter muss ich jetzt ein kleines Fragezeichen setzen", sagte Wübbenhorst. Besonders gering sei die Neigung, langlebige Güter anzuschaffen. "Der Deutsche holt sich zwar den Champagner ins Haus, stellt ihn jedoch im alten Kühlschrank kalt." Die Konsumschwäche ist der Hauptgrund für das im Vergleich zu anderen führenden Industrienationen schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland.
Nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute wird die Binnennachfrage auch im kommenden Jahr nur zögerlich anziehen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) geht in seinem jüngsten Konjunkturreport ebenfalls von einer weiter schwachen Binnenkonjunktur aus. Die Aussichten seien für 2005 zwar etwas besser, aber nicht mitreißend. Als Gründe nennt der BDI die Ungewissheit über den Reformkurs der Regierung, die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die deutlich gestiegenen Ölpreise.