Niki Lauda könnte ProSieben kaufen
Um seine TV-Pläne zu retten, hat der Springer Verlag dem Kartellamt angeboten, ProSieben zu verkaufen. Bei der ProSiebenSat.1 AG zeigt man sich überrascht von dieser Idee - und der derzeitige Vorstand würde ihr wohl kaum zustimmen. Mögliche Käufer gibt es indes genug.
< script type=text/javascript><!--OAS_RICH('Middle2'); // -->< /script><!-- www.spiegel.de/wirtschaft/artikel@Middle2 -->Berlin/München - In München reagiert man verstimmt auf Springers Wende im Kartellstreit . "Die ProSiebenSat.1 Media AG war an den Besprechungen mit dem Kartellamt über einen möglichen Verkauf des Senders ProSieben nicht beteiligt", erklärte das TV-Unternehmen in einer Pflichtmitteilung. Auch hinterher sei man von Springer nicht informiert worden.
Insider gehen davon aus, dass der Vorstand einer Zerteilung der Sendergruppe ablehnend gegenübersteht. "Eine solche Option kommt nicht in Frage", zitierte etwa die "Süddeutsche Zeitung" Branchenkreise. Wenn Springer die ProSiebenSat.1 AG also doch übernimmt, steht wohl zunächst mal ein Revirement an.
Der "Bild"-Verlag hatte gestern angeboten, nach der geplanten Übernahme der TV-Kette auf den erfolgreichen Sender zu verzichten - so will Springer doch noch die Zustimmung des Kartellamtes und der Medienaufsicht KEK für seine Fernsehpläne erhalten. Das Bundeskartellamt kündigte an, in den nächsten Tagen über das Fernsehprojekt des Verlages zu entscheiden. Die Behörde müsse bis zum 20. Januar zu einem Beschluss kommen, könnte dies aber auch früher tun.
ProSieben war seit der Fusion mit Sat.1 stets der renditestärkste Sender der TV-Familie und hielt den Konzern in den schwarzen Zahlen. Erst im vergangenem Jahr konnte Sat.1 nach Jahre langen Verlusten zu den Erträgen des Partnersenders aufschließen. Mit dem der Verkaufsofferte will Springer laut "Süddeutsche" auch möglicherweise drohende Schadensersatzforderungen vom bisherigen Haupteigentümer Haim Saban abwenden - der Verlag habe vertraglich zugesichert, alles in seiner Macht stehende für eine Genehmigung der milliardenschweren Übernahme zu versuchen.
KEK: Warum nicht gleich so
Auch die Medienaufsicht KEK sieht nach dem Springer-Angebot gute Chancen für eine Genehmigung der Übernahmepläne. "Die KEK hat von Anfang an gesagt, wenn man auf den Erwerb eines reichweitenstarken Senders verzichtet, dann wäre das Geschäft genehmigungsfähig", so der KEK-Geschäftsstellenleiter Bernd Malzanini. Die Fusion dürfe aber erst greifen, "wenn ProSieben aus der Fernsehgruppe herausgelöst ist".
Eine Übernahme der gesamten ProSiebenSat.1-Gruppe hatte die Kommission vergangenen Dienstag zunächst untersagt. Die Medienwächter sahen bei einer Kombination des hohen Zuschaueranteils der TV-Kette mit dem großen publizistischen Einfluss der Springer-Tageszeitungen die Meinungsvielfalt bedroht. Auch das Kartellamt hatte bereits zwei ablehnende Zwischenbescheide erteilt.
Malzanini wies darauf hin, dass die restlichen Kanäle der TV-Kette ohne ProSieben nur auf einen Zuschaueranteil von 15 Prozent kämen. Damit sei die Entstehung vorherrschender Meinungsmacht nicht mehr zu befürchten, sagte er.
Um seine TV-Pläne zu retten, hat der Springer Verlag dem Kartellamt angeboten, ProSieben zu verkaufen. Bei der ProSiebenSat.1 AG zeigt man sich überrascht von dieser Idee - und der derzeitige Vorstand würde ihr wohl kaum zustimmen. Mögliche Käufer gibt es indes genug.
< script type=text/javascript><!--OAS_RICH('Middle2'); // -->< /script><!-- www.spiegel.de/wirtschaft/artikel@Middle2 -->Berlin/München - In München reagiert man verstimmt auf Springers Wende im Kartellstreit . "Die ProSiebenSat.1 Media AG war an den Besprechungen mit dem Kartellamt über einen möglichen Verkauf des Senders ProSieben nicht beteiligt", erklärte das TV-Unternehmen in einer Pflichtmitteilung. Auch hinterher sei man von Springer nicht informiert worden.
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Der "Bild"-Verlag hatte gestern angeboten, nach der geplanten Übernahme der TV-Kette auf den erfolgreichen Sender zu verzichten - so will Springer doch noch die Zustimmung des Kartellamtes und der Medienaufsicht KEK für seine Fernsehpläne erhalten. Das Bundeskartellamt kündigte an, in den nächsten Tagen über das Fernsehprojekt des Verlages zu entscheiden. Die Behörde müsse bis zum 20. Januar zu einem Beschluss kommen, könnte dies aber auch früher tun.
<!-- Vignette StoryServer 5.0 Thu Jan 12 12:18:50 2006 -->
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KEK: Warum nicht gleich so
Auch die Medienaufsicht KEK sieht nach dem Springer-Angebot gute Chancen für eine Genehmigung der Übernahmepläne. "Die KEK hat von Anfang an gesagt, wenn man auf den Erwerb eines reichweitenstarken Senders verzichtet, dann wäre das Geschäft genehmigungsfähig", so der KEK-Geschäftsstellenleiter Bernd Malzanini. Die Fusion dürfe aber erst greifen, "wenn ProSieben aus der Fernsehgruppe herausgelöst ist".
Eine Übernahme der gesamten ProSiebenSat.1-Gruppe hatte die Kommission vergangenen Dienstag zunächst untersagt. Die Medienwächter sahen bei einer Kombination des hohen Zuschaueranteils der TV-Kette mit dem großen publizistischen Einfluss der Springer-Tageszeitungen die Meinungsvielfalt bedroht. Auch das Kartellamt hatte bereits zwei ablehnende Zwischenbescheide erteilt.
Malzanini wies darauf hin, dass die restlichen Kanäle der TV-Kette ohne ProSieben nur auf einen Zuschaueranteil von 15 Prozent kämen. Damit sei die Entstehung vorherrschender Meinungsmacht nicht mehr zu befürchten, sagte er.
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