03.12.2003 - 08:34 Uhr
Ausblick: Die Märkte am Mittwoch
Gestern beendete der Deutsche Aktienindex den Handel fast unverändert. Nach dem neuen Jahreshoch zum Wochenbeginn prägten leichte Gewinnmitnahmen das Bild an den Börsen. Belastend wirkte insbesondere der starke Euro, der am Dienstag ein neues Rekordhoch bei 1,2092 Dollar markierte. Spitzenreiter unter den heimischen Blue-Chips waren die Aktien von Linde (+3,6 Prozent). Die Verliererliste führten die Papiere von BMW (-2,5 Prozent) an.
Bereits vor Börsenbeginn veröffentlichte der Zuffenhausener Sportwagenhersteller Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG seinen Jahresabschluss. Wie bereits erwartet konnten hierfür Rekordzahlen vorgelegt werden.
Demnach legte der Umsatz um 14,9 Prozent auf 5,58 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 12,6 Prozent auf 933 Mio. Euro. Das Nachsteuerergebnis wuchs um 22,3 Prozent auf 565 Mio. Euro. Dies ergibt einen Gewinn je Aktie in Höhe von 35,20 Euro nach 27,80 Euro im Jahr zuvor.
Für das aktuelle Geschäftsjahr gab sich das Unternehmen ebenfalls optimistisch. In den ersten vier Monaten wurde demnach ein Umsatz in Höhe von 1,92 Mrd. Euro erzielt. Dies entspricht einem Wachstum von 46,6 Prozent. Das Wachstum führt Porsche vor allem auf das neue Modell Cayenne zurück, das bereits über 50 Prozent des Absatzes von 22.016 Einheiten ausmachte.
Gestern hatte das Unternehmen die US-Absatzzahlen für November bekannt gegeben. In dem entsprechenden Zeitraum konnte der Konzern 2.654 Fahrzeuge absetzen, was einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat von 58 Prozent entspricht als noch 1.678 Einheiten verkauft wurden. Während sich die Absatzzahlen des Cayenne mit 1.386 Fahrzeugen positiv entwickelten, ging die Anzahl der verkauften Sportwagen um 24 Prozent auf 1.268 zurück.
Aus Sicht der Unternehmen werden heute Quartalszahlen von der Casella Waste Systems Inc., Comverse Technology Inc., De Vere Group, Mandalay Resort Group, MVV Energie AG, Stratos Lightwave Inc., Synopsys Inc., The SCO Group, Ulticom, United Utilities Plc. und der Verint Systems Inc. erwartet. Die jährliche Hauptversammlung steht bei der IXOS Software AG auf dem Programm.
Aus konjunktureller Sicht findet in Frankfurt ein Kolloquium des Center for Financial Studies statt. In Frankfurt steht die Fortsetzung und der Abschluss der Handelsblatt-Jahrestagung zum Thema "Banken-Technologie" auf dem Programm. In Düsseldorf findet die Jahrespressekonferenz des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie statt. In Brüssel veröffentlicht das Europäische Statistikamt das Bruttoinlandsprodukt für die Länder der Euro-Zone für das dritte Quartal. In Washington wird dem vielbeachteten ISM-Konjunkturindex für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe für November besondere Beachtung geschenkt. In London findet die zweitägige geldpolitische Sitzung der Bank von England statt.
Die Banken und Handelshäuser sehen den deutschen Aktienindex fast unverändert in den Mittwoch-Handel starten. Die Citibank erwartet eine DAX-Eröffnung bei 3.809 Zählern, Lang & Schwarz sieht den wichtigsten heimischen Börsenindex gegen Handelsbeginn bei 3.810 Punkten.
Nach dem leichteren Börsenschluss in den USA signalisieren die Terminkontrakte der wichtigsten US-Indizes einen freundlicheren Handelsstart gegenüber dem Dienstag. Gegen 08:00 Uhr tendierte der NASDAQ-Future mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 1.437 Punkten, der S&P-Future markierte ebenso einen Aufschlag von 0,1 Prozent bei 1.067 Zählern.
Die deutschen Aktienmärkte beendeten den Handel am Dienstag mit roten Vorzeichen. Während sich der DAX bis zum Handelsende um 0,3 Prozent auf 3.809 Zähler verbilligte, fiel der MDAX um 0,2 Prozent auf 4.415 Punkte. Der TecDAX musste ebenso bis zum Handelsschluss Abschläge in Höhe von 0,3 Prozent auf 563 Zähler hinnehmen.
Gestern bezog der Milliardeninvestor Kirk Kerkorian Stellung bezüglich seiner Klage gegen DaimlerChrysler. Der ehemalige Großaktionär von Chrysler hätte der Fusion zwischen Daimler und Chrysler niemals zugestimmt, wenn der damalige Vorstandsvorsitzende von Daimler, Jürgen Schrempp, nicht von einem Zusammenschluss zweier gleichwertiger Partner gesprochen hätte. Später gab Schrempp gegenüber Zeitungen zu, nur aus psychologischen Gründen die Partner als gleichwertig bezeichnet zu haben. Kerkorian verklagt DaimlerChrysler auf Schadensersatz von 1 Mrd. Dollar. Dieser Schaden sei ihm aus dem Verzicht auf eine Ablöseprämie von bis zu 62 Prozent auf seinen damaligen Chrysler-Anteil von 14 Prozent entstanden.
Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen AG konnte im vergangenen Monat November in den USA deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen als noch im Vorjahreszeitraum. Demnach lag der Absatz bei knapp 29.000 Einheiten, was einer Steigerung von über 27 Prozent entspricht. Die VW-Tochter Audi verzeichnete allerdings einen kleinen Rückgang um 0,4 Prozent auf 7107 Einheiten.
Die beiden Leitindizes der US-Börsen haben gestern mit roten Vorzeichen geschlossen. Während sich der Dow Jones um 0,5 Prozent auf 9.853 Punkte verbilligte, fiel der NASDAQ Composite-Index ebenso um 0,5 Prozent auf 1.980 Zähler.
Wie die Eastman Kodak Co. bekannt gab, wird man in Zukunft mit der IBM Corp. an einem System zur Speicherung von medizinischen Foto- und Röntgenaufnahmen arbeiten. Dabei sollen die optischen Digitalgeräte von Kodak mit den Speicherlösungen von IBM kombiniert werden. Für Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser werden auf die Weise Kostenvorteile entstehen, da große Mengen an Bildern und Daten auf einfache Weise gespeichert werden können. Im September wurde die jährliche Dividende bei Kodak von 1,80 auf 0,50 Dollar gekürzt, um Akquisitionen und internes Wachstum zu finanzieren. Die Ausgaben für Zukäufe belaufen sich bisher auf 840 Mio. Dollar. Die größte Übernahme war mit einem Volumen von 486 Mio. Dollar PracticeWorks Inc. Der Umsatz soll von 12,8 Mrd. Dollar in 2002 auf 16 Mrd. Dollar in 2006 wachsen.
Wie die FAO Inc., Mutter der amerikanischen Spielzeugkette FAO Schwarz mitteilte, wird man in diesem Jahr schon zum zweiten Mal den Gläubigerschutz nach Chapter 11 in Anspruch nehmen. Die 141 Jahre alte Kaufhauskette beabsichtigt, die Sparten FAO Schwarz und Right Start zu verkaufen sowie Zandy Brainy zu liquidieren. FAO Schwarz habe noch große Vermögenswerte aufzuweisen, Right Start habe einen sehr starken Markennamen. Erst im April wurde FAO aus dem Gläubigerschutz entlassen, nachdem dieser drei Monate zuvor verhängt wurde. Die erneute Krise kommt recht überraschend, weil das Spielzeuggeschäft in diesem Jahr bisher recht gut lief, allerdings mit hohen Rabatten.
Quelle: Finanzen.net