Zahl der Filialen soll sich in drei Jahren fast verdoppeln. Hohes Expansionstempo in Deutschland
Hamburg - Während die deutsche Coffee-Bar-Kette "Einstein" auf einen Käufer hofft und man bei der hanseatischen "World Coffee" nach der Insolvenz nun auf das Eintreffen der neuen Gesellschafter wartet, hat die weltgrößte Kette Starbucks gut lachen. Das Unternehmen meldet für das abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordergebnisse.
Allein im Schlussquartal setzte das Unternehmen 865,2 Mio. Dollar um und steigerte damit seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 25 Prozent. Der Gewinn kletterte um 9,8 Prozent auf 58,5 Mio. Dollar oder um 15 (Vorjahreszeitraum 14) Cent je Aktie. Der Neunmonatsumsatz erhöhte sich um 24,2 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar. Der Gewinn stieg um 18,7 Prozent auf 215,1 Mio. Dollar. Insgesamt 1177 neue Filialen eröffnete der Kaffee-Brüher im abgelaufenen Geschäftsjahr, davon 383 im Ausland, und verfügt jetzt über weltweit insgesamt 5886 Filialen.
Das Unternehmen will im laufenden Geschäftsjahr weitere 1200 Geschäfte eröffnen und den Gesamtumsatz um rund 20 Prozent steigern. Für die kommenden drei bis fünf Jahre wird ein jährlicher Umsatzzuwachs von rund 20 Prozent und ein Anstieg des Gewinns je Aktie von 20 bis 25 Prozent pro Jahr angepeilt. Bis Ende des Geschäftsjahres 2005 soll es insgesamt 10 000 Starbucks-Geschäfte in 60 Ländern geben. Das Langzeitziel seien mindestens 25 000 Geschäfte, erklärte die Gesellschaft.
Doch trotz der Rekordzahlen wird das Marktumfeld offenbar schwieriger: Denn während Starbucks die Zahl der Filialen um 25 Prozent steigerte, legte der Umsatz ebenfalls nur um den gleichen Prozentanteil (25 Prozent) zu. Eine Tatsache, die nicht zur Unternehmensphilosophie passt, wonach gleich mehrere Filialen an einem Standort eröffnet werden, weil dadurch die Umsätze überproportional steigen. Im Frühjahr dieses Jahres sorgte der US-Marketing-Leiter Peter Maslen zudem für Irritationen, als er erklärte, das Joint Venture aus Starbucks und Karstadt wolle hier zu Lande nur 500 anstatt der versprochenen 1500 Filialen eröffnen. Mittlerweile ist man wieder bei der Zahl von 1500 angekommen, zählt dabei allerdings die ab 2007 geplanten so genannten "Coffee Corners", eine Mischung aus Theke und Kiosk, die ausschließlich "to go"-Produkte anbieten, gleich dazu.
Trotzdem scheint Starbucks im Gegensatz zu den hiesigen Ketten nun seine Stärken als Global Player voll ausspielen zu können. Denn im Gegensatz zu dem US-Konzern verteilten sich bei den hiesigen Ketten mitunter erhebliche Kosten auf nur wenige Filialen. Auch die vorsichtige Expansionspolitik von Starbucks zahlt sich nun offenbar aus. So sichert in Deutschland der Partner Karstadt-Quelle das essenzielle Know-how bei der Suche nach geeigneten Standorten. Anstatt jede Lage um jeden Preis zu mieten, wie es teilweise hiesige Wettbewerber praktizierten, wählte Starbucks sorgfältig aus. Von den nun pleite gegangenen Standorten wurde kein einziger übernommen.
Und so scheinen die Starbucks-Zahlen weniger etwas über den Gesamtmarkt auszusagen, sondern mehr darüber, dass sich die Skalenvorteile im Unternehmen nun voll auswirken - und das sind im jungen Markt der Coffee-Bars offenbar die Erfolgsfaktoren. Zentraler Einkauf, weltweite Standards, Erfahrungen mit Markteinführungen und der Schulung des Personals sorgen dafür, dass die Kosten pro Filiale recht niedrig ausfallen. dpa/dei
Hamburg - Während die deutsche Coffee-Bar-Kette "Einstein" auf einen Käufer hofft und man bei der hanseatischen "World Coffee" nach der Insolvenz nun auf das Eintreffen der neuen Gesellschafter wartet, hat die weltgrößte Kette Starbucks gut lachen. Das Unternehmen meldet für das abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordergebnisse.
Allein im Schlussquartal setzte das Unternehmen 865,2 Mio. Dollar um und steigerte damit seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 25 Prozent. Der Gewinn kletterte um 9,8 Prozent auf 58,5 Mio. Dollar oder um 15 (Vorjahreszeitraum 14) Cent je Aktie. Der Neunmonatsumsatz erhöhte sich um 24,2 Prozent auf 3,3 Mrd. Dollar. Der Gewinn stieg um 18,7 Prozent auf 215,1 Mio. Dollar. Insgesamt 1177 neue Filialen eröffnete der Kaffee-Brüher im abgelaufenen Geschäftsjahr, davon 383 im Ausland, und verfügt jetzt über weltweit insgesamt 5886 Filialen.
Das Unternehmen will im laufenden Geschäftsjahr weitere 1200 Geschäfte eröffnen und den Gesamtumsatz um rund 20 Prozent steigern. Für die kommenden drei bis fünf Jahre wird ein jährlicher Umsatzzuwachs von rund 20 Prozent und ein Anstieg des Gewinns je Aktie von 20 bis 25 Prozent pro Jahr angepeilt. Bis Ende des Geschäftsjahres 2005 soll es insgesamt 10 000 Starbucks-Geschäfte in 60 Ländern geben. Das Langzeitziel seien mindestens 25 000 Geschäfte, erklärte die Gesellschaft.
Doch trotz der Rekordzahlen wird das Marktumfeld offenbar schwieriger: Denn während Starbucks die Zahl der Filialen um 25 Prozent steigerte, legte der Umsatz ebenfalls nur um den gleichen Prozentanteil (25 Prozent) zu. Eine Tatsache, die nicht zur Unternehmensphilosophie passt, wonach gleich mehrere Filialen an einem Standort eröffnet werden, weil dadurch die Umsätze überproportional steigen. Im Frühjahr dieses Jahres sorgte der US-Marketing-Leiter Peter Maslen zudem für Irritationen, als er erklärte, das Joint Venture aus Starbucks und Karstadt wolle hier zu Lande nur 500 anstatt der versprochenen 1500 Filialen eröffnen. Mittlerweile ist man wieder bei der Zahl von 1500 angekommen, zählt dabei allerdings die ab 2007 geplanten so genannten "Coffee Corners", eine Mischung aus Theke und Kiosk, die ausschließlich "to go"-Produkte anbieten, gleich dazu.
Trotzdem scheint Starbucks im Gegensatz zu den hiesigen Ketten nun seine Stärken als Global Player voll ausspielen zu können. Denn im Gegensatz zu dem US-Konzern verteilten sich bei den hiesigen Ketten mitunter erhebliche Kosten auf nur wenige Filialen. Auch die vorsichtige Expansionspolitik von Starbucks zahlt sich nun offenbar aus. So sichert in Deutschland der Partner Karstadt-Quelle das essenzielle Know-how bei der Suche nach geeigneten Standorten. Anstatt jede Lage um jeden Preis zu mieten, wie es teilweise hiesige Wettbewerber praktizierten, wählte Starbucks sorgfältig aus. Von den nun pleite gegangenen Standorten wurde kein einziger übernommen.
Und so scheinen die Starbucks-Zahlen weniger etwas über den Gesamtmarkt auszusagen, sondern mehr darüber, dass sich die Skalenvorteile im Unternehmen nun voll auswirken - und das sind im jungen Markt der Coffee-Bars offenbar die Erfolgsfaktoren. Zentraler Einkauf, weltweite Standards, Erfahrungen mit Markteinführungen und der Schulung des Personals sorgen dafür, dass die Kosten pro Filiale recht niedrig ausfallen. dpa/dei