Fast jedes vierte deutsche Industrieunternehmen will nach einer Umfrage des DIHK in den nächsten drei Jahren Teile der Produktion ins Ausland verlagern. Auch Verwaltung und Forschung gehen mittlerweile aus Deutschland weg.
Begründet hätten die rund 10.000 befragten Firmen ihre Pläne vor allem mit hohen Arbeitskosten, und der großen Steuer- und Abgabenlast sowie dem starren Arbeitsrecht in Deutschland, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Montag in Berlin mit. Vor drei Jahren hätte nur jede fünfte Industriefirma eine Verlagerung ins Ausland geplant, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.
Nun sei jedoch alarmierend, dass nicht nur lohnintensive Fertigungsbereiche wie in den 90er Jahren ins Ausland verlagert würden, sondern auch Verwaltung, Forschung und Entwicklung oder sogar der Unternehmenssitz. "Damit erreicht die Verlagerung eine völlig neue Qualität", sagte Wansleben.
Auch kapital- und wissensintensive Aktivitäten betroffen
In den 90er Jahren hätten fast ausschließlich lohnintensive Unternehmensteile mit vorwiegend gering qualifizierten Tätigkeiten im Mittelpunkt von Verlagerungen in Ausland gestanden. Inzwischen kämen zunehmend auch andere, kapital- und wissensintensive Unternehmensteile wie zum Beispiel die Verwaltung, die Forschung und die Entwicklung sowie die Unternehmensführung auf den Prüfstand, heißt es in der Studie.
Ein konkretes Beispiel für diese Entwicklung ist die Androhung des Chipherstellers Infineon seine Unternehmensführung in die Schweiz zu verlagern. Damit würde das Dax-Unternehmen zwar nur in geringem Umfang Lohnkosten sparen. Die Steuer- und Abgabenersparnisse wären für eine Verlagerung ausschlaggebend, sagte Konzernchef Ulrich Schumacher im März. Die Androhung der Konzernführung war von Politik und Wirtschaft heftig kritisiert worden.
DIHK-Fazit: Am Standort arbeiten
Produktionsverlagerung ins Ausland werde für die Unternehmen wieder bedeutender, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und Gewinne zu machen, so das Fazit des DIHK aus der Studie. Viele Firmen könnten ihre Erträge überhaupt nur noch dann sichern, wenn sie im Ausland produzierten.
Wansleben forderte die Politik auf, als Konsequenz der Umfrageergebnisse für mehr Attraktivität am Standort Deutschland zu sorgen. Einerseits werde so der Trend zur Produktionsverlagerung gestoppt. Andererseits würden Ausländer stärker in der Bundesrepublik investieren. In jedem Fall profitiere der deutsche Arbeitsmarkt davon.
Quelle: ftd.de
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Begründet hätten die rund 10.000 befragten Firmen ihre Pläne vor allem mit hohen Arbeitskosten, und der großen Steuer- und Abgabenlast sowie dem starren Arbeitsrecht in Deutschland, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Montag in Berlin mit. Vor drei Jahren hätte nur jede fünfte Industriefirma eine Verlagerung ins Ausland geplant, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.
Nun sei jedoch alarmierend, dass nicht nur lohnintensive Fertigungsbereiche wie in den 90er Jahren ins Ausland verlagert würden, sondern auch Verwaltung, Forschung und Entwicklung oder sogar der Unternehmenssitz. "Damit erreicht die Verlagerung eine völlig neue Qualität", sagte Wansleben.
Auch kapital- und wissensintensive Aktivitäten betroffen
In den 90er Jahren hätten fast ausschließlich lohnintensive Unternehmensteile mit vorwiegend gering qualifizierten Tätigkeiten im Mittelpunkt von Verlagerungen in Ausland gestanden. Inzwischen kämen zunehmend auch andere, kapital- und wissensintensive Unternehmensteile wie zum Beispiel die Verwaltung, die Forschung und die Entwicklung sowie die Unternehmensführung auf den Prüfstand, heißt es in der Studie.
Ein konkretes Beispiel für diese Entwicklung ist die Androhung des Chipherstellers Infineon seine Unternehmensführung in die Schweiz zu verlagern. Damit würde das Dax-Unternehmen zwar nur in geringem Umfang Lohnkosten sparen. Die Steuer- und Abgabenersparnisse wären für eine Verlagerung ausschlaggebend, sagte Konzernchef Ulrich Schumacher im März. Die Androhung der Konzernführung war von Politik und Wirtschaft heftig kritisiert worden.
DIHK-Fazit: Am Standort arbeiten
Produktionsverlagerung ins Ausland werde für die Unternehmen wieder bedeutender, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und Gewinne zu machen, so das Fazit des DIHK aus der Studie. Viele Firmen könnten ihre Erträge überhaupt nur noch dann sichern, wenn sie im Ausland produzierten.
Wansleben forderte die Politik auf, als Konsequenz der Umfrageergebnisse für mehr Attraktivität am Standort Deutschland zu sorgen. Einerseits werde so der Trend zur Produktionsverlagerung gestoppt. Andererseits würden Ausländer stärker in der Bundesrepublik investieren. In jedem Fall profitiere der deutsche Arbeitsmarkt davon.
Quelle: ftd.de
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