Die Umsatzentwicklung war super aber das ging leider zu Lasten des Gewinns. Das Umsatzwachstum war nur über flächendeckende Preissenkungen zu erzielen. In China ist der Konsum immer noch sehr schwach und weil keiner der großen E-Commerce-Unternehmen Marktanteile verlieren will herrscht der totale Preiskrieg. Die Überproduktion bei fast allen Gütern in Kombination mit weiteren Störfaktoren wie den US-Zöllen führt dazu, dass die Waren im Inland fast schon verschenkt werden nur um keine Marktanteile zu verlieren. Die EBITA-Marge von JD fällt auf 0,8 von noch 4,6 im Vorjahr, das ist ein Margenrückgang von über 80%. Da muss man sich nicht wundern, dass der Kurs nicht nach oben schießt. Da kann JD auch gar nicht viel gegen machen. Der Preiskampf in China ist mörderisch. Das gilt nicht nur für Alltags-Konsumgüter sondern auch z.B. für Autos. Da geht BYD z.B. mit Kampfpreisen an den Markt, zu dem kein Hersteller (auch BYD selbst nicht) noch Geld verdienen kann. Ziel ist hier allein die Konkurrenz auszuschalten, egal was es kostet. Sieger sind die, die diesen mörderischen Preiskampf am längsten durchhalten. Das ist reinster Kapitalismus der brutalsten Form im offiziell kommunistischen China. Ein weiteres Problem für die alteingesessenen JD, Alibaba & Co ist neue stark wachsende Konkurrenz durch Douyin (das chinesische TikTok). Diese Plattform ist quasi eine interaktive "Sozialplattform" kombiniert mit aggressivem E-Commerce (Kauf mit einem Klick).
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