Jahresendrally noch nicht abgeschrieben

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EinsamerSam.:

Jahresendrally noch nicht abgeschrieben

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02.12.07 09:31
Dax-Ausblick

Jahresendrally noch nicht abgeschrieben

Anleger zwischen Subprime-Ängsten und Zins-Euphorie: Mal reißen die Kurse bei ihren Talfahrten eine Barriere nach der anderen. Dann steigen die Indizes unverhofft wieder an und nähern sich Rekordmarken. Die hohe Volatilität der Börsen wird auch in den nächsten Tagen das Börsengeschehen bestimmen, glauben Analysten. Die 8 000-Punkte-Marke bleibt in Reichweite.

HB FRANKFURT. Die Angst vor einem Abrutschen der US-Wirtschaft in die Rezession wird nach Einschätzung einiger Aktienexperten in der neuen Woche für sinkende Kurse am deutschen Aktienmarkt sorgen. Jüngste Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke, die als Signal für eine baldige Zinssenkung interpretiert wurden, wirkten nur wie ein Strohfeuer, sagt Susanne Lahmann von der Bremer Landesbank. "Das übertüncht, dass es um die US-Wirtschaft nicht zum Besten gestellt ist.“ SEB -Anlagestratege Klaus Schrüfer ergänzt: "Die Unsicherheit wegen der Subprime-Krise ist nur kurzfristig von der Zins-Euphorie überlagert.“ Schwinde die Begeisterung, sei mit fallenden Kursen zu rechnen.

Die Nervosität an den Kapitalmärkten wird den Experten zufolge weiterhin für hohe Kursausschläge sorgen. "Wenn Kurse steigen, setzen sehr schnell Gewinnmitnahmen ein“, sagt Lahmann. Die Anleger hätten keine großen Erwartungen, dass der Aufwärtstrend nachhaltig sei. In der abgelaufenen Woche gewann der Dax knapp drei Prozent auf 7 825 Punkte hinzu. Während Schrüfer den deutschen Leitindex Ende der neuen Woche bei 7 700 bis 7 800 Zählern sieht, hält Lahmann 7 650 Punkte für realistisch. Eine Jahresendrally sei derzeit eher unwahrscheinlich, bilanziert LBBW -Aktienstratege Steffen Neumann.

Ähnlich äußern sich auch die Börsenexperten des Stuttgarter Bankhauses Ellwanger & Geiger in ihrer aktuellen "Marktmeinung aus Stuttgart“: "Die Anleger werden sich damit abfinden müssen, dass die noch vorhandenen fünf Wochen bis Jahresende keine Jahresendrally hervorbringen, sondern weiterhin sehr volatile Märkte.“ Während in den USA weitere Zinssenkungen im Raum stünden, sei in Deutschland die Inflationsrate inzwischen auf drei Prozent gestiegen. "Dies wird die EZB dazu veranlassen, trotz schwachem Dollar eine weiterhin abwartende Haltung einzunehmen“, meinen die Experten.

Nach ihrer Ansicht lässt sich die starke Schwankungsbreite der Aktienmärkte auch damit begründen, dass die fundamentalen Daten gegensätzlich sind. "Auf der einen Seite zeigt für Deutschland der Ifo-Indikator einen überraschend positiven Verlauf, während auf der anderen Seite die US-Verbraucher klar pessimistisch sind und dort der Hauspreisindex weiter zurückfällt.“

Nicht alle Marktbeobachter äußern sich so zurückhaltend. So rechnen viele Anleger in den kommenden Wochen zumindest mit einem weitgehend stabilen Kursverlauf des deutschen Leitindex. Dies zeigt die aktuelle Sentimentanalyse des Daytradebrokers Clickoptions. Auch der technische Analyst Mathieu Driol geht von einer Konsolidierung und einem stabilen Kursverlauf des Dax aus. "Der Leitindex hat die Schwelle von 7 478 Punkten erfolgreich getestet und wird sich unterhalb von 7 870 Punkten konsolidieren“, glaubt Driol, der als unabhängiger Analyst für Clickoptions tätig ist. Einige Marktbeobachter sind sogar noch optimistischer.

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebt der deutsche Aktienmarkt. Während es an einem Tag nach Apokalypse ausschaut, sprechen die Investoren am nächsten Tag von der Chance auf die lang ersehnte Jahresendrally. Eine Welt zwischen Hoffen und Bangen. Fest steht: Der Markt hat seit Ausbruch der Finanzkrise im Sommer große Standhaftigkeit bewiesen. Nach der Fastpleite von Banken, des Zusammenbruchs des Geldmarktes, Liquiditätsspritzen der Notenbanken weltweit in Milliardenhöhe sowie einer Federal Reserve, die die Leitzinsen bislang um 75 Basispunkte gesenkt hat, notiert der Dax fünf Prozent unter seinem Allzeithoch. An dem übergeordnet angeschlagenen Fundamentalbild kann es keinen Zweifel geben. Belastet von einem zusammenbrechenden Immobilienmarkt wird sich das US-Wachstum im kommenden Jahr stark verlangsamen.

Wie weit, ist derzeit die große Frage, allerdings gehen die meisten Volkswirte derzeit davon aus, dass die US-Wirtschaft knapp an einer Rezession vorbei schrammen wird. Ein Blick auf den Renditenverfall an den Anleihemärkten verrät, dass dieses Szenario an den Finanzmärkten in der Zwischenzeit weitestgehend eingepreist ist. Mit anderen Worten: Negative Nachrichten wirken bei weitem nicht mehr so belastend, da sich die Anleger in der Zwischenzeit daran gewöhnt haben. Zugleich ruhen die Hoffnungen in den magischen Kräften der US -Notenbank. So wie zuvor Alan Greenspan, so wird es dieses Mal schon Ben Bernanke irgendwie richten, scheint die Grundannahme der Investoren zu sein.

Dass dies Wirkung zeigt, wurde mit den jüngsten Äußerungen von Fed-Mitglied Donald Kohn nur allzu deutlich, der die Bereitschaft zu weiteren Zinsschritten signalisiert hat. Noch anlässlich ihrer letzten Leitzinssenkung hatte die US -Notenbank davon gesprochen, dass sich die Wachstums- und Inflationsrisiken in der Zwischenzeit die Waage halten. Mit anderen Worten: Auf weitere Zinssenkungen sollte der Markt nicht mehr hoffen. Dass es nicht nur Risiken, sondern möglicherweise auch Chancen in dem gegenwärtigen Umfeld gibt, wurde in der vergangenen Woche eindrucksvoll durch den Einstieg des Investmentvehikels von Abu Dhabi bei der Citigroup unterstrichen. Nur wenige Tage später stieg der zweitgrößte chinesische Versicherungskonzern bei Fortis ein.

Die Engagements unterstreichen nicht nur sich verschiebende Machtverhältnisse in der globalen Wirtschaft. Sie zeigen auch, dass arabische bzw asiatische Investoren einzelne Aktien und Branchen für sehr günstig halten. Sie steigen ein, obwohl dies kurzfristig weitere Verluste bedeuten könnte. Historisch betrachtet ist der Markt tatsächlich günstig bewertet. Die Kursanstiege der vergangenen Jahre sind durch das Wachstum der Unternehmensgewinne mehr als gerechtfertigt. Auch in der jetzt abgelaufenen Quartalssaison haben die deutschen Unternehmen die Erwartungen insgesamt erfüllen können, nicht zuletzt deshalb, weil man in den vergangenen Jahren verstärkt Märkte außerhalb der USA erschließen konnte.

Zwar dürfte das Gewinnwachstum im kommenden Jahr an Dynamik verlieren, das globale Weltwirtschaftswachstum sollte eine US-Schwäche aber gut verdauen können. Was heißt das nun für den Dax? Angesichts der Tatsache, dass die meisten negativen Nachrichten in der Zwischenzeit eingepreist sind, Ermüdungserscheinungen bei Euro und Öl erkannbar sind, die M&A-Fantasie weiter intakt ist, und sich nicht wenige Anleger noch Hoffnungen auf eine Jahresendrally machen, hat der Dax durchaus die Chance, das Niveau von 8 000 Punkten in den kommenden Tagen zu testen. Vorausgesetzt, neue Horrormeldungen von der Subprime-Front bleiben aus.

An Konjunkturdaten beginnt die Woche mit dem ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe im November. Der ADP -Arbeitsmarktbericht November, die Daten zur US-Produktivität ex Agrar, der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe sowie der Industrie-Auftragseingang Oktober folgen Mitte der Woche.

"Marktbestimmend wird der US-Einkaufsmanagerindex am Montag sein“, sagte Neumann. Experten rechnen mit einem leichten Rückgang des Index. Ein schlechter Wert dürfte die Pessimisten stärken, die eine Rezession in den USA befürchten. Das dürfte dann für zusätzlichen Verkaufsdruck sorgen. "Wenn wir eine Erhöhung sehen, wirkt das natürlich in die andere Richtung“, sagt LBBW -Aktienstratege Steffen Neumann. Nach einem robusten Wachstum der US-Wirtschaft im dritten Quartal hatte die Regierung ihre Wachstumsprognose für 2007 in dieser Woche auf 2,7 Prozent erhöht. Im nächsten Jahr sieht sie allerdings keine weitere Aufwärtsbewegung.

Thyssen -Krupp veröffentlicht am Dienstag Zahlen und veranstaltet die Bilanzpressekonferenz. Am Mittwoch tagt der Arbeitskreis Indizes der Deutschen Börse. Die Bank of England und die Europäischen Zentralbank (EZB) treffen am Donnerstag ihre Leitzinsentscheidungen. Von der Entscheidung der EZB erwarten sich Marktexperten nur geringe Auswirkungen auf den Aktienhandel. "Der Markt antizipiert, dass die EZB nichts machen wird“, sagt Susanne Lahmann von der Bremer Landesbank. Die Kreditkrise und der hohe Eurokurs wirkten ohnehin fast wie eine Zinsanhebung, sagt Schrüfer. Daher werde die EZB trotz der gestiegenen Inflation wohl den Leitzins bei vier Prozent belassen.

Die Woche endet dann mit den wichtigen US-Arbeitsmarktdaten November sowie dem Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan. "Auch der US-Arbeitsmarkt ist immer gut für eine Überraschung“, sagt Neumann. In der abgelaufenen Woche war die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe stark gestiegen. Eine steigende Arbeitslosigkeit könnte den privaten Konsum dämpfen, der das Rückgrat der US-Konjunktur ist. Andererseits stützten schlechte Arbeitsmarktdaten Zinssenkungserwartungen, sagte SEB -Anlagestratege Klaus Schrüfer.


Quelle: HANDELSBLATT, Sonntag, 2. Dezember 2007, 09:26 Uhr

¡hasta pronto!

   Einsamer Samariter

cicco:

mal so dann so

 
02.12.07 10:38
der meinung bin auch das wir mitten in der Jahresendrally drin sind aber die 8000 wird nicht fallen, nicht einmal am 11.12.
FDSA:

...

 
02.12.07 13:46
man muß abwarten, sollte es 8000 Punkte geben, man sollte
auf den fahrenden Zug springen.

Die Devise lautet abwarten.
karakan:

damit der Zug

 
02.12.07 14:28
abfährt oder was???
astrid isenberg:

ich sag mal.......

6
02.12.07 14:35
es macht doch keinen sinn, bei 7.800 oder 7600 einzusteigen, wer das jetzt von den privaten unbedingt will, der wird sich eine blutige nase holen, ich denke ,die märkte werden die kommende woche noch hochgetreiben, doch spätestens im1.quartal 2008 wird uns die ralität einholen...wer nicht drin ist bis jetzt....sollte mit dem einstieg noch warten......
karakan:

bis Ende des Jahres sind

 
02.12.07 14:40
noch 10% drin im DAX
bluelamp:

Dax Chart mit Volumen mahnt zur Vorsicht

5
02.12.07 15:12
schaut man sich den Dax Chart mit Volumen an, fällt auf, dass der jüngste Anstieg nur unter geringem Volumen stattfand. Mit anderen Worten die Rally steht auf dünnen Beinen.   Ich schliesse mich daher der Meinung von Astrid (#5) an.
Zudem ist nach Godmode das sentiment in den USA in den letzten Tagen schon wieder ziemlich bullisch. Besser wäre noch viel Unsicherheit im Markt.
Link zum Artikel:
www.godmode-trader.de/front/?p=news&ida=739942&idc=563
(Verkleinert auf 77%) vergrößern
Jahresendrally noch nicht abgeschrieben 134213
karakan:

und wie soll das funktionieren?

 
02.12.07 20:17
Die hohe Umsätze meine ich.

Fast alle große und kleine Fongeselschaften haben doch ihre Bücher schon geschlossen oder nicht????

Es ist doch ganz normal da nicht soviele Umsätze da sind
bluelamp:

grosse Umsätze meint grosse Player sind dabei

 
02.12.07 21:54
Kleine Volumen ist ein Hinweis, dass nur Kleinanleger etc. die Bewegung ausgelöst haben, das heisst die Bewegung kann leicht unterbunden werden von den Fonds, Banken usw.

Wieso sollen die Fongeselschaften ihre Bücher schon geschlossen haben, ist doch noch nicht Ende Dezember?  
karakan:

soviel ich weiss, schliessen die meistens mitte im Nowember

 
02.12.07 22:17
bluelamp:

ok, kenne mich da nicht so aus

 
02.12.07 23:46
hoffe natürlich auch auf eine Weihnachtsrally.
Schaun mer mal...
Katjuscha:

Ist ja nicht überall gleich, aber ein Großteil hat

 
02.12.07 23:57
am 30.11. die Bücher geschlossen.

Was die Umsätze anbelangt, würde ich niedrige Umsätze nicht bearish interpretieren. Da das ja nur ne technische Gegenreaktion war, wenn auch ziemlich heftig, und viele Marktteilnehmer skeptisch waren (die Stimmung war letzte Woche so mies wie lange nicht), war es kein Wunder, dass der Aufschwung von wenig Käufern ausging. Wichtig ist doch, ob wieder Verkäufer in den Markt kommen. Wenn nicht, kann der umsatzstarke Anstieg im Dezember sogar erst kommen, weil viele sich eindecken müssen, wenn sie merken, es geht nicht weiter abwärts.

Ich würd nicht long gehen, aber ich bevorzuge das bullsihe Szenario für die nächsten 2-3 Wochen. Natürlich kanns nach dem starken Anstieg auch mal 2 Tage ein bißchen abwärts gehen. Traden würd ich derzeit nur intraday.

Mal sehen was die morgigen Wirtschaftsdaten bringen und dann die OPEC-Konferenz am Ende der Woche.  
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