IWF sieht Risiken für US-Konjunkturbelebung

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IWF sieht Risiken für US-Konjunkturbelebung

 
06.08.03 09:29

ftd.de, Mi, 6.8.2003, 7:43
IWF sieht Risiken für US-Konjunkturbelebung

Die Wirtschaftserholung in den USA gewinnt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zwar an Fahrt, birgt aber noch Risiken. Sorge bereitet dem Währungsfonds das hohe Haushaltsdefizit.

Die US-Notenbank (Fed) habe aber weiteren Spielraum für Zinssenkungen, falls die Inflation weiter rückläufig bleibt, teilte der IWF am Dienstagabend in Washington mit. Der IWF wiederholte seine früheren Empfehlungen, wonach die US-Regierung ihren Haushalt in Ordnung bringen müsse. Hier sei entschiedenes Handeln notwendig. Die USA hatten vor einigen Wochen wegen der Kosten für den Irak-Krieg sowie wegen eines Steuersenkungsprogramms für das laufende Haushaltsjahr ein Rekorddefizit von fast einer halben Billion Dollar ausgewiesen.

Der vergleichsweise niedrige Dollarkurs könnte das ebenfalls große Leistungsbilanzdefizit verringern helfen, stellte der IWF fest. Das Defizit hat bereits ein Volumen von etwa fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht. Der IWF hat bereits mehrfach das so genannte Zwillingsdefizit der weltgrößten Volkswirtschaft angeprangert.

IWF erhöht Prognose marginal

Die US-Wirtschaft war im zweiten Quartal nach einer ersten Schätzung des Handelsministeriums vor allem dank eines kräftigen Anstiegs der Militärausgaben im Zuge des Irak-Kriegs um 2,4 Prozent nach 1,4 Prozent im Vorquartal gewachsen. Für das zweite Halbjahr wird in den USA daher weithin eine spürbare konjunkturelle Belebung erwartet. Diese Einschätzung wird von zahlreichen Volkswirten, der Fed und auch der US-Regierung vertreten.

Der IWF änderte seine Prognose für das US-Wachstum nur marginal. In diesem Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt um real 2,25 (April-Prognose: 2,2) Prozent und im kommenden Jahr um 3,5 (3,6) zunehmen, teilte der IWF mit.

IWF sieht keine Inflationsgefahren

Die US-Leitzinsen sind derzeit mit einem Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 45 Jahren. Die Fed wird in der nächsten Woche (12. August) erneut über die Geldpolitik beraten. An den US-Kreditmärkten sind die Renditen in den vergangenen Wochen kräftig gestiegen, so dass die Zinsen für Verbraucher, Unternehmen und Hypotheken derzeit eher wieder anziehen.

Die Preisentwicklung in den USA dürfte nach IWF-Einschätzung moderat verlaufen. Die Verbraucherpreise würden in diesem Jahr um etwa 1,25 Prozent steigen, heißt es in dem IWF-Bericht. Der Währungsfonds empfahl der US-Notenbank, sich mittelfristig ein Preisziel zu setzen, an denen sich Inflationserwartungen festmachen könnten. Dies wäre gerade in der derzeitigen Situation von sehr niedrigen Zinsen und - wenn auch geringen - Deflationsgefahren wünschenswert.

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