IWF: "Rezession wahrscheinlicher"

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sir charles:

IWF: "Rezession wahrscheinlicher"

 
27.09.01 10:22

IWF: "Rezession wahrscheinlicher" Geldspritze für die US-Wirtschaft?  
 Alan Greenspan, Chef der US-Notenbank, hält 100 Mrd. Dollar Staatshilfen für notwendig, um die US-Wirtschaft aus der Rezession zu holen. Der Währungsfonds revidiert seine Prognose.  

WASHINGTON (red./ag). Eine Rezession der Weltwirtschaft ist nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach den Anschlägen in den USA wahrscheinlicher geworden. Der Fonds revidierte gestern seine Prognose für die Weltkonjunktur im laufenden Jahr von 3,2 auf 2,6 Prozent zurück, stellte aber klar, daß diese Analyse aus den Tagen vor dem Terroranschlag stammt.
In den USA werden vor dem Hintergrund der drohenden Rezession (worunter man mindestens zwei aufeinanderfolgende Quartale ohne Wachstum versteht) Gegenmaßnahmen diskutiert. Staatshilfen im Ausmaß von 100 Mrd. Dollar (110 Mrd. Euro/1500 Mrd. S) hält der Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, für notwendig, um die schwer getroffene US-Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zu bringen. Darin seien 40 Mrd. Dollar, die der US-Wirtschaft schon zugesagt seien, bereits enthalten, sagte Greenspan im Finanzausschuß des US-Senats. Die Summe teile sich auf in Steuererleichterungen, direkte Beihilfen und Garantien. Den US-Fluggesellschaften ist bereits ein Hilfspaket über 15 Mrd. Dollar zugesagt worden.

Nach Ansicht der Investmentbank Goldman Sachs wird die praktisch feststehende 100-Milliarden Hilfe im Verein mit konjunkturbedingt geringeren Steuereinnahmen dem US-Budget im kommenden Jahr ein Defizit von 25 Mrd. Dollar statt des erwarteten Überschusses von 160 Mrd. Dollar bescheren. Goldman Sachs erwartet nach seiner jüngsten Prognose für die USA im dritten Quartal eine Schrumpfung um rund ein halbes Prozent und im vierten Quartal einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um rund 2,5 Prozent. Ab Beginn des kommenden Jahres werde es aber wieder Wachstum geben. Konkrete Maßnahmen zum Einsatz des 100 Mrd. Pakets könnten in den nächsten Wochen ausgearbeitet werden, verlautete aus Washington.
Laut der Ratingagentur Standard & Poor's werden die Terroranschläge die USA für den Rest des heurigen Jahres in eine Rezession treiben und das Wachstum der Weltwirtschaft zum Stillstand bringen. Allerdings werde die Krise nicht allzu lange dauern. Der kommende Aufschwung werde "um etwa ein Quartal" verschoben, hieß es.
Das französische Wirtschaftsforschungsinstitut CPE erwartet gar "die schlimmste Krise seit dem zweiten Weltkrieg". Die Folgen seien härter als jene der Ölschocks und es Golfkriegs 2002 werde es "die erste wirklich weltweite Rezession" geben. Über das Gesamtjahr hinweg werde es in der Eurozone freilich Wachstum geben.
Anders wird die Konjunktur in Deutschland gesehen, wo Bundeskanzler Gerhard Schröder erneut vor einem "Krankjammern" der an sich gesunden Wirtschaft warnte. CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz sieht allerdings eine "wirtschaftliche Talfahrt".  
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