Ifo-Institut: Investitionen in ostdeutsche Industrie legen zu
Keine dauerhafte Entwicklung / Großprojekte in der Chipindustrie / Weniger Investitionen am Bau
MÜNCHEN, 16. Juli (Reuters). Erstmals seit sechs Jahren wird das Investitionsvolumen in der ostdeutschen Industrie 2001 nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts vor allem wegen zahlreicher Großprojekte wieder zunehmen. Das verarbeitende Gewerbe werde in diesem Jahr rund 13,6 Milliarden DM ausgeben, schätzen die Konjunkturforscher nach einer Umfrage unter 1350 Unternehmen. Im Jahr 2000 hätten sich die nach der Wende in einem Aufholprozeß stark gestiegenen Investitionen mit 13,1 (1999: 14,15) Milliarden DM einem "normalen" Niveau angenähert. Der erwartete Anstieg wird der Ifo-Studie zufolge jedoch nicht von Dauer sein. Im kommenden Jahr, spätestens 2003 sei selbst bei günstiger Konjunktur eine deutliche Abnahme der Investitionen im Osten zu erwarten, schätzt das Institut. Als "Normalniveau" dafür betrachtet es rund rund 11,7 Milliarden DM. Das wären rund 35 Prozent weniger als der 1995 erreichte Spitzenwert. Wenn Ostdeutschland seinen Rückstand gegenüber den alten Länder - gemessen am Anteil der Wertschöpfung der Industrie - aufholen wolle, müsse das Verarbeitende Gewerbe dort auf Dauer rund die Hälfte mehr investieren als normal. Der geplante Zuwachs in diesem Jahr beruhe fast ausschließlich auf wenigen Großprojekten in der Chipindustrie, berichtet das Ifo weiter. So wolle der Halbleiterkonzern Infineon sein Werk in Dresden erweitern, der amerikanische Konkurrent Intel plane eine Chipfabrik in Frankfurt an der Oder.
Die Bauirtschaft indes wird ihre Investitionen in diesem Jahr den Berechnungen nach sowohl in West- als auch in Ostdeutschland abermals stark zurückfahren. Die Ausgaben für eigene Bauten und Ausrüstungen von Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern gingen 2001 um 8 Prozent auf 5,25 Milliarden DM zurück, hieß es.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.2001
Keine dauerhafte Entwicklung / Großprojekte in der Chipindustrie / Weniger Investitionen am Bau
MÜNCHEN, 16. Juli (Reuters). Erstmals seit sechs Jahren wird das Investitionsvolumen in der ostdeutschen Industrie 2001 nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts vor allem wegen zahlreicher Großprojekte wieder zunehmen. Das verarbeitende Gewerbe werde in diesem Jahr rund 13,6 Milliarden DM ausgeben, schätzen die Konjunkturforscher nach einer Umfrage unter 1350 Unternehmen. Im Jahr 2000 hätten sich die nach der Wende in einem Aufholprozeß stark gestiegenen Investitionen mit 13,1 (1999: 14,15) Milliarden DM einem "normalen" Niveau angenähert. Der erwartete Anstieg wird der Ifo-Studie zufolge jedoch nicht von Dauer sein. Im kommenden Jahr, spätestens 2003 sei selbst bei günstiger Konjunktur eine deutliche Abnahme der Investitionen im Osten zu erwarten, schätzt das Institut. Als "Normalniveau" dafür betrachtet es rund rund 11,7 Milliarden DM. Das wären rund 35 Prozent weniger als der 1995 erreichte Spitzenwert. Wenn Ostdeutschland seinen Rückstand gegenüber den alten Länder - gemessen am Anteil der Wertschöpfung der Industrie - aufholen wolle, müsse das Verarbeitende Gewerbe dort auf Dauer rund die Hälfte mehr investieren als normal. Der geplante Zuwachs in diesem Jahr beruhe fast ausschließlich auf wenigen Großprojekten in der Chipindustrie, berichtet das Ifo weiter. So wolle der Halbleiterkonzern Infineon sein Werk in Dresden erweitern, der amerikanische Konkurrent Intel plane eine Chipfabrik in Frankfurt an der Oder.
Die Bauirtschaft indes wird ihre Investitionen in diesem Jahr den Berechnungen nach sowohl in West- als auch in Ostdeutschland abermals stark zurückfahren. Die Ausgaben für eigene Bauten und Ausrüstungen von Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern gingen 2001 um 8 Prozent auf 5,25 Milliarden DM zurück, hieß es.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.07.2001
