Mit einem unerwartet hohen Verlust schockt Emprise Management Consulting die Anleger. 38 Mio.DM hat die Beratungsfirma im Jahr 2000 verloren. Das Grundkapital des Internet-System-Integrators ist damit weg. Die Aktie stürzt um 60% auf den Wert einer Packung Zigaretten. Zur Erinnerung: Im März 2000 notierte das Papier bei sagenhaften 230€.
Wie es zur Katastrophe kommen konnte und wie es zur Rettung kommen kann, erklärt der Emprise-Generalbevollmächtigte Joachim Regenbogen im Interview mit wallstreet:online.
Regenbogen: Wir mussten für die Tochtergesellschaft Mediascape viel mehr einsetzen. Außerdem mussten wir für andere Gesellschaften umfassende Wertberichtigungen bilden, weil diese viel höhere Verluste gemacht haben, als wir erwarten konnten.
?: Waren diese Belastungen wirklich nicht vorhersehbar?
Regenbogen: Nein. Die Gesellschaften haben sehr stark auf eCommerce gesetzt. Dort haben sich die Erwartungen aber noch nicht erfüllt. Ferner haben wir einiges in Südafrika eingesetzt.
?: Sind die Probleme denn jetzt bereinigt?
Regenbogen: Genau das ist der Zweck der hohen Abschreibungen. Wir haben alle Minderheitsbeteiligungen, die wir im letzten Jahr in den USA eingegangen sind, auf Null abgeschrieben. Dadurch kommen die erheblichen Wertberichtigungen zustande. Wenn nun irgendeine dieser Gesellschaften doch erfolgreich wird, was ich bei manchen nicht ausschließe, dann haben wir für 2001 positive Effekte in Form außerordentlicher Erträge. Ziel der radikalen Bilanzierung ist es, endlich die alten Geschichten zu beenden und positiv nach vorne zu blicken.
?: Wie sieht es mit der Liquidität der Emprise, nachdem das Grundkapital aufgebraucht ist?
Regenbogen: Emprise finanziert sich aus dem laufenden Finanzüberschuss (Cashflow). Wir schreiben im operativen Geschäft schwarze Zahlen und verfügen deshalb über ausreichend liquide Mittel. Wir sind nicht mit Unternehmen zu vergleichen, die von vornherein als Entwicklungsfirma mit reinem Investitionszwang aufgesetzt sind und deren finanzielle Mittel irgendwann aufgebraucht sind. Emprise verfügt über Beteiligungen an hochgesunden Gesellschaften.
?: Mit welcher Entwicklung rechnen Sie im laufenden Geschäftsjahr?
Regenbogen: Wir rechnen bereits früh mit schwarzen Zahlen und planen einen Gewinn vor Steuern von 4 Mio.DM. Angesichts eines schon im Januar um 20% über dem Plan liegenden Umsatzes von 8,7 Mio.DM ist diese Prognose sicher nicht übertrieben optimistisch. Bereits für Januar rechnen wir mit einem annähernd ausgeglichenen Ergebnis. Für den weiteren Verlauf des Jahres sind wir ausgesprochen positiv eingestellt. Den gesamten Umsatz für 2001 planen wir in einer Spanne zwischen 80 und 90 Mio.DM.
?: Es wird spekuliert, dass Sie sich von Ihrer Beteiligung an Mediascape trennen wollen.
Regenbogen: Ein Verkauf ist nicht vorgesehen. Wir suchen vielmehr einen strategischen Partner zur europaweiten Weiterentwicklung der Gesellschaft. Deswegen dauert der Prozess auch länger, als ursprünglich angenommen. Erste Gespräche laufen aber bereits.
?: Was sagen Sie denn jetzt ihren Aktionären, die im Juli letzten Jahres von anderer Seite gewarnt – und von Ihnen falsch unterrichtet wurden?
Regenbogen: Hinterher ist man immer schlauer. Unser damaliger Investitionskurs setzte darauf, dass Emprise zusätzliches, frisches Kapital vom Markt benötigt. Seit dem Einbruch unseres Aktienkurses im Mai/Juni 2000, etwa zur Zeit des Börsengangs von Mediascape, arbeiten wir daran, diesen Kurs zu korrigieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein sehr gesundes Kerngeschäft bei Emprise gibt. Die Wende ist bereits geschafft. Das lässt sich aus den Zahlen für Januar und den Erkenntnissen über den Februar sowie aus den Auftragsbeständen recht deutlich ableiten. Bereits das erste Quartal 2001 wird signifikant besser ausfallen, als das letzte Quartal 2000. (Das war jedoch auch denkbar schlecht. Anmerkung der Redaktion.)
Wie es zur Katastrophe kommen konnte und wie es zur Rettung kommen kann, erklärt der Emprise-Generalbevollmächtigte Joachim Regenbogen im Interview mit wallstreet:online.
Regenbogen: Wir mussten für die Tochtergesellschaft Mediascape viel mehr einsetzen. Außerdem mussten wir für andere Gesellschaften umfassende Wertberichtigungen bilden, weil diese viel höhere Verluste gemacht haben, als wir erwarten konnten.
?: Waren diese Belastungen wirklich nicht vorhersehbar?
Regenbogen: Nein. Die Gesellschaften haben sehr stark auf eCommerce gesetzt. Dort haben sich die Erwartungen aber noch nicht erfüllt. Ferner haben wir einiges in Südafrika eingesetzt.
?: Sind die Probleme denn jetzt bereinigt?
Regenbogen: Genau das ist der Zweck der hohen Abschreibungen. Wir haben alle Minderheitsbeteiligungen, die wir im letzten Jahr in den USA eingegangen sind, auf Null abgeschrieben. Dadurch kommen die erheblichen Wertberichtigungen zustande. Wenn nun irgendeine dieser Gesellschaften doch erfolgreich wird, was ich bei manchen nicht ausschließe, dann haben wir für 2001 positive Effekte in Form außerordentlicher Erträge. Ziel der radikalen Bilanzierung ist es, endlich die alten Geschichten zu beenden und positiv nach vorne zu blicken.
?: Wie sieht es mit der Liquidität der Emprise, nachdem das Grundkapital aufgebraucht ist?
Regenbogen: Emprise finanziert sich aus dem laufenden Finanzüberschuss (Cashflow). Wir schreiben im operativen Geschäft schwarze Zahlen und verfügen deshalb über ausreichend liquide Mittel. Wir sind nicht mit Unternehmen zu vergleichen, die von vornherein als Entwicklungsfirma mit reinem Investitionszwang aufgesetzt sind und deren finanzielle Mittel irgendwann aufgebraucht sind. Emprise verfügt über Beteiligungen an hochgesunden Gesellschaften.
?: Mit welcher Entwicklung rechnen Sie im laufenden Geschäftsjahr?
Regenbogen: Wir rechnen bereits früh mit schwarzen Zahlen und planen einen Gewinn vor Steuern von 4 Mio.DM. Angesichts eines schon im Januar um 20% über dem Plan liegenden Umsatzes von 8,7 Mio.DM ist diese Prognose sicher nicht übertrieben optimistisch. Bereits für Januar rechnen wir mit einem annähernd ausgeglichenen Ergebnis. Für den weiteren Verlauf des Jahres sind wir ausgesprochen positiv eingestellt. Den gesamten Umsatz für 2001 planen wir in einer Spanne zwischen 80 und 90 Mio.DM.
?: Es wird spekuliert, dass Sie sich von Ihrer Beteiligung an Mediascape trennen wollen.
Regenbogen: Ein Verkauf ist nicht vorgesehen. Wir suchen vielmehr einen strategischen Partner zur europaweiten Weiterentwicklung der Gesellschaft. Deswegen dauert der Prozess auch länger, als ursprünglich angenommen. Erste Gespräche laufen aber bereits.
?: Was sagen Sie denn jetzt ihren Aktionären, die im Juli letzten Jahres von anderer Seite gewarnt – und von Ihnen falsch unterrichtet wurden?
Regenbogen: Hinterher ist man immer schlauer. Unser damaliger Investitionskurs setzte darauf, dass Emprise zusätzliches, frisches Kapital vom Markt benötigt. Seit dem Einbruch unseres Aktienkurses im Mai/Juni 2000, etwa zur Zeit des Börsengangs von Mediascape, arbeiten wir daran, diesen Kurs zu korrigieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass es ein sehr gesundes Kerngeschäft bei Emprise gibt. Die Wende ist bereits geschafft. Das lässt sich aus den Zahlen für Januar und den Erkenntnissen über den Februar sowie aus den Auftragsbeständen recht deutlich ableiten. Bereits das erste Quartal 2001 wird signifikant besser ausfallen, als das letzte Quartal 2000. (Das war jedoch auch denkbar schlecht. Anmerkung der Redaktion.)