24.04.2001 - Intershop 622700
Einst war IS der High-Flyer des Neuen Marktes, das Vorzeigeunternehmen der
deutschen New Economy. Doch wie so manch einem Unternehmen machte die
schwächelnde US-Wirtschaft der Hightech-Schmiede zu schaffen, Intershop brach Sie beinahe das Genick.
Nun hofft das Unternehmen den Kopf noch rechtzeitig aus der Schlinge zu ziehen. Dazu beitragen soll die Rückverlagerung des Firmenhauptsitzes von San Francisco nach Jena, wo Intershop seinen Ursprung hat. Die Gründe für diesen Schritt liegen klar auf der Hand, die Geschäfte in Übersee liefen nicht wie erwartet. Vielmehr trugen diese in erheblichem Masse zu den exorbitant hohen Verlusten bei, die bei den Aktionären von Intershop für Unbehagen sorgten.
Sicherlich tragen auch die zahlreichen Verkaufsempfehlungen nicht zum Wohlbefinden der Aktionäre bei. Vor allem in den letzten Wochen hagelt es regelrecht Negativ-Empfehlungen, so sieht eine angesehene deutsche Bank den fairen Wert der Intershop Anteilsscheine bei gerade einmal 3 Euro.
In unseren Augen kein Wunder, solange das Jenaer Unternehmen Verluste einfährt, so soll im ersten Quartal ein Fehlbetrag von deutlich mehr als 30 Millionen Euro anfallen.
Die Umsätze werden ebenfalls enttäuschend sein, nachdem zuvor etwa 30 Millionen Euro erwartet wurden, stehen nun wahrscheinlich 18 bis 20 Millionen Euro an. Eine Cash-Burn-Rate jenseits von Gut und Böse.
Fazit
Intershop ist aus fundamentaler Betrachtungsweise derzeit keinesfalls ein Kauf. Wir raten davon ab in diesen Neuen-Markt-Titel zu investieren, bis das Unternehmen wenigstens in Richtung positives EBITDA unterwegs ist. Eigentlich reicht uns hier nicht einmal ein positives Quartal, mindestens zwei aufeinanderfolgende sollten es schon sein.
Quelle: www.dynamitimdepot.de
Newsletter Nr. 64/01