Bilanzskandale ohne Ende
Insiderverdacht gegen Bush
Der Pharmakonzern Merck hat seine Bücher geschönt - und US-Präsident Bush droht von einem alten Insidergeschäft eingeholt zu werden.
Mit Merck mißbrauchte wieder ein amerikanischer Großkonzern das Vertrauen der Anleger. Präsident Bush muß am Dienstag zu Insider-Vorwürfen Stellung beziehen | (c) epa
Merck unter Verdacht der Bilanzfälschung
NEW YORK (ag./red.). Der Pharmariese Merck & Co. steht als nächster renommierter US-Konzern wegen des Verdachts der Bilanzmanipulation am Pranger. Das Unternehmen hat laut "Wall Street Journal" in den vergangenen drei Jahren über 14,1 Milliarden Dollar (14,4 Milliarden Euro) an Umsätzen verbucht, die in der Realität nie getätigt worden waren.
Konkret hat die Merck-Tochter Medco laut US-Börsenaufsicht SEC Zahlungen von US-Konsumenten an das Gesundheitssystem als eigene Erlöse verbucht. Merck ist nach dem Telekom-Konzern WorldCom, dem Energiehändler Enron und dem Büromaschinenerzeuger Xerox der vierte große US-Konzern, der in der Kette von Bilanzskandalen zu nennen ist. Insgesamt sind in den USA bereits mehr als 160 Fälle von Bilanzfälschungen aufgeflogen. Die Börsen stehen wegen der Fälschungsskandale weiter schwer unter Druck.
Experten aus Europa warnen aber davor, Bilanzmanipulationen als reines US-Problem zu sehen. Seit kurzem werden auch dem französisch-amerikanischen Konzern Vivendi derartige Verfehlungen angelastet.
Präsident George Bush gerät selbst immer tiefer in den Strudel der Bilanzskandale. Nicht nur, daß sein Vizepräsident Dick Cheney mit seiner Firma in einen Fälschungsskandal verwickelt ist, sind nun auch neue Verdachtsmomente gegen den Präsidenten selbst aufgetaucht. Bush war Anfang der neunziger Jahre in einen Insider-Skandal verwickelt gewesen, damals aber freigesprochen worden. Jetzt behauptet Demokraten-Führer Tom Daschle, dies sei nicht mit rechten Dingen zugegangen - und verlangt die Herausgabe der betreffenden Akten.
Bush selbst will heute, Dienstag, zur Vorwärtsverteidgung antreten und in einer Ansprache strenge Strafen für Bilanzfälscher einfordern. Der US-Senat bereitet gleichzeitig ein Gesetz über eine Verschärfung der Bilanzierungsregeln vor. Dieses Gesetz wird bisher allerdings vom Weißen Haus abgelehnt und beeinsprucht.
Insiderverdacht gegen Bush
Der Pharmakonzern Merck hat seine Bücher geschönt - und US-Präsident Bush droht von einem alten Insidergeschäft eingeholt zu werden.
Mit Merck mißbrauchte wieder ein amerikanischer Großkonzern das Vertrauen der Anleger. Präsident Bush muß am Dienstag zu Insider-Vorwürfen Stellung beziehen | (c) epa
Merck unter Verdacht der Bilanzfälschung
NEW YORK (ag./red.). Der Pharmariese Merck & Co. steht als nächster renommierter US-Konzern wegen des Verdachts der Bilanzmanipulation am Pranger. Das Unternehmen hat laut "Wall Street Journal" in den vergangenen drei Jahren über 14,1 Milliarden Dollar (14,4 Milliarden Euro) an Umsätzen verbucht, die in der Realität nie getätigt worden waren.
Konkret hat die Merck-Tochter Medco laut US-Börsenaufsicht SEC Zahlungen von US-Konsumenten an das Gesundheitssystem als eigene Erlöse verbucht. Merck ist nach dem Telekom-Konzern WorldCom, dem Energiehändler Enron und dem Büromaschinenerzeuger Xerox der vierte große US-Konzern, der in der Kette von Bilanzskandalen zu nennen ist. Insgesamt sind in den USA bereits mehr als 160 Fälle von Bilanzfälschungen aufgeflogen. Die Börsen stehen wegen der Fälschungsskandale weiter schwer unter Druck.
Experten aus Europa warnen aber davor, Bilanzmanipulationen als reines US-Problem zu sehen. Seit kurzem werden auch dem französisch-amerikanischen Konzern Vivendi derartige Verfehlungen angelastet.
Präsident George Bush gerät selbst immer tiefer in den Strudel der Bilanzskandale. Nicht nur, daß sein Vizepräsident Dick Cheney mit seiner Firma in einen Fälschungsskandal verwickelt ist, sind nun auch neue Verdachtsmomente gegen den Präsidenten selbst aufgetaucht. Bush war Anfang der neunziger Jahre in einen Insider-Skandal verwickelt gewesen, damals aber freigesprochen worden. Jetzt behauptet Demokraten-Führer Tom Daschle, dies sei nicht mit rechten Dingen zugegangen - und verlangt die Herausgabe der betreffenden Akten.
Bush selbst will heute, Dienstag, zur Vorwärtsverteidgung antreten und in einer Ansprache strenge Strafen für Bilanzfälscher einfordern. Der US-Senat bereitet gleichzeitig ein Gesetz über eine Verschärfung der Bilanzierungsregeln vor. Dieses Gesetz wird bisher allerdings vom Weißen Haus abgelehnt und beeinsprucht.