Imiquimod erhält Zulassung zur Behandlung von ober

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Imiquimod erhält Zulassung zur Behandlung von ober

 
02.11.04 11:23
Imiquimod erhält Zulassung zur Behandlung von oberflächlichem Basalzellkrebs
Innovativer Wirkstoff aktiviert körpereigene Krebsabwehr bei hellem Hautkrebs

Perchtoldsdorf (pts, 2. November 2004 10:56) - Hautkrebs nimmt weltweit stark zu. Der häufigste Hauttumor ist der Basalzellkrebs (Basaliom) mit etwa 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in Österreich - und Steigerungsraten von bis zu 6 Prozent jährlich. Bisher wird dieser Hautkrebs meist herausgeschnitten. Das kann schmerzhaft sein und hinterlässt Narben. Anders die jetzt neu für die Behandlung von oberflächlichem Basalzellkrebs zugelassene Creme-Therapie (Aldara® 5% Creme) mit dem Wirkstoff Imiquimod: Imiquimod aktiviert das körpereigene lokale Immunsystem der Haut gegen Krebszellen. Daraufhin werden sichtbare und verborgene Krebszellen gezielt zerstört. Der besondere Vorteil für Patienten: Die Therapie mit Aldara-Creme hinterlässt keine Narben.

Heller Hautkrebs, so auch der Basalzellkrebs, kann entstehen, wenn durch Sonnenlicht geschädigte Hautzellen vom Immunsystem der Haut nicht entfernt werden. Anfänglich mit bloßem Auge nicht sichtbare Zellschäden können sich im Laufe der Zeit und somit im höheren Lebensalter zu einem Hautkrebs entwickeln. Sehr häufig handelt es sich um oberflächlichen Basalzellkrebs, der sich lediglich als dünne, verfärbte Hautstelle bemerkbar macht. Ein solcher Krebs wächst oft über Jahre, ohne Beschwerden zu verursachen, erläutert Prof. Dr. Eggert Stockfleth: "Der Patient geht meist erst dann zum Arzt, wenn eine Wunde entsteht, die nur schlecht heilt." Unbehandelt wächst der Krebs ins Gewebe ein und zerstört darunter liegende Strukturen.

Schmerzhafte Behandlung hinterlässt Narben

Bisher besteht die Therapie in aller Regel aus Operation, Eisbehandlung (Kryotherapie) oder Verfahren wie der elektrischen Schlinge. Nachteile bei allen Methoden: Sie können schmerzhaft sein und hinterlassen in den meisten Fällen Narben.

Imiquimod aktiviert die körpereigene Krebsabwehr
Eine neue narbenfreie und schmerzarme Behandlung beim oberflächlichen Basalzellkrebs bietet die Imiquimod-Creme Aldara. Fünf Mal pro Woche, zum Beispiel von Montag bis Freitag, über sechs Wochen auf die betroffenen Stellen aufgetragen, aktiviert sie das geschwächte lokale Immunsystem der Haut gezielt gegen Krebszellen und regt damit praktisch deren Selbstheilungskräfte an. Imiquimod bewirkt eine lang anhaltende Freisetzung von Immun-Botenstoffen (Zytokinen) wie TNF alpha, Interleukinen und Interferonen. Damit provoziert die Creme eine Heilreaktion, die sich in Form von Rötungen oder Hautkrusten bemerkbar macht. Diese Reaktionen sind ein positives Zeichen des Heilungsprozesses und klingen nach der Therapie wieder vollständig ab. Das nun aktivierte Immunsystem der Haut bekämpft die Krebszellen und ermöglicht, dass sichtbare und verborgene Krebszellen zerstört werden. Der Krebs heilt narbenfrei ab.

Bereits über 1.000 Patienten erfolgreich behandelt
Insgesamt wurden in klinischen Studien bereits über 1.000 Patienten erfolgreich mit der Imiquimod-Creme behandelt. Die vollständige Abheilung des oberflächlichen Basalzellkrebs wurde durch eine anschließende histologische Betrachtung bei jedem Patienten gesichert. Das Therapieergebnis wurde 12 Wochen nach Therapieende beurteilt, als alle Heilreaktionen vollständig abgeklungen waren.

Die Abheilungsrate liegt bei 82 Prozent*. Bei 93 Prozent** der Patienten wurde nach einem Jahr der Behandlungserfolg bestätigt; der Hautkrebs kehrte nicht zurück. Die Patienten müssen auch weiterhin beobachtet und der Krankheitsverlauf über fünf Jahre regelmäßig dokumentiert werden. "Aufgrund der bisherigen Erfahrungen bei der Behandlung von oberflächlichem Basalzellkrebs erweist sich die Anwendung von Imiquimod als echter Fortschritt in der lokalen Krebstherapie", betont O.Univ. Prof. Dr. Georg Stingl, Ltr. d. Abt. für Immundermatologie und Infektiöse Hautkrankheiten, Univ.-Klinik für Dermatologie in Wien.

3M und Aldara sind Marken der 3M Company.

Zusätzliche Informationen und Literatur:
* Geisse, John et.al., Imiquimod 5% cream for the treatment of superficial basal cell carcinoma: Results from two phase III, randomized, vehicle-controlled studies, J Am Acad Dermatol 2004; 50: 722-33

** Gollnick, H. et al., Efficacy by Clinical Evaluation of Imiquimod 5% Creme in the treatment of superficial basal cell carcinoma, Poster Presentation at the 62nd annual meeting of the AAD, Feb. 2004, Washington DC

***Stockfleth et al., A randomised, double-blind, vehicle-controlled study to assess imiquimod 5% cream for the treatment of actinic keratosis, Arch Dermatol 2002; 138: 1498-502

****Stingl et al., Identification and Characterization of pDC-Like Cells in Normal Mouse Skin and Melanomas Treated with Imiquimod 5% Crème, The Journal of Immunology 2004, 173: 3051-3061.
(Ende)
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