wenigstens etwas:
Bush fordert Überwachung von Buchhaltern
US-Präsident für neue Behörde. Senat verbietet Kredite an Manager
Washington - US-Präsident George W. Bush hat sich wegen der sich häufenden Bilanzaffären bei US-Firmen für die Schaffung einer Behörde zur Überwachung von Buchhaltern ausgesprochen. "Ich unterstütze die Schaffung einer starken und unabhängigen Behörde, die für eine effektive Aufsicht von Buchhaltern sorgen wird", sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. Die Behörde solle durch Überwachung und Untersuchungen einen hohen moralischen Standard erzwingen und einzelne Straftäter bestrafen. Bush forderte den Kongress dazu auf, noch vor der Sommerpause im August auf seine Pläne zu reagieren.
Unterdessen hat der Senat vor dem Hintergrund der jüngsten Finanzskandale in den USA ein Verbot von Unternehmenskrediten an ranghohe Mitarbeiter beschlossen. Die weit verbreitete Praxis, von der in den achtziger Jahren auch US-Präsident George W. Bush profitierte, soll nach der Entscheidung generell unzulässig sein.
Bush erhielt nach amerikanischen Zeitungsberichten als Aufsichtsrat der texanischen Ölfirma Harken Energy zwei Unternehmenskredite über rund 180 000 Dollar (gut 180 000 Euro) zu einem Jahreszins von fünf Prozent. Davon habe er seinerzeit Harken-Aktien gekauft. Das Unternehmen habe acht Jahre lang keine Rückzahlung des Kapitals gefordert. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Dan Bartlett, sprach den Berichten zufolge von einer legalen Praxis, um Investitionen zu fördern. Allerdings sei sie in jüngster Zeit missbraucht worden.
Der Senat beschloss nunmehr im Einklang mit dem Präsidenten, dieser Praxis künftig einen Riegel vorzuschieben, um Interessenkonflikte zu verhindern. Mit der Abstimmung ist nunmehr der Weg frei für ein Gesetzespaket, das auch verschärfte Sanktionen bei Wirtschaftsverbrechen wie Bilanzfälschungen oder dem Vernichten von Geschäftsunterlagen vorsieht. Dafür können künftig Haftstrafen von bis zu zehn Jahren sowie Geldbußen zwischen 500 000 und einer Mio. Dollar verhängt werden. Die Billigung der Vorlage wird für diese Woche erwartet.
Bush traf derweil erstmals mit der neuen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität zusammen. Deren Vorsitzender, der stellvertretende Justizminister Larry Thompson, kündigte an, Wirtschaftskriminelle "energisch und aggressiv" zu verfolgen. Eine Hexenjagd werde es aber nicht geben.AP
Bush fordert Überwachung von Buchhaltern
US-Präsident für neue Behörde. Senat verbietet Kredite an Manager
Washington - US-Präsident George W. Bush hat sich wegen der sich häufenden Bilanzaffären bei US-Firmen für die Schaffung einer Behörde zur Überwachung von Buchhaltern ausgesprochen. "Ich unterstütze die Schaffung einer starken und unabhängigen Behörde, die für eine effektive Aufsicht von Buchhaltern sorgen wird", sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. Die Behörde solle durch Überwachung und Untersuchungen einen hohen moralischen Standard erzwingen und einzelne Straftäter bestrafen. Bush forderte den Kongress dazu auf, noch vor der Sommerpause im August auf seine Pläne zu reagieren.
Unterdessen hat der Senat vor dem Hintergrund der jüngsten Finanzskandale in den USA ein Verbot von Unternehmenskrediten an ranghohe Mitarbeiter beschlossen. Die weit verbreitete Praxis, von der in den achtziger Jahren auch US-Präsident George W. Bush profitierte, soll nach der Entscheidung generell unzulässig sein.
Bush erhielt nach amerikanischen Zeitungsberichten als Aufsichtsrat der texanischen Ölfirma Harken Energy zwei Unternehmenskredite über rund 180 000 Dollar (gut 180 000 Euro) zu einem Jahreszins von fünf Prozent. Davon habe er seinerzeit Harken-Aktien gekauft. Das Unternehmen habe acht Jahre lang keine Rückzahlung des Kapitals gefordert. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Dan Bartlett, sprach den Berichten zufolge von einer legalen Praxis, um Investitionen zu fördern. Allerdings sei sie in jüngster Zeit missbraucht worden.
Der Senat beschloss nunmehr im Einklang mit dem Präsidenten, dieser Praxis künftig einen Riegel vorzuschieben, um Interessenkonflikte zu verhindern. Mit der Abstimmung ist nunmehr der Weg frei für ein Gesetzespaket, das auch verschärfte Sanktionen bei Wirtschaftsverbrechen wie Bilanzfälschungen oder dem Vernichten von Geschäftsunterlagen vorsieht. Dafür können künftig Haftstrafen von bis zu zehn Jahren sowie Geldbußen zwischen 500 000 und einer Mio. Dollar verhängt werden. Die Billigung der Vorlage wird für diese Woche erwartet.
Bush traf derweil erstmals mit der neuen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität zusammen. Deren Vorsitzender, der stellvertretende Justizminister Larry Thompson, kündigte an, Wirtschaftskriminelle "energisch und aggressiv" zu verfolgen. Eine Hexenjagd werde es aber nicht geben.AP