IFW senkt Prognose für Deutschland

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IFW senkt Prognose für Deutschland

 
06.09.01 09:39
IWF senkt Prognose für Deutschland
Von Ed Crooks, London und Maike Rademaker, Berlin

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland für das laufende Jahr auf 0,9 Prozent zurückgenommen. Das Exekutivdirektorium verabschiedete die Zahlen am Mittwoch als Teil des Entwurfs für den neuen Weltwirtschaftsausblick.


Der IWF senkte damit zum zweiten Mal in sechs Wochen seine Erwartungen für Europas größte Volkswirtschaft: Erst Ende Juli hatten die Fonds-Ökonomen ihre Prognose für Deutschland von 1,9 Prozent auf 1,25 Prozent revidiert. Die jüngste Veränderung führte auch zu einer Senkung der Wachstumsprognose für die Euro-Zone im Jahr 2001 von 2,0 Prozent auf 1,9 Prozent.

Die jüngsten Einschätzungen aus Washington werden den Druck auf Bundesfinanzminister Hans Eichel erhöhen, noch vor dem traditionellen Termin im Oktober die amtliche Konjunkturprognose der Bundesregierung zu revidieren. Obwohl Eichel und Bundeskanzler Gerhard Schröder schon beide das Ziel von "rund zwei Prozent" Wachstum in Frage gestellt haben, gilt diese Zahl weiterhin als Basis für die Haushaltsplanung. In Regierungskreisen wird damit gerechnet, dass Eichel seine Prognose noch vor der IWF-Jahrestagung Ende des Monats senkt.



Abschwung auf dem Arbeitsmarkt


Der Konjunkturabschwung macht sich auch weiterhin auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar. Obwohl saisonbereinigt die Zahl der Arbeitslosen im August leicht gesunken ist, sehen weder die Bundesanstalt für Arbeit noch Analysten eine Trendwende. "Die konjunkturelle Eintrübung ist besonders in Westdeutschland sichtbar" sagte am Mittwoch der Präsident der Bundesanstalt, Bernhard Jagoda. Unbereinigt stieg die Zahl der Arbeitslosen um 8000 auf 3,788 Millionen und lag damit zum ersten Mal seit Amtsantritt von Rot-Grün über den Zahlen vom Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug im August unverändert 9,2 Prozent.


Saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 2000 auf 3,860 Millionen gesunken. In den vergangenen sieben Monaten hatte es immer einen saisonbereinigten Anstieg von über 10.000 Arbeitslosen gegeben. Der positive Effekt im August wird auf das frühe Ferienende in drei ostdeutschen Bundesländern zurückgeführt, wodurch Firmen früher neues Personal einstellt haben.

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