Vor 10 Jahren (interessant für Forward Darlehen, Anschlussfinanzierungen) lag der Bauzins bei 2,46 % (10 Jahre) und 2,89 % (20 Jahre Sollzinsbindung).
Aktuell liegt er bei 2,94 % bzw. 3,32 % (20 Jahre).
Und man könnte auch einen Blick weiter zurück werfen und sich fragen: Wurde in den 90er Jahren nicht gebaut ?
Sind wir auch einfach ein bisschen die Niedrigzinsen gewohnt und empfinden als normal, was eigentlich alles andere als normal war ?
Auch auf die Hypoport Präsentation zur HV kann man in Panikzeiten mal verweisen.
Wie teilt sich der Immobilienmarkt auf und wer nutzt denn EUROPACE ?
Die institutionellen aus der Wohnbauwirtschaft, die jetzt mit den steigenden Kosten des Neubaus hart getroffen werden, machen ca. 15 % Marktanteil aus. Das Segment wird mit Dr. Klein WoWi und der Immobilienplattform bearbeitet.
Private Kleinvermieter machen 35 % des Marktes aus und sind für Hypoport/EUROPACE fast nicht von Interesse.
Verbleiben die 50% für Selbstnutzer einer eigenen Immobilie.
Präsentation, Seite 8
www.hypoport.de/hypoport/uploads/2022/06/...ation-HV-2022.pdf
Wer vorher nicht das Geld hatte für einen Immobilienerwerb, fällt jetzt wegen steigender Zinsen nicht als Kunde weg.
Und jene Menschen, die das Geld haben, müssen jetzt mehr ausgeben als z.B. letztes Jahr. Aber für diese Zielgruppe ist der moderat steigende Zins tatsächlich das kleinste Problem.
Die anderen Probleme, mit zu geringem Angebot an Häusern und Wohnungen, der zu geringen Mobilisierung von Bauland etc. -- die haben zuvor schon bestanden, sind nicht neu und kein Grund plötzlich das Geschäftsmodell von Hypoport infrage zu stellen. Das ist längst etabliert, gewinnt Marktanteile und ist nicht vergleichbar mit Fintechs, deren Bewertung nur von einer Story getrieben wird.
Kleinere Brötchen ?
Ja klar, die Märkte sind im Aufruhr.
Trotzdem sollte man versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren, hier werden gerade jede Menge gesunder Kinder mit dem Badewasser ausgeschüttet, weil die Märkte im Angst- und Panikmodus sind.