Heyde 2002 schwarze Zahlen???

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klecks1:

Heyde 2002 schwarze Zahlen???

 
17.07.01 08:38
Heyde: 2002 wieder schwarze Zahlen
 
Der Heyde AG liefen in der Vergangenheit die Kosten davon. Ende 2000 betrug der Verlust 24,1 Millionen Euro bei einem Umsatz von 159,4 Millionen Euro. Zu Jahresbeginn klaffte dann eine Lücke von 34 Millionen Euro in der Hedye-Kasse. gatrixx sprach vor diesem Hintergrund mit Dirk Wittenborg, Vorstandsvorsitzender der Heyde AG. Die Heyde-Gruppe versteht sich als Anbieter von ?ganzheitlichen IT-Lösungen?.

gatrixx:
Sie wollen noch in diesem Jahr 34 Millionen Euro einsparen. Weshalb wurde dieser rigide Sparkurs notwendig?
Wittenborg:
Bei uns gab es den schon fast klassischen New-Economy-Effekt. Wir sind sehr schnell gewachsen und haben die Integration der akquirierten Unternehmen nicht im gleichen Tempo vollzogen. Das hat sich dann in deutlich überhöhten Verwaltungskosten gezeigt. Darüber hinaus haben wir im Bereich Financial Services auch personell in Projekte investiert, die sich aufgrund der weltweiten IT-Krise nicht mehr im Jahr 2000 realisieren ließen. Die Last ist dann einfach zu groß geworden und wir mußten dieser Entwicklung gegensteuern. Das Ergebnis ist unser jetziger Sparkurs.

gatrixx:
Wie sieht dieser Sparkurs nun konkret aus?
Wittenborg:
Wir haben bereits unseren Personalbestand von 1.900 auf 1.600 Mitarbeiter reduziert. Damit ist das angestrebte Niveau erreicht. Hier sind nur noch leichte, marktabhängige Änderungen zu erwarten. Diese Maßnahme führte zu einer Einsparung von rund 22 Millionen Euro. Weiterhin konnten wir Sachkosten von gut 12 Millionen Euro einsparen.

gatrixx:
Personalabbau ist immer auch mit Kosten verbunden. Wie hoch waren die bei Heyde?
Wittenborg:

Die waren nicht so dramatisch. Da wir uns an die Kündigungsfristen gehalten haben, gab es kaum Abfindungszahlungen. Die Ausnahme bildete das obere Management.

gatrixx:
Es war weiterhin die Rede davon, dass Sie sich von Beteiligungen trennen wollen. Was verbirgt sich hinter dieser Aussage?
Wittenborg:
Wir wollen unser Geschäftsmodell umstellen. Derzeit gibt es drei Säulen: Das sind die Beratung, das Produktgeschäft und die Systemintegration. Wir wollen das Produktgeschäft zu Gunsten der beiden anderen Unternehmenssegmente zurückfahren. Aus diesem Grund werden wir uns von Mehrheitsbeteiligungen an Produktgesellschaften trennen. Wir setzen zukünftig auf Minderheitsbeteiligungen und die Intensivierung der bereits bestehenden Partnerschaften.

gatrixx:
Mit welchen Effekten rechnen Sie aus den Verkäufen?
Wittenborg:
Wir rechnen mit einem Liquiditätszuwachs von rund 30 Millionen Euro.

gatrixx:
Wie hoch ist derzeit der Bestand an Barmitteln und wie lange kann sich Heyde damit noch über Wasser halten?
Wittenborg:
Den aktuellen Bestand der Barmittel kann ich nicht genau beziffern. Die Beantwortung des zweiten Teils der Frage wäre Spekulation. An solchen beteilige ich mich grundsätzlich nicht. Wir haben die Zusage der Banken, den Restrukturierungsprozess zu begleiten und werden nach unserem jetzigen Planungsstand im vierten Quartal operativ wieder Cash positiv sein.

gatrixx:
Wie hoch ist der Anteil Ihres ehemaligen Finanzvorstandes Thomas Eisenbarth , den der Aufsichtsrat wenige Tage vor der Hauptversammlung gefeuert hat, an diesem Desaster?
Wittenborg:
Solche Dinge sind nur schwer einer Person zuzuordnen. Sicher ist es richtig, dass der Aufsichtsrat sich entschieden hat, Thomas Eisenbarth abzuberufen. Doch er war als Nachfolger von Matthias Sohler ja erst seit Dezember 2000 für den Bereich Financial Services bei Heyde verantwortlich. Es war einfach so, dass einige Projekte sich als nicht werthaltig herausgestellt haben. An solchen Dingen trägt nie nur einer Verantwortung.

gatrixx:
Wieso wurde nicht schon viel früher gehandelt?
Wittenborg:
Wir haben ja bereits Ende 2000 damit begonnen. So etwas ist immer ein längerer Prozeß. Ich selbst bin ja erst ab Januar 2001 im Vorstand der Heyde AG und seit dem 23. Februar 2001 als CEO tätig und habe mich sehr schnell den kritischen Fragen gestellt. Richtig ist aber auch, dass einige Entscheidungen zu spät getroffen wurden.

gatrixx:
Dennoch scheinen alle Sparmaßnahmen nicht zu reichen, um die klaffende Finanzierungslücke zu schließen, ist doch von fehlenden 4 Millionen Euro die Rede. Nach einer Pressemitteilung wollen Sie sich dieses Geld über eine Kapitalmaßnahme beschaffen. Über welche?
Wittenborg:
Es gibt verschiedene Optionen. Da gibt es die für eine Aktiengesellschaft klassische Form der Kapitalerhöhung. Auch eine Kreditaufnahme wäre eine mögliche Option. Wenn alles gut läuft, können wir die bisher noch bestehende Finanzierungslücke aber auch aus dem operativen Geschäft heraus schließen. Handlungsdruck besteht an dieser Stelle momentan nicht.

gatrixx:
Das zweite Quartal ist abgeschlossen. Zeichnet sich ab, dass die Restrukturierungsmaßnahmen schon wirken?
Wittenborg:
Es ist in der Tat so, dass wir erste Erfolge der von uns eingeleiteten Kostensenkungs-Maßnahmen sehen. Wir sind damit unserem Ziel ein gutes Stück näher gekommen, im vierten Quartal operativ wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Wenn wir dieses Ziel umsetzen, werden wir 2002 über das gesamte Jahr hinweg operativ schwarze Zahlen schreiben.

Das Interview führte Helmut Harff.  

17.07. - 07:26 Uhr
**Wizzard**:

Legt euch Heyde ins Depot!!!

 
17.07.01 09:14
Wird sich bezahlt machen, denn diese niedrigen Kurse werden wir bei 602670 nicht mehr sehen!
KK 2.5 €

MfG Wizzard
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