Happy Birthday: BizzBabe
Happy Birthday: 30 Jahre E-Mail
Datum: 28.01.02
(iBusiness) Der Computertechniker Ray Tomlinson, der vor rund 30 Jahren bei der Firma BBN in Cambridge mit dem Aufbau des ARPAnet, dem Vorläufer des Internets, beschäftigt war, gilt als Urvater einer der folgenreichsten digitalen Entwicklungen.
War es wirklich er persönlich, der die erste echte E-Mail über ein digitales Netzwerk verschickte? "So weit ich weiß, ja", sagt Internet-Pionier Ray Tomlinson vorsichtig. Erste Tests habe es zwar schon gegen Ende des Jahres 1971 gegeben, aber erst "Anfang 1972" hatte dann das von ihm entwickelte Programm Premiere, mit dem Textnachrichten über ein Netzwerk verschickt werden konnten, erinnert sich Tomlinson.
Heute, rund 30 Jahre später, ist die elektronische Post aus dem Alltagsleben kaum noch weg zu denken. Längst werden weitaus mehr E-Mails in Sekundenschnelle über das weltweite Datennetz geschickt als Briefe über die normale "Schneckenpost" versendet. Über den Inhalt der ersten E-Mail, die durch das damals nur 23 Rechner umfassende Netzwerk ging, herrscht heute genauso Unklarheit wie über die genaue Geburtsstunde des E-Mail.
Zum Durchbruch verhalf Tomlinson der elektronischen Post aber noch mit einer weiteren Erfindung. Für eine eindeutige Adressierung war ein Zeichen nötig, das sonst äußerst selten gebraucht wird. Tomlinson entschied sich für das @-Zeichen, das sich heute zur Ikone der digitalen Welt entwickelt hat. Der so genannte Klammeraffe trennt seit 1972 den jeweiligen Benutzernamen vom Namen des benutzten Netzwerk-Servers in jeder Mail und sorgt so für eine eindeutige Identifizierung der Adressen.
An der Weiterentwicklung seiner revolutionären Idee war Tomlinson nicht mehr persönlich beteiligt. Er hatte die grundlegenden Standards zum Versenden elektronischer Post festgelegt. Ein US- Regierungsangestellter schrieb dann 1972 ein Programm namens "RD", das die Verwaltung von E-Mails erheblich erleichterte. Zuvor kam die elektronische Post beim Adressaten als ununterbrochener Textstreifen an, auf den nicht automatisch geantwortet werden konnte.
Der Computerwissenschaftler Lawrence Roberts, einer der Verwalter des regierungseigenen ARPANETs, entwickelte grundsätzliche Funktionen wie die Sortierung eintreffender Nachrichten, die mit dem "RD"- Programm zu späteren Beantwortung in virtuelle Ordner abgelegt werden konnten. Roberts erfand auch den in Zeiten von Spamming so wichtigen Löschbefehl für unerwünschte Post.