SPIEGEL ONLINE - 02. Dezember 2001, 14:36
URL: www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,170755,00.html
"Herr der Ringe"
Kinos drohen mit Boykott
Teil eins der "Herr der Ringe"-Trilogie gilt als sicherer Knüller an den Kinokassen. Der Verband deutscher Filmtheater aber ärgert sich über die angeblich halsabschneiderischen Konditionen des Warner-Filmverleihs - und rät seinen Mitgliedern zu drastischer Gegenwehr.
DPA
Aufstand: Viele kleine Kinobetreiber fühlen sich vom Verleih erpresst
München - Deutsche Kinos erwägen offenbar einen Boykott des Films "Herr der Ringe", falls der US-Produzent und Verleiher Warner Brothers ähnliche Verträge wie bei dem Kinohit "Harry Potter und der Stein der weisen" fordern sollte. Auch "Harry Potter" wurde von Warner produziert.
Der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) habe an seine Mitglieder geschrieben, sie sollten ernsthaft prüfen, ob der Film "Herr der Ringe" betriebswirtschaftlich tragbar, sinnvoll und zumutbar sei, berichtete das Magazin "Focus" am Wochenende vorab. Dem HDF zufolge habe Warner die sonst üblichen Vertragsklauseln bei "Harry Potter" teilweise in Nachverhandlungen einseitig verschärft. Bei dem Verband war am Sonntag zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Den Angaben zufolge mussten sich Kinos, die in Deutschland eine der 1226 Harry-Potter-Filmkopien erhalten wollten, dazu verpflichten müssen, jede Kopie dreimal täglich abzuspielen. Die Mittags- und Abendvorstellungen seien vielerorts aber schlechter als erwartet besucht worden. Zusätzliches Personal und Überstunden hätten jedoch von den Kinobetreibern bezahlt werden müssen.
Im HDF waren eigenen Angaben zufolge zuletzt landesweit etwa 2700 Kinos organisiert, fast 60 Prozent aller Filmtheater in Deutschland.
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"Herr der Ringe"
Kinos drohen mit Boykott
Teil eins der "Herr der Ringe"-Trilogie gilt als sicherer Knüller an den Kinokassen. Der Verband deutscher Filmtheater aber ärgert sich über die angeblich halsabschneiderischen Konditionen des Warner-Filmverleihs - und rät seinen Mitgliedern zu drastischer Gegenwehr.
DPA
Aufstand: Viele kleine Kinobetreiber fühlen sich vom Verleih erpresst
München - Deutsche Kinos erwägen offenbar einen Boykott des Films "Herr der Ringe", falls der US-Produzent und Verleiher Warner Brothers ähnliche Verträge wie bei dem Kinohit "Harry Potter und der Stein der weisen" fordern sollte. Auch "Harry Potter" wurde von Warner produziert.
Der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) habe an seine Mitglieder geschrieben, sie sollten ernsthaft prüfen, ob der Film "Herr der Ringe" betriebswirtschaftlich tragbar, sinnvoll und zumutbar sei, berichtete das Magazin "Focus" am Wochenende vorab. Dem HDF zufolge habe Warner die sonst üblichen Vertragsklauseln bei "Harry Potter" teilweise in Nachverhandlungen einseitig verschärft. Bei dem Verband war am Sonntag zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Den Angaben zufolge mussten sich Kinos, die in Deutschland eine der 1226 Harry-Potter-Filmkopien erhalten wollten, dazu verpflichten müssen, jede Kopie dreimal täglich abzuspielen. Die Mittags- und Abendvorstellungen seien vielerorts aber schlechter als erwartet besucht worden. Zusätzliches Personal und Überstunden hätten jedoch von den Kinobetreibern bezahlt werden müssen.
Im HDF waren eigenen Angaben zufolge zuletzt landesweit etwa 2700 Kinos organisiert, fast 60 Prozent aller Filmtheater in Deutschland.