Heibel Ticker vom Wochenende

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Heibel Ticker vom Wochenende Parocorp
Parocorp:

Heibel Ticker vom Wochenende

 
13.05.07 15:36
#1
______________________________________________

 H E I B E L - T I C K E R    S T A N D A R D

 F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

     - Einfach einen Tick besser -
______________________________________________

   DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

   2. Jahrgang - Ausgabe 19 (11.05.2007)  
 Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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   I N H A L T

01. INFO-KICKER: KEINE ANGST VOR DER ÜBERFÄLLIGEN KORREKTUR
02. SO TICKT DIE BÖRSE: JAPAN FLUTET FINANZSYSTEM
03. AUSBLICK: ZEIT FÜR ERSTE KÄUFE
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
   SAP, CANON, ZÜRICH FINANCIAL, MEDTRONIC, PFIZER
05. LESERFRAGE: AMAZON
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: KEINE ANGST VOR DER ÜBERFÄLLIGEN KORREKTUR
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Liebe Börsenfreunde,

an 25 von den letzten 29 Tagen schloss der Dow Jones Index im
Plus. Einen solchen Lauf hatte er seit 80 Jahren nicht mehr.
Wundern Sie sich da über die Korrektur, die gestern von den
Medien auf die schlechten Einzelhandelsumsätze bezogen wurde?
Nein, die Einzelhandelsumsätze haben mit dieser kleinen
Verschnaufpause nichts am Hut.

Im heutigen Kapitel 02 habe ich einen interessanten
Zusammenhang zwischen der Dow Jones Entwicklung und dem
Wechselkurs des japanischen Yen zum US-Dollar vorgestellt. Der

Carry-Trade ist ein Faktor an den Finanzmärkten, den Sie
inzwischen verstehen sollten, denn er ist für die hohen
Leitzinsen in den Industrienationen mit verantwortlich
(gemeinsam mit dem Wirtschaftswachstum der BRICs und den
dadurch steigenden Rohstoffpreisen).

Im Ausblick stelle ich Ihnen heute ein Minenunternehmen vor,
das Zink, Kupfer und Blei abbaut. Die Preisschwankungen dieser
Industriemetalle waren in den vergangenen Monaten exorbitant
groß, dass sich heute ein guter Einstiegszeitpunkt ergibt.
Aber: Es ist noch keiner der Großen, ich spekuliere hier auch
darauf, dass viele Analysten in den nächsten Monaten auf dieses
günstig bewertete Unternehmen aufspringen.

Der heutige Depotcheck offenbart ein wenig zu viel Pharma.
Nachdem die Demokraten in den USA im Parlament die stärkste
Macht ausmachen, ist im Pharmabereich ohnehin nicht mit großen
Sprüngen zu rechnen. Gleich zwei solcher Aktien unter fünf sind
mir zu viel. Die anderen drei Unternehmen jedoch gefallen mir
sehr gut.

Amazon ist wieder da – und zwar mit bombig guten Zahlen. Der
Kurssprung war in meinen Augen gerechtfertigt, selbst wenn das
KGV nun über 100 notiert. Es ist nun spannend zu beobachten, ob
das Unternehmen in diese Bewertung hinein wächst, also der Kurs
seitwärts notiert bis die Gewinne das Niveau rechfertigen, oder
ob eine Korrektur folgt. Aufgrund der großen Shortquote würde
ich nicht auf eine Korrektur setzen. Mehr dazu in der heutigen
Leserfrage.

Doch nun lassen Sie sich nicht nervös machen vom heutigen
Ausverkauf. Der Mai ist bekannt für solche Kurseskapaden. Wir
haben in den vergangenen Wochen kräftig verkauft und suchen uns
nun wieder ein paar schöne Aktien zum Kaufen aus. Das Wetter
vor dem Fenster Ihres Autors unterstützt die akribische Suche
nach neuen Chancen – es regnet und ich bleibe gerne am Rechner.


Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.
 
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02. SO TICKT DIE BÖRSE: JAPAN FLUTET FINANZSYSTEM

Der DAX ist heute Vormittag bereits über 1 % im Minus. Der Dow
Jones hat gestern 1,1 % verloren. Schon am Dienstag
schwächelten die Aktienbörsen, aber erst am gestrigen
Donnerstag kam es zu einem regelrechten Ausverkauf.

Wieder einmal wird von den Medien das augenscheinlich
naheliegendste Argument als Ursache für den Ausverkauf
gebraucht: Schwache Einzelhandelsumsätze. Aber wie so oft
trifft das nicht den Kern, denn wenn Sie sich die größten
Verliererbranchen vom gestrigen Tag anschauen, so werden Sie
den Einzelhandel vermissen. Stattdessen sehen Sie Pharma und
Biotech, Gold und Energie, Halbleiter und Speicherplatten sowie
Finanzen und Broker unter den Hauptverlierern.

Gestern hatten Wal-Mart (WMT), Federated Department Stores (FD)
und Whole Foods Markets (WFMI) schlechte Quartalszahlen
vermeldet. Aber das war vom Markt erwartet worden und die
Branche verzeichnete nur geringe Kursabschläge. Bei Wal-Mart
wissen die regelmäßigen Leser des Heibel-Tickers unter Ihnen,
dass der Laden langsam zerfällt und für Wettbewerber ein
gefundenes Fressen darstellt. Whole Foods Markets haben wir vor
einigen Monaten im richtigen Augenblick verkauft, seither hat
das Unternehmen wie von mir erwartet eine Enttäuschung nach der
anderen präsentiert.

Doch schauen wir uns die Wochenperformance des Gesamtmarktes
einmal an:

  INDIZES
 
     10.05.07           Änd.

Dow Jones           13.215           -0,20%
NASDAQ               2.533           -1,25%
S&P 500              1.491           -0,73%
DAX                  7.415           -1,08%
Nikkei              17.736            1,97%
Euro/US-Dollar      1,3506           -0,44%
Euro/Yen            161,66           -0,89%
10-Jahre-US-Anleihe  4,65%           -0,01
Umlaufrendite Dt     4,26%            0,01
Feinunze Gold USD  $666,20           -2,92%
Fass Crude Öl USD   $61,81           -2,18%


Im Wochenvergleich hat sich der Dow Jones noch am besten
gehalten. Mit einem Minus von nur 0,2 % schnitt er deutlich
besser ab, als der Nasdaq mit Minus 1,25 % und der S&P 500 mit
Minus 0,73 %.

Von den vergangenen 29 Handelstagen schloss der Dow Jones 25
mal im Plus. Das ist die längste Rallye seit 80 Jahren, also
seit 1927 kurz vor der Weltwirtschaftskrise. Sie wissen ja, die
Börse steigt immer nur unter Schwankungen und bei 25 Plus-Tagen
von 29 Tagen ist nicht viel von Schwankungen zu sehen. Um so
heftiger könnte nun die überfällige Korrektur ausfallen.

AUSBLEIBEN POSITIVER ÜBERRASCHUNGEN

Überfällig und somit völlig unabhängig von den schlechten
Einzelhandelszahlen. Wenn Sie sich die Tagesmeldungen der
vergangenen Wochen anschauen, dann werden Sie jeden einzelnen
Tag eine positive Überraschungsmeldung finden. Die
Quartalsergebnisse der Unternehmen sollten Analystenschätzungen
zufolge um 3,2 % ansteigen, nachdem sie im vorhergehenden
Quartal um sensationelle 8 % angestiegen waren. Doch zu aller
Überraschung waren die Ergebnisse um durchschnittlich 12 %
angestiegen. Während die Binnenkonjunktur der USA tatsächlich
schwach war, kompensierte das Exportgeschäft diese Schwäche und
sorgte bei international ausgerichteten Unternehmen für
Rekordergebnisse...

...bei international ausgerichteten Unternehmen. Da sind wir
wieder. Der Einzelhandel ist ziemlich national orientiert, die
nationalen Einzelhandelsumsätze sind, wie der Begriff schon
sagt, national. Dort gibt es keine Chance für internationale
Umsätze, die die schwache Binnenkonjunktur unterstützen
könnten. Und somit sind die schwachen Einzelhandelsumsätze
nicht weiter verwunderlich. So ist also zu erklären, dass die
Aktien des Einzelhandels nicht weiter ausverkauft wurden.

Stattdessen wurden die Aktien mit den größten Kursgewinnen der
vergangenen Wochen verkauft. ExxonMobil (XOM), J.P. MorganChase
(JPM), Amgen (AMGN) und Johnson & Johnson (JNJ) waren die
Tagesverlierer.

Also, es waren nicht die schwachen Einzelhandelsumsätze, die
den Ausverkauf auslösten. Vielmehr war es das Ausbleiben einer
erneuten positiven Überraschungsmeldung, die zu den längst
überfälligen Gewinnmitnahmen führte. An solchen Tagen bin ich
froh, dass wir in den vergangenen Wochen verstärkt Positionen
verkauft und aufgelöst, Gewinne gesichert haben. Endlich haben
wir wieder ein wenig Bargeld auf der hohen Kante liegen und in
ein paar Tagen ergeben sich bestimmt einige attraktive
Kaufgelegenheiten. Eine davon habe ich Ihnen heute schon im
Kapitel 03 – Ausblick ausgearbeitet.


FED MACHT NICHTS

Die US-Notenbank hat am Mittwoch ihre Zinsentscheidung bekannt
gegeben. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung von vor
einigen Wochen hat die Fed den Zins unverändert belassen. Ich
hatte meine Erwartung in der vergangenen Ausgabe entsprechend
angepasst. Allerdings halte ich das Vorgehen der Fed für einen
Fehler.

Denn die schwachen Einzelhandelsumsätze haben das Problem der
USA wieder zum Vorschein gebracht: Die Binnenkonjunktur ist
schwach. Die Rekordergebnisse der amerikanischen Unternehmen
beruhen auf den starken Exporten, auf der großen Nachfrage aus
China. Der Inflationsdruck im Land wird zu einem großen Teil
durch die hohen Energiepreise sowie die angestiegenen
Rohstoffkosten verursacht. Diese sind jedoch nicht mit einer
Zinspolitik der USA beeinflussbar, sondern beruhen auf der
robusten Wirtschaft der BRICs (Schwellenländer Brasilien,
Russland, Indien und China). Warum also in Dreiteufelsnamen
lässt die Fed den US-Leitzins bei 5,25 % anstatt durch eine
Zinssenkung der Binnenwirtschaft unter die Arme zu greifen?

Es wird nun versucht, eine US-Dollar Stabilität herbeizuführen,
die der US-Wirtschaft schadet. Vielleicht ist dies allerdings
im internationalen Währungsgefüge ein Segen, denn der US-Dollar
braucht ein wenig Stärke, um seinen weiteren Ausverkauf zu
verhindern.

Allerdings konnte der US-Dollar lediglich gegenüber dem Euro
und dem Gold ansteigen, gegenüber dem Yen verlor er an Boden.
Und ein fester Yen gegenüber dem US-Dollar hat verheerende
Folgen für die offenen Positionen (geschätzt derzeit 1 Billion
US-Dollar) von Carry-Trades. Ein guter Teil dieser Carry-Trades
wird im Dow Jones angelegt. Mit dem niedrigen japanischen
Kreditzins wird dann also auf einen steigenden US-Dollar sowie
steigenden Dow Jones gesetzt.

Wenn der US-Dollar gegenüber dem Yen jedoch fällt, dann wird
die in US-Dollar angelegte Kreditsumme weniger wert, die
zurückzuzahlende Kreditsumme in Yen gerechnet steigt an. In
einem solchen Marktumfeld werden Carry-Trades aufgelöst und
zurückgeführt. Mit anderen Worten: Aktien des Dow Jones werden
verkauft, die Barmittel werden von US-Dollar in Yen umgetauscht
und nach Japan transferiert, dort wird dann der offene Kredit
zurückgezahlt. Dieses Geld ist dann verschwunden, die
Liquidität sinkt.

Die Folge ist ein fallender Dow Jones und ein steigender Yen.
Wenn Sie die Entwicklung des Dow Jones und des Yen-
Wechselkurses übereinander legen, werden Sie einen
überraschenden Gleichlauf der beiden Kursverläufe feststellen.
Ich habe Ihnen die Graphik unter
www.heibel-ticker.de/empfehlung.php?id=43
vorbereitet. Es ist schon erstaunlich, wie groß der Einfluss
der Carry-Trades auf den Wechselkurs ist.

Bleibt noch das große Wochenplus im Nikkei zu erklären. Nun, in
der Vorwoche war die „Goldene Woche" in Japan. Drei der fünf
Wochentage waren Feiertage und an den zwei verbleibenden Tagen
wurde kaum gehandelt. Somit hatte der Nikkei nach all den guten
Ereignissen in der Finanzwelt während der Vorwoche in dieser
Woche einfach Nachholbedarf.

Der feste US-Dollar hat sowohl beim Goldpreis, als auch beim
Ölpreis Spuren hinterlassen. Beide Preise fielen um über 2 %.
Beim Gold kam hinzu, dass Gerüchten zufolge Notenbanken,
insbesondere die EZB, große Goldverkäufe getätigt haben sollen.
In Indien steht die Hochzeitssaison vor der Tür, eine
Jahreszeit, in der der Goldpreis erfahrungsgemäß weiter
ansteigt. Denn in Indien werden die Bräute mit Gold behangen um
den Wohlstand zu zeigen.

Die Notenbankverkäufe haben also den Goldanstieg meiner Ansicht
nach ein wenig verzögert und auf dem aktuellen Niveau lohnen
sich Nachkäufe.

A-propos EZB, diese hatte gestern getagt und EZB-Chef Jean-
Claude Trichet verwendete in seinem Statement die magische
Formulierung, dass man künftig den Inflationsrisiken eine „hohe
Wachsamkeit" beimessen werde. Das ist die Formulierung, die
bereits bei den vorangegangenen sieben Zinsschritten verwendet
wurde. Ich gehe also davon aus, dass nächsten Monat eine
Anhebung des europäischen Leitzinses von 3,75 % auf 4 %
erfolgen wird.

Gleichzeitig hat die englische Notenbank eine Zinsanhebung
durchgeführt. In England steht der Leitzins inzwischen bei 5,5
%.

Wenn ich mir die Zusammenhänge zwischen dem Yen und dem Dow
Jones anschaue, dann drängt sich mir noch eine ganz andere
Vermutung auf: Der niedrige Zins in Japan (0,5 %) führt über
die Carry-Trades (1 Billion US-Dollar) in Verbindung mit dem
schwachen Yen (Big Mac in Japan am billigsten) zu einer
Liquiditätsschwemme, die sämtliche Notenbanken der
Industrienationen zu einem höheren Zinsniveau zwingt.

Japan ist auch nach dreizehn Jahren Baisse (1990 bis 2003) die
zweitgrößte Wirtschaftsnation unserer Erde. Den Carry-Trade
habe ich bereits mehrfach erklärt. Unter anderem Hedgefonds
nehmen einen Kredit in Yen auf, zahlen den niedrigen Zins und
transferieren das Geld unter anderem in die USA. Dort werden
dann unter anderem Dow Jones Aktien gekauft. In den vergangenen
Jahren konnten sie sich darauf verlassen, dass sowohl der Dow
Jones an Wert zulegt, als auch der japanische Yen an Wert
verliert. Es wurde also ein doppelter Kursgewinn mit nicht
vorhandenem Geld erzielt.

Aber die Carry-Trade Kredite wurden nicht nur in US-Dollar
getauscht, sondern auch in Euro, in britische Pfund,
australische Dollar und sogar chinesische Renminbi. Das Geld
aus Japan kursiert also in unserem Weltfinanzsystem und sucht
sich Anlagemöglichkeiten. Geld, wohl gemerkt, das eigentlich
gar nicht existiert, denn es wurde ja durch Kredite geschaffen.

Mit einem Volumen von einer Billion US-Dollar, in Zahlen
1.000.000.000.000, kursieren hier also hochspekulative Gelder
umher, die Aktien- und Anleihekurse in die Höhe treiben. Auch
Gold und Öl wird nachgefragt, der Preisdruck auf diese Waren
wird also ebenfalls erhöht. Und natürlich werden die so
geschaffenen Gewinne konsumiert, es entsteht also durch diesen
unproduktiven Prozess sogar noch zusätzliche Nachfrage nach
Wirtschafts- und Konsumgütern. Kurz gesagt: Da wird Liquidität
in das Weltfinanzsystem gepumpt, die sich jeglicher Kontrollen
durch nationale Notenbanken außerhalb Japans entzieht. Eine
zusätzliche Liquiditätsschwemme also.

Ich behaupte, ohne die Carry-Trades hätten wir weltweit
niedrigere Leitzinsen. Aber an der Börse gibt es kein „hätte"
oder „würde", sondern wir können nur feststellen, dass es so
ist. Eine kleine Korrektur im Dow Jones verstärkt sich selbst
durch die folgende Auflösung von Carry-Trades.

Erst dieser Tage habe ich wieder verstärkt die Panik-Briefe
erhalten. „Sichern Sie Ihr Vermögen bevor es zu spät ist" oder
„Das Weltfinanzsystem vor dem Crash" und ähnlich lauten die
reißerischen Überschriften. Meine Empfehlung dazu: Werfen Sie
diese Schriften sofort in den Papierkorb, denn sie sind das
Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.

Vielmehr kenne ich diese Hiobsbriefe nun schon seit Jahren und
ich kenne inzwischen sogar die Texte. Das Freche daran: Die
Formulierungen werden kaum noch verändert, lediglich die
Zahlenbeispiele werden aktualisiert. Aber das Ende des
Weltfinanzsystems ist noch immer nicht eingetreten.

Ich werde im nächsten Kapitel detailliert auf die möglichen
Entwicklungen der nächsten Tage und Wochen eingehen. Außerdem
habe ich eine Aktie mit rosigen Aussichten für Sie vorgestellt,
die bislang noch kaum von Analysten aufgegriffen wurde. Ihre
Chance, von Anfang an dabei zu sein.

==================================================
03. AUSBLICK: ZEIT FÜR ERSTE KÄUFE
==================================================

Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In den vergangenen Monaten habe ich das Angebot insbesondere
für die zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS deutlich
verbessert. Im Kundenbereich im Internet gibt es nun

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die
  unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation
  schneller zu erfassen

- die Möglichkeit, sämtliche Kommentare und Analysen zu den
  einzelnen Empfehlungen sowie zu den Indizes, Währungen und
  Rohstoffen Gold & Öl als PDF Datei herunterzuladen

- die Möglichkeit eine PDF-Datei herunterzuladen, die nur
  die neuen Kommentare zu den offenen Positionen enthält.

Weiterhin erhalten meine Kunden eine übersichtliche Tabelle
über alle offenen Positionen mit der jeweiligen
Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und
mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie
Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen.

Der Heibel-Ticker wird bis auf weiteres als "nur-Text" E-Mail
verschickt werden. Graphische Bedürfnisse werden im
Kundenbereich des Internets und mit den PDF-Dateien befriedigt.
Doch inhaltliche Bedürfnisse deckt der Heibel-Ticker nun
besser ab denn je.

Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, daß ich mit
diesen Änderungen einen echten Mehrwert geschaffen habe.
Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem
Schnupperangebot (6 Wochen zu 16 Euro) an. Es würde mich
freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann.


Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein
Jahresabonnement sowie sämtliche Sonderanalysen, die in
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Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den
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Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo.

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Bei Fragen senden Sie direkt eine eMail an den Autor unter

Leserfragen/at/heibel-ticker/./de

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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
   SAP, CANON, ZÜRICH FINANCIAL, MEDTRONIC, PFIZER
==================================================

Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Risikostreuung/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

==========

FRAGE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

danke für Ihren guten und interessanten Börsenbrief. Ihre
Argumente zu dem Verkaufen sind gut, bringen aber
Langfristanleger in "Not". Man will ja eigentlich erst in 20
Jahren verkaufen (ich bin jetzt 45), aber ist man mit den
jetzigen Unternehmen noch richtig aufgestellt.

Die größten Fragezeichen hätte ich bei SAP, Canon, Zürich
Financial, Medtronic und Pfizer.

Mit besten Grüßen, Henrik aus Jena


ANTWORT:

Vielen Dank für Ihr Lob. Ich denke, die Zeiten unserer
Elterngeneration sind vorbei, in denen man eine Aktie kaufte
und bis zur Rente liegen lies. Länger als 18 Monate kann kein
seriöser Analyst die Zukunft einer Aktiengesellschaft
vorhersagen. Es ist also keine Schande, immer wieder einmal
Anpassungen vorzunehmen. Bei den heutzutage niedrigen
Transaktionskosten ist das wohl auch nicht weiter schwer.

Zu Ihrem Portfolio:

SAP

Europas größte Softwareschmiede, derzeit hat der Kurs meiner
Einschätzung nach Nachholbedarf. Die Querelen mit Oracle,
meistens erzeugt durch Vorwürfe von Oracle, haben dem Kurs
zugesetzt. Die heutige Aussage des CEOs Henning Kagermann, dass
SAP weiterhin vorwiegend organisch, also ohne Zukäufe, wachsen
will, flößt Vertrauen ein.


CANON

Der Japaner hat erfolgreich den Markt für Digitalkameras
besetzt. Der Kurs ist in den vergangenen 18 Monaten abgehoben,
das KGV ist mit 18 jedoch noch immer in Ordnung. Die Gewinne
wachsen mit 13 % p.a., das Unternehmen hat einen Sack voll
Bargeld auf der hohen Kante liegen und ist bereit, auf dem
Internationalen Markt mitzuspielen. Voraussetzung dafür: Der
Yen muss sich stabilisieren.


ZÜRICH FINANCIAL

Ein KGV von 10 ist bei Versicherungen nicht außergewöhnlich.
Das Unternehmen wächst mit 7 % p.a. und verfügt über eine
attraktive Dividendenrendite von 3,3 %. Dennoch sind immer
wieder Jahre mit niedrigen Gewinnen verantwortlich für eine
niedrige Bewertung der Aktien. Für einen langfristig
orientierten Anleger ist diese Aktie eine sichere Bank.


MEDTRONIC

Das Unternehmen hat kleine elektromechanische Geräte, die bei
Herz-Rhythmus-Erkankungen angewendet werden. Seit fünf Jahren
bewegt sich der Kurs nicht, denn der Erfolg des Unternehmens
war bereits vor fünf Jahren absehbar und die Aktien hatten dies
vorweg genommen. Inzwischen ist das Unternehmen in seine
Bewertung hinein gewachsen, das KGV von 23 ist für das
Umsatzwachstum von 10 % angemessen.

Ich sehe hier jedoch auch auf Sicht von weiteren 12 Monaten
keinen Katalysator für einen Kursanstieg. Langweilig.


PFIZER

Das Unternehmen verliert bald die Patentrechte auf einige
seiner Kassenschlager, anschließend werden Generika zu einem
Bruchteil des Preises angeboten werden. Neue Blockbuster hat
Pfizer nicht in der Pipeline. Daher ist das KGV von 10 in
meinen Augen mehr als angemessen, denn das Umsatzwachstum von 6
% wird das Unternehmen nicht mehr lange halten können. Ich
würde eher noch weiter fallende Kurse erwarten, Pfizer würde
ich abstoßen.


FAZIT:

Software (SAP), Finanzen (Zürich Financial) und Technologie
(Canon) gefallen mir gut. Auch ein Pharma oder Biotechwert
würde mir gut gefallen, aber weder Pfizer noch Medtronic hauen
mich vom Hocker. Amgen oder Genentech gefallen mir da besser.

Die internationale Streuung gefällt mir gut: Japan (Canon), USA
(Pfizer und Medtronic) sowie Deutschland (SAP) und die Schweiz
(Zürich Financial) bilden die Industrienationen gut ab.

Wenn Sie 45 Jahre alt sind, dann könnte Ihr Depot ruhig ein
wenig mehr Risiko vertragen: Die meisten Ihrer Werte verfügen
über ein etabliertes Geschäft, Sie könnten auch einmal auf ein
junges, aufstrebendes Unternehmen der Pharmabranche setzen.

==================================================
05. LESERFRAGE: AMAZON
==================================================

Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

=================

FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

nun ist Amazon durchgestartet, was halten Sie von einem Put auf
Sicht von 12 Monaten.
 
Eine Korrektur wird wohl kommen und dann wären doch ca. 50 %
drin oder?  

Beste Grüße, Carsten aus Pinneberg


ANTWORT:

Amazon hat bereits eine Short-Ratio von 9,7, d.h. es braucht
das Handelsvolumen von knapp 10 Tagen, um die offenen Short-
Positionen von Amazon aufzulösen. Mit solchen Kennzahlen
erwarte ich nun eher einen Short Squeeze als einen Rückfall auf
das alte Kursniveau.

Mit einem KGV von 100 ist Amazon sicherlich exorbitant hoch
bewertet - aber die Aktie ist im Aufwärtstrend. Die Gewinne
steigen um 117 %, auch in den kommenden Monaten erwarte ich
solche Zuwachsraten und damit ist das KGV schon in einem Jahr
bei 50 - und das bei einem Umsatzwachstum von 30 %. Das ist
dann in Ordnung.

Wenn Sie einen Put kaufen, dann höchstens weil der Kursanstieg
eine Konsolidierung nach sich ziehen könnte. Diese könnte 1/3
des Kurssprungs ausmachen, also (63 USD - 45 USD) / 3 = 6 USD.
Das Korrekturziel liegt also bei 63 - 6 = 57 USD. Gleichzeitig
ist die Gefahr eines Short Squeeze hoch.

Ich halte so eine Spekulation für keine gute Idee.

==================================================
06. BEOBACHTETE WERTE
==================================================

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu H - Halten, K - Kaufen,
V - Verkaufen ist oder mit einem SL - Stop Loss versehen werden
sollte.


Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des

Heibel-Tickers Stephan Heibel.

Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge
verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem
Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten,
dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

Für eine Jahresgebühr von 120 Euro erhalten Sie ein
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unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden.

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Eine erfolgreiche Börsenwoche,
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Stephan Heibel
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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
==================================================

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.


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08. AN-/ABMELDUNG
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Heibel Ticker vom Wochenende Parocorp

Diskussion: FED, EZB & die Yen-Stärke

 
#2
Besonders lesenswert diese Passage:

FED MACHT NICHTS

Die US-Notenbank hat am Mittwoch ihre Zinsentscheidung bekannt
gegeben. Entgegen meiner ursprünglichen Erwartung von vor
einigen Wochen hat die Fed den Zins unverändert belassen. Ich
hatte meine Erwartung in der vergangenen Ausgabe entsprechend
angepasst. Allerdings halte ich das Vorgehen der Fed für einen
Fehler.

Denn die schwachen Einzelhandelsumsätze haben das Problem der
USA wieder zum Vorschein gebracht: Die Binnenkonjunktur ist
schwach. Die Rekordergebnisse der amerikanischen Unternehmen
beruhen auf den starken Exporten, auf der großen Nachfrage aus
China. Der Inflationsdruck im Land wird zu einem großen Teil
durch die hohen Energiepreise sowie die angestiegenen
Rohstoffkosten verursacht. Diese sind jedoch nicht mit einer
Zinspolitik der USA beeinflussbar, sondern beruhen auf der
robusten Wirtschaft der BRICs (Schwellenländer Brasilien,
Russland, Indien und China). Warum also in Dreiteufelsnamen
lässt die Fed den US-Leitzins bei 5,25 % anstatt durch eine
Zinssenkung der Binnenwirtschaft unter die Arme zu greifen?

Es wird nun versucht, eine US-Dollar Stabilität herbeizuführen,
die der US-Wirtschaft schadet. Vielleicht ist dies allerdings
im internationalen Währungsgefüge ein Segen, denn der US-Dollar
braucht ein wenig Stärke, um seinen weiteren Ausverkauf zu
verhindern.

Allerdings konnte der US-Dollar lediglich gegenüber dem Euro
und dem Gold ansteigen, gegenüber dem Yen verlor er an Boden.
Und ein fester Yen gegenüber dem US-Dollar hat verheerende
Folgen für die offenen Positionen (geschätzt derzeit 1 Billion
US-Dollar) von Carry-Trades. Ein guter Teil dieser Carry-Trades

wird im Dow Jones angelegt. Mit dem niedrigen japanischen
Kreditzins wird dann also auf einen steigenden US-Dollar sowie
steigenden Dow Jones gesetzt.

Wenn der US-Dollar gegenüber dem Yen jedoch fällt, dann wird
die in US-Dollar angelegte Kreditsumme weniger wert, die
zurückzuzahlende Kreditsumme in Yen gerechnet steigt an. In
einem solchen Marktumfeld werden Carry-Trades aufgelöst und
zurückgeführt. Mit anderen Worten: Aktien des Dow Jones werden
verkauft, die Barmittel werden von US-Dollar in Yen umgetauscht
und nach Japan transferiert, dort wird dann der offene Kredit
zurückgezahlt. Dieses Geld ist dann verschwunden, die
Liquidität sinkt.

Die Folge ist ein fallender Dow Jones und ein steigender Yen.
Wenn Sie die Entwicklung des Dow Jones und des Yen-
Wechselkurses übereinander legen, werden Sie einen
überraschenden Gleichlauf der beiden Kursverläufe feststellen.
Ich habe Ihnen die Graphik unter
www.heibel-ticker.de/empfehlung.php?id=43
vorbereitet. Es ist schon erstaunlich, wie groß der Einfluss
der Carry-Trades auf den Wechselkurs ist.

Bleibt noch das große Wochenplus im Nikkei zu erklären. Nun, in
der Vorwoche war die „Goldene Woche" in Japan. Drei der fünf
Wochentage waren Feiertage und an den zwei verbleibenden Tagen
wurde kaum gehandelt. Somit hatte der Nikkei nach all den guten
Ereignissen in der Finanzwelt während der Vorwoche in dieser
Woche einfach Nachholbedarf.

Der feste US-Dollar hat sowohl beim Goldpreis, als auch beim
Ölpreis Spuren hinterlassen. Beide Preise fielen um über 2 %.
Beim Gold kam hinzu, dass Gerüchten zufolge Notenbanken,
insbesondere die EZB, große Goldverkäufe getätigt haben sollen.
In Indien steht die Hochzeitssaison vor der Tür, eine
Jahreszeit, in der der Goldpreis erfahrungsgemäß weiter
ansteigt. Denn in Indien werden die Bräute mit Gold behangen um
den Wohlstand zu zeigen.

Die Notenbankverkäufe haben also den Goldanstieg meiner Ansicht
nach ein wenig verzögert und auf dem aktuellen Niveau lohnen
sich Nachkäufe.

A-propos EZB, diese hatte gestern getagt und EZB-Chef Jean-
Claude Trichet verwendete in seinem Statement die magische
Formulierung, dass man künftig den Inflationsrisiken eine „hohe
Wachsamkeit" beimessen werde. Das ist die Formulierung, die
bereits bei den vorangegangenen sieben Zinsschritten verwendet
wurde. Ich gehe also davon aus, dass nächsten Monat eine
Anhebung des europäischen Leitzinses von 3,75 % auf 4 %
erfolgen wird.

Gleichzeitig hat die englische Notenbank eine Zinsanhebung
durchgeführt. In England steht der Leitzins inzwischen bei 5,5
%.

Wenn ich mir die Zusammenhänge zwischen dem Yen und dem Dow
Jones anschaue, dann drängt sich mir noch eine ganz andere
Vermutung auf: Der niedrige Zins in Japan (0,5 %) führt über
die Carry-Trades (1 Billion US-Dollar) in Verbindung mit dem
schwachen Yen (Big Mac in Japan am billigsten) zu einer
Liquiditätsschwemme, die sämtliche Notenbanken der
Industrienationen zu einem höheren Zinsniveau zwingt.

Japan ist auch nach dreizehn Jahren Baisse (1990 bis 2003) die
zweitgrößte Wirtschaftsnation unserer Erde. Den Carry-Trade
habe ich bereits mehrfach erklärt. Unter anderem Hedgefonds
nehmen einen Kredit in Yen auf, zahlen den niedrigen Zins und
transferieren das Geld unter anderem in die USA. Dort werden
dann unter anderem Dow Jones Aktien gekauft. In den vergangenen
Jahren konnten sie sich darauf verlassen, dass sowohl der Dow
Jones an Wert zulegt, als auch der japanische Yen an Wert
verliert. Es wurde also ein doppelter Kursgewinn mit nicht
vorhandenem Geld erzielt.

Aber die Carry-Trade Kredite wurden nicht nur in US-Dollar
getauscht, sondern auch in Euro, in britische Pfund,
australische Dollar und sogar chinesische Renminbi. Das Geld
aus Japan kursiert also in unserem Weltfinanzsystem und sucht
sich Anlagemöglichkeiten. Geld, wohl gemerkt, das eigentlich
gar nicht existiert, denn es wurde ja durch Kredite geschaffen.

Mit einem Volumen von einer Billion US-Dollar, in Zahlen
1.000.000.000.000, kursieren hier also hochspekulative Gelder
umher, die Aktien- und Anleihekurse in die Höhe treiben. Auch
Gold und Öl wird nachgefragt, der Preisdruck auf diese Waren
wird also ebenfalls erhöht. Und natürlich werden die so
geschaffenen Gewinne konsumiert, es entsteht also durch diesen
unproduktiven Prozess sogar noch zusätzliche Nachfrage nach
Wirtschafts- und Konsumgütern. Kurz gesagt: Da wird Liquidität
in das Weltfinanzsystem gepumpt, die sich jeglicher Kontrollen
durch nationale Notenbanken außerhalb Japans entzieht. Eine
zusätzliche Liquiditätsschwemme also.

Ich behaupte, ohne die Carry-Trades hätten wir weltweit
niedrigere Leitzinsen. Aber an der Börse gibt es kein „hätte"
oder „würde", sondern wir können nur feststellen, dass es so
ist. Eine kleine Korrektur im Dow Jones verstärkt sich selbst
durch die folgende Auflösung von Carry-Trades.

Erst dieser Tage habe ich wieder verstärkt die Panik-Briefe
erhalten. „Sichern Sie Ihr Vermögen bevor es zu spät ist" oder
„Das Weltfinanzsystem vor dem Crash" und ähnlich lauten die
reißerischen Überschriften. Meine Empfehlung dazu: Werfen Sie
diese Schriften sofort in den Papierkorb, denn sie sind das
Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.

Vielmehr kenne ich diese Hiobsbriefe nun schon seit Jahren und
ich kenne inzwischen sogar die Texte. Das Freche daran: Die
Formulierungen werden kaum noch verändert, lediglich die
Zahlenbeispiele werden aktualisiert. Aber das Ende des
Weltfinanzsystems ist noch immer nicht eingetreten.

Ich werde im nächsten Kapitel detailliert auf die möglichen
Entwicklungen der nächsten Tage und Wochen eingehen. Außerdem
habe ich eine Aktie mit rosigen Aussichten für Sie vorgestellt,
die bislang noch kaum von Analysten aufgegriffen wurde. Ihre
Chance, von Anfang an dabei zu sein.




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