Heard in New York am Mittwoch

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ernu:

Heard in New York am Mittwoch

 
12.09.01 20:19
Heard in New York am Mittwoch

Die finanziellen Konsequenzen der Terrorattacke auf die USA sind verschwindend gering, wenn man sie mit
dem unglaublichen Verlust an Menschenleben vergleicht. So grausam sind die einzelnen Schicksale, dass
sie sich nicht in Worte fassen lassen. Um der feigen Attacke der Terroristen jedoch möglichst wenig Erfolg zu
geben, müssen wir auch darüber nachdenken, was diese für die Finanzmärkte der USA bedeuten wird.

Finanzmärkte werden grundsätzlich durch wirtschaftliche und geldpolitische Fakten gesteuert. So gilt es Ruhe
zu bewahren und sich auf die grundlegenden Rahmenbedingungen zu konzentrieren. Diese werden die
Terroristen nicht ändern können, auch wenn die Geschehnisse der letzten 24 Stunden die Weltaktienmärkte
mit einem vorläufigen zusätzlichen Unsicherheitselement versehen haben. Aber auch der Golfkrieg und das
Erdbeben von Kobe (Japan) wurden letztendlich von den Märkten überwunden.

So erhöht sich zwar die Risikoprämie bei Aktien (was in den kommenden Wochen schon wieder abnehmen
sollte) bis die Ertragsaussichten der Aktiengesellschaften einen stabilen Ausblick ermöglichen. Wie auch vor
dem Attentat liegt der Schlüssel beim amerikanischen Verbraucher. Sollte das Verbrauchervertrauen der
amerikanischen Bevölkerung mittel-bis längerfristig Schaden genommen haben, so wird auch die Wirtschaft
in die (schon vor dem Anschlag) oft vorhergesagte Rezession eintreten.

Es ist aber davon auszugehen, dass die Federal Reserve schon sehr bald versuchen wird dem
Verbrauchervertrauen und der amerikanischen Wirtschaft Schützenhilfe zu geben. So sollten wir uns auf eine
massive Zinssenkung der FED und Alan Greenspans, um 50 Basispunkte vorbereiten. Diese sollte von

Zinssenkungen anderer großer Zentralbanken flankiert werden, auch wenn diese Zinssenkungen nicht im
gleichen Umfang ausfallen werden. Weder im Herzen noch an den Finanzmärkten wird sich Amerika von
Fanatikern verändern oder unter kriegen lassen. Das Land rückt in Krisen enger zusammen als viele andere
und wird weiter ein offenes Land mit unbegrenzten Möglichkeiten bleiben. Ein Amerika welches sich isoliert
und einigelt wäre für die ganze Welt ein Verlust.

Länder welche ihren Finanzinstitutionen bereitwillig erlauben, Geldwäsche für Dritte zu betreiben müssen
sich darauf einrichten von den USA (und hoffentlich deren Verbündeten) vom internationalen Geldverkehr
ausgeschlossen zu werden. Internationale Finanzinstitutionen müssen viel schärfere interne Kontrollen
einführen um sicher zu stellen, dass sie nicht zur Geldwäsche missbraucht werden.

Dies sind nur einige, ungeordnete Gedanken zu den Herausforderungen, welche nun vor uns stehen.

Wir bedanken uns bei allen welche sich via Telephon und E-Mail um unser Befinden gesorgt haben. Es tut gut
zu wissen, dass an uns gedacht wird. Mancher Kollege weiß bis heute noch nicht wie es seinem Nachbarn
oder Freund am Dienstag ergangen ist. Wir hatten das große Glück vom Geschehen weit genug entfernt zu
sein. Unsere Gedanken und Gebete sind weiter bei den Freunden und Verwandten der Opfer dieser
Katastrophe

Das US-Aktien Team der DG European Securities,Claudia, Andrew, Robert und Jerry

boomer:

Quelle zu obigem Bericht: ..

 
12.09.01 20:31
www.welt.de/finanzen/
ernu:

Thanks boomer! Steht aber auch in Comdirect! o.T.

 
12.09.01 21:17
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