Handy-Verbot greift nicht

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Handy-Verbot greift nicht

 
29.04.02 10:53
Handy-Verbot greift nicht

Im Auto wird weiter telefoniert
Handy-Verbot greift nicht

Das Handy-Verbot, mit dem im Februar 2001 das Telefonieren am Lenkrad unter Strafe gestellt wurde, ist bisher fast wirkungslos geblieben. Dutzendweise sind an belebten Großstadtkreuzungen täglich Autofahrer mit dem Handy am Ohr zu beobachten und selbst auf Autobahnen wird unverdrossen weiter geplaudert. "Null Kontrollen gleich null Ergebnis", fasst der Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD), Johannes Hübner, die vorläufige Bilanz in wenige Worten zusammen.
Verbot wird ignoriert
"Die Akzeptanz des Gesetzes bei den Autofahrern ist gering", beschreibt Monika Peters, Sprecherin der Trierer Polizei, die für die Ordnungshüter unbefriedigende Situation auf den Straßen. Es werde munter weiter telefoniert. Eine Einschätzung, die auch Gerd Fischer von der Polizei in Kaiserslautern teilt: "Das Verbot hat bislang wenig genutzt."

Kontrollen fürs Bewußtsein
"Eine Entwicklung wie bei der Gurtpflicht, die nach einiger Zeit als selbstverständlich angesehen wurde, wird es nicht geben", ist sich der AvD-Sprecher sicher. Doch von der Forderung verschiedener Politiker, die Strafen zu verschärfen - bislang werden Autofahrer mit 30 Euro zur Kasse gebeten - hält Hübner nicht viel. Er setzt auf verstärkte Kontrollen, um das Bewusstsein der Autolenker für die Gefährlichkeit des Telefonierens während der Fahrt zu steigern.

Nachweis ist problematisch

"Das Verbot wird genauso wie die anderen Ordnungswidrigkeiten im Streifendienst überwacht" erklärt Sibylle Fohs von der Ludwigshafener Polizei. Doch der Nachweis der Handybenutzung sei problematisch - was auch ihre Kollegin in Mainz, Heidi Nägel bestätigt. Da die Autofahrer die Telefone beim Auftauchen der Polizei schnell zur Seite legen, müssten schon Video- oder Fotokameras eingesetzt werden, so Nägel. Aus diesem Grund gebe es keine gesonderten Kontrollen, sondern würden Verwarnungen lediglich im Rahmen von Geschwindigkeits- oder Abstandsmessungen ausgesprochen.

Telefonieren ist keine Hauptunfallursache
Rund 20 Autofahrer verwarne die Ludwigshafener Polizei im Monat auf Grund der Handy-Benutzung, berichtet Fohs. Damit liegt die Stadt im landesweiten Trend: nur ein Bruchteil aller Verwarnungen betreffen das "Handy-Verbot", lautet der allgemeine Tenor in den rheinland- pfälzischen Polizeistationen. Daher werden in den meisten Revieren auch keine speziellen Statistiken geführt. "Das Telefonieren ist keine Hauptunfallursache, sondern ledigliche eine von vielen", schätzt Christoph Rauland, Sprecher der Polizei in Koblenz, das Thema als nicht so gravierend ein.

Handy gehört zum Alltag
Das Handy gehört mit rund 50 Millionen Nutzern in Deutschland mittlerweile genauso zum Alttag wie das Autofahren. Das Verbot sorgte daher bereits im Vorfeld für Aufregung, über die Hälfte aller Vielfahrer hatten Anfang 2001 in einer Umfrage der Sicher Direct Versicherung (Dreieich) das Verbot abgelehnt. Doch selbst die Automobilclubs wie der AvD oder ADAC halten das Verbot für sinnvoll. Telefonieren lenke die Fahrer ab, so Hüber, und "bei über 100 Stundenkilometern kann das lebensgefährlich sein".

Auch Rtadfahrer müssen zahlen
Mit 30 Euro werden Autofahrer, die beim Telefonieren erwischt werden, zur Kasse gebeten, Radfahrer müssen 15 Euro bezahlen. Mit diesen Preisen liegt Deutschland im europäischen Vergleich aber im unteren Mittelfeld. Teuer wird es in Luxemburg (74 Euro) oder Spanien (91 Euro). Spitzenreiter ist Ungarn - dort sind für Handybenutzung während der Fahrt 125 Euro fällig.


flexo:

Man kann ja auch nicht jeden Schrott mitmachen

 
29.04.02 10:57
Der Bürger entmündigt die Öffentlich Rechtliche Republik in kleinen Schritten.
taos:

Kleine Kinder

 
29.04.02 11:17
und Tiere im Auto, stellen eine größere Gefahr da.

Taos
Elan:

flexo

 
29.04.02 11:18
das sehe ich zwar auch so, jedoch sehe ich darin eine Gefahr für die Gesellschaft. Ein Kind wird bestraft wenn es nicht gehorcht, doch die Erwachsenen nehmen sich alle Rechte die sie wollen heraus. Die Verdrossenheit greifft um sich, es wird wenig nachgedacht und das läßt die Tür zur chaotischen Anarchie etwas weiter offen stehen.






Handy-Verbot greift nicht 650391
 
timoteus:

Verzapft ihr einen Blödsinn !

 
29.04.02 11:31
Jeder leistet sich alle paar Monate ein schickes neues Handy, aber die 20 EUR für ein ordentliches Headset will keiner ausgeben, weil dann ja wahrscheinlich die anderen Verkehrsteilnehmer dein schickes neues glänzendes Handy am Ohr nicht sehen ?

Also werden wir wohl leider weiter mit den Autofahrern leben müssen, die vor der Ampel den Gang nicht reinkriegen, weil das Handy in der rechten Hand ist, nicht blinken, weil eine Hand belegt ist, mit der linken Hand übers Lenkrad zum Schaltknüppel greifen, während Sie mit dem rechten Knie das Lenkrad versuchen in die richtige Richtung zu bekommen, etc...

Also kann doch eigentlich nicht so schwierig sein, sich einen Knopf ins Ohr zu klemmen, oder ?
Elan:

wieso Blödsinn?

 
29.04.02 11:33
Ich habe kein Headset, würde ich auch nie tragen...ich habe eine subbi-billige-freisprecheinrichtung...tja, man kann nicht alles haben.






Handy-Verbot greift nicht 650415
 
flexo:

@elan

 
29.04.02 11:44
Ehrlicherweise muß ich sagen das ich dieser überregulierten Sozialgesellschaft keine Träne nachweine, wenn sie denn (in den nächsten 10 Jahren) an die Wand gefahren ist.
Übrigens auch Fußgängerampeln beachte ich nicht, wenn der Fußgänger schon weg ist und die Ampel sich mit ihren Farben beschäftigt ;-)
NoTax:

....Schaltwagen, Zigarette im Mundwinkel, Handy

 
29.04.02 11:56
am Ohr + irgendwie versuchen die Spur zuwechseln....; wozu blinken oder in den Spiegel sehen, der erste Gang reicht ja auch für die 100m, oh Scheiße schon wieder `ne Ampel...Motor abgewürgt!! Jeden Tag life 100-fach zu erleben. Nicht € -Strafe sondern Handy einziehen, der Nachweis des telefonierens läst sich bei jedem Handy führen...
Depothalbierer:

An Flexo

 
29.04.02 12:53
Deine Einstellung ist absolut korrekt.
Auch mir geht die Überregulierung entschieden zu weit.
In meiner Heimatstadt wurde gerade eine neue Straße gebaut mit 7(!) Ampeln auf ca. 1 km.
Idealer Ort, um mal ein Lampionfest zu feiern.
Irgendwer faßt dort fett Schmiergelder von den Herstellern dieser in der Anschaffung und im Betrieb extrem teuren Anlagen ab.
Es gibt einfach keine andere Möglichkeit gegen diesen Schwachsinn vorzugehen, als diesen Mist konsequent zu ignorieren, wenn es gefahrlos möglich ist.
Was ich vom Handyverbot in Autos halte, erübrigt sich.
Wir werden schon genug in allen Bereichen des täglichen Lebens verarscht.
Das ist auch der Grund für den Frust vieler Deutscher.
Man lebt einfach besser, wenn man nicht Alles zu ernst nimmt.Das habe ich schon vor mehreren Jahren erkannt.
Elan:

@depothalb.

 
29.04.02 13:00
Nur mal ne Frage:

Wenn einer Deine Kinder/Frau/Eltern über den Haufen fährt und dann sagt: Sorry man, ich hatte gerade ein dringendes Telefongespräch und musste mich darauf konzentrieren und ausserdem lasse ich mich überregulieren...aber totzdem tut es mir leid, daß ich Deine Verwandschaft dezi,ierte...aber thats Life...
Was würdest Du dann sagen? Zumal dann der Richter sagt: Ich habe Verständnis für den Handybegehrenden Fahrer und spreche ihn frei....mit der Begründung: Was muss auch Dein(e) Kind/Frau/Eltern über die Strasse gehen...

Hmmppfff....sind wir nun ein Rechtsstaat oder eine Bananenrepuplik?
007Bond:

Handyverbot im Auto

 
29.04.02 13:22
Die Kommentare, die ich hier verfolge, erscheinen mir sehr oberflächlich. Denkt einmal darüber nach, welche Gefahren drohen, wenn Autofahrer, die sich eigentlich auf den Verkehr konzentrieren sollten, sich durch Telefonate ablenken lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Frau während der Fahrt nach hinten greift, um ihr Handy in ihrer Handtasche zu suchen oder Autofahrer SMS-Texte bei Tempo 200 auf der Autobahn in ihr Handy eintippen. Auch in der Stadt ist es sehr gefährlich, sich während der Fahrt durch ein Handy ablenken zu lassen - ein Kind rennt über die Straße - und dann?

Jeder Erwachsene sollte(!!!)doch so klar im Kopf sein, dass er versteht, dass ein Handyverbot im Auto ohne Freisprecheinrichtung nicht darauf abzielt, Freiheiten einzelner Personen einzuschränken, sondern vielmehr dem Zwecke dient, gefährliche Unfälle verhindern zu helfen.

Wie lange hatte es denn damals gedauert, bis es alle verstanden hatten, dass der Sicherheitsgurt angelegt werden sollte, um Verletzungsrisiken der Autofahrer zu reduzieren. Die Argumente der Gurtgegner waren damals fast die gleichen, wie sie heute von den "Handyverbotsgegnern" benützt werden.

Auch die Versicherungsgesellschaften begrüßen jede Maßnahme, die darauf abzielt, Umfälle vermeiden zu helfen. Die Schäden, die durch Unfälle oder höhere Verletzungsrisiken entstehen, haben doch letztes Endes wir alle zu tragen - nämlich dann, wenn die Beiträge für die Versicherung erhöht werden. Und das geschieht gerade dann, wenn die Versicherungsleistungen der Versicherer höher waren, als ihre Einnahmen.
Elan:

1x grün von mir Bond...weiter so

 
29.04.02 13:29
Gutes Statement...
Stox Dude:

Freisprecheinrichtung ist genauso

 
29.04.02 13:30
gefaehrlich, da die Konzentration ebenfalls nachlaesst !!!
Elan:

Unterhaltungen und Musik lenken auch ab...

 
29.04.02 13:34
Stox Dude:

Nicht nur das Elan, auch

 
29.04.02 13:36
Miniroecke der Beifahrerin, bei mir jedenfalls, ich muss immer
die naechste Parkmoeglichkeit anfahren *ggg*
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