er Bericht zur Wirtschaft und Ihrer Lager:
Dem Finanzkrach folgt jetzt der Absturz der Realwirtschaft
Nachdem die Aktienkurse an den Weltfinanzmärkten kaum mehr tiefer fallen konnten, schlägt die Krise jetzt voll auf das produzierende Gewerbe durch. In Deutschland stehen immer mehr Branchen der "alten Wirtschaft", vom Automobilsektor bis zur Chemie, vor dahinschmelzenden Auftragsbüchern.
Nach dem Absturz der Finanzmärkte setzt nun der Zusammenbruch der Realwirtschaft ein. Zuerst ist der Technologiesektor an der Reihe: Siemens streicht 2000 Arbeitsplätze, d.h. ein Viertel der Belegschaft in der Abteilung Mobilfunk. Der britische Telekomausrüster Marconi feuert 3000 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Großbritannien. Das niederländische Elektronikunternehmen Philips wird aufgrund des starken Einbruchs in der weltweiten Nachfrage nach Handys und Computern 7000 Arbeitsplätze abbauen. Beim schwedischen Handyproduzenten Ericsson, weltweit führend in der Herstellung von Ausrüstungen für die Mobilfunkinfrastruktur, werden zusätzlich zu den erst vor wenigen Wochen verkündeten 10000 noch einmal 12000 weitere Arbeitsplätze abgebaut. Schwedische Betriebsräte befürchten, daß im Jahresverlauf sogar 30.000 der insgesamt 90.000 Jobs bei Ericsson verschwinden könnten.
Das ist aber erst der Anfang. In Deutschland sehen nun auch immer mehr Branchen der "alten Wirtschaft", vom Automobilsektor bis zur Chemie, ihre Auslandsaufträge rapide dahinschmelzen. Schon bald werden die betreffenden Unternehmen ihre Kapazitäten zurückfahren. Nach einer Umfrage des IFO-Instituts planen 37% der deutschen Unternehmen bereits in diesem Jahr Kürzungen bei den Investitionen. Gerade einmal 4,4% der Unternehmen wollen ihre Investitionen ausweiten. Der von der Inlandsnachfrage abhängige Bausektor steckt ohnehin in der schwersten Krise der Nachkriegszeit und wird in diesem Jahr weitere 60.000 Arbeitsplätze streichen. Inzwischen spüren auch die Finanzminister von Bund und Ländern den Wettersturz: Nach vorsichtigen Schätzungen klafft bei den Steuereinnahmen der kommenden vier Jahre ein Loch von 100 Milliarden DM.
Solange sich die Wirtschaftspolitik in europäischen Hauptstädten darauf beschränkt, die verbliebenen Reste staatlicher Infrastruktur zu privatisieren, das bereits untergegangene Modell der amerikanischen "New Economy" zu kopieren und ansonsten darauf zu hoffen, daß die USA und Japan vielleicht im dritten oder vierten Quartal auf wundersame Weise genesen, dann wird die Lage hierzulande bald außer Kontrolle geraten.
Sollten noch irgendwelche Unklarheiten über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft bestehen, braucht man sich nur die jüngsten Horrormeldungen der führenden US-Unternehmen ansehen. Eine beispiellose Lawine von Massenentlassungen, dramatischen Gewinneinbrüchen und Bankrotten geht über den amerikanischen Unternehmenssektor hinweg. Diese hat zwar bereits am Jahresende 2000 eingesetzt. Aber im Frühling 2001 hat sich ihre Zerstörungsgewalt noch weiter erhöht. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
Allein in der auf Ostern folgenden Woche mußten das weltgrößte Automobilunternehmen General Motors (-88%), der weltgrößte Computerchiphersteller Intel (-82%) und der weltgrößte Hersteller von Holz- und Papierprodukten International Paper (-92%) eine fast vollständige Erosion ihrer Quartalsgewinne bekanntgeben. Das Photounternehmen Eastman Kodak will mindestens 3000 Beschäftigten kündigen. Hewlett-Packard, der zweitgrößte Computerhersteller in den USA, wird ebenfalls 3000 Beschäftigte entlassen, da der Einbruch der Nachfrage, wie HP-Chefin Fiorina betont, nach den USA "nun auch andere Regionen erfaßt hat, insbesondere Europa." Das Unternehmen Texas Instruments, das zwei Drittel aller Chips für Mobilfunkgeräte weltweit herstellt, berichtet für das erste Quartal einen zuvor für unvorstellbar gehaltenen Umsatzrückgang von 37% und wird deshalb 2500 Beschäftigte entlassen. In den Worten des Finanzvorstandes von Texas Instruments, Bill Aylesworth, vollziehe sich gegenwärtig der "stärkste Rückgang, den die Halbleiterindustrie jemals erlebt hat."
John Chambers, der Chef des weltweit führenden Herstellers von Internetausrüstungen Cisco Systems -- noch vor einem Jahr das nach Aktienwert teuerste Unternehmen der Welt -- spricht jetzt von einer "Jahrhundertflut", die heuer den gesamten Technologiesektor verwüste. Es sei schon recht ungewöhnlich, daß man im Verlaufe seines Lebens überhaupt Zeuge eines derartigen Ereignisses wird. Aber außerdem sei das Ausmaß dieser "Jahrhundertflut" sogar noch "fünfmal größer, als wir es für möglich hielten." Chambers weiter: "Wir entwickelten niemals ein Modell, um etwas von dieser Größenordnung vorherzusagen." Vermutlich sei niemals zuvor in der Geschichte ein ganzer Industriesektor vergleichbarer Größe so rapide geschrumpft. Die Umsätze von Cisco fielen im ersten Quartal um 30%. Weil man für die nachfolgenden Quartale noch schwärzer sieht, wird das Unternehmen 8500 Beschäftigte entlassen.
Selbst nach den offiziellen Angaben der Regierung war der Nettoverlust von 86000 Arbeitsplätzen im Monat März der stärkste seit November 1991. Es ist aber kein großes Geheimnis, daß es sich hierbei um überaus geschönte Zahlen handelt. Denn allein die Großunternehmen haben im März netto 226.000 Arbeitsplätze abgebaut, wie vorliegende Regierungsumfragen belegen. Weil das US-Arbeitsministerium aber nicht in der Lage ist, auch die kleineren und mittleren Unternehmen in seinen monatlichen Umfragen zu erfassen, wird -- in Fortschreibung eines Trends aus besseren Zeiten -- einfach angenommen, letztere hätten im März netto 140.000 Arbeitsplätze geschaffen. Aufgrund der Zuliefererbeziehungen zwischen großen, mittleren und kleinen Unternehmen ist diese fiktive Annahme allerdings nicht nur ziemlich willkürlich, sondern vielmehr ein massiver Betrug. Es wäre wohl realistischer anzunehmen, sagt etwa der Wirtschaftsautor John Crudele in der New York Post vom 10. April, daß die kleinen und mittleren Unternehmen im März netto 140.000 Arbeitsplätze vernichtet haben, als umgekehrt. Dann käme insgesamt ein Arbeitsplatzverlust von 366.000 heraus, viermal so viel wie offiziell zugegeben.
Was man allerdings weniger leicht kaschieren kann, das sind die Mega-Bankrotte, die jetzt die amerikanische Wirtschaft erfassen und jeweils eine Kettenreaktion von Zahlungsschwierigkeiten bei anderen Unternehmen und Banken auslösen. Erst im März war die Finanzgruppe Finova zusammengebrochen und markierte einen der größten Bankrotte der US-Geschichte. Anfang April traf es den kalifornischen Energieversorger Pacific Gas & Electric, mit immerhin 9 Milliarden Dollar an offenen Schulden. Und am 17. April meldete das Telekomunternehmen Winstar Communications mit 6,3 Milliarden Dollar Schulden Bankrott an. Tags zuvor konnte es Zinszahlungen auf einen 700 Millionen Dollar Kredit des Telekomausrüsters Lucent Technologies nicht nachkommen. Und Lucent, das wie Mitkonkurrent Motorola noch vor wenigen Tagen seine eigene Zahlungsunfähigkeit formell dementieren mußte, sah sich natürlich nicht in der Lage, einen Zahlungsaufschub zu gewähren.
Winstar hat darüber hinaus auch Schulden gegenüber Cisco Systems, die wohl ebenfalls nie zurückgezahlt werden. Schon Anfang April mußte Winstar fast die Hälfte seiner gesamten Belegschaft feuern, woraufhin Moody's Investors Service das Unternehmen auf "Default" herunterstufte. Der Aktienkurs, der vor zwölf Monaten bei 65 Dollar lag, stürzte am 16. April auf 35 Cents. Dabei ist Winstar nur die Spitze des Eisbergs. Eine Pleitewelle riesigen Ausmaßes, um Größenordnungen schlimmer als die seit einem Jahr anhaltende Bankrottwelle im Internetsektor, ist nicht mehr aufzuhalten.
Das mit 5 Mrd. Dollar verschuldete Telekomunternehmen PSINet, dessen Aktienkurs von einst 34 Dollar auf 20 Cents geschrumpft ist, will möglicherweise auch in den nächsten Tagen Bankrott anmelden. Faule Schulden bilden zur Zeit das führende Produkt des amerikanischen Unternehmenssektors.
Lothar Komp
LaRouche: Zinsen hoch und von Lautenbach lernen!
Von Michael Liebig
Am 18. April war es wieder einmal soweit: Gleichzeitig mit der Veröffentlichung neuer schockierender Gewinneinbrüche amerikanischer Großunternehmen, neuen Entlassungsankündigungen und Firmenbankrotten senkte die US-Notenbank zum vierten Mal in nur vier Monaten die Zinsen um ein halbes Prozent. Insiderinformationen über diese erneute Liquiditätspumpaktion haben seit Anfang April auf den zuvor tief eingebrochenen Aktienmärkten ein Strohfeuer entzündet. Selbst die Neue Zürcher Zeitung konnte das nur noch als "absurd" bezeichnen, denn die Kurssprünge stehen im umgekehrten Verhältnis zu den katastrophalen Unternehmensergebnissen.
Die immer halsbrecherische Geldschöpfung der US-Notenbank fließt selbstverständlich nicht in produktive Investitionen für die schrumpfende Realwirtschaft, sondern ist ausschließlich inflationärer "Treibstoff" für eine Finanzblase, in der fast täglich neue Sprengsätze -- Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen mit Kettenreaktionsrisiko -- zum Vorschein kommen.
Bei Lesern dieser Zeitung, die mit den Wirtschaftsanalysen Lyndon LaRouche vertraut sind, dürfte die jüngste "Flucht-nach-vorne"-Aktion der Bush-Administration und der US-Notenbank nur noch ein müdes Kopfschütteln hervorgerufen haben. Die Älteren kennen ja noch die Mentalität von Führern, die sich fanatisch weigern, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen und zu immer destruktiveren (und selbstzerstörerischen) Tricks greifen.
LaRouches "Drei-Punkte-Aktionsprogramm"
Aber es geht uns nicht darum, die sich täglich verschärfende Krise der Weltwirtschaft mit ihrem Zentrum in den Vereinigten Staaten möglichst genau zu kommentieren. Es muß in erster Linie darum gehen, diese Krise zu bewältigen, die bislang durch monetaristisches "Krisenmanagement" immer weiter verschlimmert worden ist. Noch am Abend des 18. April veröffentlichte LaRouche eine Presseerklärung, in der er ein "Drei-Punkte-Aktionsprogramm" vorschlägt:
1. In den USA, aber auch in Japan und Europa werden die Zinsraten erhöht.
2. Ziel der Zinserhöhung ist die gesteuerte Austrocknung der Finanzblase fiktiver Finanzwerte, die sowieso früher oder später in sich zusammenbrechen wird.
3. Eine geordnete Reorganisation des "Finanzüberbaus" der Realwirtschaft. Über staatliche Finanzinstitute -- in Deutschland wäre das beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau -- werden langfristige, niedrigverzinste Kredite für produktive Investitionen in die Realwirtschaft geleitet. Dabei geht es primär um neue industrielle Technologien und zukunftsweisende Infrastrukturinvestitionen.
Bei der Bewältigung schwerer Wirtschaftskrisen wie der jetzigen ist es völlig unnötig, "das Rad neu zu erfinden", vielmehr muß an bewährten Vorbildern angeknüpft werden. LaRouche verweist deshalb auf die Krisenbewältigungspolitik unter Franklin D. Roosevelt in den USA und die Maßnahmen, die im September 1931 von Dr. Wilhelm Lautenbach in Deutschland vorgeschlagen wurden.
Lautenbach, der bedeutendste deutsche Ökonom des 20. Jahrhundert, stellte am 16. September 1931 auf einer nichtöffentlichen Tagung der "Friedrich-List-Gesellschaft", an der die Spitzenleute von Regierung, Zentralbank und Wirtschaft teilnahmen, sein Memorandum "Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung" vor. Darin führte Lautenbach aus:
Lautenbachs Wirtschaftsstrategie
In einer schweren Wirtschaftskrise "sollen und wollen [wir] mehr produzieren... Der Markt aber, der einzige Regulator der kapitalistischen Wirtschaft, gibt offensichtlich keinerlei positive Direktiven." Es bestehe ein "paradoxer Zustand", daß "trotz außerordentlich gedrosselter Produktion laufend die Nachfrage hinter dem Angebot zurückbleibt, und daher die Tendenz zu immer weitergehender Produktionsdrosselung" -- und wachsender Arbeitslosigkeit.
Angesichts von "Warenüberschüssen, brachliegenden Produktionsanlagen und brachliegender Arbeitskraft", sagt Lautenbach, müsse der Staat "neuen volkswirtschaftlichen Bedarf" schaffen, der aber -- und das ist die unverrückbare Vorbedingung -- "volkswirtschaftlich eine Kapitalanlage darstellt. Hierbei ist an solche Aufgaben zu denken, wie... öffentliche oder mit öffentlicher Unterstützung durchgeführte Arbeiten [Verkehrs- oder Energieinfrastruktur], die für die Volkswirtschaft einen Wertzuwachs im Vermögen bedeuten."
Die Finanzierung solcher "volkswirtschaftlich vernünftigen und notwendigen Aufgaben" ist für Lautenbach in Prinzip eine einfache "technisch-organisatorische Frage". Die Finanzsouveränität des Staates beinhaltet die Fähigkeit zu "autonomer", nichtinflationärer Kreditschöpfung, ohne daß der Staat sich von privaten Kreditgebern abhängig machen müßte. Die Notenbank stellt langfristige, niedrigverzinsliche Kreditlinien über öffentliche und private Banken bereit, die nicht inflationär sind, soweit sie in realwirtschaftlich produktive Wertschöpfung fließen. Die Behauptung, daß kreditfinanzierte Infrastrukturprojekte die Gefahr der Inflation heraufbeschwören könnten, wird von Lautenbach kategorisch zurückgewiesen, denn durch sie werde im "materiellen Sinne echte volkswirtschaftlich Kapitalbildung geleistet".
Diese Kreditlinien werden öffentlichen Körperschaften als Auftraggebern von Infrastrukturprojekten zur Verfügung gestellt, die damit die Leistungen von Privatunternehmen bezahlen. Direkt fließen solche Kredite an Privatunternehmen zur Entwicklung neuer Technologien. Die langfristige Tilgung der Kredite seitens öffentlicher Körperschaften kann durch erhöhtes Steueraufkommen auf allen Ebenen des Staatsaufbaus im Gefolge einer allgemeinen Wirtschaftserholung erfolgen, für die die kreditfinanzierten Infrastrukturprojekte die "Initialzündung" darstellen. Lautenbach betont, daß "Ausmaß und Tempo der Produktionsausweitung" überproportional zum "Ausmaß und Tempo der Kreditausweitung" wächst. Die "Anschubfinanzierung" durch staatliche Kreditschöpfung bewirke ein "Reizwirkung" auf die gesamtwirtschaftliche Aktivität.
Die kreditfinanzierte Realisierung der Infrastrukturprojekte bedeutet zusätzlichen Bedarf an neuen Kapitalgütern, an Rohstoffen und Betriebsmitteln. Neu eingestellte Arbeitskräfte steigern ihre Ausgaben für Konsumgüter. Die Finanzlage der Unternehmen und ihrer Hausbanken wird entspannt. Schließlich -- und das ist von entscheidender Wichtigkeit -- erhöhen neue zukunftsweisende Infrastrukturen nicht nur den volkswirtschaftlichen Kapitalstock, sondern die Gesamtproduktivität. Die durch kreditfinanzierte Infrastrukturprojekte katalysierte gesamtwirtschaftliche Erholung geht zugleich mit einer Erhöhung der Sparrate der Haushalte einher, die den "normalen" Einlage-Kredit-Zyklus der Banken wieder in Schwung bringt.
Zusammenfassend sagt Lautenbach: "Durch eine solche Investitions- und Kreditpolitik wird das Mißverhältnis von Angebot and Nachfrage auf dem Inlandsmarkt beseitigt und damit der Gesamtproduktion wieder Ziel und Richtung gegeben. Unterlassen wir eine solche positive Politik, so steuern wir unvermeidlich in einen weiteren wirtschaftlichen Verfall und die vollkommene Zerrüttung unserer Staatswirtschaft hinein, in einen Zustand, der dann, um innenpolitische Katastrophen zu vermeiden, ein starke neue kurzfristige öffentliche Verschuldung zu rein konsumptiven Zwecken erzwingt, während wir es heute noch in der Hand haben, durch Inanspruchnahme dieses Kredits für produktive Aufgaben zugleich unsere Wirtschaft und unsere öffentlichen Finanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen."
Es ist diese Herangehensweise an die Wirtschaftskrise, die wir heute brauchen -- nicht das "Krisenmanagement" im Sinne von Greenspan und Bush, das uns gleichzeitig Hyperinflation und die Depression der Realwirtschaft bringen wird. Lautenbach offeriert uns keine formelhafte "Gebrauchsanweisung", sondern eine wirtschafts- und finanzpolitische Strategie für schwere Krisenlagen. Und genau in diesem Sinne hat LaRouche seinen Anti-Krisen-Plan formuliert, der natürlich berücksichtigt, daß in der heute eng zusammengewachsenen Weltwirtschaft große, zukunftsweisende Infrastrukturprojekte kontinentale oder transkontinentale Dimensionen angenommen haben. Im Zusammenwirken von mehreren Staaten oder Staatengruppen müssen heute infrastrukturelle Großprojekte -- wie die Eurasische Landbrücke/Neue Seidenstraße -- in Angriff genommen werden. Aber ihre finanzielle Realisierung wird sich nach den gleichen, realwirtschaftlich begründeten Prinzipien vollziehen müssen, die Lautenbach für die volkswirtschaftlich-nationalstaatliche Ebene definiert hat.
Quelle: Neue Solidarität Jahrgang 28 Nr.17 25.4.2001
www.solidaritaet.com/neuesol
Dem Finanzkrach folgt jetzt der Absturz der Realwirtschaft
Nachdem die Aktienkurse an den Weltfinanzmärkten kaum mehr tiefer fallen konnten, schlägt die Krise jetzt voll auf das produzierende Gewerbe durch. In Deutschland stehen immer mehr Branchen der "alten Wirtschaft", vom Automobilsektor bis zur Chemie, vor dahinschmelzenden Auftragsbüchern.
Nach dem Absturz der Finanzmärkte setzt nun der Zusammenbruch der Realwirtschaft ein. Zuerst ist der Technologiesektor an der Reihe: Siemens streicht 2000 Arbeitsplätze, d.h. ein Viertel der Belegschaft in der Abteilung Mobilfunk. Der britische Telekomausrüster Marconi feuert 3000 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Großbritannien. Das niederländische Elektronikunternehmen Philips wird aufgrund des starken Einbruchs in der weltweiten Nachfrage nach Handys und Computern 7000 Arbeitsplätze abbauen. Beim schwedischen Handyproduzenten Ericsson, weltweit führend in der Herstellung von Ausrüstungen für die Mobilfunkinfrastruktur, werden zusätzlich zu den erst vor wenigen Wochen verkündeten 10000 noch einmal 12000 weitere Arbeitsplätze abgebaut. Schwedische Betriebsräte befürchten, daß im Jahresverlauf sogar 30.000 der insgesamt 90.000 Jobs bei Ericsson verschwinden könnten.
Das ist aber erst der Anfang. In Deutschland sehen nun auch immer mehr Branchen der "alten Wirtschaft", vom Automobilsektor bis zur Chemie, ihre Auslandsaufträge rapide dahinschmelzen. Schon bald werden die betreffenden Unternehmen ihre Kapazitäten zurückfahren. Nach einer Umfrage des IFO-Instituts planen 37% der deutschen Unternehmen bereits in diesem Jahr Kürzungen bei den Investitionen. Gerade einmal 4,4% der Unternehmen wollen ihre Investitionen ausweiten. Der von der Inlandsnachfrage abhängige Bausektor steckt ohnehin in der schwersten Krise der Nachkriegszeit und wird in diesem Jahr weitere 60.000 Arbeitsplätze streichen. Inzwischen spüren auch die Finanzminister von Bund und Ländern den Wettersturz: Nach vorsichtigen Schätzungen klafft bei den Steuereinnahmen der kommenden vier Jahre ein Loch von 100 Milliarden DM.
Solange sich die Wirtschaftspolitik in europäischen Hauptstädten darauf beschränkt, die verbliebenen Reste staatlicher Infrastruktur zu privatisieren, das bereits untergegangene Modell der amerikanischen "New Economy" zu kopieren und ansonsten darauf zu hoffen, daß die USA und Japan vielleicht im dritten oder vierten Quartal auf wundersame Weise genesen, dann wird die Lage hierzulande bald außer Kontrolle geraten.
Sollten noch irgendwelche Unklarheiten über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft bestehen, braucht man sich nur die jüngsten Horrormeldungen der führenden US-Unternehmen ansehen. Eine beispiellose Lawine von Massenentlassungen, dramatischen Gewinneinbrüchen und Bankrotten geht über den amerikanischen Unternehmenssektor hinweg. Diese hat zwar bereits am Jahresende 2000 eingesetzt. Aber im Frühling 2001 hat sich ihre Zerstörungsgewalt noch weiter erhöht. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
Allein in der auf Ostern folgenden Woche mußten das weltgrößte Automobilunternehmen General Motors (-88%), der weltgrößte Computerchiphersteller Intel (-82%) und der weltgrößte Hersteller von Holz- und Papierprodukten International Paper (-92%) eine fast vollständige Erosion ihrer Quartalsgewinne bekanntgeben. Das Photounternehmen Eastman Kodak will mindestens 3000 Beschäftigten kündigen. Hewlett-Packard, der zweitgrößte Computerhersteller in den USA, wird ebenfalls 3000 Beschäftigte entlassen, da der Einbruch der Nachfrage, wie HP-Chefin Fiorina betont, nach den USA "nun auch andere Regionen erfaßt hat, insbesondere Europa." Das Unternehmen Texas Instruments, das zwei Drittel aller Chips für Mobilfunkgeräte weltweit herstellt, berichtet für das erste Quartal einen zuvor für unvorstellbar gehaltenen Umsatzrückgang von 37% und wird deshalb 2500 Beschäftigte entlassen. In den Worten des Finanzvorstandes von Texas Instruments, Bill Aylesworth, vollziehe sich gegenwärtig der "stärkste Rückgang, den die Halbleiterindustrie jemals erlebt hat."
John Chambers, der Chef des weltweit führenden Herstellers von Internetausrüstungen Cisco Systems -- noch vor einem Jahr das nach Aktienwert teuerste Unternehmen der Welt -- spricht jetzt von einer "Jahrhundertflut", die heuer den gesamten Technologiesektor verwüste. Es sei schon recht ungewöhnlich, daß man im Verlaufe seines Lebens überhaupt Zeuge eines derartigen Ereignisses wird. Aber außerdem sei das Ausmaß dieser "Jahrhundertflut" sogar noch "fünfmal größer, als wir es für möglich hielten." Chambers weiter: "Wir entwickelten niemals ein Modell, um etwas von dieser Größenordnung vorherzusagen." Vermutlich sei niemals zuvor in der Geschichte ein ganzer Industriesektor vergleichbarer Größe so rapide geschrumpft. Die Umsätze von Cisco fielen im ersten Quartal um 30%. Weil man für die nachfolgenden Quartale noch schwärzer sieht, wird das Unternehmen 8500 Beschäftigte entlassen.
Selbst nach den offiziellen Angaben der Regierung war der Nettoverlust von 86000 Arbeitsplätzen im Monat März der stärkste seit November 1991. Es ist aber kein großes Geheimnis, daß es sich hierbei um überaus geschönte Zahlen handelt. Denn allein die Großunternehmen haben im März netto 226.000 Arbeitsplätze abgebaut, wie vorliegende Regierungsumfragen belegen. Weil das US-Arbeitsministerium aber nicht in der Lage ist, auch die kleineren und mittleren Unternehmen in seinen monatlichen Umfragen zu erfassen, wird -- in Fortschreibung eines Trends aus besseren Zeiten -- einfach angenommen, letztere hätten im März netto 140.000 Arbeitsplätze geschaffen. Aufgrund der Zuliefererbeziehungen zwischen großen, mittleren und kleinen Unternehmen ist diese fiktive Annahme allerdings nicht nur ziemlich willkürlich, sondern vielmehr ein massiver Betrug. Es wäre wohl realistischer anzunehmen, sagt etwa der Wirtschaftsautor John Crudele in der New York Post vom 10. April, daß die kleinen und mittleren Unternehmen im März netto 140.000 Arbeitsplätze vernichtet haben, als umgekehrt. Dann käme insgesamt ein Arbeitsplatzverlust von 366.000 heraus, viermal so viel wie offiziell zugegeben.
Was man allerdings weniger leicht kaschieren kann, das sind die Mega-Bankrotte, die jetzt die amerikanische Wirtschaft erfassen und jeweils eine Kettenreaktion von Zahlungsschwierigkeiten bei anderen Unternehmen und Banken auslösen. Erst im März war die Finanzgruppe Finova zusammengebrochen und markierte einen der größten Bankrotte der US-Geschichte. Anfang April traf es den kalifornischen Energieversorger Pacific Gas & Electric, mit immerhin 9 Milliarden Dollar an offenen Schulden. Und am 17. April meldete das Telekomunternehmen Winstar Communications mit 6,3 Milliarden Dollar Schulden Bankrott an. Tags zuvor konnte es Zinszahlungen auf einen 700 Millionen Dollar Kredit des Telekomausrüsters Lucent Technologies nicht nachkommen. Und Lucent, das wie Mitkonkurrent Motorola noch vor wenigen Tagen seine eigene Zahlungsunfähigkeit formell dementieren mußte, sah sich natürlich nicht in der Lage, einen Zahlungsaufschub zu gewähren.
Winstar hat darüber hinaus auch Schulden gegenüber Cisco Systems, die wohl ebenfalls nie zurückgezahlt werden. Schon Anfang April mußte Winstar fast die Hälfte seiner gesamten Belegschaft feuern, woraufhin Moody's Investors Service das Unternehmen auf "Default" herunterstufte. Der Aktienkurs, der vor zwölf Monaten bei 65 Dollar lag, stürzte am 16. April auf 35 Cents. Dabei ist Winstar nur die Spitze des Eisbergs. Eine Pleitewelle riesigen Ausmaßes, um Größenordnungen schlimmer als die seit einem Jahr anhaltende Bankrottwelle im Internetsektor, ist nicht mehr aufzuhalten.
Das mit 5 Mrd. Dollar verschuldete Telekomunternehmen PSINet, dessen Aktienkurs von einst 34 Dollar auf 20 Cents geschrumpft ist, will möglicherweise auch in den nächsten Tagen Bankrott anmelden. Faule Schulden bilden zur Zeit das führende Produkt des amerikanischen Unternehmenssektors.
Lothar Komp
LaRouche: Zinsen hoch und von Lautenbach lernen!
Von Michael Liebig
Am 18. April war es wieder einmal soweit: Gleichzeitig mit der Veröffentlichung neuer schockierender Gewinneinbrüche amerikanischer Großunternehmen, neuen Entlassungsankündigungen und Firmenbankrotten senkte die US-Notenbank zum vierten Mal in nur vier Monaten die Zinsen um ein halbes Prozent. Insiderinformationen über diese erneute Liquiditätspumpaktion haben seit Anfang April auf den zuvor tief eingebrochenen Aktienmärkten ein Strohfeuer entzündet. Selbst die Neue Zürcher Zeitung konnte das nur noch als "absurd" bezeichnen, denn die Kurssprünge stehen im umgekehrten Verhältnis zu den katastrophalen Unternehmensergebnissen.
Die immer halsbrecherische Geldschöpfung der US-Notenbank fließt selbstverständlich nicht in produktive Investitionen für die schrumpfende Realwirtschaft, sondern ist ausschließlich inflationärer "Treibstoff" für eine Finanzblase, in der fast täglich neue Sprengsätze -- Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen mit Kettenreaktionsrisiko -- zum Vorschein kommen.
Bei Lesern dieser Zeitung, die mit den Wirtschaftsanalysen Lyndon LaRouche vertraut sind, dürfte die jüngste "Flucht-nach-vorne"-Aktion der Bush-Administration und der US-Notenbank nur noch ein müdes Kopfschütteln hervorgerufen haben. Die Älteren kennen ja noch die Mentalität von Führern, die sich fanatisch weigern, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen und zu immer destruktiveren (und selbstzerstörerischen) Tricks greifen.
LaRouches "Drei-Punkte-Aktionsprogramm"
Aber es geht uns nicht darum, die sich täglich verschärfende Krise der Weltwirtschaft mit ihrem Zentrum in den Vereinigten Staaten möglichst genau zu kommentieren. Es muß in erster Linie darum gehen, diese Krise zu bewältigen, die bislang durch monetaristisches "Krisenmanagement" immer weiter verschlimmert worden ist. Noch am Abend des 18. April veröffentlichte LaRouche eine Presseerklärung, in der er ein "Drei-Punkte-Aktionsprogramm" vorschlägt:
1. In den USA, aber auch in Japan und Europa werden die Zinsraten erhöht.
2. Ziel der Zinserhöhung ist die gesteuerte Austrocknung der Finanzblase fiktiver Finanzwerte, die sowieso früher oder später in sich zusammenbrechen wird.
3. Eine geordnete Reorganisation des "Finanzüberbaus" der Realwirtschaft. Über staatliche Finanzinstitute -- in Deutschland wäre das beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau -- werden langfristige, niedrigverzinste Kredite für produktive Investitionen in die Realwirtschaft geleitet. Dabei geht es primär um neue industrielle Technologien und zukunftsweisende Infrastrukturinvestitionen.
Bei der Bewältigung schwerer Wirtschaftskrisen wie der jetzigen ist es völlig unnötig, "das Rad neu zu erfinden", vielmehr muß an bewährten Vorbildern angeknüpft werden. LaRouche verweist deshalb auf die Krisenbewältigungspolitik unter Franklin D. Roosevelt in den USA und die Maßnahmen, die im September 1931 von Dr. Wilhelm Lautenbach in Deutschland vorgeschlagen wurden.
Lautenbach, der bedeutendste deutsche Ökonom des 20. Jahrhundert, stellte am 16. September 1931 auf einer nichtöffentlichen Tagung der "Friedrich-List-Gesellschaft", an der die Spitzenleute von Regierung, Zentralbank und Wirtschaft teilnahmen, sein Memorandum "Möglichkeiten einer Konjunkturbelebung durch Investition und Kreditausweitung" vor. Darin führte Lautenbach aus:
Lautenbachs Wirtschaftsstrategie
In einer schweren Wirtschaftskrise "sollen und wollen [wir] mehr produzieren... Der Markt aber, der einzige Regulator der kapitalistischen Wirtschaft, gibt offensichtlich keinerlei positive Direktiven." Es bestehe ein "paradoxer Zustand", daß "trotz außerordentlich gedrosselter Produktion laufend die Nachfrage hinter dem Angebot zurückbleibt, und daher die Tendenz zu immer weitergehender Produktionsdrosselung" -- und wachsender Arbeitslosigkeit.
Angesichts von "Warenüberschüssen, brachliegenden Produktionsanlagen und brachliegender Arbeitskraft", sagt Lautenbach, müsse der Staat "neuen volkswirtschaftlichen Bedarf" schaffen, der aber -- und das ist die unverrückbare Vorbedingung -- "volkswirtschaftlich eine Kapitalanlage darstellt. Hierbei ist an solche Aufgaben zu denken, wie... öffentliche oder mit öffentlicher Unterstützung durchgeführte Arbeiten [Verkehrs- oder Energieinfrastruktur], die für die Volkswirtschaft einen Wertzuwachs im Vermögen bedeuten."
Die Finanzierung solcher "volkswirtschaftlich vernünftigen und notwendigen Aufgaben" ist für Lautenbach in Prinzip eine einfache "technisch-organisatorische Frage". Die Finanzsouveränität des Staates beinhaltet die Fähigkeit zu "autonomer", nichtinflationärer Kreditschöpfung, ohne daß der Staat sich von privaten Kreditgebern abhängig machen müßte. Die Notenbank stellt langfristige, niedrigverzinsliche Kreditlinien über öffentliche und private Banken bereit, die nicht inflationär sind, soweit sie in realwirtschaftlich produktive Wertschöpfung fließen. Die Behauptung, daß kreditfinanzierte Infrastrukturprojekte die Gefahr der Inflation heraufbeschwören könnten, wird von Lautenbach kategorisch zurückgewiesen, denn durch sie werde im "materiellen Sinne echte volkswirtschaftlich Kapitalbildung geleistet".
Diese Kreditlinien werden öffentlichen Körperschaften als Auftraggebern von Infrastrukturprojekten zur Verfügung gestellt, die damit die Leistungen von Privatunternehmen bezahlen. Direkt fließen solche Kredite an Privatunternehmen zur Entwicklung neuer Technologien. Die langfristige Tilgung der Kredite seitens öffentlicher Körperschaften kann durch erhöhtes Steueraufkommen auf allen Ebenen des Staatsaufbaus im Gefolge einer allgemeinen Wirtschaftserholung erfolgen, für die die kreditfinanzierten Infrastrukturprojekte die "Initialzündung" darstellen. Lautenbach betont, daß "Ausmaß und Tempo der Produktionsausweitung" überproportional zum "Ausmaß und Tempo der Kreditausweitung" wächst. Die "Anschubfinanzierung" durch staatliche Kreditschöpfung bewirke ein "Reizwirkung" auf die gesamtwirtschaftliche Aktivität.
Die kreditfinanzierte Realisierung der Infrastrukturprojekte bedeutet zusätzlichen Bedarf an neuen Kapitalgütern, an Rohstoffen und Betriebsmitteln. Neu eingestellte Arbeitskräfte steigern ihre Ausgaben für Konsumgüter. Die Finanzlage der Unternehmen und ihrer Hausbanken wird entspannt. Schließlich -- und das ist von entscheidender Wichtigkeit -- erhöhen neue zukunftsweisende Infrastrukturen nicht nur den volkswirtschaftlichen Kapitalstock, sondern die Gesamtproduktivität. Die durch kreditfinanzierte Infrastrukturprojekte katalysierte gesamtwirtschaftliche Erholung geht zugleich mit einer Erhöhung der Sparrate der Haushalte einher, die den "normalen" Einlage-Kredit-Zyklus der Banken wieder in Schwung bringt.
Zusammenfassend sagt Lautenbach: "Durch eine solche Investitions- und Kreditpolitik wird das Mißverhältnis von Angebot and Nachfrage auf dem Inlandsmarkt beseitigt und damit der Gesamtproduktion wieder Ziel und Richtung gegeben. Unterlassen wir eine solche positive Politik, so steuern wir unvermeidlich in einen weiteren wirtschaftlichen Verfall und die vollkommene Zerrüttung unserer Staatswirtschaft hinein, in einen Zustand, der dann, um innenpolitische Katastrophen zu vermeiden, ein starke neue kurzfristige öffentliche Verschuldung zu rein konsumptiven Zwecken erzwingt, während wir es heute noch in der Hand haben, durch Inanspruchnahme dieses Kredits für produktive Aufgaben zugleich unsere Wirtschaft und unsere öffentlichen Finanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen."
Es ist diese Herangehensweise an die Wirtschaftskrise, die wir heute brauchen -- nicht das "Krisenmanagement" im Sinne von Greenspan und Bush, das uns gleichzeitig Hyperinflation und die Depression der Realwirtschaft bringen wird. Lautenbach offeriert uns keine formelhafte "Gebrauchsanweisung", sondern eine wirtschafts- und finanzpolitische Strategie für schwere Krisenlagen. Und genau in diesem Sinne hat LaRouche seinen Anti-Krisen-Plan formuliert, der natürlich berücksichtigt, daß in der heute eng zusammengewachsenen Weltwirtschaft große, zukunftsweisende Infrastrukturprojekte kontinentale oder transkontinentale Dimensionen angenommen haben. Im Zusammenwirken von mehreren Staaten oder Staatengruppen müssen heute infrastrukturelle Großprojekte -- wie die Eurasische Landbrücke/Neue Seidenstraße -- in Angriff genommen werden. Aber ihre finanzielle Realisierung wird sich nach den gleichen, realwirtschaftlich begründeten Prinzipien vollziehen müssen, die Lautenbach für die volkswirtschaftlich-nationalstaatliche Ebene definiert hat.
Quelle: Neue Solidarität Jahrgang 28 Nr.17 25.4.2001
www.solidaritaet.com/neuesol