Grundlagenwissen Charttechnik


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Sahne:

@Happy

 
14.01.03 09:36
Guter Thread, gibts sowas auch für Optionsscheine?

Gruß

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Happy End:

Noch nicht, sahne, aber

 
14.01.03 10:00
könnte ich ja als nächstes in Angriff nehmen ;-)

Gruß    
Happy  
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Sahne:

Ich freu mich schon...

 
14.01.03 10:05
Gruß
Antworten
estrich:

Ich will ja niemanden entmutigen

 
14.01.03 10:09
aber das beste zum thema Optionsscheine ist die Einsteigerserie hier, schwer zu toppen.
www.topwarrants.de/infos-start.shtml  
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Happy End:

Danke estrich - besser geht´s wirklich kaum!

 
14.01.03 16:10
­
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Happy End:

Exkurs 7: Kurszielbestimmungen

 
15.01.03 11:07



Kennen Sie das auch? Sie zeigen einem Freund den Kursverlauf einer Aktie oder eines Indizes und sagen, dass die Aktie / der Index gut aussähe und mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter steigen wird. Die erste Frage die Sie ernten ist: "Wohin wird die Aktie / der Index laufen...?" Diese Reaktion ist symptomatisch für Anleger, die sich mit technischer Analyse beschäftigen oder danach handeln. Die Reaktion ist aber auch mehr als verständlich, denn es geht ja darum Geld zu verdienen und davon möglichst viel und schnell. Keiner hat Interesse an einer Aktie, die eventuell nur noch zirka 5% Kurssteigungspotenzial hat. Also wollen wir es möglichst genau wissen und versuchen die Frage zu beantworten.

Niemand jedoch kann Ihnen sagen, wieweit eine Aktie noch laufen wird. Wir wissen es nicht - keiner weiß es. Die Technische Analyse kann Ihnen hingegen Anhaltspunkte liefern, die der Kurszielbestimmung dienlich sind. Dabei beziehen wir uns auf Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben; frei nach dem Motto: "die Vergangenheit wird sich in der Zukunft wiederholen".

Wir können also durch Hilfe der Technischen Analyse mit einem gewissen Grad an Sicherheit sagen, dass eine Aktie ein bestimmtes Ziel erreichen wird. Versuchen Sie das einmal mit Hilfe des fundamentalen Analyseansatzes; es wird Ihnen nicht gelingen. Doch wie werden solche Kursziele bestimmt?


Gewisse Kursformationen oder Chartsituationen erlauben uns Schätzungen über die wahrscheinliche Ausdehnung eines Bewegungsimpulses in Hauptrichtung abzugeben. Hierbei handelt es sich jedoch nur um die Mindestausdehnung. Grundsätzlich kann die Aktie natürlich auch über das "Ziel" hinausschießen oder das vermeintliche "Ziel" gar nicht erreichen. Letzteres kommt jedoch seltener vor, so dass wir die Kursziele als Mindestkursziele ansehen und demnach auch handeln können. Hierdurch haben wir eine Richtlinie, die uns das Verhältnis von Chance und Risiko besser abschätzen läßt und unser vermeintliches Gewinnpotenzial angibt.

Eine der Grundprinzipien ist die Trendkanalprojektion. Hierbei wird eine parallele Linie zu der Haupttrendlinie des Trendkanals gezogen. Die Entfernung dieser beträgt die Breite des Haupttrendkanals. Bricht die Aktie nun aus dem Trendkanal nach oben oder unten hin aus, so haben wir mit der Parallele ein mögliches Kursziel skizziert, wonach wir handeln können (Abb. 1).

Die wohl geläufigste Kurszielformel ergibt sich aus einer vollendeten Kopf-Schulter-Formation. Einmal davon abgesehen, dass die Kopf-Schulter-Formation zu den zuverlässigsten Chartformationen gehört, werden die aus ihr abgeleiteten Kursziele auch mit hoher Sicherheit erreicht. Hierbei mißt man die Entfernung von der Spitze des Kopfes bis zur Nackenlinie. Diese Entfernung trägt man beim Durchbruch der Nackenlinie an ihr ab und erhält somit das Kursziel (Abb. 2). Auch hierbei handelt es sich um ein Mindestkursziel. Dies gilt umsomehr, wenn man bedenkt, dass die Kopf-Schulter-Formation zu den großen Umkehrformationen zählt, die für gewöhnlich einen kompletten Trendwechsel einleiten. Somit lautet die Devise: Kursziel wurde unter Umständen erreicht; ein möglicher Pullback ist zum Ausstieg zu nutzen.

Interessant wird die Sache dann, wenn sich aus einer der Chartformation gleich mehrere Kursziele ableiten lassen. Das gibt es nicht sagen Sie? Doch; denken Sie einfach einmal an die klassische Flagge. Was Ihnen jetzt wahrscheinlich direkt einfällt ist die zuvor beschriebene Regel der Trendkanalprojektion.

Eine Flagge ist ja für gewöhnlich nichts anderes als ein Trendkanal. Einmal ist er größer und länger, ein anderes Mal weniger groß und weniger lang. Also auch hier gilt: Parallele zum Haupttrendkanallinie ziehen und das Kursziel ist bestimmt (Abb. 3). Gibt es da aber nicht noch den Satz: "Flaggen wehen auf Halbmast?" Was ist damit gemeint?

Auch hier wissen wir anhand von Erfahrungen aus der Vergangenheit, dass Flaggen sowie bestimmte andere Chartformationen auf der Hälfte des Weges auftreten. Die spektakuläre Bewegung, die zur Flagge führte, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft durch einen weiteren Bewegungsimpuls verdoppelt werden. Damit haben wir ein weiteres potentielles Kursziel bestimmt (Abb. 4). Dieses mag Ihnen vielleicht ein wenig ambitioniert vorkommen, gerade wenn man bedenkt, dass Flaggen ja auf übergeordneter Zeitebene recht groß und lang ausfallen können. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, nachdem ein solches, für Sie unwahrscheinliches Kursziel erreicht wurde, den Ball anderen zu überlassen und auszusteigen.

Ein letztes Beispiel die für Kurszielbestimmung aus den Chartformationen sollen uns die Dreiecke liefern. Hierbei kann es sich um symmetrische oder auch asymmetrische Dreiecke handeln. Die Kursziele die sich nach Vollendung dieser ergeben, werden jedenfalls immer gleich bestimmt. Hierbei mißt man einfach die maximale Höhe des Dreiecks und trägt diese Entfernung am Ausbruchspunkt ab. Somit haben wir ein weiteres Mindestkursziel auf unkomplizierte und unspektakuläre Art und Weise prognostiziert.

Es gibt jedoch auch Kurszielbestimmungen, die sich nicht so direkt und offensichtlich aus Chartformationen herleiten lassen. Als da wären: Gaps; auch Kurslücken genannt, Fibonacciretracements, -speedlines, -arcs, -fanlines oder Gannlines und andere mehr. Sie alle zu erläutern würde hier den Rahmen sprengen. Ich möchte mich somit auf die Erläuterung der Gaps und Fibonaccieretracements beschränken.

Wie ein Gap zustande kommt, lesen Sie bitte in der einschlägigen Literatur nach. Ich werde mich im Folgenden nur auf die unterschiedlichen Arten von Gaps beziehen, die für die Kurszielbestimmung bedeutend sind. Hierbei handelt es sich zum einen um das "Breakaway-Gap" und zum anderen um das "Runaway-Gap". Kenner unter Ihnen werden jetzt sagen: "Was hat denn das Breakaway-Gap mit Kurszielbestimmung zu tun, dazu sind doch nur die Runaway-Gaps heranzuziehen?" Ganz einfach, es wird nie zu einem Runaway-Gap kommen, wenn nicht zuvor ein Breakaway-Gap entstanden ist. Um die unterschiedlichen Gaparten zu analysieren und richtig zu interpretieren, tut man gut daran, sich die restlichen Gaps im Chart auch anzusehen. Nur so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein, zur Kurszielbestimmung, sinnvolles Gap ausfindig gemacht haben.

Letztendlich geht es nur darum, ein Runaway-Gap zu identifizieren. Diese treten nämlich für gewöhnlich auf der Hälfte des Weges auf (Abb. 5). Ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen Flaggen. Der einzige Unterschied dazu ist, dass wir bei den Gaps nur ein Kursziel bestimmen können und nicht wie bisher zwei. Die Trendkanalprojektion fällt hier natürlich aus.

Zum Schluß gehe ich noch auf die Fibonacciretracements ein. Bei diesen handelt es sich um eine besondere Art der Kurszielbestimmung. Einfach formuliert würde man sagen: "Wird das erstberechnete Kursziel nicht erreicht, dann vielleicht das Zweite. Bei nichterreichen des Zweiten unter Umständen das Dritte..."

Im wesentliches geht es darum, ein mögliches Korrekturpotenzial nach einem erfolgten Bewegungsimpuls zu bestimmen. Hierbei mißt man den letzten Bewegungsimpuls von seinem tiefsten bis zu seinem höchsten Punkt. Von dieser Strecke werden nun die klassischen Fibonacciretracements ermittelt. Diese sind 23,6%, 38,2%, 50%, und 61,8% beziehungsweise 100% (Abb. 6).

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen. Wenn Sie einen Bewegungsimpuls von 100,00 Euro auf 150,00 Euro gemessen haben, so ergibt sich als "Strecke" 50,00 Euro (150-100=50). Von diesen 50,00 Euro errechnen Sie nun die Fibonaccieretracements wie folgt:

1) 50,00 * 23,6% = 11,80 Euro
2) 50,00 * 38,2% = 19,10 Euro
...

Demnach ergeben sich als mögliche Kursziele:

1) 138,20 Euro (150-11,80=138,20)
2) 130,90 Euro (150-19,10=130,90)
...

Die Fibonacciretracements nehmen an Bedeutung zu, sobald sie mit weiteren Chartmarken zusammenfallen. Das können beispielsweise Widerstände oder Unterstützungen, Trendlinien und weitere aus der Charttechnik bekannte Marken sein.

Sie sehen, es gibt eine Menge unterschiedlicher Arten der Kurszielbestimmung. Den Stein der Weisen hat noch keiner gefunden, ein wenig ausprobieren geht über studieren.

Grundlagenwissen Charttechnik 906827

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Teil 10: Lexikon der Indikatoren

 
16.01.03 09:26

Grundlagenwissen Charttechnik 908091Accumulation Distribution (ACD)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Accumulation Distribution Line (ADL) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Alexanders Filter (ALF)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091AROON Oscillator (AROONOSC)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091AROON Up/Down-Indikator (AROON) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Average Directional Movement Index (ADX)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Average True Range (ATR)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Bollinger Bands (BBD) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Chaikin Oscillator (CHO)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Commodity Channel Index (CCI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Coppock-Indikator (CPI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Directional Movement Index (DMI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Directional Movement Oscillator (DMO)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Displacement (DISP) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091DSS: Double Smoothed Stochastics (Blau) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091DSS: Double Smoothed Stochastics (Bressert) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Dual Moving Average (DSMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Dynamic Momentum Index (DYMOI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Ease of Movement (EOM)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Envelopes (ENV)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Envelopes Fixed (ENVF)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Exponential Moving Average (EMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Multiple EMA (EMAM)  

Grundlagenwissen Charttechnik 908091High/Low Oscillator (HLO)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Highest (HIGHEST)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Ichimoku Kinko Hyo (IKH)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Kairi (KRI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Kairi (KRIMAMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Kairi Dual Moving Average (KRI-DMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Kairi Stockprice / MA (KRISMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Kaufman's Adaptve Moving Average (KAMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Keltner Channel (KCH)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Lowest (LOWEST)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091MACD Forest (MACDF)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091MACD Momentum Oscillator (MACDO)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091MACD System (MACD)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Majority Rule (MJR)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Market Volume (MVOL)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Midprice (MID)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Mike Base (MKB)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Mike Medium (MKM)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Mike Strong (MKS)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Mike Weak (MKW)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Modified Exponential Moving Average (MEMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Modified Moving Average (MMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Momentum (MOM)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Momentum Crossover (MOC)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Money Flow Index (MFI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Moving Average 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Moving Average Envelopes (MAENV)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Moving Average Gap (MAG) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Moving Average RSI (MARSI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Multiple MEMA (MEMAM)  

Grundlagenwissen Charttechnik 908091Negative Volume Index (NVI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Notis %V (NOTIS)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091On Balance Volume (OBV)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Open Interest (OI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Parabolic Price/Time (PTP)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Percent R/ Williams % R (PCR)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Pivot Point Analysis (PPA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Polarized Fractal Effciency (PFE)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Price Channel (PCH)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Psychological Line (PSL)  

Grundlagenwissen Charttechnik 908091Force Index Smoothed (SFOI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Multiple SMA (SMAM)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Rank Correlation Index Spearman (RCI) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Rate of Change (ROC)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Ratio of Strength (ROS)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Ratiocator (RAT)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091RAVI-Indicator (RAVI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Relative Momentum Index (RMI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Relative Strength Index (RSI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Relative Strength Ratio (RSR)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091RSIC: Relative Strength Index (RTA) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091RSL: Relative Strength (Levy) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Scaled Series (SCALE)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Scatter (SCAT)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Simple Moving Average (SMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Spread Addition (SPA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Spread Difference (SPD) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Spread Moving Average (SPDMA) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Spread Multiplication (SPM) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Spread Quotient (SPQ) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Standard Deviation (STDEV) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Starc Bands (STB)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Stochastics (FSTOC (Stochastics Fast) / SSTOC (Stochastics Slow)) 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Summation 

Grundlagenwissen Charttechnik 908091Tom DeMark's Range Expansion Index (TD-REI)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Triangular Moving Average (TMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091TRIX 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091True Range (TRA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Ultimate Oscillator (UOS)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Variable Index Dynamic Average (VIDYA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091VOLA: Historical Volatility 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Volatility Index (VLX)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Volume (VOL)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Volume Accumulated 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Volume Price Trend (VPT)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Volume Ratio (VRAT)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Weighted Close (WTC)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Weighted Moving Average (WMA)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Williams % R (PCR)/ Percent R 
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Williams' Shadowlines (WSL)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091WMA Multiple (WMAM)  
Grundlagenwissen Charttechnik 908091Zones (ZON)  

Antworten
Optionimist:

@happy End

 
16.01.03 10:08
super Beitrag..da kann man wenigstens was lernen...ich geb dir hier einen Grünen

**********************************GRÜN***************************­***************

Gruß
Opti
Antworten
chrismitz:

Super Happy! Danke!

 
16.01.03 10:42

Jetzt können sich die anderen Charttechniker hier anschnallen...! ;-)

Gruß
Antworten
estrich:

@ Happy End

 
16.01.03 10:51
Das ist mit Abstand die beste zusammenfassende Information, die man im Netz für die Grundlagen der Charttechnik (und viel mehr muss man auch nicht wissen) finden kann, das hätte ich nicht annährend so gut hingekriegt. Ich weiß ja nicht, ob noch etwas in Arbeit ist, aber ich als Fibo Fan möchte noch auf folgendes hinweisen:

http://www.ariva.de/board/75336/thread.m?a=

Gruß Estrich
Antworten
Happy End:

*rotwerd*

 
16.01.03 21:43
Hab vielen Dank - dann kann ich das Thema Fibonacci ja auf der To-Do-Liste schon einmal abhaken...

;-)

Gruß    
Happy End  
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Karlchen_I:

Charttechnik ist was für....

 
16.01.03 21:46
Börsenbürokraten. Mich interessiert das fast gar nicht. Das Zeug wird manchmal nur dann relevant, wnn niemand so recht weiß, wie es weiter geht.
Antworten
Happy End:

Fibonacci-Rechner bei bullchart.de:

 
16.01.03 21:47
www.bullchart.de/rechner/index1.php  
Antworten
Happy End:

Exkurs 8: The trend is your friend

 
21.01.03 11:43
Die grosse Frage - Was ist ein Trend

Nur eine Traderfloskel? Mitnichten! - Schließlich ist ein Trend das, was wir an der Börse unbedingt zum Geld verdienen brauchen (abgesehen von der Möglichkeit, mit geschriebenen Optionen auch von einem Seitwärtsmarkt profitieren zu können).

Dem Trend und seinen gewinnbringenden Eigenschaften gilt es also in erster Linie auf die Spur zu kommen. Und dazu bietet uns die Technische Analyse die geeigneten Werkzeuge. Das Ziel ist klar definiert: Einen neuen Aufwärtstrend möglichst früh, aber dennoch methodisch sicher identifizieren, dann so lange wie möglich an dem Aufwärtstrend partizipieren und schließlich rechtzeitig wieder den Absprung finden. Mit der Technischen Analyse ist es gar nicht schwer, in diesen Disziplinen erfolgreich zu sein. Zumal "die Rally" die am leichtesten zu identifizierende Marktphase ist! (Später im Methodik-Kurs mehr dazu). Das hört sich einfach an und trotzdem lassen viele Marktteilnehmer die schönsten Rallys immer wieder aus.

Warum? Die Gründe dafür sind, wie so oft, im mentalen oder tradingpsychologischen Bereich zu suchen. Selbst die stärksten Trends werden immer wieder von Seitwärtskonsoldierungen oder auch schärferen Korrekturen unterbrochen. Wechselt ein Markt nach einer starken Trendphase in eine Seitwärtskonsolidierung, dann wird dieser Trendwechsel meistens zu spät realisiert. Viele Marktteilnehmer denken aus Gewohnheit nur an eine kurze Pause. Viel zu früh setzen sie auf die Wiederaufnahme der Rally, und das bringt ein ums andere Mal eine Enttäuschung. Der Glaube an die Rally geht mit der Zeit verloren. Wenn die Zermürbung dann irgendwann ihren Höhepunkt erreicht hat, entsteht wieder eine neue Trendphase. Aber der Glaube an und der Bezug zur Rally sind ja inzwischen verlorengegangen. Die Folge? Viel zu frühes Aussteigen aus dem neuen Trend und damit das Auslassen der größten Chancen. Und das Ganze kennt natürlich noch eine Steigerung: Wenn es, wiederum aus Gewohnheit, gar nicht mehr anders geht, dann wird schließlich in Topnähe eingestiegen. Ja, das ist das klassische Verliererprofil! Aber das muss nicht sein. Wer sich nur mit den Grundbausteinen der Technischen Analyse befasst, wird sehr schnell in der Lage sein, gar nicht erst in die aufgezählten Schwierigkeiten zu geraten.

Zunächst zwei Grundsätze:
1.) Ist ein Trend erst einmal entstanden und definierbar, dann bleiben Sie ihm grundsätzlich treu bis zum Beweis des Gegenteils - oder: Ein Trend existiert so lange, bis er bricht! Das hört sich banal an. Aber wie wertvoll dieser Grundsatz ist, zeigt beispielsweise die DAX-Hausse von 11/97 bis 07/98. Wer dem Trend gefolgt ist, der ist bis ganz oben mitgefahren! Der Trend wurde zwischenzeitlich nie gebrochen. Die mentale Frage stellte sich nie, da sie von der methodischen abgelöst wurde. Auch bei dem DAX-Hausseschub riet ich zu konsequenter Trendtreue, was sich ausgezahlt hat.

2.) Der stärkste Trend geht einmal zu Ende, und bei aller Trendtreue kommt es natürlich auch darauf an, den rechtzeitigen Absprung zu finden. Das heißt: Wenn es irgendwann tatsächlich zu dem Trendbruch kommt, dann lohnt eines nicht, das Prinzip Hoffnung! Dann ist schnelles und konsequentes Aussteigen gefragt, um nicht in einen Korrekturstrudel zu geraten, wie er derzeit statt findet. Die Botschaften der Technischen Analyse kommen meistens sehr früh, und die Trendbruch-Signale sind leicht zu erkennen. Oft reicht die Kenntnis des Regelwerks aber nicht aus, weil es an einer disziplinierten Umsetzung hapert. Auch das muss trainiert werden!

Wie entsteht ein Trend?
Bevor wir von so einem Gewinn bringenden Aufwärtstrend wie beim DAX <.GDAXI> Chart 1998 profitieren können, besteht die erste Aufgabe darin, den neu entstandenen Aufwärtstrend als solchen zu identifizieren und zu definieren. Wie das geht, sehen Sie an der schematischen Darstellung. Ein Trend wird definiert durch die Verbindung von ansteigenden Reaktionstiefs. Um einen Aufwärtstrend definieren zu können, benötigen wir also mindestens zwei Reaktionstiefs, wobei das zweite (3) höher liegt als das erste (1). Doch das genügt noch nicht ganz. Um wirklich von einem Aufwärtstrend sprechen zu können, muss nach dem zweiten Reaktionstief (3) erst noch das vorangegangene Hoch (2) überschritten werden. Erst dann steht das zweite Reaktionstief nämlich als solches fest. Meistens ist es auch dann noch früh genug, um in den neuen Trend einzusteigen. Vor allem handelt es sich ab diesem Punkt nicht mehr um irgendeinen Verdacht, sondern um erste methodische Fakten. Zudem kann man ab da den ansteigenden Longstop in Form des Aufwärtstrends klar definieren und die Risiken damit begrenzen. Das Überschreiten des letzen Hochs (2) reflektiert unter Timing-Aspekten das bestmögliche Chance/Risiko-Verhältnis.

Das Prinzip ist also ganz einfach. In der Praxis gibt es natürlich Tücken, die ich auch stets ansprechen möchte, um ein realistisches Bild der Möglichkeiten aber auch der methodischen Bedingungen der Technischen Analyse zu skizzieren. Was zum Beispiel ist, wenn ein Trend schon kurz nach dem Überschreiten von Hoch 2 (Sie sind gerade eingestiegen) wieder umfällt und sehr schnell den Aufwärtstrend bricht? Keine Frage, das kommt vor, und es ist nicht einmal eine Seltenheit. Trend-Definition hin, Longstop-Definition her - es kostet Geld! Was tun? Einfach am besten erst einmal akzeptieren, dass nach der Trenddefinition zwar sehr oft tatsächlich eine Gewinn bringende Trendausbildung folgt, aber es eben kein Selbstläufer ist. Die Lösung kann nur eine kluge Methodik bringen.

Der Trendbruch als Ein- und Ausstiegssignal

Grundlagenwissen Charttechnik 913223
Chart 1: DAX in 1998

1. Das Kaufsignal
Wohl das wichtigste Signal, das die Technische Analyse kennt, ist das Trendbruch-Signal. Hier lernen wir bereits das zweite sehr wichtige technische Werkzeug kennen, das für die Beurteilung eines Trendwechsels von entscheidender Bedeutung ist. Neben der Entstehung eines neuen Trends per Definition ist es natürlich auch notwendig, dass die vorherige Abwärts- oder Seitwärtsphase erkennbar und methodisch sicher beendet ist. Im Fall einer vorangegangenen Abwärtsphase liefert uns der Bruch des Abwärtstrends das entscheidende Signal. Sobald der Abwärtstrend gebrochen wird, verschieben sich die Vorteile schlagartig - weg von der Short-Seite, hin zur Long-Seite. Der Trendbruch liefert das eigentliche charttechnische "Kaufsignal". Können wir jetzt auch noch die Entstehung eines neuen Aufwärtstrends definieren, dann sprechen schon zwei Argumente für die nachhaltige Ausbildung des Aufwärtstrends. Ich muss es wieder sagen: Auch das reicht noch nicht aus, um von einer handelbaren methodischen Sicherheit zu sprechen. Ohne den Einsatz weiterer Werkzeuge sind bis dahin lediglich die Grundvoraussetzungen für einen Trendwechsel erfüllt.

The trend is your friend. Antizipieren Sie nicht vorzeitig sein Ende. Es macht in der Regel keinen Sinn, den Tiefststand fischen zu wollen. Das klappt mal, geht aber auch sehr oft schief. Mit dieser Strategie wären Sie wahrscheinlich schon nach dem unten skizzierten Reaktionstief 4 wieder eingestiegen. Nein, das macht keinen Spaß! Deshalb ist es strategisch sinnvoller, den Trendbruch und das Kaufsignal abzuwarten, um dann prozyklisch einzusteigen. Sie erwischen die Kurse dann zwar nicht mehr ganz unten, dafür aber methodisch wesentlich sicherer und unter Timing-Aspekten oft nahezu optimal!

Grundlagenwissen Charttechnik 913223
Chart 2: Der Aufwärtstrend

2. The trend is your friend
Wechseln wir nun zu der rechten Grafik [Abbildung 4]. Der Aufwärtstrend entwickelt sich lange Zeit wunderbar. Es mag sein, dass es unterwegs immer wieder einmal verlockend erschien, aus der Hausse auszusteigen. Entweder aus Ungläubigkeit oder etwa aus Sorge um die bereits erzielte Performance. Methodisch hat es dagegen bis zum Hoch 8 nie einen Grund dazu gegeben! Und es ist keine Frage - der sture, methodische Trendfolgeansatz bringt die Performance, nicht der mental ängstliche. Im Zweifelsfall für den Trend! So lautet einer meiner Grundsätze. Welche methodischen Möglichkeiten die Technische Analyse hingegen für kurzfristigere Trader bietet, zwischenzeitlich tatsächlich einmal Gewinne zu realisieren, um nach einer temporären Korrektur wieder neu einzusteigen - darüber schreibe ich ein anderes Mal.

Wenn Sie auf einen gut entwickelten Aufwärtstrend noch aufspringen wollen, stellt sich natürlich die Frage nach dem idealen Einstiegspunkt und dem Timing. Die idealen Einstiegspunkte innerhalb eines Aufwärtstrends bringen natürlich diverse Tests des Aufwärtstrends. Dort antizyklisch einzusteigen, bringt wiederum das beste Chance/Risiko-Verhältnis: Hält der Trend, besitzen Sie von dort aus wieder das größtmögliche Potenzial. Und wenn es schief geht, wenn der Trend also ausgerechnet diesmal bricht (wie bei der Korrektur nach Hoch 8), dann merken Sie es immerhin sehr schnell und können mit nur geringen Verlusten wieder aussteigen. Mental ist das oft gar nicht so leicht zu bewältigen, denn nach solchen temporären Korrekturen ist die Stimmung unter den Marktteilnehmern meistens schlecht. Aber diese methodisch unterlegte Einstiegs-Strategie ist ganz zweifellos wesentlich erfolgreicher, als vor lauter Euphorie und guter Stimmung erst am Ende einer Teilrally einzusteigen. Habe ich in Sachen Trendwende eben die Vorteile der prozyklischen Signale beschrieben, so liegt der Schlüssel für ein erfolgreiches Trading in einem bestehenden Trend in der antizyklischen Vorgehensweise.

Grundlagenwissen Charttechnik 913223
Chart 3: Bruch des Abwärtstrends

3. Das Verkaufssignal
Ein Trend existiert so lange, bis er bricht. Auch ein Grundsatz! Aber wenn er bricht, dann ist die Botschaft auch klar, schnell, unzweideutig und sehr oft nachhaltig! Wird ein Aufwärtstrend gebrochen, dann ist er erst einmal vorbei! Natürlich gibt es Einwände: Schließlich gibt es auch Fehlsignale. Das heißt, ein Trendbruch setzt sich nicht durch, und die Kurse kehren sehr schnell in den Aufwärtstrend zurück. Am Low ausgestopt - herzlichen Glückwunsch. Manchmal sehen wir im Anschluss an einen Trendbruch auch so kurze Konsolidierungsphasen in Zeit und Ausmaß, dass man später feststellen muss, dass sich ein Ausstieg gar nicht gelohnt, sondern lediglich zu einem teureren Wiedereinstieg geführt hat. Jeder Technische Analyst hat solche Situationen schon erlebt. Und dennoch überwiegen beim Bruch eines Aufwärtstrends fast immer die Gefahren. Die Chance für eine Abwärtskorrektur ist zum Zeitpunkt des Trendbruchs am größten. Erst wenn das Verkaufssignal nicht entsprechend umgesetzt wird, ergeben sich frühestens Indizien, dass es so schlimm nicht kommen wird.

Wir werden später Mittel kennen lernen, wie wir Trendbruch-Fehlsignale herausfiltern können oder wie wir zielsicher einen wahrscheinlichen Konsolidierungsablauf prognostizieren können - das ist nicht das Problem! Zunächst rate ich aber dringend dazu, die Botschaft eines Verkaufssignals nach einem Trendbruch sehr ernst zu nehmen. Sicherlich, Sie können nicht mehr bei Höchstkursen aussteigen, was oft blockiert. Aber auf das Prinzip Hoffnung, also auf abermalige Höchstkurse nach dem Trendbruch zu setzen, ist einfach zu oft zu verlustreich. Wie schnell und heftig Anschlusskorrekturen mitunter ablaufen können, zeigt die Herbstkorrektur 1998 im DAX-Chart. Was hilft es da, dass man später unten realisiert, auf welch hohem Niveau man nach dem Verkaufssignal doch noch immer hätte verkaufen können. Nein, unten sollte die Psyche unbedingt wieder unbelastet und frei für die Konzentration auf den Wiedereinstieg sein.

Grundlagenwissen Charttechnik 913223
Chart 4: Bruch des Aufwärtstrends

4. Die Signifikanz
Also, meine Botschaft ist eindeutig: Nehmen Sie Kauf- und Verkaufssignale grundsätzlich unbedingt ernst! Schlimmstenfalls steigen Sie eben doch einmal zu früh aus. Aber an Gewinnmitnahmen ist schließlich noch niemand gestorben. Es ist ein Unterschied, ob Sie mit einem methodischen Motiv zu früh aussteigen oder ohne. Ersteres kommt ganz einfach viel seltener vor. Sehr wertvolle Hinweise für die Nachhaltigkeit und die Folgenschwere eines Trendbruchs liefert häufig die Signifikanz eines Trends. Ein Trend ist um so signifikanter, je mehr Berührungspunkte er aufweist. Wird ein Trend mit fünf oder sechs Berührungspunkten gebrochen, dann hat das eine größere Bedeutung, als wenn ein Trend mit nur zwei Berührungspunkten gebrochen wird. Die Gründe sind psychologisch nachvollziehbar: Je signifikanter ein Trend ausfällt, desto mehr Marktteilnehmer nehmen den Trendbruch wahr, desto mehr erkennen gleichzeitig die Gefahren und reagieren entsprechend - und eine erste scharfe Abgabewelle entsteht.

Quelle: Technical Investor Nr. 1, Juni 2000, S. 20  
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Happy End:

Exkurs 9: Chartanalyse ist keine Kunst

 
24.01.03 18:12
Charts: Wer sie lesen kann, ist an der Börse erfolgreicher


Die Chartanalyse ist immer noch vielen Anlegern fremd. Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse einer Aktie oder eines Index ist der Umgang mit Charts eine scheinbar abstrakte Wissenschaft. Dabei ist diese Analysetechnik im Grunde ganz simpel.

Die Mentalität des Anlegers bevorzugt grundsätzlich die Fundamentalanalyse, die durch Ermittlung eines "inneren Wertes" zu einem Anlageurteil kommt. Durch diese Meinung eines Analysten oder Investors entsteht eine "logische" Empfehlung: Der untersuchte Wert wird dabei als "zu teuer", "zu billig" oder "fair" bewertet.

Dass diese Betrachtungsweise auch großen Schwächen hat, lässt sich immer wieder an den unterschiedlichen Empfehlungen der Experten ablesen. In der Praxis muss die Fundamentalanalyse so viele Annahmen treffen, dass der Ausgang des Analyseprozesses in vielen Fällen nur von eben diesen Annahmen abhängt. Wichtige Fakten, wie der Investitionsgrad von Anlegern, bleiben dabei unberücksichtigt.

Chartanalyse untersucht die Marktteilnehmer
Die Chartanalyse verfolgt einen ganz anderen Ansatz, indem sie die Reaktionen der Marktteilnehmer untersucht und daraus Rückschlüsse auf mögliche Kursentwicklungen zieht. Hierbei bedient sie sich des einzig verfügbaren objektiven Faktors, den es gibt: den Börsenkurs.


Im aktuellen Kurs trifft die gemeinsame Motivation aller Marktteilnehmer aufeinander: Gewinnmaximierung bzw. Verlustminimierung. Aus welchem persönlichen Grund die Entscheidung für einen Kauf oder Verkauf getroffen wurde bleibt unberücksichtigt. Der einfache Grundgedanke ist vielmehr: Wenn ein Wertpapier zu billig ist, kauft die Mehrheit der Marktteilnehmer, und der Kurs wird steigen. Fällt der Kurs, war der Kurs offenbar zu hoch. Warum also nicht das Hauptaugenmerk direkt auf die Kursschwankung legen? Schließlich zählt am Ende doch immer nur, ob ein Gewinn oder Verlust erwirtschaftet wurde.

In dieser Betrachtungsweise liegt der eigentliche Unterschied zwischen Fundamental- und Chartanalyse. Während die Charttechnik Marktschwankungen untersucht und sich einer geänderten Situation entsprechend anpasst, ist die Fundamentalanalyse eher an Faktoren ausgerichtet, die sich nur recht langsam verändern.

Was ist ein Trend?
Die Chartanalyse leitet ihre Analysen aus einem ganz simplen Umstand ab: dem Trend. Sie filtert im Rahmen des Anlagehorizonts Wertpapiere heraus, die klare Kursmuster wie z.B. den "klassischen Aufwärtstrend" (siehe Grafik 1) aufweisen. Diese Muster finden Sie sowohl im Langfristchart wie auch bei Intraday-Analysen. Interpretiert bedeutet diese Formation, dass es deutlich mehr Käufer als Verkäufer am Markt gibt. Die Kaufinteressenten überbieten sich gegenseitig mit ihren Limits, um zum Zug zu kommen, während die Verkäufer nur bei tendenziell höheren Kursen bereit sind, ihre Stücke abzugeben.

Das Gegenstück hierzu ist der Abwärtstrend (Grafik 1b), bei dem das letzte Kurshoch und das letzte Kurstief unter dem jeweils vorletzten liegen und die Verkäufer Schwierigkeiten haben, entsprechende Abnehmer für ihre Stücke zu bekommen. Deshalb müssen sie Zugeständnisse beim Kurs machen und billiger verkaufen.

Kein Trend hält ewig
Wie erkennen Sie nun, dass sich ein Trend möglicherweise umkehrt? Grundsätzlich gilt es unbedingt festzuhalten, dass Trends, gleichgültig ob Aufwärts- oder Abwärtstrends, sehr hartnäckig sein können. Und die Gefahr, allzu voreilig einen Trendbruch zu sehen, obwohl sich der Trend sich dann doch fortsetzt, ist sehr groß. Doch auch hier gibt es ein grundlegendes Muster, das Sie beachten sollten (Grafik 2). An diesem Beispiel erkennen Sie, dass sich die Reihe ansteigender Hochpunkte plötzlich nicht mehr fortsetzt. Vielmehr fand ein Stimmungswechsel unter den Marktteilnehmern statt. Nachdem bisher die Käufer die Kursentwicklung bestimmten, sind es nun die Verkäufer, die durch ihre Aufträge das Geschehen dominieren. Damit gilt die Trendwende als vollendet, und man sollte sich nach diesem Beispiel künftig eher auf fallende Kurse denn auf steigende einstellen.

Statt Chance nun Risiko
Während in der Aufwärtsphase ein potenzieller Verkäufer, der sich an den bisherigen Hochpunkten orientierte, stets zu früh verkaufte und einen Teil der Kursrally verpasste, besteht nun für ihn die Gefahr, dass er jetzt mit seinem Verkauf gar nicht mehr zur Ausführung kommt. Das Kursrisiko ist plötzlich merklich größer als in einer Aufwärtsbewegung, gleichzeitig wurde die Chance deutlich reduziert. In einer Aktie, bei der es bisher nicht so wichtig war, rechtzeitig zu verkaufen, weil stets neue Hochpunkte erreicht wurden, ist es nunmehr umgekehrt. Statt "zwei Schritte voran und einen zurück" heißt es nun "nur noch einen Schritt voran, aber dafür zwei zurück" (Grafik 3).

Auch der Umsatz ist wichtig
Eine nützliche Zusatzinformation über den aktuellen Trend liefert der Börsenumsatz. In einem sauberen Trend, gleichgültig ob Auf- oder Abwärtstrend, steigen die Umsatzzahlen bei Bewegungen in Richtung des Haupttrends an. Dies ist ein Beleg für die Ausrichtung der Mehrzahl der Marktteilnehmer. Die Korrekturphasen, während denen kurzfristig eine andere Richtung eingeschlagen wird, sind dann auch von geringeren Umsätzen gekennzeichnet. Die Kräfte, die in solch einer Phase die Markttendenz bestimmen, sind deshalb auch schnell erschöpft.

Anzeichen für eine Trendwende
Wenn die Umsätze in Richtung des bisherigen Trends nachlassen, ist höchste Aufmerksamkeit geboten. Sollten auch noch in Richtung der bisherigen Korrekturbewegungen die Umsätze zunehmen und der Kurs erste größere Ausschläge vollzieht, muss man sich ernsthaft mit dem Gedanken eines Trendwechsels befassen.

Eine andere Kombination von Trend und Umsatz sind Akkumulations- und Distributionsmuster. Hierbei sind an charttechnischen Extrempunkten bei geringen Kursschwankungen große Umsätze zu beobachten. Hier treten nun z.B. Käufer auf, die in einem bestehenden Abwärtstrend derart große Kauforders erteilen, dass trotz übergroßer Verkaufsaufträge der Kursverfall gestoppt wird (Akkumulationsmuster). Die Papiere wechseln von den "schwachen Händen" in die "starken Hände".

Das Distributionsmuster findet man entsprechend in einem Aufwärtstrend. Auch hier wechselt langsam die Marktführerschaft, denn nun sind die Verkäufer erstmalig bereit, größere Bestände abzubauen und die aufgelaufenen Gewinne zu realisieren.

Achtung Praxisfalle!
Leider bieten nicht alle Informationsquellen exakte Umsatzangaben an. Auch treten immer wieder verfälschende Einflüsse wie z.B. Feiertage oder Terminbörsen-Verfalltermine auf. Trotzdem lassen sich aus den Marktkommentaren und allgemeinen Statistiken Rückschlüsse auf das Umsatzverhalten ziehen. Letztendlich geht es hier nicht um eine Aussage, die aus den Umsätzen eines einzelnen Tages die Tendenz der nächsten Wochen bestimmt.

Fünf Tipps zu Trends

  1. Gehen Sie mit dem Haupttrend. Antizyklisches Handeln hat eine hohe Fehlerquote und bindet nur unnötig Liquidität.
  2. Wenn Sie trotzdem einmal gegen den Trend handeln, machen Sie sich bewusst, dass Sie gegen den Markt arbeiten. Je länger Ihre Idee benötigt, um in den Gewinn zu laufen, desto riskanter ist sie.
  3. Handeln Sie nur klare Trends. Wenn Sie sich über den Trend im Unklaren sind, sollten Sie nicht einsteigen bzw. den Ausstieg erwägen.
  4. Achten Sie auf auffällige Trendwendemuster. Für potenzielle Käufer wird es zum Beispiel dann interessant, wenn im Chart der letzte Tiefpunkt in einem Abwärtstrend erstmalig eine mögliche Trendwende signalisiert.
  5. Trends sind hartnäckig. Im Zweifel gilt die alte Regel: immer für den Angeklagten. Klingt zwar relativ einfach, aber aus "Angst" wird meist zu schnell ein Ende des vorherrschenden Trends angenommen.

Grundlagenwissen Charttechnik 918026

Abb. 1: Aufwärtstrend: Letzte Kurshochs und -tiefs liegen über dem jeweils vorletzten


Grundlagenwissen Charttechnik 918026

Abb. 2: Aufwärtstrend: Letzte Kurshochs und -tiefs liegen unter dem jeweils vorletzten


Grundlagenwissen Charttechnik 918026

Abb. 3: Trendwende: Bisher im Aufwärtstrend mit ansteigenden Hochs und Tiefs beginnen sich fallende Extrempunkte herausbilden


Quelle: Technical Investor Nr. 3, Okt. 2000, S. 26

Antworten
nemesis:

Hey Happy!

 
24.01.03 18:14
Wo ist das Grundlagenwissen für Optionscheine????
Antworten
Happy End:

estrichs Link erspart mir die Zusammenstellung:

 
24.01.03 18:38
www.topwarrants.de/infos-start.shtml    

;-))
Antworten
cascais:

@happy

 
13.04.03 12:55
Hey, habe gerade erst Deinen  Link zu diesem Posting entdeckt.

Alle Achtung seeehhhr informativ und interessant!!
Und soviel input das mir der Kopf qualmt.
Jetzt gehts nur noch drum heraus zu finden, welche Indikatoren und Charttechnik am zuverlässigsten sind.

Sind eure Ariva Treffen eigentlich nur für eine eingeschworene Gemeinschaft?

Seid ihr wirklich alle so häßlich wie auf den hier geposteten Bildern ;-)))))

Gruß C
Antworten
Happy End:

@cascais

 
13.04.03 13:39
Die ARIVA-Treffen sind immer für alle offen - mit anderen Worten: ob wir wirklich so hässlich sind, wie auf den hier geposteten Bildern, musst Du schon selbst rausfinden ;-)

Gruß
Happy
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ulrich14:

@Happy End

 
13.04.03 14:33
..für diese Super-Darstellung und Super-Zusammenstellung hast du bei mir ein oder zwei ausführliche Chartanalysen deiner Wahl frei...

..und ansonsten grüße ich dich aus dem sonnigen VfB-Fußballhimmel...in deinem fast soooo sonnigen 1.FCK-Himmel.
Antworten
Happy End:

*rotwerd*

 
30.05.03 08:42
Herzlichen Dank für das Angebot :-)

...und jetzt, da der VfB in CL gestürmt ist, sind´s doch sicherlich zwei, oder? ;-))

Antworten
AlanG.:

boah ey

 
24.07.03 20:57

das war jrtze echt Arbeit
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Happy End:

up für vince

 
13.08.03 10:59
*g*
Antworten
MadChart:

Pass bloß auf, Happy End

 
13.08.03 11:11

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dass Dir nicht irgendwann doch mal einer wegen Deiner Copy & Paste - Orgien ans Bein pinkelt....

 

Viele Grüße

MadChart

 

 

 

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